DE19654668C2 - Mittels Konsolen an einer Tragwand befestigbare Markise - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Markise gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei bekannten Markisen dieser Art biegt sich die Tuchwelle insbesondere beim Ausfahren des Markisen­ tuchs aufgrund der hierbei auftretenden Zugkräfte im wesentlichen nach vorne aus. Dies wirkt sich negativ auf den Durchhängegrad des Markisentuchs sowie auf die Position der Fallstange in bezug auf das Markisenge­ häuse aus, desgleichen auf die Wickelfaltenbildung im Markisentuch und auf die Reibungsverhältnisse im Mit­ tenbereich des aus einer Anzahl sich überlappender Ein­ zelmaterialbahnen gefertigten Markisentuchs bei des­ sen Durchtritt durch den im Markisengehäuse ausgebil­ deten Führungskanal (DE 42 09 972 A1).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Aus­ biegen der Tuchwelle insbesondere beim Aus- und Ein­ fahren des Markisentuchs weitestgehend zu verhindern.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die kenn­ zeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Weiterbildungen und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekenn­ zeichnet.

Die Erfindung wird im nachstehenden anhand der Zeichnung erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Prinzipskizze einer Markise mit ausgebo­ gener Tuchwelle,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Markisengehäu­ se,

Fig. 3 eine Innenansicht einer der beiden das Marki­ sengehäuse an seinen Stirnseiten abschließenden End­ kappen, in der ein den einen Lagerzapfen der Tuchwelle aufnehmendes, unter Federwirkung stehendes Schlit­ tenelement gleitend verschiebbar angeordnet ist,

Fig. 4 einen Teillängsschnitt durch eine Endkappe mit auf in der Endkappe angeordneten Rollkörpern ver­ schiebbar geführten Schlittenelement,

Fig. 5 eine Ansicht entsprechend Fig. 3, jedoch mit kugelgelagerten Schlittenelementen,

Fig. 6 einen Querschnitt durch das Markisengehäuse mit einem der Tuchwelle zugeordneten Stützkörper.

Fig. 1 zeigt schematisch die ausgebogene Tuchwelle 14 sowie die gekrümmte Fallstange 32 einer Markise, deren Schwenkarme 6, 6' und 7, 7' einerseits an die Fallstange 32 und andererseits schwenkbar an die das Markisengehäuse 10 aufnehmenden Konsolen 8, 9 ange­ lenkt sind.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist das Markisengehäuse 10 an beiden Stirnseiten durch jeweils eine Endkappe 11, 12 abgeschlossen. Der eine Lagerzapfen 13 der Tuchwelle 14 ist unmittelbar in einem mit einer passen­ den Aufnahmebohrung 15' versehenen Schlittenele­ ment 15 und der andere Lagerzapfen 16 der Tuchwelle in einem mit einem gleichartigen Schlittenelement 17 vereinigten, eine Aufnahmebohrung 17' aufweisenden Lagerschild 18 drehbar gelagert, der mit dem Schlitten­ element 17 durch Schrauben 19 oder dgl. Befestigungs­ elemente verbunden ist.

Die beiden Schlittenelemente 15 und 17 sind jeweils mit zwei Ausnehmungen 20, 21 für die Aufnahme, Füh­ rung und Abstützung jeweils eines Endbereichs von fe­ derelastischen Bauelementen 22, 23 versehen, die, wie auch Fig. 3 zeigt, mit ihrem anderen Ende auf Flächen 24, 25 der in den beiden Endkappen 11, 12 jeweils ange­ brachten Begrenzungs- und Führungsrahmen 26, 27 auf­ liegen. Anstelle der hier als Druckfedern ausgebildet federelastischen Bauelemente können auch Zugfedern verwendet werden, die einerseits am Begrenzungsrah­ men 26 verankert werden und andererseits unmittelbar am jeweiligen Schlittenelement angreifen können.

Die Anzahl und Ausgestaltung der Federelemente rich­ tet sich nach der jeweils erforderlichen bzw. günstigsten resultierenden Federkonstanten.

Die unter Federwirkung stehenden Schlittenelemente 15 und 17 sind in dem Führungsrahmen 27 der zugehöri­ gen Endkappe gleitend verschiebbar geführt und in ih­ rer jeweiligen Auslenkung durch den Begrenzungsrah­ men 26 festgelegt. Um den Reibungskoeffizienten mög­ lichst gering zu halten, können die Gleitflächen der Schlittenelemente 15 und 17 und gegebenenfalls auch die diesen zugeordneten Führungsbahnen mit einem reibungsarmen Belag, z. B. mit einer Schicht aus Teflon, versehen sein bzw. aus einem geeigneten Kunststoff be­ stehen.

Zur Erleichterung der Montage der Schlittenelemen­ te in der jeweiligen Endkappe 11 bzw. 12 ist an jedem Ende des Schlittenelements eine Führungsstange 28, 29 angebracht, denen eine Halteschraube 30, 31 zugeord­ net ist.

