DE19707206A1 - Herstellung eines Faserbandes aus Natur- und Kunstfasern - Google Patents
Herstellung eines Faserbandes aus Natur- und KunstfasernInfo
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- D01G—PRELIMINARY TREATMENT OF FIBRES, e.g. FOR SPINNING
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, bzw. auf eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 bzw. dem Ober
begriff des Patentanspruches 6, sowie dem unabhängigen Verfahrensanspruch 14.
Aus der Praxis sind verschiedene Einrichtungen bekannt, so z. B. aus der US-PS
3,987,615, wobei zur Herstellung eines Mischgarnes aus Natur- und Kunstfasern eine
Vermischung von Faserbändern aus Natur- und Kunstfasern auf einer, der Kämma
schine nachgeschalteten Strecke erfolgt. Um eine gute Durchmischung der Fasern zu
erhalten, sind zwei oder drei Prozeßstufen zum Verstrecken notwendig.
Des weiteren ist aus der US-PS-5,155,989 ein Verfahren bekannt, wobei eine Vermi
schung der unterschiedlichen Fasermaterialien bereits vor der Verarbeitung einer
Kämmaschine erfolgt. Die Kämmaschinen dienen zur Herstellung eines qualitativ
hochwertigen Fasergemisches, aus welchem die Kurzfasern abgeschieden werden. Im
Beispiel der US-PS- wird das gesamte Fasergemisch, also auch die Kunstfasern über
die Kämmwerkzeuge geführt. Da die Kunstfasern maschinell ihre Faserlänge erhalten,
d. h. einen konstanten Stapel aufweisen, ist eine Auskämmung dieser Fasern eigentlich
nicht notwendig. D.h., bei der Verarbeitung einer bereits gemischten Fasermenge aus
Kunst- und Naturfasern auf der Kämmaschine wird ein nicht notwendiger Energieauf
wand gebraucht, um auch die Kunstfasern durch den Kämmprozeß zu schleusen.
Aus der Praxis sind auch spezielle Einrichtungen, z. B. eine Mischstrecke bekannt, auf
welcher die Vermischung von unterschiedlichen Materialien durchgeführt wird. Wie be
reits zuvor beschrieben, ist zur Erzielung einer homogenen Mischung zwischen Kunst- und
Naturfasern die Verwendung von bis zu 3 Streckenpassagen notwendig.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung
vorzuschlagen, um auf einfache Weise mit bereits vorhandenen Einrichtungen und
eventuell unter Einsparung von weiteren Streckenpassagen ein Faserband aus Kunst- und
Naturfasern zur Weiterverarbeitung für den nachfolgenden Spinnprozeß herzustel
len.
Diese Aufgabe wird einerseits dadurch gelöst, daß den von den Kämmköpfen einer
Kämmaschine abgegebenen Faserbändern vor deren Eintritt in die Hauptverzugszone
der Streckwerkseinrichtung der Kämmaschine Faserbänder aus Kunstfasern beige
mischt werden.
Es wird weiter vorgeschlagen, daß die Faserbänder aus Kunstfasern aus zu den
Kämmaschinen bereitgestellten Behältern abgezogen und über eine Zuführeinrichtung
zu den Faserbändern aus Naturfasern positioniert beigemischt werden.
Ein gutes Mischungsverhältnis wird erreicht, wenn wie weiter vorgeschlagen, den Fa
serbändern aus Naturfasern wenigstens die Anzahl von Faserbändern aus Kunstfasern
beigemischt wird, welche der Anzahl der Faserbänder aus Naturfasern entspricht.
Vorteilhafterweise erfolgt die Verteilung der Faserbändern aus Naturfasern über die
Breite des Faserverbundes gleichmäßig.
Zur Erzielung eines gleichmäßigen Faserbandes und zur Einsparung einer Regulie
rung an einer Nachstrecke wird vorgeschlagen, daß die Verstreckung in der Streck
werkseinrichtung auf der Kämmaschine reguliert ausgeführt wird, um Massenschwan
kungen der zugeführten Fasermasse aus Kunst- bzw. Naturfasern auszugleichen. Die
ser Ausgleich wird anhand eines vorgegebenen Sollwertes durchgeführt.
