DE196595C

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Publication number: DE196595C
Application number: DENDAT196595D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVI 196595 — KLASSE 80«. GRUPPE

Firma GUSTAV EIRICH in HARDHEIM.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Juni 1906 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung, mittels welcher die Läufer und Mischschaufeln von kollergangartigen Misch- und Knetmaschinen für erdige und mineralische Massen in schleifenförmigen Bahnen geführt werden.

Bei den bekannten Kollergängen, deren Läufer und Mischschaufeln sich nicht in konzentrischen Bahnen bewegen, bewegen sich die

ίο Läufer nicht mit gleichbleibender Geschwindigkeit und können nicht über die Tellermitte geführt werden, da sie von der sich drehenden Läuferbahn in Umdrehung versetzt werden, wobei infolge ihrer geradlinigen Bewegung von und zur Tellermitte ihre Umdrehungsgeschwindigkeit je nach der Bewegungsrichtung entweder beständig zu- oder abnimmt. Die Folge der ungleichförmigen Bewegung der Werkzeuge ist eine ungenügende, langsame Verarbeitung des Mischgutes, außerdem bewirkt die Führung der Läufer und Schaufeln eine ungleichmäßige Abnutzung des Tisches.

Dagegen werden gemäß der Erfindung die Läufer und Schaufeln mittels eines planetenartigen Antriebes auf der Läuferbahn in schleifenförmigen Bahnen, welche vom Rande des Tellers bis über die Mitte verlaufen, um die Tellermitte iierumgeführt. Die Läufer, welche auch doppelt oder in zwei vollständigen Systemen angeordnet sein können und von denen jeder in bekannter Weise mit einer besonderen wagerechten Läuferachse versehen ist, um welche sie frei ausschwingen können, um bei ' ungleich hoch im Teller liegendem Mischgut Beunruhigungen des einen Läufers beim Hoch- oder Niederfallen des anderen zu vermeiden, bewegen sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit auf dem feststehenden Teller herum. ■

Bei den bekannten Kollergängen, bei denen sich, wie bereits angedeutet ist, die Geschwindigkeit des Läufers, sobald er sich der Tellermitte naht, verlangsamt, wird infolgedessen das Mischgut nicht mehr kräftig genug vom Läufer von vorn erfaßt werden können, sondern letzterer wird das Arbeitsgut mit seiner der Tellermitte zugekehrten Breitseite nach der Tellermitte hindrücken.

Die Läufer und Schaufeln der kollergangartigen Misch- und Knetmaschinen gemäß der Erfindung sind an einer besonderen Achse befestigt, welche exzentrisch zur Tellermitte gelagert ist und unter beständiger Drehung um sich selbst die in der Mittelachse der Läuferbahn gelegene Hauptantriebsachse umkreist. Läufer und Mischschaufeln drehen sich also nicht nur um ihre gemeinsame Antriebsachse, sondern sie wandern mit dieser Achse auch im Kreise um die Tellermitte herum. Koller und Mischschaufeln durchlaufen hierbei schleifenförmige Bahnen, die sich fortwährend überschneiden, wobei die Drehrichtung des Mischsternes und dessen Fortwanderung in ein und demselben Sinne erfolgt. Gerade durch die exzentrische Lagerung der Antriebsachse der Läufer und Schaufeln bewegen sich diese in rascher Zeitfolge

Claims

Von dem Rand des Tellers nach der Mitte hin und zurück, nehmen dabei einen Teil des Mischgutes auf kurze Strecke mit sich, setzen dieses an einer anderen Stelle ab, vermitteln so eine schnelle Verschiebung der Massen in radialer Richtung und sind somit befähigt, in kürzester Zeit alles in der Maschine befindliche Mischgut zu treffen, was bei den bekannten Maschinen ausgeschlossen ist.

ίο Auf der Zeichnung ist eine kollergangartige Misch- und Knetmaschine dargestellt, welche mit einem Antrieb gemäß der Erfindung ausgestattet ist.

Fig. ι zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Maschine und Fig. 2 eine Draufsicht mit einzelnen Teilen im Schnitt.

Im allgemeinen wird auch mit dieser Maschine so gearbeitet, daß die in den kreisrunden und wagerechten Mischteller a eingefüllten Massen mittels der in kreisender Bewegung befindlichen Mischwerkzeuge b, c, d gemischt und dabei gleichzeitig durch den kreisrunden Läufer e geknetet werden.

Der durch die Riemenscheibe / als Fest-

scheibe eingeleitete Antrieb wird durch ein Kegelräderpaar g und h auf eine Achse i übertragen, auf welcher zwei Stirnräder k und / sitzen. Während nun das obere Stirnrad k mit der Außenverzahnung eines mit Außen- und Innenverzahnung versehenen Zahnrades m kämmt, dessen Innenverzahnung durch Vermittlung eines auf einer Achse η sitzenden Stirnrades 0 die Achse η und den auf ihr befestigten Läufer- und Schaufelträger ρ in Umdrehung versetzt, kämmt das untere Stirnrad I mit einem auf der Hauptachse q sitzenden Stirnrade r, wodurch das Kreisen der Achse η um die Mittelachse des Tellers α und somit das Fortschreiten der Misch- und Knetwerkzeuge bewirkt wird. In

der angegebenen Ausführungsform ist angenommen, daß der Schaufelstern beispielsweise; fünf Umdrehungen macht, bis er einmal um die Hauptachse q herumgewandert ist. Die in der Zeichnung ersichtlichen Schaufeln s 45 und t sind durch Vierkanteisenbügel u und ν mit dem das Triebwerk nach unten abschließenden Zahnrade r verbunden und dienen dazu, das an dem Rande des Mischtellers lagernde Gut den Schaufeln und dem Läufer 50 von außen her zuzuführen und hierdurch die schnelle Mischung und Entleerung zu unterstützen. Mischmaschinen dieser Gattung können, wenn solche für größere Arbeitsleistungen bestimmt sind, erforderlichenfalls auch 55 zwei oder drei Mischsterne von verhältnismäßig kleinerem, nicht ganz bis zur Mitte des Tellers reichendem Durchmesser erhalten. Die Hauptachse q könnte alsdann bei dieser Ausführungsform bis zum Mischtellerboden 60 durchgeführt und in einer Spur gelagert werden.

Paten τ-Anspruch :

Einrichtung zur Führung der Läufer und Schaufeln von kollergangartigen Misch- und Knetmaschinen in schleifenförmigen Bahnen, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger für die Knet- und Mischwerkzeuge (b, c, d, e) an einer in bezug auf die Mittelachse des Mischtellers (a) exzentrisch gelagerten Achse (n) befestigt ist, welcher durch das Zahngetriebe (0, k) eine Drehung um sich selbst und durch die Stirnräder (I, r) eine kreisende Bewegung um die Mittelachse des Mischtellers erteilt wird, wobei die Dreh- und kreisende Bewegung der Achse (n) in demselben Sinne erfolgen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.