DE58660C - Verfahren und Einrichtung zur Vergleichmäfsigung von Krempelvliefsen - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Vergleichmäfsigung von Krempelvliefsen

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DE58660C
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Germany
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Application number
DENDAT58660D
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English (en)
Original Assignee
O. SCHIMMEL in Chemnitz
Publication of DE58660C publication Critical patent/DE58660C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01GPRELIMINARY TREATMENT OF FIBRES, e.g. FOR SPINNING
    • D01G25/00Lap-forming devices not integral with machines specified above

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Preliminary Treatment Of Fibers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Die Streichgarnspinnerei verlangt für die Zwecke der Flortheilung einen auch in der Breite gleichmäfsigen Flor, und diese Gleichmäfsigkeit wird bekanntlich durch die sogenannte Kreuzung erreicht, wobei der auf einer Krempel durch Aufeinanderschichten des Flores in der Längenrichtung erzeugte Pelz der nächsten Krempel um 900 verdreht vorgelegt wird, so dafs die in der Länge der Erzeugungsrichtung des Pelzes liegenden Wollfasern auf der nächsten Krempel quer zur Arbeitsrichtung derselben zu liegen kommen.
. Um diese von Hand . erfolgende Kreuzung, welche gewöhnlich durch die Quervorlage der auf einer Trommel von bestimmtem Durchmesser erzeugten Pelzstücke geschieht, selbstthätig zu machen, ' sind einige sogenannte Kreuzungsapparate im Gebrauch; bei dem Apperly'schen Apparat (vergl, Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleifses, Berlin, 1864, S. 95, Taf. IV) wird der Flor von der ersten Krempel zu einem Band zusammengenommen und dieses der nächsten Krempel schräg oder quer vorgelegt; bei den Apparaten von Ferrabee (vergl. ebendaselbst S. 97) und von Blamires (s. Grothe: Streichgarnspinnerei, Bd. I, S. 343) wird der Flor der ersten Krempel, hin- und hergehend in der Breite des Zuführtisches, der nächsten Krempel zu einem Pelz über einander gelegt, wobei der gebildete Pelz ununterbrochen zur Seite abgeführt und zusammengerollt wird. Man erhält also dabei einen fortlaufenden Pelz von der Zuführtischbreite der nächsten Krempel, in welchem die Fasern quer zur Erzeugungsrichtung liegen, und der Pelzwickel braucht dann nur auf den Zuführtisch gelegt und in der Speiserichtung wieder abgerollt zu werden; der Unterschied der beiden Apparate von Ferrabee und Blamires gegen einander besteht nur darin, dafs bei ersterem die Legwalzen, bei letzterem dagegen der Tisch, auf welchem das Legen stattfindet, die hin- und hergehende Bewegung vollführen.
Die Faserkreuzung bei dem.Uebertragen der Wolle von einer zur nächsten Krempel eines Streichgarnkrempelsatzes giebt nun das kennzeichnende Merkmal des Streichgarnes, eine bestimmte Rauhheit des fertigen Gespinnstes, ab.
In neuerer Zeit wird aber im Gegensatz dazu sehr viel glattes Wollgarn, sogenanntes Halbkammgarn, verlangt, welches zwar nach Art der Streichgarnspinnerei erzeugt werden kann, jedoch eine Faserkreuzung in der Verarbeitung nicht erfahren darf.
Obgleich nun verschiedene Einrichtungen für Krempeln vorgeschlagen wurden, mit welchen eine solche Uebertragung der Wolle von einer zur nächsten Krempel erzielt wird, dafs in der zu speisenden Wollschicht die Fasern nicht mehr quer zur Speiserichtung liegen, so erweisen sich doch alle diese Einrichtungen, welche im zunächst folgenden eine kurze Kenn- ■ zeichnung finden mögen, als keineswegs allen Anforderungen genügend.
i. Die bekannteste dieser Einrichtungen zur sogenannten Längsspeisung, welcher zufolge ein auf der ersten' Krempel abgezogenes Band aufgespult und eine Anzahl dieser Spulen der nächsten Krempel vorgelegt wird, so dafs auf der letzteren die Bänder dieser Spulen, dicht an einander liegend, ihrer Länge nach einlaufen,
gestaltet sich aber durch die Bildung vieler Bandspulen als sehr umständlich und liefert erfahrungsmäfsig bei der Speisung eine ungleichmäfsig dichte Wollschicht.