Die gestellte Aufgabe wird auch durch den Vorrichtungsanspruch gemäß Anspruch 6
gelöst, wobei vorgeschlagen wird, daß über Abzugseinrichtungen Faserbänder aus
Kunstfasern aus den, der Kämmaschine zugestellten Behältern abgezogen und einer
oberhalb des Führungstisches angeordneten Zuführeinrichtung zugeführt werden zur
Abgabe in den Faserbandverbund der Faserbänder aus Naturfasern.
Vorzugsweise ist auch dabei auch die Zuführeinrichtung so angeordnet, so daß die
zugeführten Faserbänder aus Kunstfasern gleichmäßig auf die Breite des Faserver
bandes der Naturfasern verteilt wird. Die Zuführeinrichtung kann mit einer entspre
chenden Sensoreinrichtung versehen sein, um die Abgabe der Faserbänder zu über
wachen, bzw. zu steuern.
Es wir weiter vorgeschlagen, daß die Streckwerkseinrichtung mit einer Reguliereinrich
tung versehen ist. Dadurch wird einerseits die Vergleichmäßigung der zugeführten Fa
sermasse erreicht und andererseits kann dadurch eine zusätzliche Regulierung in ei
nem nachfolgenden Streckwerksprozeß eingespart werden.
Um insbesondere auch die kurzwelligen Massenschwankungen (z. B. Lötstellen) erfas
sen und ausgleichen zu können, wird vorgeschlagen, daß wenigstens zwei hinterein
ander arbeitende Streckwerkseinheiten vorgesehen sind, wobei wenigstens eine der
Streckwerkseinheit mit einer Reguliereinrichtung versehen ist. Dabei wird in der Regel
nach der ersten Streckwerkseinheit bereits ein Band gebildet, das mit einem zusätzli
chen Meßorgan abgetastet wird, um die kurzwelligen Dickenschwankungen zu erfas
sen. Diese werden dann in der nachfolgenden Streckwerkseinheit durch eine Regu
liereinrichtung ausgeglichen.
Durch die Zumischung der zusätzlichen Faserbänder aus Kunstfasern wird der Streck
werkseinrichtung auf der Kämmaschine eine relativ große Masse zur Verarbeitung
vorgelegt. Um diese Masse besser bewältigen zu können wird vorgeschlagen, daß die
Streckwerkseinrichtung aus wenigstens zwei parallel arbeitenden Streckwerkseinheiten
gebildet ist, in welchen die zugeführte Fasermasse anteilmäßig verarbeitet wird.
Dabei wird vorgeschlagen, daß die Streckwerkseinheiten mit jeweils einer Regulierein
richtung ausgerüstet sind.
Sind die bei den Streckwerkseinheiten mit aus zwei hintereinanderfolgenden Streck
werken versehen, so ist es vorteilhaft, wenn wenigstens ein Streckwerk mit einer Regu
liereinrichtung versehen ist.
Bei Verwendung von zwei parallel arbeitenden Streckwerkseinheiten können die dabei
gebildeten Kämmaschinenbänder in eine gemeinsame oder zwei getrennte Behälter
abgelegt werden.
Es wäre auch denkbar, die von den parallel arbeitenden Streckwerkseinheiten abgege
benen Faserbänder zu einem nachfolgenden Streckwerk zuführen, welches aus den
zwei zugeführten Faserbänder ein einzelnes Faserband bildet.
Die gestellte Aufgabe zur Lösung der Erfindung wird auch durch die Merkmale des un
abhängigen Verfahrensanspruchs 14 gelöst.
Weitere Vorteile der Erfindung sind anhand der nachfolgenden Beispielenäher be
schrieben und aufgezeigt. Es zeigen:
Fig. 1 Eine schematische Draufsicht auf eine Kämmaschine mit der erfindungsge
mäßen Zuführung von Faserbändern aus Kunstfasern;
Fig. 2 Eine schematische Teilansicht einer Kämmaschine entsprechend Fig. 1 mit
regulierten Streckwerk;
Fig. 3 Eine schematische Draufsicht auf eine Kämmaschine mit einer speziellen
Aufstellungsvariante für die Behälter zur Zuführung von Faserbändern aus
Kunstfasern;
Fig. 4 Eine Teilansicht entsprechend Fig. 1 mit einer speziellen Ausführung der
Streckwerkseinrichtung;
Fig. 5 Eine Draufsicht entsprechend Fig. 1 mit einer speziellen Ausführung der
Streckwerkseinrichtung;
Fig. 6 Eine Draufsicht entsprechend Fig. 1 mit einer speziellen Ausführung der
Streckwerkseinheit;
Fig. 7 Eine schematische Teilansicht einer Kämmaschine mit einer speziellen Aus
führung der Streckwerkseinrichtung und Zuführung der Kunstfaserbänder;
Fig. 8 Eine schematische Darstellung der Prozeßstufen.
Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Kämmaschine 1 welche im gezeig
ten Beispiel mit acht Kämmköpfen K versehen ist. Wie weiterhin schematisch gezeigt,
ist an jedem Kämmkopf ein Wattewickel W aufgelegt. Die Wickel W, bestehen im ge
zeigten Beispiel aus aufgewickelten Wattebahnen aus Baumwollfasern (Naturfasern).
Zur Verarbeitung der Wattebahn wird der Wickel pro Kämmkopf abgewickelt und über
nicht näher gezeigte Kämmeinrichtungen ausgekämmt. Dabei werden die Kurzfasern
(Kämmlinge) abgeschieden, ebenso Schmutzanteile und Nissen und die Fasern paral
lelisiert. Im Anschluß an den Kämmvorgang, welcher hier nicht näher beschrieben
wird, wird an jedem Kämmkopf K ein Faservlies V gebildet. Dieses Faservlies V ist mit
gestrichelten Linien angedeutet. Die Faservliese V werden jeweils zu Faserbändern F
zusammengefaßt und auf einen Zuführtisch 2 abgegeben auf welchem sie Mittels
Umlenkrollen R um 90° umgelenkt und in Richtung einer Streckwerkseinrichtung 4
weiterbefördert werden.
Auf dem Zuführtisch 2 liegen die einzelnen Faserbänder F parallel nebeneinander und
werden in einem Faserbandverbund der Streckwerkseinrichtung 4 zugeführt. Bevor je
doch die Faserbänder F in die Streckwerkseinrichtung 4 eingeführt werden, werden sie
an einer Zuführeinrichtung 6 vorbeigeführt. Die Zuführeinrichtung 6 erstreckt sich dabei
quer über den Faserbandverbund. Die spezielle Ausführung der Zuführeinrichtung 6
wird hier nicht beschrieben zumal bereits ähnliche Einrichtungen bekannt sind. Eine
solche Einrichtung ist z. B. aus der EP-A1-679 741 zu entnehmen. In diesem Beispiel
werden Faserbänder, die aus beigestellten Kannen abgezogen werden, einer nachfol
genden Streckwerkseinheit zugeführt. Im vorliegenden Beispiel der Erfindung werden
die aus den Kannen B abgezogenen Faserbänder S, welche aus Kunstfasern beste
hen, über schematisch angedeutete Abzugseinrichtungen A abgezogen und zu der
Zuführeinrichtung 6 überführt. Die Faserbänder S werden nach unten in Richtung des
Faserbandverbundes der Faserbänder F (Baumwolle) geführt und treffen auf diesen
Faserbandverbund auf. Durch die Bewegung des Faserbandverbundes der Faserbän
der F in Transportrichtung T werden die Faserbänder S mitgenommen. Dadurch bildet
sich ein neuer Faserbandverbund 8 der nun aus Faserbändern F aus Baumwolle und
aus Faserbänder S aus Kunstfasern besteht. Dieser Faserbandverbund 8 gelangt dann
in die Streckwerkseinrichtung 4 in welcher er verstreckt wird. Das aus der Streckwerk
seinrichtung austretende Vlies 9 wird zu einem Faserband 10 (auch Kämmaschinen
band genannt) zusammengefaßt und über eine schematisch angedeutete Ablegeein
richtung in Form eines Kalanderwalzenpaares 39 in eine Kanne B1 abgelegt.
In Fig. 2 ist eine schematische Seitenansicht der Kämmaschine 1 mit einer regulierten
Streckwerkseinrichtung 4 und der Zuführeinrichtung 6 zu entnehmen. An einem sche
matisch angedeuteten Gestell 14 ist eine Abzugseinrichtung A gezeigt, welche aus
zwei am Gestell 14 gelagerten Abzugsrollen 15, 16 gebildet ist. Mindestens eine der
beiden Abzugsrollen 15, 16 ist angetrieben oder mit einem direkten Antrieb versehen,
wobei die zweite Abzugsrolle federbelastet auf der ersten angetriebenen Abzugsrolle
aufliegt.
