DE19647519A1 - Vorrichtung für oder an Müllfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung für oder an MüllfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für oder an einen
Müll insbesondere einen sogenannten Bio-Müll, aufnehmenden
und transportierenden Kraftfahrzeug, wobei der in den Auf
nahmeraum des Fahrzeuges eingebrachte Müll durch die Vor
richtung mit einem den Müll behandelnden, insbesondere
desinfizierenden Mittel besprüht wird (Oberbegriff des
Anspruches 1). Bei der seit einiger Zeit praktizierten
Trennung des in Haushalten und auch in Gewerbebetrieben
entstehenden Abfalles in je für sich zu sammelnden und
danach weiter zu verwertenden Abfallarten (Papier, Kunst
stoffe usw.) wird auch eine separate Sammlung von verderbli
chen organischen Stoffen, insbesondere von Lebensmittelres
ten in gesonderten Behältern vorgenommen. Derartiger Abfall
wird durch Bakterien zersetzt und soll später zur Kompostie
rung in Gärten usw. verwendet werden. Man hat daher hierfür
den Ausdruck "Bio-Müll" geprägt. Ein wesentlicher Nachteil
dieses Bio-Mülls besteht darin, daß sich in seinen Sammel
-Behältern - auch "Bio-Tonnen" genannt - in großem Umfang
gesundheitsschädliche Schimmelpilze bilden. Die hiermit
entstehenden Aspergillus-Sporen können für Allergiker
lebensgefährlich sein. Besonders betroffen sind hiervon das
Personal der Müllabfuhr, die beim Entleeren der Bio-Tonnen
diese giftigen Sporen einatmen können. Auch sind Kinder und
Menschen mit geschwächtem Immunsystem besonders gefährdet.
Um diese Schimmelpilze und insbesondere die vorgenannten
Sporen zumindest teilweise zu beseitigen ist es bekannt, in
dem Müllfahrzeug oberhalb des Aufnahmeraumes für den
Bio-Müll eine Sprühvorrichtung vorzusehen, welche den
eingebrachten Bio-Müll mit einer Flüssigkeit besprüht, die
desinfizierend ist, insbesondere die vorgenannten
Aspergillus-Sporen abtötet. Andererseits beeinträchtigen
diese Sprühmittel aber nicht die Qualität des Bio-Mülls als
solchen. Zugleich wird auch der sehr störende Geruch des zum
Teil sich in Umsetzung befindlichen Bio-Mülls beseitigt oder
zumindest gemindert.
Mit den bekannten Sprühvorrichtungen ist aber nur der be
reits in den Aufnahmeraum des Müllfahrzeuges abgeworfene
Bio-Müll behandelbar; nicht aber geschieht dies mit den
Bio-Müll-Resten, die an der Innenwand und am Boden der
Bio-Tonne auch nach ihrer Entleerung haften bleiben. Wenn
nicht von den Benutzern dieser Tonnen für eine Reinigung der
Tonne oder ein Einsprühen der Tonne mit einem derartigen
Mittel gesorgt wird, bleiben die Aspergillus-Sporen in der
Tonne haften, vermehren sich und stellen weiterhin eine
potentielle Gefahr für jede Person dar, welche die Tonne zum
Einbringen neuen Bio-Mülls öffnet. Die gleiche Gefährdung
gilt für die Personen der Müllabfuhr, welche die Tonnen
handhaben und dem Müllfahrzeug zu ihrer Entleerung zuführen,
da nämlich mit dem Hochkippen der Tonnen in die Abwurfposi
tion sich deren Deckel automatisch öffnen und die vorhande
nen Aspergillus-Sporen sich somit in der Umwelt verteilen
können. Die Erfahrung zeigt nun, daß aus Bequemlichkeit oder
Vergeßlichkeit das o.g. Reinigen oder Desinfizieren der
entleerten Bio-Tonnen unterbleibt.
Hier setzt nun die Erfindung ein, indem sie mit einem rela
tiv geringen konstruktiven Aufwand dafür sorgen will, daß
der Nachteil der Weiterbenutzung ungereinigter bzw. nicht
desinfizierter Bio-Tonnen vermieden wird.
