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Rundlaufender Schüttelrinnenantrieb Die Erfindung betrifft einen rundlaufenden
Schüttelrinnenantrieb. Die Erzielung eines günstigen Wirkungsgrades von Schüttelrinnen
setzt bekanntlich eine ungleichmäßige Bewegung der Schüttelrinne voraus, und zwar
muß die Schüttelrinne beim Hingang gleichmäßig und möglichst so langsam beschleunigt
werden, daß das Fördergut von der Schüttelrinne mitgenommen wird, und danach muß
eine möglichst schnelle Verzögerung der Rinne eintreten, so daß das beschleunigte
Fördergut seine Vorwärtsbewegung fortsetzt, die Rinne aber unter ihm zurückgezogen
wird. Man erhält so das in Abb. 2 dargestellte Geschwindigkeitsschaubild. Infolge
dieser Bewegung ist der einfache Kurbelantrieb für die Schüttelrinne nicht zu verwenden.
Man hat daher in den Kurbelantrieb Hebelgestänge oder Kurbelschleifen eingeschaltet,
oder Federn mit wechselnder Federkonstante verwendet, um eine Veränderung der Übersetzung
von dem umlaufenden Antrieb zur hin und her gehenden Schüttelrinne zu erzielen.
Zu dem gleichen Zwecke hat man unrunde Scheiben verwendet. Diese Hilfsmittel haben
sich im Betriebe nicht bewährt, da sie einer starken Abnützung ausgesetzt waren,
die schon bald zu Stößen Veranlassung gab und die Zerstörung der Getriebe zur Folge
hatte.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Umsetzung der drehenden Bewegung
der Antriebswelle in die eigenartige bin und her gehende Bewegung der Schüttelrinne
mittels zweier gleicher Ellipsenzahnräder erfolgt, die je -um einen ihrer Brennpunkte
drehbar gelagert sind. Dieses Getriebe ergibt `die grundsätzlich erforderliche wechselnde
Geschwindigkeit der Schüttelrinne. DadieZabnräder dauernd zwangsläufig miteinander
verbunden sind, irgendwelche Stöße % also vermieden werden, ist die Abnutzung gering.
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Derartige eIliptische Zahnräder sind zwar als Maschinenelemente bekannt.
Die Anwendung dieses bekannten Getriebes zum Antrieb von Schüttelrinnen führt zu
einer Lösung der Aufgäbe des Schüttelrinnenantriebes, die bisher lange vergeblich
gesucht wurde.
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Auch hat man bereits den Vorschlag gemacht, zum Antrieb von Schüttelrinnen.
ein in seinem Mittelpunkt gelagertes, elliptisches Zahnrad und ein außerhalb seines
Mittelpunktes gelagertes, kreisförmiges Zahnrad zu verwenden. Indessen arbeiten
die. Teilkreise derartiger Zahnräder nicht richtig zusammen, und es treten Unterschneidungen
der Zahnflanken ein, die zu außerordentlich großen Drücken und Stößen Veranlassung
geben und zu einer sehr schnellen Zerstörung des Getriebes führen.
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Die Art des Fördergutes und die mehr oder weniger steigende oder hängende
Lage der Rinne macht es zwecks Erzielung des günstigsten Wirkungsgrades erforderlich,
die Geschwindigkeiten der Rinne veränderlich zu gestalten. Dies wird dadurch ermöglicht,
daß der am getriebenen, elliptischen Zahnrad sitzende,
mit der Rinne
durch eine Pleuelstange verbundene Kurbelzapfen .in bekannter Weise auf dem Ellipsenrad
verstellbar angeordnet ist. Man erreicht dadurch eine Veränderung des Geschwindigkeitsschaubildes
in der aus Abb. 3 -und 4 ersichtlichen Weise, also eine Veränderung der Beschleunigung
und Verzögerung beim Hin- und Rückgang der Rinne, die unter wechselnden Bedingungen
den günstigsten Wirkungsgrad ergibt.
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In der Zeichnung ist Abb. i eine Ansicht des, Schüttelrinnenantriebs,
und Abb. 2 bis 4 sind Geschwindigkeitsschaubilderentsprechend verschiedenen Einstellungen
des Kurbelzapfens.
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Der Antrieb der Schüttelrinne a erfolgt von einer Welle b aus unter
Vermittlung eines Vorgeleges c und zweier gleicher elliptischer Zahnräder d, die
je um einen ihrer Brennpunkte e und f drehbar gelagert sind. Auf dem getriebenen
elliptischen Zahnrad ist ein in bekannter Weise verstellbarer Kurbelzapfen g angeordnet,
der durch eine Pleuelstange h mit der Schüttelrinne verbunden ist. Wenn der Kurbelzapfen
in der größeren Achse der Ellipse liegt, so erhält man das aus Abb. 2 ersichtliche
Geschwindigkeitsschaubild der Rinne. Beim Vorwärtsgang wird die Rinne verhältnismäßig
langsam beschleunigt, und kurz vor dem Ende des Vorwärtshubes wird sie schnell verzögert.
Die Beschleunigung ist unter Berücksichtigung der Neigung der Rinne und. des Reibungswiderstandes
des Fördergutes auf ihr derart zu bemessen, daß das Fördergut bei der Vorwärtsbewegung
der Rinne mitgenommen wird, ein Gleiten also nicht stattfindet. Nachdem das Fördergut
auf Geschwindigkeit gebracht ist, wird die Rinne mit starker Verzögerung unter ihm
zurückgezogen. Das Fördergut kann nun nicht mitgenommen werden, da die Reibung im
Verhältnis .zur Verzögerung der Rinne zu bring ist. Es setzt daher seine Vorwärtsbewegung
fort.
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Wird die Kurbel unter ,einem Winkel U = 221g° eingestellt, so - erhält
man das Geschwindigkeitsschaubild nach Abb.3. Die Beschleunigung der Rinne bei der
Vorwärtsbewegung ist wesentlich geringer, einmal deshalb, weil eine geringere HöcUstgeschwindigkeit
erreicht wird, und außerdem deswegen, weil der Vorwärtshub 12 auf Kosten des Rückhubes
11 vergrößert wird. Man kann daher mit demselben Antrieb Schüttgut fördern,
welches infolge der Neigung der Rinne oder des geringeren Reibungswiderstandes eine
geringere Beschleunigung der Rinne 'zuläßt. Beim Rückhub .erreicht die Rinne eine
wesentlich gesteigerte Geschwindigkeit, also auch eine stärkere Verzögerung, die
gleichfalls für die ungehemmte Vorbewegung des Fördergutes nützlich ist.
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Abb. 4 zeigt das Geschwindigkeitsschaubild für eine Stellung der Kurbel
unter einem Winkel W = 45°. Die Beschleunigung ist weiter herabgesetzt und die Verzögerung
entsprechend erhöht.