Das über die Abzugseinrichtung A aus der Kanne B abgezogene Faserband S
(Kunstfasern) wird zu einer Umlenkrolle 18 der Zuführeinrichtung 6 geführt. Des weite
ren wird das Faserband S und weitere Faserbänder zu einem Walzenpaar 20 überführt,
das die zugeführten Faserbänder S in den Faserbandverbund der Faserbänder F ein
bringt. Eine der beiden Walzen des Walzenpaares 20 ist mit einem nicht gezeigten An
trieb versehen. Zur Synchronisation sind die Antriebe der Abzugseinrichtung A, der
Zuführeinrichtung 6 und des Walzenpaares 20 mit dem Antrieb der Kämmaschine
steuerungsmäßig bzw. antriebsmäßig verbunden. Zur Überwachung und Steuerung
der Zusammenführung der Faserbänder aus Naturfasern mit den Faserbändern aus
Kunstfasern können im Bereich der Übergabestelle 17 nicht gezeigte Sensoren vorge
sehen sein, durch welche die Übergabezeitpunkte gesteuert bzw. überwacht werden
können.
Im gezeigten Beispiel gelangt der Faserbandverbund 8 aus Kunst- und Naturfasern zu
einem Zuführwalzenpaar 22, über welches die Fasermasse der eigentlichen Streck
werkseinrichtung 4 zugeführt wird. Das Zuführwalzenpaar 22 ist, wie schematisch an
gedeutet, mit dem Antrieb der Streckwerkseinrichtung 4 verbunden. Der Faserbandver
bund wird nun durch ein Meßorgan 24 geführt, in welchem die Fasermasse erfaßt
wird. Die von dem Meßorgan 24 abgegebenen Meßwerte werden über eine Leitung
25 einer Steuereinheit 26 zugeführt. Anhand eines vorgegebenen Sollwertes SW wird
über die Steuereinheit 26 ein Motor M2 angesteuert, um das Ausgangswalzenpaar 32
der Streckwerkseinrichtung 4 anzutreiben. Das Eingangswalzenpaar 30 und das Wal
zenpaar 31 werden über einen Motor M1 angetrieben, welcher ebenfalls von der Steu
ereinheit 26 angesteuert wird. Zwischen dem Antrieb des Walzenpaares 30 und dem
des Walzenpaares 31 ist ein schematisch angedeutetes Übersetzungsgetriebe 33 an
geordnet, über welches ein Vorverzug der Faserbandmasse zwischen dem Walzenpaar
30 und 31 eingestellt wird. Das Zuführwalzenpaar 22 und das Walzenpaar 30 weisen
die gleiche Umfangsgeschwindigkeit auf. Zwischen dem Walzenpaar 31 und 32 wird
der Hauptverzug durchgeführt, dessen Größe aus dem Unterschied der Drehzahlen
des Motors M1 zum Motor M2 resultiert. Am Ausgang der Streckwerkseinrichtung 4 im
Anschluß an das Walzenpaar 32 ist ein weiteres Meßorgan 34 angeordnet, daß zur
Überprüfung der Regeleingriffe dient. Außerdem können mit diesem Meßorgan 34
auch kurzwellige Massenschwankungen überprüft werden. Die beim Meßorgen 34 er
zeugten Signale werden über eine Leitung 35 der Steuereinheit 26 zugeführt und üben
wie allgemein bekannt, einen Einfluß auf den Regeleingriff durch die Steuereinheit 26
aus.
Das aus der Streckwerkseinrichtung 4 austretende Faservlies 9 wird durch eine sche
matisch angedeutete Führungseinrichtung 37 zu einem Faserband 10 (auch Kämma
schinenband genannt) zusammengefaßt und einem Kalanderwalzenpaar 39 zugeführt.
Das Kalanderwalzenpaar 39 übergibt das Faserband an ein Trichterrad 38, über wel
ches das Faserband in eine Kanne, bzw. in einen Behälter B1 abgelegt wird. Das in die
Kanne B1 abgelegte Faserband wird, sobald die Kanne B1 gefüllt ist, einer nachfolgen
den Streckenpassage zur Weiterverarbeitung zugeführt. Nähere Details werden in
Fig. 7 noch beschrieben.
In Fig. 3 wird eine weitere Aufstellvariante der Kannen B für die Faserbänder aus
Kunstfasern gezeigt. Dabei werden die Faserbänder S mit den bereits beschriebenen
Abzugseinrichtungen A aus den Kannen B abgezogen und mittels nicht näher aufge
zeigten Führungseinrichtungen in den Bereich der Zuführeinrichtung 6 überführt. Die
Überführung der Faserbänder S erfolgt oberhalb der auf dem Zuführtisch 2 geführten
Faserbänder F und kann mittels einem oder mehreren Transportbändern erfolgen.