Zur Lösung dieser Aufgaben- bzw. Problemstellung ist gemäß
dem Kennzeichen des Anspruches 1 zunächst vorgesehen, daß
bei einem Fahrzeug, bei dem die den Müll aufweisenden Tonnen
mittels am Ende des Fahrzeuges vorgesehenen Schwenkanordnun
gen zu ihrer Entleerung hochgekippt und nach ihrer Entlee
rung wieder in die Ausgangslage zurückgeschwenkt werden, die
im Oberbegriff genannte Sprühvorrichtung vorgesehen und die
Sprühdüse der Sprühvorrichtung aus ihrer Stellung zur Be
sprühung des Mülls im Aufnahmeraum in die Sprührichtung
einer zweiten Sprühstellung bringbar ist, in der der jewei
lige Sprühstrahl in das Innere der in ihrer Entleerungskipp
lage befindlichen Tonne gerichtet ist, und daß eine Steue
rung vorgesehen ist, die nach erfolgtem Entleeren der Tonne
die erstgenannte Besprühung einleitet, sowie danach und vor
dem Rückschwenken der Tonne in ihre Ausgangslage die Sprüh
düse in die zweite Sprühstellung bringt und die Einsprühung
des Innern der entleerten Tonne durchführt. Wenn vorstehend
in der Einzahl "Tonne" gesprochen ist, so schließt dies aber
auch die bei den meisten Müllfahrzeugen übliche Ausführung
mit zwei an der Rückfront des Müllfahrzeuges nebeneinander
anbringbaren und je für sich ausleerbaren Tonnen ein. Mit
dem Zusammenwirken der Merkmale des Patentanspruches 1 ist
zum einen sichergestellt, daß die Tonne nach ihrer Ent
leerung innenseitig mit dem Desinfiziermittel besprüht wird,
so daß dort noch vorhandene Aspergillus-Sporen vernichtet
werden und der vor allem bei heißer Witterung sehr unange
nehme Gestank des Bio-Mülls beseitigt, zumindest gemindert
wird, ohne das es hierzu eines Tätigwerdens der zu dem
jeweiligen Haushalt oder Gewerbebetrieb gehörenden und mit
der Betreuung der Bio-Tonnen beauftragten Personen bedarf.
Zum zweiten wird vorteilhafterweise hierfür dieselbe Sprüh
vorrichtung benutzt, welche das Desinfektionsmittel auf den
in den Aufnahmeraum des Fahrzeuges abgeworfenen Müll sprüht.
Dadurch werden die Kosten für eine zweite gesonderte Sprüh
vorrichtung und der durch sie verursachte Raumbedarf vermie
den.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind sowohl den
Unteransprüchen als auch der nachfolgenden Beschreibung und
der zugehörigen Zeichnung von erfindungsgemäßen Ausführungs
möglichkeiten zu entnehmen. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 die zum Fahrzeuginnern gelegene Seite der
Fahrzeugrückwand mit zwei hochgekippten
Tonnen und schematisch dargestellten zwei
Sprüheinrichtungen,
Fig. 2 eine Seitenansicht gemäß dem Schnitt
II-II in Fig. 1,
Fig. 3 den in Fig. 1 mit III eingekreisten
Ausschnitt (ohne die Seitenwand) im
demgegenüber vergrößerten Maßstab, wobei
die Sprühvorrichtung die erste Sprühstel
lung zur Besprühung des im Sammelraum
befindlichen Mülls einnimmt,
Fig. 4 eine Ansicht analog Fig. 3 wieder unter
Weglassung von Fahrzeugteilen, wobei sich
die Sprühvorrichtung in der zweiten
Sprühstellung zur Besprühung des Tonnen
innern befindet,
Fig. 5 einen Schnitt gemäß der Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 eine Ansicht gemäß dem Pfeil VI in Fig. 4
nach entsprechender Schwenkung und Kip
pung,
Fig. 7 ein Schnitt gemäß der Linie VII-VII in
Fig. 4,
Fig. 8 eine Ansicht gemäß dem Pfeil VIII in Fig.
