DE19522940A1 - Verfahren zum Identifizieren einer menschlichen Stimme - Google Patents
Verfahren zum Identifizieren einer menschlichen StimmeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der akustischen
Personenidentifikation. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet
sich beispielsweise zum Sichern von Gegenständen gegen
Diebstahl, wobei die Identifikation einer Stimme als Schlüssel
fungiert. Diese Identifikation muß zuverlässig arbeiten, sollte
aber gleichwohl im Rahmen eines vertretbaren Hard- und
Softwareaufwandes liegen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein
Verfahren zum Identifizieren einer menschlichen Stimme
bereitgestellt wird, welches das Aufnehmen der Stimme mit Hilfe
einer Aufnahmeeinheit, das Umwandeln der aufgenommenen
akustischen Signale in elektrische Signale sowie das
Digitalisieren und Abspeichern der Signale in einer
Auswerteeinheit mit Speicher umfaßt. Erfindungsgemäß ist es
möglich, daß mehrere Stimmen und/oder mehrere Laut folgen ein und
derselben Stimme mittels der genannten Schritte im Speicher
abgelegt, d. h. "eingelernt" werden. Zum Identifizieren einer
bestimmten Stimme werden dann die wie oben erhaltenen
digitalisierten Signale dieser Stimme mit solchen anderer
Stimmen, die sich bereits im Speicher der Auswerteeinheit
befinden, verglichen. Dabei kann die Stimme vom System als im
wesentlichen identisch mit einer der Stimmen, die bereits
gespeichert sind, identifiziert oder als unbekannt erkannt
werden (Anspruch 1, Anspruch 10).
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders vorteilhaft
beim Sichern von Gegenständen einsetzen, wobei die
Identifikation der Stimme als "Schlüssel fungiert
(Anspruch 11). Dieser "Schlüssel" kann beispielsweise das
Unterbrechen oder Schließen eines Stromkreises sein. Auch andere
Arten von Schließfunktionen sind denkbar
(Computer-Zugangsberechtigung, Personen-Identifikation beim Online-Banking
oder Einsatz in Geldautomaten). Um einen solchen Freigabe- oder
Schließmechanismus zu konstruieren, wird eine Stimme oder werden
mehrere Stimmen, bevorzugt in Form einer charakteristischen
Laut- bzw. Tonabfolge, in digitalisierter Form im Speicher
abgelegt. Die digitalisierten Charakteristika dieser Stimme oder
Stimmen dienen als "Schloß". Nur solche Personen, deren Stimmen
abgespeichert sind, verfügen über den zu diesem Schloß gehörigen
"Schlüssel". Zum "Aufschließen" muß diese Person die genannten
Laut- oder Tonfolgen, beispielsweise ein bestimmtes Codewort,
von sich geben. In einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung läßt sich diese "Schließfunktion" aktivieren und
deaktivieren, beispielsweise indem zwei Schalter den Ablauf der
einzelnen Verfahrensschritte so steuern, daß der eine Schalter
das Aufnehmen, Umwandeln und Speichern der Signale ermöglicht,
während der andere Schalter das Vergleichen und ggf.
Identifizieren ermöglicht (Anspruch 2).
In einer bevorzugten Ausführungsform läßt sich das Verfahren zum
Sichern von Kraftfahrzeugen gegen Diebstähle einsetzen
(Anspruch 4, Anspruch 5). Bekanntlich nimmt die Zahl von
Kfz-Diebstählen, insbesondere bei teueren Modelle, drastisch zu,
so daß erhöhte und zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich
sind. Gleichzeitig setzen Versicherungen für eine
Kostenerstattung im Schadensfall wirksame Sicherungsmaßnahmen
gegen unbefugte Benutzung voraus. Besonders vorteilhaft ist das
vorliegende Verfahren, weil es mit einem unverlierbaren
Schlüsselsystem arbeitet. Sicherungssysteme im Stand der Technik
basieren im wesentlichen auf mechanischen oder elektronischen
Schlüsseln, ohne die zwar eine unbefugte Benutzung oft
wirkungsvoll verhindert wird, bei deren Verlust oder Diebstahl
das Kfz jedoch sofort entwendet werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird bei der Verwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zum Sichern von Kraftfahrzeugen
deren Elektrik unterbrochen und erst dann wieder freigegeben,
wenn sich ein Benutzer durch Sprechen eines Codewortes,
beispielsweise seinen Namen, oder aber auch durch ein anderes
eingespeichertes akustisches Signal zu erkennen gibt.