Ebenso wäre die Überführung auch mittels eines Gestells möglich, auf welchem mehre
re Führungsrollen zur Führung der Faserbänder S angebracht sind. Die Zuführung der
Faserbänder S im Bereich der Zuführeinrichtung 6 kann entsprechend der in Fig. 2 ge
zeigten Ausführung vorgenommen werden.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsvariante der Streckwerkseinrichtung 4, wobei die
se aus einer Streckwerkseinheit 40 und einer nachfolgenden Streckwerkseinheit 41
gebildet ist. Die Streckwerkseinheit 40 ist mit einem fixen Verzug eingestellt, während
die Streckwerkseinheit 41 mit einer Reguliereinrichtung 44 zum Ausregulieren von
Massenschwankungen versehen ist. Auf die spezielle Ausführung der Reguliereinrich
tung wird hier nicht weiter eingegangen, zumal solche Reguliereinrichtungen zum all
gemeinen Stand der Technik gehören. Der Faserbandverbund 8 aus Faserbändern S
(Kunstfasern) und Faserbänder F (Naturfasern) wird in der Streckwerkseinheit 40 auf
einen bestimmten Wert verstreckt, zu einem Faservlies 42 und anschließend zu einem
Faserband 43 zusammengefaßt. Die Masse des Faserbandes wird über ein Meßor
gan 45 abgetastet, aufgrund deren Signale die Reguliereinrichtung 44 in die Streck
werkseinheit 41 regulierend eingreift. Das von der Streckwerkseinheit 41 abgegebene
Faserband wird über ein Kalanderwalzenpaar 39, wie bereits beschrieben, einer Kanne
B1 zur Ablage zugeführt.
In Fig. 5 wird eine weitere Möglichkeit der Ausführung der Streckwerkseinrichtung 4
gezeigt, wobei der Faserbandverbund 8 über ein Teilelement 47 in zwei gleich große
Vorlagen 8a und 8b aufgeteilt wird. Geht man davon aus, daß die bei den einzelnen
Kämmköpfen gebildeten Faserbänder eine Masse von 8 g/m aufweisen, so ergibt sich
eine Gesamtmasse bei 8 Kämmköpfen und der Faserbänder F von 64 g/m. Wird dieser
Fasermasse dann Faserbänder mit ebenfalls 8 g/m aus Kunstfasern beigemischt, so
ergibt sich bei der Zuführung von ebenfalls 8 Faserbändern S eine Gesamtmasse des
Faserbandverbundes 8 von 128 g/m.
Zur Erzielung eines Kämmaschinenbandes von 5 g/m zur Weiterverarbeitung für den
nachfolgenden Prozeß, wäre es dann notwendig, bei der Streckwerkseinheit 4 mit ei
nem Verzug von mind. 25 zu arbeiten. Diese Höhe des Verzuges ist jedoch in Bezug
auf die Höhe der zu verarbeitenden Fasermasse mit einer herkömmlichen Streckwerk
seinrichtung nicht mehr kontrolliert durchzuführen. Im gezeigten Beispiel nach Fig. 5
wird deshalb vorgeschlagen, die Faserbandmasse 8 in zwei Massenströme 8a und 8b
aufzuteilen. Die Aufteilung erfolgt über das angedeutete Teilungselement 47. Den
nachfolgenden Streckwerkseinheiten 48, 49 liegt nunmehr eine zu verarbeitende Mas
se von 64 g/m vor, was zur Erreichung eines zu bildenden Faserbandes 5 g/m einen
Verzug von ca. 13 erfordert. Diese Verzugshöhe kann problemlos mit den herkömmli
chen Streckwerken durchgeführt werden. Die bei den Streckwerkseinheiten 48, 49 im
Anschluß gebildeten Faserbänder werden in Kannen B2 bzw. B3 abgelegt.