4,
Fig. 9 im verkleinerten Maßstab die Steuerung
mit Spritzdüse in der zweiten Sprühstel
lung gemäß Fig. 1 linke Hälfte.
Fig. 10 schematisch den Schaltplan einer zuge
hörigen Steuerung,
Fig. 11 eine Behälteranordnung zur Aufnahme und
zum Pumpen der Sprühflüssigkeit,
Fig. 12, 13 die zugehörigen Seitenansichten gemäß den
Pfeilen XII bzw. XIII, wobei jeweils die
Seitenwände der Umhausung der Behälter
weggelassen sind,
Fig. 14 die Draufsicht auf Fig. 10,
Fig. 15 eine weitere Ausführungsform eines Flüs
sigkeitsbehälters nach der Erfindung.
Die Fig. 1, 2 zeigen Teile eines Müllfahrzeuges 1 mit Rück
wand 2 und einem strichpunktiert angedeutetem Hinterrad 3.
Der vordere, hier nicht interessierende Bereich des Müll
fahrzeuges liegt in der Pfeilrichtung 4, die zugleich die
Fahrtrichtung anzeigt.
Von dem Personal werden die zu entleerenden Bio-Tonnen 5 in
ebenfalls bekannter Weise auf eine Schwenkanordnung gestellt
und aus ihrer in Fig. 2 strichpunktierten Lage 5' um die
Schwenkachse 6 nach oben in die Entleerungsstellung 5',
gekippt. In dieser Stellung kommt der Deckel 5''' in die
Offenstellung und es fällt der Bio-Müll in der Pfeilrichtung
7 in den Aufnahmeraum 8 des Müllfahrzeuges. Mit 9 sind die
Fahrrollen der Bio-Tonnen beziffert.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine noch näher anhand der Fig. 3 -
8 zu erläuternde Sprühvorrichtung 10 mit ihren beiden Endla
gen der ersten Sprühstellung 10' (mit durchgehenden Linien)
und der zweiten Sprühstellung 10'' (mit gestrichelten
Linien). In der Sprühstellung 10' sprüht sie in der Richtung
11 auf den im Aufnahmeraum 8 befindlichen, mit Ziffer 12
angedeuteten abgeladenen Bio-Müll. In der zweiten Sprüh
stellung 10'' wird gemäß Ziff. 13 in das Innere 14 der
Bio-Tonnen 5 gesprüht und zwar so, daß sowohl die Innenwände
als auch der Boden der Tonnen vom Sprühstrahl erreicht wird.
Der zeitliche Ablauf dieser Sprühvorgänge und ihre Steuerung
wird näher anhand der Fig. 10 erläutert. Die Düsen 22 der
Sprühvorrichtungen 10 sind sogenannte Zweistoffdüsen, in die
sowohl Luft hineingepreßt als auch das Sprühmittel eingege
ben wird, so daß Luft und Sprühmittel zusammen als Sprühne
bel austreten. Hierzu wird auch auf die nähere Erläuterung
der Zufuhr der der Desinfizierung dienenden Flüssigkeit
anhand der Fig. 11-15 verwiesen.
Die Sprühvorrichtungen 10 können auf einer Grund- oder
Tragplatte 15 angebracht sein, die an der Rückwand 2 des
Müllfahrzeuges befestigt, bevorzugt lösbar angeschraubt ist.
Auf dieser Tragplatte befindet sich ein pneumatisch oder
hydraulisch zu betätigender Hubzylinder 16 mit Hubstößel 17.
Ferner ist ein Winkelstück, das aus den beiden abgewinkelten
Armen 18, 19 besteht, bei 20 gelenkig und damit schwenkbar
zur Grundplatte 15 an dieser angelenkt. Gemäß Fig. 3 und
4 greift der eine Winkelarm 19 an einer Gelenkstelle, hier
eine Bohrung 21, des Hubstößels 17 an. Zur Veränderung der
Übersetzung der Schwenkbewegung kann der Stößel auch an
einer der benachbart gelegenen Bohrungen 21' und 21'' an
greifen. Der andere Winkelarm 18 trägt die Sprühdüse 22.
