DE19520162C2 - Markise - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Markise mit einem Markisentuch, des
sen vorderer Rand an einer Randleiste befestigt ist, mit der das
Markisentuch beim Aufspannen von einer Tuchwelle abgezogen wird,
auf der es zu einem Markisentuchballen aufgewickelt ist und wo
bei die Tuchwelle an ihren Enden drehbar gelagert und wenigstens
in ihrem mittleren Bereich mit einer Stützung versehen ist.
Markisen großer Breite haben den Nachteil, daß sich die
Tuchwelle unter dem Gewicht des aufgewickelten Markisentuchbal
lens in der Mitte durchbiegt. Hierduch entstehen beim Aufwickeln
des Markisentuches Falten im Tuch, an denen sich das Tuch im
Laufe der Zeit verfärbt und mitunter auch undicht wird und nach
mehrjährigem Gebrauch zuerst bricht. Infolge der Durchbiegung
der Tuchwelle kann die Randleiste, die bei eingefahrener Markise
als vordere Abdeckung des Markisenkastens dient, diesen in der
Mitte nicht vollständig schließen, so daß Schmutz in den Marki
senkasten gelangen kann.
Um der Durchbiegung der Tuchwelle entgegenzuwirken, muß diese
sehr kräftig ausgebildet sein. Es ist auch bekannt, die
Tuchwelle in der Mitte mit einer Lagerschale oder mit Tragrollen
zu unterstützen (Deutsches Gebrauchsmuster 71 34 818) oder zwi
schen endlosen Bändern zu führen (DE 26 31 747 A1), alle diese
Stützen haben jedoch nur eine geringe Breite und hinterlassen
Spuren auf dem Markisentuch. Da sich der Durchmesser des Marki
sentuchballens beim Aufwickeln vergrößert, ruht der größte Teil
der Last des aufgewickelten Markisentuchballens auf den Stützun
gen im mittleren Bereich der Tuchwelle.
Um die Last des aufgewickelten Markisentuchballens gleichmäßig
über die Länge der Tuchwelle zu verteilen und deren Durchbiegung
zu verhindern, ist es auch bekannt, das Markisentuch auf einem
Drehkörper aufzuwickeln, der ohne Lager in einem sich über die
ganze Breite der Markise erstreckenden, zylindrischen Rohr liegt
und dort frei beweglich ist (DE 26 20 112 A1). Hierbei wird das
Markisentuch aus einem Schlitz im Rohr herausgezogen. Beim Auf-
und Abwickeln des Markisentuches rollt der Markisentuchballen
infolge der durch sein Eigengewicht erzeugten Reibung in seinem
Rohrgehäuse immer wieder vor und zurück und unterliegt hierbei
einem verhältnismäßig hohen Verschleiß. Außerdem sammelt sich in
dem rohrfömigen Gehäuse beim Aufwickeln des Markisentuches Was
ser und Schmutz und der Markisentuchballen kann nicht austrock
nen.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und
die Tuchwelle von sehr breiten Markisen wirksam so abzustützen,
daß sie sich beim Abziehen des Markisentuches nur noch unwesent
lich durchbiegt und das Markisentuch beim Auf- und Abwickeln we
nig beansprucht wird und keine Falten bildet.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Stützung eine Stützfläche aufweist, welche sich über nahezu die
ganze Länge der Tuchwelle erstreckt und mindestens einen großen
Teil der der Randleiste zugewandten Umfangsfläche des auf der
Tuchwelle aufgewickelten Markisentuchballens abstützt und bis
unter den Markisentuchballen reicht und daß die Tuchwelle in
Richtung auf die Randleiste vor- und zurückbewegbar ist.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die Hauptlast der
Tuchwelle mit dem auf ihr aufgewickelten Markisentuchballen von
den beiden Lagern an den Enden der Tuchwelle aufgenommen wird,
daß der Markisentuchballen aber auf nahezu seiner ganzen Breite
auf seiner Vorderseite großflächig abgestützt wird. Hierdurch
wird vermieden, daß sich die Tuchwelle in der Mitte nach vorn
und unten durchbiegt, wenn das Markisentuch beim Aufspannen der
Markise nach vorn von der Tuchwelle abgezogen wird. Am Markisen
tuch anhaftender Schmutz fällt beim Aufwickeln nach unten, noch
bevor der sich aufwickelnde Ballen an die Stützfläche gelangt.
Wenn die Tuchwelle an ihren Enden fliegend gelagert wird, reicht
der von der Randleiste ausgeübte Zug auf das Markisentuch aus,
um den Markisentuchballen immer in Anlage an der Stützfläche zu
halten, an der der Markisentuchballen mit seiner Umfangsfläche
leicht entlanggleitet, unabhängig davon, wie groß der Außenum
fang des Markisentuchballens ist.
Es ist zweckmäßig, wenn die Stützfläche an einer teilzylindri
schen Stützleiste angeordnet ist, die von mehreren, über die
Länge der Tuchwelle verteilt angeordneten Haltern getragen wird.