Ausschlaggebend für die Identifikation ist dabei die Kombination
vieler Merkmale der Stimme der jeweiligen Person, beispielsweise
Stimmfarbe, Tonhöhe, usw. die sich von anderen nicht imitieren
lassen; ähnlich der Eigenschaft von Fingerabdrücken.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist auch deshalb
besonders vorteilhaft, da Speicher- und Logikbausteine ständig
billiger werden und die meist bereits vorhandene Elektronik im
Kfz, insbesondere bei teureren Modellen, beispielsweise das
Vorhandensein eines Bordcomputers mit Speicher und
Recheneinheit, die Installierung des entsprechenden Systems
kostengünstig ermöglicht, bei schon vorhandenen Hardware-Konzept
und Ergänzung eines vertretbaren Aufwandes an Software.
Um den Gegenstand zu sichern, ist die Auswerte- und
Steuereinheit, mit der das Aufnehmen und Vergleichen der Stimmen
ermöglicht wird, so mit dem zu sichernden Gegenstand verbunden,
daß die Benutzung des Gegenstandes bei Feststellen der Identität
der Stimme mit einer solchen, deren Signale bereits in der
Auswerteeinheit des Speichers abgelegt sind, möglich ist; bei
Feststellen mangelnder Identität aber unmöglich ist. Dies kann
beispielsweise durch einen Schalter in einem Stromkreis des
Gegenstandes erfolgen, ohne dessen Geschlossensein der
Gegenstand nicht in Benutzung oder in Betrieb genommen werden
kann. Im Falle der Sicherung eines Kraftfahrzeugs kann es sich
dabei um einen Schalter handeln, der beim Erkennen einer
abgespeicherten Stimme die vorher gesperrte Bordelektrik oder
-elektronik freigibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit Hilfe einer
Auswerte- und Steuereinheit durchgeführt, die z. B. aus einem ASIC bestehen
kann. Diese Einheit steuert sowohl das Einlernen als auch das
Vergleichen und Identifizieren der Stimme: in einer
Aufnahmeeinheit, beispielsweise mit Mikrofon, wird die Stimme
des Benutzers zuerst in elektrische Signale umgewandelt, evtl.
bandgefiltert und dann digitalisiert. Das digitalisierte Signal
wird an die Auswerteeinheit weitergegeben und dort verglichen.
Bevorzugt wird dabei ein Vergleichsalgorithmus eingesetzt, der
in der Auswerteeinheit abgespeichert sein kann. Dieser
Vergleichsalgorithmus hat zum Ziel, die digitalisierten Daten
einer sich identifizierenden Person mit den im System
gespeicherten Daten anderer, beispielsweise zum Benutzen des
Gegenstandes befugter Personen zu vergleichen und so zu
entscheiden, ob es sich bei der sich identifizierenden Person um
eine befugte Person handelt.
Der Vergleichsalgorithmus berechnet eine
Short-Time-Fouriertransformation der eingehenden digitalisierten
Daten. Der dabei entstehende neue Datenvektor (auch
Merkmalsvektor genannt) wird mit Hilfe eines
Klassifikationsverfahrens mit den abgespeicherten Daten
verglichen. Als Klassifikatoren können statistische
Klassifikationsverfahren, neuronale Netze oder synergetische
Computer verwendet werden. Der Klassifikator entscheidet, ob der
Merkmalsvektor mit dem Merkmalsvektor einer gespeicherten Stimme
so gut übereinstimmt, daß er diese Person als "im wesentlichen
identisch" mit einer Person klassifiziert, deren Stimme
gespeichert ist (Anspruch 7, Anspruch 8, Anspruch 9).