Über den Hubstößel 17 ist das Winkelstück entweder in die
erste Sprühposition gemäß Ziff. 10' (mit durchgezogenen
Linien in Fig. 3 dargestellt) bringbar. In dieser Stellung
ist der Hubstößel 17 in den Hubzylinder 16 eingezogen.
Ferner zeigt Fig. 3 gestrichelt die Lage der Sprühvorrich
tung in der zweiten Sprühstellung 10'', die mit durchgezoge
nen Linien in Fig. 4 dargestellt ist. Zum Erreichen dieser
Position ist der Hubstößel 17 aus dem Hubzylinder 16 heraus
gedrückt. Fig. 4 zeigt ferner strichpunktiert angedeutet die
Lage der Winkelarme 18, 19 in ihren Positionen 10'.
Es ist ersichtlich, daß in der ersten Sprühstellung gemäß
Position 10' in Fig. 3 der Sprühstrahl 11 auf den abgewor
fenen Müll 12 sprüht; dagegen in der zweiten Sprühstellung
gemäß der Position 10'' gemäß Sprühstrahl 13 in das Tonnen
innere. Das hydraulische oder pneumatische Medium wird mit
Zu- bzw. Ableitungen 23, 23' dem Hubzylinder 16 zugeführt.
In dem die Sprühvorrichtung 10 tragenden Winkelarm 18 befin
den sich Zuleitungen 24 für das zu versprühende Mittel und
24' für die Druckluft. Die Anbringung 15 der Sprühvorrich
tungen befinden sich zwischen der jeweiligen Tonne 5 und der
zugehörigen Außenwand 2'.
Wie Fig. 1 ferner zeigt ist es eine bevorzugte Ausführungs
form der Erfindung, daß sowohl auf der Fahrerseite (in der
Regel Fig. 1 rechte Hälfte), als auch auf der Beifahrerseite
(in der Regel Fig. 1 linke Hälfte) sich eine solche Sprüh
vorrichtung einschließlich der Mittel zu ihrer Betätigung
befindet, so daß gleichzeitig zwei Tonnen 5 und der von
ihnen abgeworfene Müll besprüht werden können.
Je nach der räumlichen Anordnung und Lage der hochgekippten
Tonnen, des Aufnahmeraumes und der vorgenannten Teile der
Sprühvorrichtung und deren Betätigungen kann es erforder
lich sein, der Sprühdüse 22 zu den sie tragenden Teilen der
Sprühvorrichtung 10 in der ersten Sprühstellung eine andere
Lage zu geben als in der zweiten Sprühstellung. Hierzu ist
gemäß Fig. 5 die Sprühdüse 22 mit ihrem Gehäuse 22' um einen
Lagerbolzen 25 drehbar, der sich an dem Winkelarm 18 der
Sprühvorrichtung 10 befindet. Ferner ist ein mit der Sprüh
düse 22 zusammen verschwenkbarer Gegenanschlag 28 (siehe
Fig. 6 und 7) vorgesehen, in dessen Schwenkbahn sich an
einem Widerlager 27 ein Anschlagblech 26 befindet, das an
der Innenseite des Fahrzeuggehäuses somit fest verbunden
ist. Der Gegenanschlag 28 ist mit dem Sprühdüsengehäuse 22'
fest verbunden. Er kann auch mit dem Sprühdüsengehäuse
einstückig sein. Wird die jeweilige Sprühvorrichtung 10 in
die erste Sprühstellung gemäß Fig. 3 rechts verschwenkt, so
kommt der Gegenanschlag 28 an das Anschlagblech 26 zur
Anlage. Das Anschlagblech 26 ist in der Richtung 26' relativ
zu dem Widerlager 27 und damit zum Fahrzeuggehäuse ver
schiebbar und feststellbar. Beispielsweise kann dies durch
zwei Langlöcher 26'' des Anschlagbleches 26 geschehen, die
von Feststellschrauben durchsetzt sind. Je weiter das An
schlagblech 26 in Fig. 3 nach links, d. h. entgegen der
Einschwenkrichtung der Sprühdüse verschoben ist, desto stär
ker wird nach Beginn der Berührung des Gegenanschlages 28 am
Anschlagblech 26 das Sprühdüsengehäuse 22' gegen die Pfeil
richtung 53 (siehe Fig. 6) um den Lagerbolzen 25 verschwenkt
und zwar entgegen Wirkung einer Feder 54. Diese Einstellung
der Verschiebelage des Anschlagbleches 26 zu dem Widerlager
27 muß nur einmal zu Beginn der Inbetriebnahme des betref
fenden Fahrzeuges vorgenommen werden. Das gleiche gilt für
die nachfolgend erläuterte Einstellung der Stellschraube 30.