Die Krümmung der Zylinderfläche wird hierbei zweckmäßig der
Krümmung des Außemumfanges des vollständig auf der Tuchwelle
aufgewickelten Markisentuchballens angepaßt.
Die Stützleiste kann am oberen Rand einen zur Randleiste gerich
teten Führungsrand für das Markisentuch aufweisen, auf dem das
Markisentuch beim Abziehen entlanggleiten kann. Hierbei ist der
Führungsrand zweckmäßig konvex nach oben gekrümmt, so daß das
Markisentuch immer eine große Auflagefläche findet, auch wenn
sich die Gelenkarme einer Gelenkarmmarkise nach dem Öffnen nei
gen und die Randleiste aus ihrer vertikalen Lage in eine geneig
te Lage kippen.
Die Stützleiste kann in vorteilhafter Weise aus einem dünnen
Blech bestehen, wenn sie auf ihrer der Tuchwelle abgewandten
Seite Versteifungen und Befestigungsmittel aufweist, mit denen
sie an den Haltern befestigt wird.
Die Tuchwelle hat an ihren Enden vorzugsweise Schiebelager, die
unabhängig voneinander vor- und zurückverschiebbar und fest
stellbar sind. Der Verschiebeweg der beiden Tuchwellenlager kann
auch unabhängig voneinander einstellbar sein. Hierdurch ist es
möglich, die Tuchwelle etwas schief einzustellen, wodurch auch
ein schräg geschnittenes Tuch gerade aufgewickelt werden kann.
Hierbei ist es auch möglich, nur bei einem Endlager eine
Verschiebung zuzulassen, das andere Endlager aber zu blockieren,
so daß sich die Tuchwelle in diesem Lager zwar drehen, aber
nicht vor- und zurückschieben kann. In Einzelfällen kann es auch
zweckmäßig sein, die Stützleiste mit ihrer Stützfläche etwas
schief zu stellen, was in einfacher Weise mit in Längsrichtung
justierbaren Haltern bewerkstelligt werden kann.
Die fliegende Lagerung der Tuchwelle kann in einfacher Weise da
durch bewerkstelligt werden, daß die Tuchwelle an ihren Enden in
Gleitsteinen gelagert ist, die in Kulissenführungen von Lager
trägern gleiten. Hierbei kann jeder Gleitstein an einer beliebi
gen Stelle seiner Kulissenführung feststellbar sein und es ist
auch möglich, durch verstellbare Anschläge in der Kulissenfüh
rung den Gleitweg der Gleitsteine einzustellen und zu begrenzen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, in denen eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an einem Beispiel näher
erläutert ist. Es zeigt:
Fig. 1 eine Markise nach der Erfindung in einem Quer
schnitt durch den geschlossenen Markisenkasten nach
Linie I-I der Fig. 2 und
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einer Vorderansicht
bei abgezogener Randleiste und teilweise im Längs
schnitt nach Linie II-II der Fig. 1.
In den Zeichnungen ist mit 10 eine Markise großer Breite be
zeichnet, die in einem Markisenkasten 11 angeordnet ist. Der
Markisenkasten 11 ist mit einem Markisenträger 12 an einer nicht
dargestellten Hauswand befestigt und nimmt die Tuchwelle 13 mit
dem darauf aufgewickelten Markisentuchballen 14 auf. An seiner
Vorderseite wird der Markisenkasten 11 von eine Randleiste 15
verschlossen, die in ihrem oberen Teil eine Kedernute 16 auf
weist, in der der vordere Rand 17 des Markisentuches 18 mit
einem Keder 19 befestigt ist.
Die Tuchwelle 13 hat an ihren Enden 13a und 13b Wellenzapfen 20,
mit denen sie in Gleitsteinen 21 drehbar gelagert ist. Die
Gleitsteine 21 wiederum sind in Kulissenführungen 22 von Lager
trägern 23 derart gelagert, daß sie sich unabhängig voneinander
in Richtung der Pfeile 24 und 25 in Richtung auf die Randleiste
15 vor- und zurückbewegen können.
Die Lagerträger 23 sind in die Kopfplatten 11 integriert, welche
an den Stirnseiten des Markisenkastens 10 befestigt sind.
Die Gleitsteine 21 können in beliebiger Lage mit Klemmschrauben
27 festgestellt werden, die im Bereich der Kulissenführungen 22
in die Lagerträger 23 eingeschraubt sind. Außerdem ist in jedem
Lagerträger 23 eine Stellschraube 27 vorgesehen, die sich in
Längsrichtung des Lagerträgers 23 erstreckt und mit der der Ver
schiebeweg s der Gleitsteine 21 bzw. der Wellenzapfen 20 einge
stellt werden kann, welche die Tuchwellenlager bilden.
