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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Einstellung von benutzerspezifischen
Einstellungen eines Fahrzeuges.
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Derartige
Verfahren und Vorrichtungen finden bei modernen Kraftfahrzeugen
Anwendung, die eine Vielzahl von verstellbaren Komponenten aufweisen.
Die Einstellung dieser Komponenten wird von einem Benutzer speziell
auf seine Bedürfnisse
abgestimmt vorgenommen.
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So
können
Einstellungen an Komponenten, wie beispielsweise Motor, Getriebe,
Fahrwerk, Sitz- und Spiegeleinstellungen, Navigationseinrichtung, Telefon,
Wegfahrsperre, Klimaanlage, HiFi-Anlage, etc. optimal auf einen
jeweiligen Benutzer abgestimmt werden. Um diese zeitaufwändigen Einstellungen
nicht immer wieder erneut vornehmen zu müssen, ist es bekannt, dass
der Benutzer seine Einstellungen abspeichern und bei Fahrtantritt
abrufen kann, so dass seine Einstellungen vorgenommen werden.
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Eine
derartige Vorrichtung zur Einstellung von benutzerspezifischen Einstellungen
in Kraftfahrzeugen ist beispielsweise aus der
WO/99/01315 bekannt. Hierzu wird zur
benutzerspezifischen Konfiguration zumindest eines Aggregats die
Identität
des Fahrers festgestellt, die benutzerspezifischen Eigenschaften
abgerufen und anhand der Identität
und der benutzerspezifischen Eigenschaften eine benutzerspezifische
Einstellung vorgenommen.
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Dabei
werden verschiedene Möglichkeiten zur
Ermittlung der Identität
des Fahrers vorgeschlagen. Beispielsweise wird vorgeschlagen, die
Identifikationsmerkmale des Fahrers in einem Speichermodul des Schlüssels bzw.
eines sogenannten ID-Gebers abzulegen, die mittels eines Transponders
des ID-Gebers an das Fahrzeugsystem beim Öffnen der Fahrzeugtür übertragen
werden.
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Bei
Kraftfahrzeugen mit mehreren Benutzern, wie beispielsweise Firmenfahrzeugen
oder Familienautos existiert für
jeden Benutzer ein eigener ID-Geber bzw. Schlüssel.
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Die
Druckschrift
DE 197
57 294 A1 offenbart ein Diebstahlschutzsystem für ein Fahrzeug,
bei dem ein Codegeber eines Benutzers mit einem im Fahrzeug befindlichen
Steuergerät
des Diebstahlschutzsystems kommunizieren kann. Dabei sendet der
Codegeber ansprechend auf ein Anfragesignal des Steuergeräts ein Antwortsignal
bzw. Berechtigungssignal an das Steuergerät zurück, wobei dieses Berechtigungssignal
eine Codeinformation enthält.
Bei einem positiven Vergleich der vom Codegeber gesendeten Codeinformation
mit einer im Steuergerät gespeicherten
Codeinformation wird eine Zentralverriegelung des Fahrzeugs angewiesen,
das Fahrzeug zu entriegeln. Im Rahmen dieses Diebstahlschutzsystems
ist es auch möglich,
dass der Codegeber eine benutzerspezifische Benutzerinformation
an das Steuergerät
sendet, durch die im Steuergerät
abgelegte benutzerspezifische Einstelldaten, wie die Einstellung
des Fahrersitzes, die Temperatur der Klimaanlage, die Einstellung
des Innen- und Außenspiegels
usw. aktiviert werden. Dabei ist es möglich, dass vor Einstellung
der Fahrzeugfunktionen entsprechend den benutzerspezifischen Einstelldaten
personenspezifische Daten, beispielsweise das Gewicht oder die Kopfhöhe der den
Codegeber mitführenden Person, überprüft werden.
Stimmen die personenspezifischen Daten nicht mit den benutzerspezifischen
Einstelldaten überein,
so wird zur Vermeidung unangenehmer Fehleinstellungen ein Signal
an den Fahrzeugbenutzer ausgegeben, mit dem er auf den negativen
Vergleich der aktuell gemessenen Personendaten mit den gespeicherten
Daten hingewiesen wird.
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Um
Fehleinstellungen zu überprüfen und
zu korrigieren, wird in der
DE 10026382 A1 vorgeschlagen, den einzelnen
Fahrzeugschlüsseln
ein alphanumerisches und/oder optisches Erkennungsmerkmal zuzuordnen
und das Erkennungsmerkmal des erfassten Schlüssels, dessen Einstellungen
vorgenommen wurden, auf einer Anzeigeeinheit darzustellen.