Die Lagerung des Lagerbolzens 25 erfolgt in einem Haltebügel
55. Dieser Haltebügel kann zum Winkelarm 18 um die Längsach
se einer Stellschraube 56 verdrehbar sein, wobei die einge
stellte Lage durch eine Mutter 57 fixierbar ist (Fig. 5).
Fig. 7 zeigt, daß die Feder 54 als Spiralfeder um den Lager
bolzen 25 gewickelt ist, wobei ihre beiden Federarme be
strebt sind auseinanderzugehen. Der eine Federarm liegt am
Gegenanschlag 28 und der andere Federarm an der Bodenfläche
des Haltebügels 55 an. Somit ist durch die Lage des An
schlagbleches 26 und eine etwa erforderliche Verschwenkung
des Haltebügels 55 um die Schraube 56 die gewünschte Sprüh
richtung 11 der Düse 22 in dieser ersten Sprühstellung zu
dem abgeworfenen Müll 8 im Aufnahmeraum 12 eingestellt (Fig.
3).
Mit dem Verschwenken der Sprühvorrichtung 10 in die zweite
Sprühstellung 10'' (gestrichelt in Fig. 1 und Fig. 3) wird
der Gegenanschlag 28 aus seiner Anschlagposition mit dem
Anschlagblech 26 weggeschwenkt. Somit kann die Feder 54 das
Sprühdüsengehäuse 22' mit der Sprühdüse 22 so weit in Fig. 7
im Gegenuhrzeigersinn um den Lagerbolzen 25 verschwenken,
bis der Boden des Gehäuses 22' bzw. das in Fig. 7 oben
gelegene Ende 28' des Gegenanschlages 28 zur Anlage an das
freie Stirnende 29' einer Stellschraube 29 gelangt. Die
Position dieses freien Endes 29' kann durch Verstellen der
Schraube 29 mittels ihres Schraubkopfes 30 in ihrer Längs
richtung 30 verändert werden. Sie ist durch eine Kontermut
ter 58 feststellbar. Damit kann durch die vorgenannte
Schraubeinstellung 29/30/58 in der zweiten Sprühstellung 10''
die Sprührichtung der Düse 22 und damit deren Sprühstrahl 13
so eingestellt werden, daß dieser Sprühstrahl in das Innere
der Tonne gerichtet ist und gleichmäßig die Innenwände der
Tonne und auch deren Boden besprüht.
Fig. 10 zeigt schematisch die den Winkelstücken 18 ent
sprechenden Schwenkeinrichtungen gleicher Bezifferung mit
den Sprühdüsen 22 und deren Sprühstrahlen 11 zur Besprühung
des Mülls 12 im Aufnahmeraum 8. Diese Besprühung wird einge
leitet, nachdem der aus der hochgekippten Tonne abgeworfene
Müll durch von einem Sender 29 ausgestrahlte Radarimpulse 30
hindurchgelaufen ist. Dann werden mittels einer im Detail
nicht dargestellten elektrischen Steuerung hydraulische oder
pneumatische Ventile 31 geöffnet, die von der pneumatischen
Druckquelle 32 her den Zufuhr von Druckluft und von der
Flüssigkeitsquelle 33 her die Zufuhr der zu versprühenden
Flüssigkeit zu den Düsen 22 freigeben. Die zugehörigen
Leitungen sind für die Druckluft mit 32' und für die Flüs
sigkeit mit 33' beziffert. Die Dauer der Besprühung der
abgeworfenen Müllmasse 8 ist einstellbar. Danach bewirkt die
Steuerung ein Schließen der Ventile 31. Hierauf werden
weitere pneumatisch oder hydraulisch zu betätigende Ventile
35 geöffnet, welche das Druckmedium dem jeweiligen Hubzylin
der 16 zuführen und zwar in der Weise, daß die Schwenkvor
richtung 18 sich aus der in Fig. 10 mit durchgezogenen
Linien gezeichneten Stellung um 90∘ verdreht und die ge
strichelte Position 18' einnimmt. Dann haben die Sprühdüsen
eine Lage, in der sie gemäß Ziffer 13 in die Tonnen hinein
sprühen (siehe auch Erläuterung der Fig. 1). Anschließend
bewirkt die Steuerung ein Öffnen der Ventile 31 und zwar
bevorzugt nach einer eingestellen Zeit. Sind somit die
leeren Tonnen von innen her besprüht, werden die Ventile 31
geschlossen und die Steuerung bewirkt das Herunterschwenken
der Tonnen aus der Lage 5 gemäß Fig. 2 in die Lage 5'.