Wird das Verfahren zur Diebstahlsicherung eingesetzt, dann wird
bei dieser - positiven - Klassifizierung die Diebstahlsicherung
ausgeschaltet bzw. das "Schloß" mit der als "Schlüssel" erkannten
Stimme aufgeschlossen. Im Falle eines Kfz wird dann
beispielsweise die Bordelektronik freigegeben oder der
Stromkreis zwischen Batterie und Zündung geschlossen.
Wird die Stimme als "fremd" klassifiziert, wird die Sperre nicht
aufgehoben. Optional können optische oder akustische Warnsignale
ausgegeben werden, beispielsweise mit Hilfe der Hupe oder
Lichthupe (Anspruch 6).
Vorzugsweise wird die Spannungsversorgung des Sicherungssystems,
über einen Akku gepuffert, von der Batterie des Kfz
sichergestellt.
Ebenfalls optional kann ein Ausgang der Auswerteeinheit an
vorhandene Bordlautsprecher (Radioanlage) abgeschlossen werden.
Dies ermöglichst zusätzlich, daß ein Benutzer vom System durch
einen akustischen Hinweis (z. B. den Satz "bitte identifizieren
sie sich" oder einen Piepston) zum Versuch der Identifikation
aufgefordert wird.
Es ist bevorzugt daß das "Einlernen" neuer befugter Benutzer nur
bei ausgeschalteter Diebstahlsicherung erfolgen kann. Bevorzugt
sind hierfür zwei Tasten im Fahrerraum vorgesehen, deren eine
den "Einlernmodus" aktiviert. Ist dieser Modus aktiviert, kann
der "neue Benutzer" mehrmals hintereinander charakteristische
Laut- oder Tonfolgen von sich geben, beispielsweise seinen Namen
oder ein frei wählbares Kennwort sprechen. Dieses Wort oder
diese Laut folge wird vom System aufgenommen und vom
Klassifikator der Auswertungseinheit in einer geeigneten Form im
Systemspeicher angelegt. Anhand genau dieses Wortes wird der
Benutzer nachher wieder identifiziert.
Bevorzugt erfolgt das Einschalten der Diebstahlsicherung von Kfz
bei ausgeschalteter Zündung über eine weitere Taste im
Fahrerraum. Ganz besonders bevorzugt ist es, daß die einmal
eingeschaltete Sicherung nur durch das gesprochene Kennwort
eines befugten Benutzers wieder deaktiviert wird.
Ein Beispiel soll das Verständnis der Erfindung vertiefen.
Fig. 1 zeigt das Beispiel einer Anordnung, mit der das
erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann, wenn ein
Gegenstand wie ein Kfz gegen Diebstahl gesichert werden soll.
Im Bordcomputer befindet sich ein Chip 1 für die Datenauswertung
(z. B. ein ASIC), der die Abspeicherung von Stimmen befugter
Benutzer in einem Speicher 2 (z. B. einem EPROM oder EEPROM)
steuert. Der Chip ist an die Stromversorgung der Batterie 6
angeschlossen. Die Versorgung kann über Akkus 3 gepuffert sein.
Ein Ausgang des Chips 1 ist mit einer Aufnahmeeinheit 4 mit
einem Mikrofon verbunden. Ein weiterer Ausgang ist über einen
Schalter 5 mit dem Stromkreis verbunden, der die Batterie 6 mit
der Zündung oder Bordelektronik 7 verbindet.
Fakultativ sind Schalter oder Taster zum Scharfstellen der
Diebstahlsicherung (T1) bzw. zum Starten des Einlernmodus für
neue Benutzer (T2) vorgesehen. Ebenfalls fakultativ ist ein
Ausgang des Chips mit einem Lautsprecher 8, beispielsweise dem
Radio, verbunden, durch welchen eine akustische Aufforderung zur
Benutzeridentifikation aktiviert werden kann.
Die Klassifizierung des gesprochenen Wortes entscheidet, ob der
über eine FFT gewonnene Merkmalsvektor der Sprache der Person,
die das KfZ öffnen oder anlassen möchte, mit dem im Speicher 2
Vorgegebenen hinreichend übereinstimmt. Bejahendenfalls wird die
Fahrzeugtür geöffnet oder das Anlassen erlaubt.