2. In der Patentschrift No. 12158 wird erläutert, wie das von der ersten Krempel abgezogene Band unmittelbar der Länge nach in die Zuführcylinder der nächsten Krempel geführt wird; hier macht sich aber der Mangel geltend, dafs jede Ausgleichung in der Länge fehlt, weshalb, um diesem Uebelstand etwas abzuhelfen, eine besondere Zusammenstellung von Krempelwalzen nöthig ist. Genau zugesehen, findet bei dieser Einrichtung keine wirkliche Längsfaserzuführung statt, denn das Band wird eigentlich, hin- und hergehend, quer zwischen die Zuführungscylinder geführt.
3. Schofield (vergl. Amerikanische Patentschriften No. 348419 bis 348421) bildet, ähnlich wie Ferrabee, aus dem Flor der ersten Krempel ein schmales Band, welches also Querfaserlage besitzt, und führt dieses Band quer auf den Zuführtisch der nächsten Krempel, so dafs dort die Fasern wieder der Länge nach in die Speiserichtung zu liegen kommen; hier müssen indessen ebenso wie bei der vorhergehenden Einrichtung beide Krempeln zusammen arbeiten. In der Praxis hat sich diese Abhängigkeit beider Krempeln von einander aber als unvortheilhaft erwiesen, denn wenn z. B. an der einen Krempel ein Stillstand verursacht wird, so zwingt dieses immer auch die andere Krempel mit zur Unthätigkeit.
4. Bei der Einrichtung nach Patentschrift No. 51768 wird das von der ersten Krempel abgezogene Band, hin- und hergehend, auf eine besondere Trommel gewickelt und auf derselben folglich ein Pelz gebildet, welcher, nach dem Trennen, der nächsten Krempel der Länge nach zugeführt werden kann; diese Einrichtung hat jedoch nur da ihr Gebiet, wo es nicht darauf ankommt, dafs bei dem zerrissenen Pelz die einzelnen Bandlagen einen minder festen Zusammenhalt unter sich haben, als in sich selbst, und dafs durch die Umkehrung der Bewegungsrichtung beim Aufwickeln (da an den Endpunkten der hin- und hergehenden Bahn nur eine Bandlage und nicht wie an den übrigen Stellen der Bahn bei einem Hin- und Hergang zwei Lagen über einander zu liegen kommen) verhältnifsmäfsig dünne Pelzränder erzeugt werden, welche schlechte Randfäden geben; dieser letztere Uebelstand haftet auch der weiter oben unter 2. gekennzeichneten Einrichtung an.
Alle diese Einrichtungen zur Längsspeisung haben also gemein, dafs sie aus dem Flor der ersten Krempel Bänder bilden. Die Speisung der zweiten Krempel durch Pelze mit Längsfaserlage unter Ausgleichung in der Breite wurde bisher vielfach für unmöglich gehalten.
Eine Erwägung des Umstandes, dafs eine Speisung erwähnter Art durch eine doppelte Kreuzung zu erzielen sein würde (da bei einer Kreuzung eines Pelzes mit Querfaserlage die Fasern wieder in die Länge zu'liegen kommen), nun lehrt, und im Hinblick darauf, dafs die Apparate von Ferrabee und von Blamires Pelz mit Querfaserlage liefern (und zwar durch Querlegung des Flores in der Breite ausgeglichen), erkennt man, dafs die gestellte Aufgabe, eine Speisung mit Längsfaserlage zu erzielen, dadurch zu lösen sei, dafs der ■Querfaserpelz, wie von erwähnten Apparaten geliefert, in Stücke, welche der Breite des Zuführtisches der nächsten Krempel entsprechen, abgetrennt, die Pelzstücke um go° gedreht und so der nächsten Krempel (also gekreuzt) vorgelegt werden.
Zur Ausführung dieses Verfahrens läfst sich die auf der beiliegenden Zeichnung dargestellte neue Einrichtung verwenden, welche am Ausgang der ersten Krempel angebracht wird, und von welcher Fig. 1 einen Schnitt in der Längsachse der Krempel, Fig. 2 einen Querschnitt hierzu und Fig. 3 einen Grundrifs wiedergiebt.
Der von der Kammwalze K abgekämmte Flor_/ wird (auf die von Ferrabee angegebene Weise) von einem endlosen Tragtuch T aufgenommen und zwischen die beiden hin- und herschwingenden endlosen Tücher T1 und T2 geleitet, um durch deren Bewegung auf dem darunter befindlichen, aber quer laufenden endlosen Lattentuch A in bestimmter Breite aufgeschichtet zu werden, wobei die Walzen b die einzelnen Schichten immer festdrücken.