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Zu
einer solchen Fehleinstellung kann es auch im Falle von mehreren
Benutzern, die sich mit ihren Schlüsseln vor und/oder im Fahrzeug
aufhalten und wobei nicht der Schlüssel des späteren Fahrzeugführers, sondern
beispielsweise der Schlüssel eines
Beifahrers (bewusst verwendet oder zuerst in die Reichweite der
Empfangseinrichtung gekommen) zum Öffnen der Tür verwendet wurde. Falls hierdurch zuvor
falsche Einstellungen vorgenommen wurden, kann der Fahrer dies überprüfen und
feststellen und seine Einstellungen vornehmen.
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Gegenüber diesem
Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zu schaffen, welches die Bedienerfreundlichkeit auf kostengünstige Art
und Weise weiter verbessert.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch
die Ausgabe des erfassten Erkennungsmerkmals an eine Ausgabeeinheit
vor der Vornahme der zum Erkennungsmerkmal zugehörigen benutzerspezifischen
Einstellungen wird vorteil hafterweise vermieden, dass unerwünschte Einstellungen
in den einzelnen Komponenten vorgenommen werden. Hierdurch kann
vorteilhafterweise nicht nur überflüssige Zeit
eingespart, sondern auch eventuelle Unbequemlichkeiten, wie insbesondere
eine zu enge oder gar einquetschende Sitz-, Lenkrad und Gurtpositionen
etc. vermieden werden.
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Erst
nach Bestätigung
oder entsprechender Änderung
bzw. Korrektur des erfassten Erkennungsmerkmals als das gewünschte Erkennungsmerkmal werden
dann die benutzerspezifischen Einstellungen in den einzelnen Komponenten
vorgenommen. Hierdurch werden sonst mögliche Fehleinstellungen und unnötige Aktionen
an Komponenten vorteilhafterweise vermieden. Neben der Zeitersparnis
sind hierbei auch unter Umständen
wichtige Nebeneffekte wie Erhöhung
der Lebensdauer der Komponenten (Elektronik, Schrittmotoren, Servomotoren,
etc.) und Verringerung des Energieverbrauchs aufgrund geringerer Beanspruchung
nicht zu vernachlässigen.
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In
bevorzugter Ausgestaltung ist dem erfassten Erkennungsmerkmal ein
beispielsweise frei wählbarer
Benutzername zugeordnet, so dass dieser besser verständliche
Benutzername zur Erhöhung
des Bedienkomforts an die Ausgabeeinheit ausgegeben wird.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird zusätzlich eine Auswahl der im
System angemeldeten Erkennungsmerkmal, vorzugsweise ebenfalls als entsprechend
zugeordnete Benutzernamen ausgegeben. Hierdurch erleichtert sich
die Korrekturmöglichkeit,
da die möglichen
Eingaben einem Benutzer vorab zur Auswahl gestellt werden.
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Die
Ausgabe kann hierbei als Audioausgabe, insbesondere Sprachausgabe, über in einem
Fahrzeug in der Regel bereits vorhandene Lautsprecher oder visuell
als Grafik und/oder Text über
ein in modernen Fahrzeugen ebenfalls meist vorhandenes Display (des
Navigationssystems, des Radios, des Bordcompu ters etc.) erfolgen.
Durch die Verwendung von bereits vorhandenen Ausgabeeinheiten können vorteilhafterweise
die Kosten gering gehalten werden, da das erfindungsgemäße Verfahren
im Extremfall allein durch entsprechende Änderung der Steuerung bereits
vorhandener Komponenten realisiert werden kann.
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Demzufolge
ist es auch denkbar das erfindungsgemäße System nicht nur kostengünstig bei der
Herstellung von Fahrzeugen zu installieren, sondern auch Altfahrzeuge
durch Austausch der Steuerung (Firmware, Software des Steuergeräts) und/oder
etwaiger nötiger
Komponenten (Chip, EPROM, ROM, etc.) mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
nachzurüsten.
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Die
Bestätigung
oder Korrektur der Ausgabe kann in bevorzugter Ausgestaltung der
Erfindung komfortabel mittels eines Betätigungselements, wie Knopf,
Pfeiltaste oder Touchscreen vorgenommen werden.
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Allerdings
ist es auch denkbar, dass die Bestätigung oder Korrektur der Ausgabe
mittels Spracheingabe und Spracherkennung erfolgt, so dass sich
der Komfort für
einen Benutzer weiter erhöht.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Ausgabe als
Menüliste
aus der mittels Betätigungselement
und/oder Spracheingabe das erfasste Erkennungsmerkmal bestätigt oder
korrigiert wird. Hierdurch ist es besonders einfach, beispielsweise
durch Markieren (Balken, Pfeil, Unterstreichung, Invertieren, etc.)
eines Menüpunktes,
einen gewünschten
Menüpunkt
und damit einen bestimmten Namen auf der Anzeige auszuwählen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Für ein Fahrzeug
mit mehreren möglichen Benutzern
als Fahrzeugführer,
beispielsweise ein Familien- oder Firmenwagen, existieren mehrere Schlüssel, sogenannte
ID-Geber, welche zur drahtlosen Signalübermittlung jeweils einen Transponder umfassen.