Eine weitere Ausführungsform der Streckwerkseinheit 4 ist in Fig. 6 gezeigt. Entspre
chend der Ausführung nach Fig. 5 wird auch hier bei der der Faserbandverbund 8 in
zwei Teilströme 8a und 8b aufgeteilt über ein Teilelement 47 und zwei parallel arbei
tenden Streckwerkseinheiten 48 und 49 zugeführt. Das an der Streckwerkseinheit 48
erzeugte Faservlies 51 wird zu einem Faserband 54 zusammengefaßt und das Fa
servlies 52 der Streckwerkseinheit 49 zu einem Faserband 55 zusammengefaßt. Diese
beiden Faserbänder 54, 55 werden an dem Rollenpaar 57 zusammengeführt und einer
nachfolgenden Streckwerkseinheit 59 übergeben. Die Streckwerkseinheit 59, die z. B.
auch mit einer Regulierung ausgestattet sein könnte, bildet ein Faserband 10, welches
in eine Kanne B1 abgelegt wird.
Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei die Vermischung von Naturfasern
und Kunstfasern durch das Zusammenführen bereits versteckter Faservliese beider
Fasermaterialien durchgeführt wird. D.h., die erste Vermischung erfolgt nicht in Form
der Zusammenführung von einzelnen Faserbändern, sondern von Faservliesen. Die
von den Kämmköpfen K abgegebenen Faserbänder F werden über ein Zuführwalzen
paar 22 der Streckwerkseinrichtung 4 zugeführt. Diese Streckwerkseinrichtung 4 ist
ausgebildet als ein Streckwerk 4 über 4. D.h., der Vorverzug der Streckwerkseinrich
tung 4 wird zwischen den Walzenpaaren 60 und 61 durchgeführt. Den Hauptverzug
führt man zwischen den Walzenpaaren 63 und 64 durch. Im Anschluß an das Walzen
paar 64 wird über eine Führungseinrichtung 37 das austretende Faservlies 9 zu einem
Faserband 10 zusammengefaßt und über ein Kalanderwalzenpaar 39 bzw. über ein
Trichterrad 38 in eine Kanne B1 abgelegt. Das Ausgangswalzenpaar 64 wird von einem
Motor M2 angetrieben, der von einer Steuereinheit 63 gesteuert wird. Diese Steuerein
heit 63 erhält Signale von dem Meßorgan 64, das sich zwischen den Walzenpaaren 61
und 63 des Vorverzugs VV, bzw. des Hauptverzugs HV befindet. Anhand dieser Signa
le kann der Antrieb des Walzenpaares 64 variiert werden, um aufgrund der dadurch
erzielten Verzugsänderung einen gewünschten Sollwert am Ausgang des Streckwerks
zu erzielen. Über die Steuereinheit 63 wird der Motor M1 angesteuert, der für den An
trieb der Walzenpaare 22, 60, 61 und 63 unter Einschaltung von nicht näher gezeigten
Übersetzungsgetrieben zuständig ist. Die von den Kannen B abgezogenen Faserbän
der S (Kunstfaser) werden über die Abzugseinrichtung A zu einer Führung 66 überführt,
von welcher sie parallel nebeneinander ausgerichtet an eine Streckwerkseinheit 68 ab
gegeben werden. In der Streckwerkseinheit 68 wird ein Faservlies 70 gebildet, das über
ein Führungsblech 71 in den Klemmspalt des Walzenpaares 68 geführt wird. In dem
Klemmspalt des Walzenpaares 63 werden das Faservlies 70 aus Kunstfasern mit dem
Faservlies 72 aus Naturfasern zusammengeführt, bzw. doubliert. Im nachfolgenden
Hauptverzugsfeld HV erfolgt dann die eigentliche Vermischung der Kunstfasern mit den
Naturfasern.
Wenn von Naturfasern gesprochen wird, ist im wesentlichen die Baumwollfaser gemeint
oder andere natürliche Faserwerkstoffe. Bei Kunstfasern kann es sich beispielsweise
um Polyester handeln.