Mit einer Direktanlassung kann ebenfalls gearbeitet werden, so
daß Schlüssel entbehrlich sind. Das Abschalten des Motors
dagegen kann durch einen weiteren optionellen Taster erfolgen,
hierfür ist die Benutzung des Wortes (dessen Merkmalsvektor)
nicht zwingend, vorteilhaft sogar entbehrlich.
Claims (12)
1. Verfahren zum Identifizieren einer menschlichen Stimme,
insbesondere zum Sichern von Gegenständen gegen Diebstahl,
umfassend
- (a) das Aufnehmen einer Stimme mit Hilfe einer Aufnahmeeinheit (4),
- (b) das Umwandeln der aufgenommenen akustischen Signale in elektrische Signale (4),
- (c) das Digitalisieren und Abspeichern der Signale in einer Auswerteeinheit mit Speicher (1, 2),
wobei ggf. die Schritte (a) bis (c) mit weiteren Stimmen
wiederholt werden, und
- (d) das Vergleichen digitalisierter Signale einer Vergleichs-Stimme mit einer oder mehreren solchen, die sich bereits im Speicher (2) der Auswerteeinheit (1) befinden, und Identifizieren der Stimme als im wesentlichen identisch mit der oder einer der Stimmen, die im Speicher (2) der Auswerteeinheit (1) gespeichert sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinheit (1) über einen ersten Schalter (T2)
so gesteuert wird, daß nur die Schritte (a) bis (c)
ausgeführt werden können, und/oder über einen zweiten
Schalter (T1) so gesteuert wird, daß nur Schritt (d)
ausgeführt werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinheit (1) so mit dem zu sichernden
Gegenstand verbunden ist, daß die uneingeschränkte Benutzung
des Gegenstandes bei Feststellen der Identität der
Vergleichs-Stimme mit einer solchen, deren Signale bereits
im Speicher (2) abgelegt sind, möglich ist, bei Feststellen
mangelnder Identität unmöglich ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem zu sichernden Gegenstand um ein
Kraftfahrzeug handelt, daß die Verbindung einen Schalter (5)
umfaßt, der den zum Starten des Kraftfahrzeugs
erforderlichen Stromkreis unterbrechen kann und daß die
uneingeschränkte Benutzung das Starten und Wegfahren ist.
5. Verfahren nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der erste und/oder der zweite Schalter (T1, T2) zur
Steuerung der ausführbaren Schritte des Identifizierens im
Innenraum des Kraftfahrzeugs befinden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Feststellen mangelnder Identität akustische oder
optische Warnsignale abgegeben werden.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Schritt (d) die Stimmen mit Hilfe eines
Vergleichsalgorithmus verglichen werden, der eine
Short-Time-Fouriertransformation (FFT) der eingehenden
digitalisierten Daten berechnet, wobei der neu entstehende
Datenvektor mit Hilfe eines Klassifikationsverfahrens mit
Datenvektoren der abgespeicherten Signale verglichen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß für das Klassifikationsverfahren neuronale Netze oder
synergetische Computer verwendet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klassifikator entscheidet, ob die verglichenen
Merkmalsvektoren so gut übereinstimmen, daß im wesentlichen
Identität festgestellt wird.
10. Vorrichtung zum Identifizieren einer menschlichen Stimme
gemäß einem der erwähnten Verfahrensansprüche, umfassend
- (a) eine Aufnahmeeinheit mit Mikrofon (4),
- (b) eine Auswerte- und Steuereinheit (1),
- (c) einen Speicher (2) für digitalisierte Stimmsignale, sowie
- (d) eine Verbindung zu dem zu sichernden Gegenstand, die die Inbetriebnahme des Gegenstandes steuern kann (5), und/oder
- (e) einen oder mehrere Akkumulatoren (3, 6) für eine gepufferte Spannungsversorgung der Vorrichtung, und/oder
- (f) einen oder mehrere Lautsprecher (8), und/oder
- (g) Schalter (T1, T2) zum Steuern der Bedienungsfunktionen der Vorrichtung.
11. Verwendung mindestens eines gesprochenen Wortes als
Schlüssel für das Öffnen einer Autotür oder als Schlüssel
für das Freigeben des Motorstartens oder selbiges selbst.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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