Derartige ID-Geber sind bei heutigen komfortableren Fahrzeugen Standard
und dienen nach einer Authentifizierung (mittels Kommunikation mit
einer fahrzeuginternen Sende- und Empfangseinrichtung – meist
ein entsprechendes Steuergerät – dem Bedienen
der Zentralverriegelung, der Wegfahrsperre, etc.
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Benutzerspezifische
Einstellungen, wie beispielsweise Fahrwerk-, Motor-, Getriebe-,
Sitz-, Lenkrad-, Radioeinstellung können hierbei einem Schlüssel zugeordnet
gespeichert werden, so dass bei Öffnen
des Fahrzeuges mit einem bestimmten Schlüssel bzw. ID-Geber die zugehörigen Einstellungen
im Fahrzeug vorgenommen werden.
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Hierbei
wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
in dem Steuergerät
nach Erfassen des aktuellen, sich als erstes innerhalb der Reichweite
des Steuergerätes
befindlichen ID-Gebers
und etwaiger Authentifizierung des ID-Gebers ein dem ID-Geber zugehöriges Erkennungsmerkmal
(ID) im Steuergerät
ermittelt.
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In
einem nächsten
Schritt wird dieses Erkennungsmerkmal an eine Ausgabeeinheit, beispielsweise
ein Display (LED, LCD, Plasma, etc.) im Fahrzeuginneren ausgegeben.
Vorzugsweise erfolgt diese Ausgabe in Form eines eindeutigen Namens,
welcher von einem Benutzer, beispielsweise bei der Anmeldeprozedur
des ID-Gebers beim Steuergerät oder
auch im nachhinein gewählt
werden kann.
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In
einer besonders komfortablen Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
alle angemeldeten Namen bzw. Erkennungsmerkmale an einer entsprechenden
Ausgabeeinheit, insbesondere gleichzeitig an einem mehrzeiligen
Display ausgeben werden, wobei der aktuell erkannte Name bzw. das Erkennungs merkmal,
beispielsweise durch Unterstreichung, Herausstellung, Invertierung,
extra Positionierung, Zusatzinfo („aktueller Fahrzeugführer"), etc. als aktuelle
Auswahl markiert bzw. erkennbar dargestellt ist.
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Der
aktuelle Fahrzeugführer
kann dann mittels eines Betätigungselements,
wie beispielsweise Eingabe über
Touchscreen oder Druckknöpfe
diese Auswahl, sofern korrekt, bestätigen. Erst nach dieser Bestätigung werden
in den Fahrzeugkomponenten die entsprechenden zugehörigen Einstellungen
vorgenommen.
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Ist
die vorgeschlagene ermittelte Auswahl dagegen nicht richtig (beispielsweise
durch einen Tausch der Schlüssel,
oder durch ein Öffnen
des Fahrzeugs durch einen Beifahrer), so kann der aktuelle Fahrzeugführer oder
ein Dritter diese Auswahl (beispielsweise durch Pfeiltasten oder
Touchscreenelemente) abändern
bzw. den richtigen Namen markieren und bestätigen.
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Erst
nach einer solchen Korrektur der vorgeschlagenen Auswahl werden
wiederum in den einzelnen Fahrzeugkomponenten die entsprechenden
diesem Namen zugeordneten Einstellungen vorgenommen.
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Hierdurch
ist es vorteilhafterweise möglich, unnötige Fehleinstellungen
an wenigstens einer einstellbaren Fahrzeugkomponente zu vermeiden,
welche beispielsweise durch einen absichtlichen oder versehentlichen
Tausch der Schlüssel,
ein gleichzeitiges Vorhandensein mehrerer Schlüssel am oder im Fahrzeug in
Reichweite des Steuergeräts
auftreten können.
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Obwohl
im geschilderten Beispiel von einem ID-Geber ausgegangen wird, der
gleichzeitig als Schlüssel
auch für
weitere Funktionen, insbesondere als Teil eines passiven Zugangskontrollsystems (Überwachung
und Kontrolle der Zugangsberechtigung) des Fahrzeuges dient, ist
die Erfindung nicht hierauf beschränkt.
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So
ist es auch denkbar, dass sicherheitsrelevante Aktionen, wie Deaktivieren/Aktivieren
der Wegfahrsperre, Freigabe des Motorstarts, Sperren/Aufsperren
der Zentralverriegelung, Deaktivieren/Aktivieren der Diebstahlsicherung,
etc. über
einen speziellen (anderen) ID-Geber bzw. Schlüssel erfolgt. Die benutzerspezifischen
Einstellungen an (Komfort-)Komponenten des Fahrzeuges erfolgen in
diesem und anderen denkbaren Fällen
dann nicht notwendigerweise nach einer vorherigen Authentifizierung
des ID-Gebers, sondern auch ohne eine solche Authentifizierung.