Die scheerenartige Tücherverbindung TT1 T2 mag ihre Bewegung durch die Mangelzahnstange m erhalten, wird dabei von den Laufschienen η getragen und zu leichterer Bewegung durch das Gewicht g ausgeglichen.
Die durch die Fortbewegung des Tuches A auf demselben fortlaufend gebildete mehrfache Florschicht F wird dann unter Druck Seitens der Walze d auf die Trommel L gewickelt. Ist der so auf dieser Trommel erzeugte Pelz P genügend stark, so kann derselbe z. B. durch Aufklappen eines Theiles Z des Trommelumfanges (wie gestrichelt in Fig. 2 angedeutet, vergl. Patentschrift No. 11868) zerrissen und von den Walzen α in einen Fangkasten übergeführt werden.
Alle diese Bewegungen erfolgen selbsttätig, und da die Trommel L einen Umfang gleich der Tischbreite der nächsten Krempel besitzt, so erhält man auf einander folgend Pelzstücke, deren Länge genau der Breite der nächsten damit zu speisenden Krempel entspricht.
In Fig. 4 ist eine Uebersicht der gesammten Einrichtung veranschaulicht bezw. zu ersehen, wie das dem Fangkasten entnommene Pelzstück P ausgebreitet und beim Auflegen auf
die zweite Krempel II die gerissenen Enden in Richtung der Pfeile i auf den Zuführtisch der nächsten Krempel II an die Ränder des Tisches zu liegen kommen. ·
Es ist auch ersichtlich, wie die im Flor f der Krempel I der Länge nach, in der Florschicht F und dem daraus gewickelten Pelz P dagegen quer liegenden Wollfasern auf dem Zuführtisch der Krempel II wieder in die Speiserichtung, also der Länge nach, zu liegen kommen.
Diese neue Einrichtung unterscheidet sich von den bisher bekannten Einrichtungen zu gleichem Zwecke durch die Bildung von Pelzstücken von bestimmter Länge an Stelle von Band und von der einfachen Pelztrommel durch die Erzielung von in der Breite ausgeglichenen Pelzstücken, welche also an den Rändern ebenso stark wie in der Mitte sind.
Man erhält mithin für die Speisung der Krempel . einen gleichmäfsig dichten Pelz, wie ein solcher bisher noch nicht erzielt wurde.
Für die Herstellung von Halbkammgarn ist damit zugleich der erhebliche Vorzug gesichert worden, dafs vermöge des Querlegens des Flores bei fortschreitender Faserschicht auch eine Ausgleichung der Waare in der Speiserichtung stattfindet, ein Erfolg, welchen die Bandspeisung, wie bei den älteren Einrichtungen erfolgend, nicht für sich in Anspruch nehmen kann.
Das auf die neue'Art hergestellte Halbkammgarn zeichnet sich darum, neben seiner Glätte, besonders durch seine hohe Gleichmäfsigkeit aus, was den Werth vorliegender Erfindung um so mehr in ein helles Licht zu stellen geeignet ist, als das betreffende Garn, der gröfseren Längenausgleichung bei der Pelzbildung halber, schon mit zwei Krempeln, anstatt wie bisher mit drei Krempeln herzustellen ist.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Das Verfahren, die Krempelvliefse der Streichgarnspinnerei ohne Bandbildung und ohne Vliefskreuzung dadurch zu vergleichmäfsigen, dafs ■ der aus dem Flor der Vorkrempel mittelst eines Querlegetisches erzielte Pelz in Theilstücke von einer mit der Arbeitsbreite der nächsten Krempel übereinstimmenden Länge zerlegt wird, und dafs man diese Theilstücke in der Richtung der Wollhaare (nicht quer zur Faserrichtung) dieser Krempel zuführt.
2. Ein zur Ausführung dieses Verfahrens bestimmter Krempelsatz, bei welchem je an
■ den Florlegetisch (A) eine Trommel (L) sich anschliefst, deren Umfang mit der Arbeitsbreite der nachfolgenden Krempel (II, vergl. Fig. 4) übereinstimmt.
Hierzu ι B!att Zeichnungen.
DENDAT58660D Verfahren und Einrichtung zur Vergleichmäfsigung von Krempelvliefsen Expired - Lifetime DE58660C (de)

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