Zugleich damit werden die Sprühvorrichtungen in die Position
18 der Fig. 10 zurückgeschwenkt.
Somit ist mit ein- und derselben Sprühvorrichtung und dabei
zeitlich steuerbar nacheinander die Besprühung des abgewor
fenen Mülls als auch die Aussprühung der Tonnen erreichbar.
Fig. 10 zeigt in der unteren Hälfte die von dem Personal zu
betätigende Vorrichtung, nämlich einen Handhebel 36 um das
Hochschwenken der Tonnen 5 in die obere Lage 5 gemäß Fig. 2
und deren Wiederrückschwenken in die untere Lage 5' der Fig.
2 zu ermöglichen. Es muß aber verhindert werden, daß die
betreffende Bedienungsperson das Rückschwenken zu früh
einleitet und damit das Aussprühen der Tonnen ganz oder
teilweise verhindert. Hierzu sind Druckschalter 38 vorge
sehen, die mit Betätigung des Bedienungshebels auf "Heben",
bzw. "Liften" der betreffenden Tonne eine Zahnradpumpe 39
für die zu versprühende Flüssigkeit einschaltet, damit sie
nach dem Öffnen der Ventile 31 über die Leitungen 34 an die
Sprühdüsen gelangt. Sobald die Radarimpulse 30 angesprochen
haben, d. h. die Tonnen sich in der hochgekippten Stellung
befinden und der Müll abgeworfen wurde, wird ein hydrau
lisches Magnetventil 40 zugeschaltet, wodurch eine Leitungs
verbindung 41 von einer Hydraulikpumpe 42 zu Hydraulikhub
zylindern 37 geschlossen wird. Solange diese Zylinder mit
ihren Hubstößeln 37' unter dem Hydraulikdruck der Pumpe 42
stehen, halten sie die Tonnen in der hochgekippten Lage. Ist
auch der zweite Sprühvorgang und die hierzu an der Zeituhr
43 eingestellte Zeit abgelaufen, werden die Schwenkhebel 18
aus der Position 18' in ihre senkrechte, mit durchgezogenen
Linien dargestellte Stellung verschwenkt. Zugleich erfolgt
eine Steuerung des Magnetventiles 40 in der Weise, daß die
Leitungsverbindung 41 dort unterbrochen wird. Hiermit wird
der Druck in den Hydraulikhubzylinder 37 abgebaut und deren
Hubstößel 37' können unter dem Gewicht der betreffenden
Tonne in die Hubzylinder 37 zurückgehen, womit die betref
fende Tonne die Position 5' (Fig. 2) einnehmen kann.
Fig. 10 rechts und die Fig. 11-14 zeigen in einem gemein
samen Gehäuse 44 eine Anordnung aus zwei Behältern 45, 46
für die zu versprühende Flüssigkeit, sowie die Zahnradpumpe
39. Einer der beiden Behälter 45, 46 ist als Reserve vorge
sehen, während der andere Behälter einen Anschluß 47 für das
Absaugen der in ihm befindlichen Sprühflüssigkeit aufweist.