Man erkennt aus Fig. 1, daß die der Randleiste 15 zugewandte Um
fangsfläche 28 des auf der Tuchwelle 13 aufgewickelten Markisen
tuchballens 14 zum größten Teil an einer Stützfläche 29 anliegt,
die von der konkaven Innenseite einer teilzylindrischen Stütz
leiste 30 gebildet wird. Die Stützleiste 30 erstreckt sich über
nahezu die ganze Länge der Tuchwelle 13 und wird von mehreren,
über die Länge L der Tuchwelle 13 verteilt angeordneten Haltern
31 getragen. Jeder Halter 31 ist mit Zapfen 32 und Klemmen 33 am
Markisengehäuse 11 befestigt und hat Stütznocken 34 und Rast
zähne 35, an denen die Stützleiste 30 befestigt werden kann.
Die Stützleiste 30 hat auf ihrer der Tuchwelle 13 abgewandten
Seite 36 eine Versteifung 37 und Befestigungsmittel 38 und 39 in
Form von Klauen, welche die Rastzähne 35 hintergreifen. An ihrem
oberen Rand 40 trägt die Stützleiste 30 einen zur Randleiste 15
gerichteten, konvex gebogenen Führungsrand 41, auf dessen ge
wölbter Oberfläche 42 das Markisentuch 18 entlanggleiten kann,
wenn die Randleiste 15 von den nicht dargestellten Gelenkarmen
der Markise nach vorne und unten bewegt wird und das Markisen
tuch 18 von der Tuchwelle 13 abgezogen wird.
Man erkennt, daß beim Aufspannen der Markise 10 und Abziehen des
Markisentuches 18 sich die Tuchwelle 13 mit dem Markisentuchbal
len 14 im Uhrzeigersinne dreht. Unter dem auf das Markisentuch
18 ausgeübten Zug bewegt sich die Tuchwelle 13 in Richtung des
Pfeiles 25 nach rechts, so daß der Markisentuchballen 14 immer
gegen die Stützfläche 29 der Stützleiste 30 gedrückt wird. Mit
abnehmendem Markisentuchballendurchmesser wandern die Wellenzap
fen 20 mit ihren Gleitsteinen 21 in den Kulissenführungen 22 der
Lagerträger 23 in Pfeilrichtung 25 nach rechts.
Wenn dies gewünscht wird, kann der Verschiebeweg s der Gleit
steine 21 mit Hilfe der Stellschrauben 27 begrenzt und auch un
gleich lang eingestellt werden. Hierdurch ist es möglich, die
Tuchwelle 13 innerhalb gewisser Grenzen schief zu stellen und zu
erreichen, daß auch ein schief geschnittenes Markisentuch gerade
und faltenlos aufgewickelt wird.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es sind mehrere Änderun
gen und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen. Beispielsweise könnte die Stützfläche auch teilweise
bis unter den Markisentuchballen 14 reichen, um diesen in voll
aufgewickeltem Zustand mit zu unterstützen. Es ist auch möglich,
anstelle einer über fast die ganze Länge der Tuchwelle durchlau
fenden Stützleiste mehrere kurze Stützleisten nebeneinander an
zuordnen. Wichtig ist nur, daß eine Stützwirkung nahezu auf der
ganzen Länge der Tuchwelle erreicht wird.
Claims (8)
1. Markise mit einem Markisentuch, dessen vorderer Rand an einer
Randleiste befestigt ist, mit der das Markisentuch beim Aufspan
nen von einer Tuchwelle abgezogen wird, auf der es zu einem Mar
kisentuchballen aufgewickelt ist und wobei die Tuchwelle an ih
ren Enden drehbar gelagert und wenigstens in ihrem mittleren Be
reich mit einer Stützung versehen ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützung eine Stützfläche (29) aufweist,
welche sich über nahezu die ganze Länge (L) der Tuchwelle (13)
erstreckt und mindestens einen großen Teil der der Randleiste
(15) zugewandten Umfangsfläche (28) des auf der Tuchwelle (13)
aufgewickelten Markisentuchballens (14) abstützt und bis unter
den Markisentuchballen (14) reicht und daß die Tuchwelle (13) in
Richtung auf die Randleiste (15) vor- und zurückbewegbar ist.
2. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützfläche (29) an einer teilzylindrischen Stützleiste
(30) angeordnet ist, die von mehreren, über die Länge (L) der
Tuchwelle (13) verteilt angeordneten Haltern (31) getragen wird.
3. Markise nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützfläche (30) einen zur Randleiste (15) gerichteten
Führungsrand (41) für das Markisentuch (18) aufweist.
4. Markise nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stützleiste (30) auf ihrer der
Tuchwelle (13) abgewandten Seite (36) Versteifungen (37) und Be
festigungsmittel (38, 39) aufweist.
5. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Tuchwelle (13) an ihren Enden
(13a, 13b) Schiebelager (21, 22) aufweist, die unabhängig vonein
ander vor- und zurückverschiebbar und feststellbar sind.
6. Markise nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschiebeweg (s) der Schiebelager (21, 22) einstellbar
ist.
7. Markise nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Tuchwelle (13) an ihren Enden
(13a, 13b) in Gleitsteinen (21) gelagert ist, die in Kulissenfüh
rungen (22) von Lagerträgern (23) gleiten.
8. Markise nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Gleitstein (21) an einer beliebigen Stelle seiner Ku
lissenführung (22) feststellbar ist.
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ID=7763453
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