In Fig. 8 ist schematisch ein Prozeß dargestellt zur Erzielung eines Mischgarnes an
hand der erfindungsgemäßen Vermischung von Naturfasern mit Kunstfasern auf der
Kämmaschiene. Das von einer nicht gezeigten Putzerei aufbereitete Baumwollmaterial
wird in einer Karde KA verarbeitet und zu einem Faserband zusammengefaßt. Die ge
zeigte Übersicht ist nur schematisch zu betrachten, zumal über die Anzahl der Maschi
nen der einzelnen Prozeßstufen keine Aussage gemacht wird. Das von mehreren Kar
den KA abgegebene Faserband wird in einer Strecke ST weiterverarbeitet, welche zur
Wickelbildung das an der Strecke gebildete Faserband einer wickelbildenden Maschine
KV überführt wird. Acht solcher Wickel W der wickelbildenden Maschine KV werden
einer nachfolgenden Kämmaschine 1 zum Auskämmen vorgelegt. In der Regel sind
mehrere wickelbildende Maschinen und Kämmaschinen am Prozeß beteiligt. Die An
zahl der Maschinen richtet sich nach der Produktions- bzw. nach der Produktionska
pazität der einzelnen Maschinen. Die in einer Vorbereitungsstufe SV hergestellten Fa
serbänder aus Kunstfasern werden in Kannen B abgelegt und mit diesen an die Käm
maschine 1 überführt. Die Aufstellung der Kannen B ist identisch mit dem bereits be
schriebenen Ausführungsbeispiel der Fig. 3.
Das, wie bereits zuvor beschrieben, an der Kämmaschine, bzw. mehreren Kämmaschi
nen gebildete Faserband aus Kunst- und Naturfasern wird in Kannenform einer nach
folgenden Strecke STI zur Weiterverarbeitung zugeführt. Die Strecke STI doubliert
und vergleichmäßigt die zugeführten Faserbänder und legt sie nach dem Verstreckungs
vorgang in eine Kanne B4 ab. Diese Kannen B4 werden einer weiteren nachfol
genden Strecke STII zur Weiterverarbeitung vorgelegt. Das an der Strecke STII gebil
dete Faserband wird in die Kanne B5 abgelegt, welche z. B. einem nachfolgenden Flyer
FL zur Erzeugung von Flyerspulen überführt werden. Diese Flyerspulen, die hier nicht
näher gezeigt sind, werden anschließend über bekannte Transportsysteme einer
Ringspinnmaschine RS zugeführt, in welcher ein Faden gebildet wird. Wenigstens einer
der beiden Streckwerksstufen STI oder STII kann zur Vergleichmäßigung des Faser
bandes mit einer Reguliereinrichtung versehen sein.
Durch die vorgeschlagene Vermischung der Kunstfasern mit den Naturfasern auf der
Kämmaschine kann zumindest eine Streckenpassage eingespart werden, welche im
Anschluß an die Kämmaschinen nachgeschaltet sind.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines Faserbandes (10) aus Natur- und Kunstfasern mit
einer Kämmaschine (1), mit mehreren Kämmköpfen (K) zur Verarbeitung von Na
turfasern, z. B. Baumwolle, wobei das an dem jeweiligen Kämmkopf (K) erzeugte
Kämmaschinenvlies (V) zu einem Faserband (F) zusammengefaßt wird und die
einzelnen Faserbänder einer nachfolgenden Streckwerkseinrichtung (4) zugeführt
werden, die wenigstens mit einer Vor- und Hauptverzugszone ausgerüstet ist und
bei welcher im Anschluß an den Verstreckungsvorgang ein Kämmaschinenband
(10) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß den von den Kämmköpfen (K) abgegebenen Fa
serbändern (F) vor deren Eintritt in die Hauptverzugszone (HV) der Streckwerk
seinrichtung (4) Faserbänder (S) aus Kunstfasern beigemischt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserbänder (S)
aus Kunstfasern aus zu der Kämmaschine (1) beigestellten Behältern (B) abgezo
gen und über eine Zuführeinrichtung (6) zu den Faserbändern (F) aus Naturfasern
positioniert beigemischt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
den Faserbändern (F) aus Naturfasern wenigstens die Anzahl von Faserbädern
(S) aus Kunstfasern beigemischt wird, welche der Anzahl der Faserbänder aus
Naturfasern entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Beimischung der
Faserbänder (S) aus Kunstfasern zu den Faserbändern (F) aus Naturfasern über
die Breite (b) des Faserverbundes gleichmäßig erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verstreckung in der Streckwerkseinrichtung (4) reguliert ausführt wird um Mas
senschwankungen der zugeführten Fasermasse (8), anhand eines vorgegebenen
Sollwertes (SW) auszugleichen.
6. Kämmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit mehreren
Kämmköpfen (K) zur Verarbeitung von Naturfasern (F) (z. B. Baumwolle), wobei
das dort gebildete Kammzugvlies (V) über ein Führungselement zu einem Faser
band (F) zusammengefaßt und über eine Abzugseinrichtung auf einen Führungs
tisch (2) aufgelegt wird, über welchen dieses mit den Faserbändern der übrigen
Kämmköpfe nebeneinanderliegend in einem Faserbandverbund einer Streckwerk
seinrichtung (4) zugeführt wird und das bei der Streckwerkseinrichtung (4) gebil
dete Faservlies (9) über eine Führungseinrichtung zu einem Kämmaschinenband
(10) zusammengefaßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß über Abzugseinrich
tungen (A) Faserbänder (S) aus Kunstfasern aus den, der Kämmaschine (1) zu
gestellten Behältern (B) abgezogen und einer oberhalb des Führungstisches (2)
angeordneten Zuführeinrichtung (6) zugeführt werden zur Abgabe in den Faser
bandverbund der Faserbänder (F) aus Naturfasern.
7. Kämmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckwerks
einrichtung (4) mit einer Reguliereinrichtung (27, 44) versehen ist.
8. Kämmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckwerks
einrichtung (4) aus wenigstens zwei hintereinander arbeitenden Streckwerksein
heiten (40, 41) gebildet ist, wobei wenigstens eine Streckwerkseinheit (41) mit ei
ner Reguliereinrichtung (44) versehen ist.
9. Kämmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckwerks
einrichtung (4) wenigstens aus zwei parallel arbeitenden Streckwerkseinheiten
(48, 49) gebildet ist, auf welche anteilmäßig der zugeführte Faserbandverbund (8a, 8b)
zur Weiterverarbeitung verteilt wird.
10. Kämmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckwerks
einheiten (48, 49) mit jeweils einer Reguliereinrichtung ausgerüstet sind.
11. Kämmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die parallel ar
beitenden Streckwerkseinheiten wenigstens zwei aufeinanderfolgende Streckwer
ke aufweisen, wobei wenigstens ein Streckwerk mit einer Reguliereinrichtung ver
sehen ist.
12. Kämmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das an der jeweiligen Streckwerkseinheit gebildete Faserband (10) über eine Ab
legevorrichtung (39, 38) in einem zugeordneten Behälter (B1, B2, B3) abgelegt
wird.
13. Kämmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die an der jeweiligen Streckwerkseinheit (48, 49) gebildeten Kammzugsbänder
(54, 55) über eine Vorrichtung zu einem gemeinsamen Faserband (10) zusam
mengefaßt und in einen Behälter (B1) über eine Ablegevorrichtung (39) abgelegt
werden.
14. Verfahren zur Herstellung eines Faserbandes (10) aus Naturfasern und Kunstfa
sern zur Weiterverarbeitung an nachfolgenden Spinnmaschinen:
- - Erstellung einer Vorlage (Wattewickel W) aus Naturfasern zur Weiterverarbei tung an einer Kämmaschine (1)
- - Erstellung von Faserbändern (S) aus Kunstfasern
- - Auskämmung der Vorlage (W) an der Kämmaschine (1)
- - Bildung von Faserbändern (F) an jedem Kämmkopf (K) der Kämmaschine (1) aus der gekämmten Vorlage (W)
- - Zuführung der Faserbänder (F) zu einer Streckwerkseinrichtung (4) auf der Kämmaschine
- - Beimischung der Faserbänder (S) aus Kunstfasern zu den Faserbändern (F) aus Naturfasern vor Eintritt in die Hauptverzugszone HV der Streckwerkseinrichtung (4) auf der Kämmaschine (1)
- - Verstrecken des Faserbandgemisches
- - Bildung eines Kämmaschinenbandes (10)
- - Überführung des Kämmaschinenbandes (10) zu einer ersten nachfolgenden Streckenpassage (STI)
- - Erste Verstreckung mehrerer der Streckenpassage (STI) vorgelegten Kämma schinenbänder (10)
- - Überführung der an der ersten Streckenpassage (STI) gebildeten Faserbänder zu einer zweiten Streckenpassage (STII)
- - Verstreckung der aus der ersten Streckenpassage (STI) vorgelegten Faserbän der und Bildung eines neuen Faserbandes
- - Übergabe des gebildeten Faserbandes an die nachfolgenden Spinnmaschinen (FL, RS) zur Weiterverarbeitung.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckwerksein
richtung (4) auf der Kämmaschine (1) und wenigstens eine der beiden nachfol
genden Streckwerkspassagen (STI, STII) mit einer Reguliereinrichtung zum Aus
gleich von Massenschwankungen versehen ist.
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