An einem gesonderten, im Innern des Behälters bevorzugt
zentrisch vorgesehenen Rohr 48 ist ein Schwimmer 49 ange
bracht, der in senkrechter Richtung gleitend geführt und von
außen sichtbar ist, so daß die Bedienungsperson jeweils
erkennen kann, wieviel Sprühflüssigkeit in dem Behälter noch
vorhanden ist. Fig. 15 zeigt hierzu eine Variante, bei der
das zum Anschluß 47 führende Absaugrohr 50 und die Führung
51 für den Schwimmer 49 ineinander gesteckt sind.
Statt den Schwimmer 49 sichtbar zu machen kann man auch so
vorgehen, daß im unteren Bereich der Anordnung ein Reed
kontakt 52 vorgesehen ist, der von dem den unteren Bereich
erreichenden Schwimmer 49 betätigt wird und ein Anzeige
signal betätigt.
Alle dargestellten Merkmale und ihre Kombinationen miteinan
der sind erfindungswesentlich.
Claims (21)
1. Vorrichtung für oder an einen Müll, insbesondere einem
sogenannten Bio-Müll aufnehmenden und transportierenden
Kraftfahrzeug, wobei der in den Aufnahmeraum des
Fahrzeuges eingebrachte Müll durch die Vorrichtung mit
einem den Müll behandelnden, insbesondere desinfizieren
den Mittel besprüht wird, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem Fahrzeug (1), bei dem die den Müll aufweisen
den Tonnen (5) mittels am Ende des Fahrzeuges vorgesehe
nen Schwenkanordnungen zu ihrer Entleerung hochgekippt
(5'') und nach ihrer Entleerung wieder in die Ausgangsla
ge (5') zurückgeschwenkt werden, die im Oberbegriff
genannte Sprühvorrichtung (10) vorgesehen und die Sprüh
düse (22) der Sprühvorrichtung aus ihrer Stellung (10')
zur Besprühung (11) des Mülls (12) im Aufnahmeraum (8)
in die Sprührichtung (13) einer zweiten Sprühstellung
(10'') bringbar ist, in der der jeweilige Sprühstrahl in
das Innere (14) der in ihrer Entleerungskipplage (5'')
befindlichen Tonne (5) gerichtet ist, und daß eine
Steuerung vorgesehen ist, die nach erfolgtem Entleeren
der Tonne die erstgenannte Besprühung (11) einleitet,
sowie danach und vor dem Rückschwenken der Tonne in ihre
Ausgangslage (5') die Sprühdüse in die zweite Sprühstel
lung (13) bringt und die Einsprühung des Innern (14) der
entleerten Tonne durchführt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Prüfvorrichtung (10) mit ihren Anschlüssen (25, 26)
für die Zufuhr des Sprühmittels und der Druckluft, sowie
mit der Sprühdüse (22) an einem Fixpunkt des Fahrzeuges
zwischen zwei Endstellungen (10', 10'') schwenkbar ange
lenkt (20) ist, wobei die erste Endlage der ersten
Sprühstellung (10') und die zweite Endlage der zweiten
Sprühstellung (10'') entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sprühvorrichtung (10) auf einer Grund- oder Trag
platte (15) angebracht ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine
hydraulisch oder pneumatisch betriebene Betätigung, die
einerseits fix am Fahrzeug, bevorzugt an der Grund- oder
Tragplatte (15) angebracht ist und andererseits an der
Sprühvorrichtung (10), diese in die beiden Endlagen
(10', 10'') verschwenkend angreift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigung als Hubzylinder (16) mit Hubstößel (17)
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 -
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühvorrichtung zwei
Arme aufweist, zwischen denen sich der Anlenk-Fixpunkt
(20) befindet, wobei der eine Arm als Angriffsstelle für
die Betätigung dient und der andere Arm die Sprühdüse
(22) trägt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sprühvorrichtung als in sich abgewinkeltes Winkel
stück ausgebildet ist, das zwei Winkelarme (18, 19)
aufweist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüse (22) zu der
sie tragenden Sprühvorrichtung, insbesondere dem Win
kelstück (18) verschwenkbar und in der jeweiligen
Schwenklage festlegbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenklage der Sprühdüse (22) zur Sprühvorrichtung
durch die Anlage eines Gegenanschlages des Sprühdüsenge
häuses (22') an einem Anschlagblech (26) festlegbar ist,
das am Fahrzeuggehäuse oder an einem Widerlager (27) des
Fahrzeuggehäuses befestigt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Anschlagblech (26) im Prinzip in der Längsrichtung
des Sprühdüsengehäuses oder eines es tragenden Haltebü
gels (55) verschiebbar und in der jeweiligen Schiebelage
feststellbar ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschwenkung der
Spritzdüse (22) und ihres Gehäuses (22') bei Aneinander
drücken des Anschlagbleches (26) und des Gegenanschlages
(28) gegen Wirkung einer Feder (55) um den Lagerbolzen
(25) erfolgt.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß bei Freigabe des Kontak
tes zwischen Gegenanschlag (28) und Anschlagblech (26)
die Feder (55) das Sprühgehäuse (22') mit der Sprühdüse
(22) so weit um den Lagerbolzen (25) verschwenkt, bis
das Sprühdüsengehäuse (22') zur Anlage an einen bevor
zugt verstellbaren Stoppanschlag kommt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoppanschlag eine in der Schwenkrichtung des
Sprühdüsengehäuses (22') verstellbare Stellschraube (29)
ist die in ihrer gewünschten Stellage durch eine Konter
mutter fixierbar ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-13,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Fahrzeug, das
an seiner Rückseite Haltemittel und Schwenkanordnungen
für zwei Tonnen (5) aufweist, für jede dieser Tonnen
eine Sprühvorrichtung (10) mit zugehörigen Betätigungen,
Düsen usw. vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß sich an der Rückwand (2) des Fahrzeuges (1) die
Anlenkungen und Öffnungen für die Tonnen, in deren
Kippstellung (5'') befinden und daß die Anbringung (15)
der Sprühvorrichtungen (10) und deren Betätigungen
zwischen der jeweiligen Tonne und der dazugehörigen
Außenwand (2') des Fahrzeuges angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düse oder die Düsen
(22) als Zweistoffdüse(n) mit Zufuhr sowohl von Druck
luft, als auch der zu versprühenden Flüssigkeit ausge
bildet ist bzw. sind.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-16,
gekennzeichnet durch eine Steuerung der Verschwen
kung der Sprühvorrichtungen (10) in ihre beiden Endlagen
(10', 10'') und für das Öffnen und Schließen der Sprühdü
sen (22) derart, daß der Abwurf (7) des Mülls (12) in
den Aufnahmeraum (8) erfaßt, die Sprühdüse (22) der in
der ersten Endlage (10') sich befindenden Sprühvorrich
tung geöffnet, nach Ablauf der bevorzugt einstellbaren
Sprühzeit die Düse (22) geschlossen und die Sprühvor
richtung in die andere Endlage (10'') verschwenkt, daß
danach die Sprühdüsen über eine ebenfalls bevorzugt
einstellbare Zeit geöffnet und danach wieder geschlossen
werden, daß anschließend eine Freigabe der Tonnen in
ihre Ausgangsstellung (5') und zugleich ein Bewegen der
Sprühvorrichtung in die erste Sprühstellung (10') er
folgt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch
hydraulisch oder pneumatisch zu betätigende Ventile für
die vorgenannten Steuerungen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, gekennzeichnet
durch eine Blockade der Handbetätigung (36) für das
Rückschwenken der Tonne (5) aus der oberen Entleerungs
position (5'') in die untere Ausgangsposition (5'),
solange die beiden Sprühvorgänge (11, 13) noch nicht
abgeschlossen sind.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-19,
gekennzeichnet durch zumindest einen, bevorzugt zwei
Flüssigkeitsbehälter (45, 46) für die zu versprühende
Flüssigkeit, an welche die Zahnradpumpe oder dergleichen
zum Heraussaugen der Flüssigkeit angeschlossen ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch einen
Schwimmer (49) zur Anzeige des Standes des Flüssigkeits
spiegels in dem betreffenden Behälter, insbesondere eine
Anzeige, wenn die Flüssigkeit ganz oder überwiegend
entnommen ist.
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