Die Eingriffsnut 33 der Tuchwelle 14 für die Veranke­ rung des Markisentuchs 35 ist in den Fig. 2 und 3 gestri­ chelt angedeutet. Im Falle der Fig. 2 kennzeichnet das Bezugszeichen 34 eine Stützschale für das Markisen­ tuch. Der Markisenantrieb mit Getriebe ist gestrichelt angedeutet und mit 36, 36' bezeichnet.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sind die beiden Schlittenelemente 15 und 17 auf in den beiden Endkap­ pen 11 und 12 des Markisengehäuses 10 angebrachten Rollenkörpern 37 verschiebbar angeordnet.

Fig. 5 zeigt eine Lösung, bei der die Schlittenelemen­ te 15, 17 jeweils mit Kugellagern 38 versehen sind, die auf den Führungsrahmen 27 rollen.

Bei der Ausführungsvariante gemäß Fig. 6 ist der Tuchwelle 14 bzw. dem auf dieser befindlichen Tuchwic­ kel ein unter der Wirvon Federn 39, 40 stehender, sich in Umfangsrichtung der Tuchwelle erstreckender Stütz­ körper 41 zugeordnet, der mit auf der Tuchwelle auflie­ genden Rollen 42, 42 versehen und zur selbsttätigen Anpassung an die Durchmesseränderungen des Tuch­ wellenwickels radial zur Tuchwellenachse verschiebbar ist.

Die vorzugsweise jeweils in einer Ausfräsung 43' der Armlager 43 untergebrachten Stützkörper 41 sind je­ weils als Y-förmig gestaltete zweiarmige Rollenträger ausgebildet, deren Arme 44, 45 sich jeweils in Umfangs­ richtung der Tuchwelle 14 erstrecken und an ihrem End­ bereich die Rollen 42, 42' tragen. Die beiden Arme 44, 45 des jeweiligen Stützkörpers 41 gehen in ihrem der Tuchwelle abgewandten Bereich unter entsprechender Krümmung in ein radial zur Tuchwellenachse verlaufen­ des Führungsteil 46 über, das einen Längsschlitz 47 ent­ hält, in den ein am Armlager 43 angebrachter Führungs­ stift 48 eingreift, so daß der Stützkörper 41 den Ände­ rungen des Wickeldurchmessers der Tuchwelle selbsttä­ tig folgen kann.

In den Krümmungen 49, 50 des Stützkörpers 41 sind Anlageflächen für die hier sowohl zur Tuchwellenachse als auch zueinander geneigt angeordneten Federn 39, 40 angearbeitet, deren andere Enden sich an Paßflächen 51, 52 der Armlager 43 abstützen. Der jeweilige Neigungs­ winkel der Federn wie auch deren Konstante richten sich nach den jeweils zu erwartenden relevanten Kraft- und Drehmomentkomponenten nach Richtung und Größe. Anstelle von Druckfedern können auch aus einem anderen Material bestehende bzw. anders gestalte­ te federelastische Elemente verwendet werden.

Die Anzahl der je Tuchwelle vorzusehenden Stütz­ körper 41 richtet sich grundsätzlich nach den Abmes­ sungen der Markisen (Länge der Tuchwelle, deren Durchmesser, ausfahrbare Länge des Markisentuchs). Gegebenenfalls kann jeder Überlappungszone des aus sich gegenseitig überlappenden Einzelmaterialbahnen zusammengesetzten Markisentuchs ein Stützkörper 41 zugeordnet sein, für den dann, abgesehen von den Aus­ fräsungen 43' in den Armlagern 43, Abstützflächen für die Federn 39, 40 im Markisengehäuse 10 vorzusehen sind. Wesentlich ist, daß ein Ausbiegen der Tuchwelle 14 mit den damit verbundenen Nachteilen zumindest weit­ gegehend verhindert wird, insbesondere auch eine Übereinstimmung der Lage der Fallstange 32 zum Mar­ kisengehäuse 10 gewährleistet ist.

Stützkörper der beschriebenen oder ähnlicher Art können sowohl bei herkömmlicher Lagerung der Tuch­ welle 14 als auch in Kombination mit deren federelasti­ schen Lagerung entsprechend einem der in den Fig. 2 bis 5 festgehaltenen und beschriebenen Ausführungs­ beispiele verwendet werden.

Die Amplitude der Ausbiegung der Tuchwelle 14 bzw. deren federelastischer Verschiebungsweg ist in Fig. 6 gestrichelt angedeutet. Bei eingefahrenem Marki­ sentuch weist die Tuchwelle 14 eine von ihrer jeweiligen geometrischen und mechanischen Ausgestaltung ab­ hängige Durchbiegung auf.

Das Markisentuch kann aus textilem Material, einer Mischung aus Textil- und Kunststoffasern oder auch aus einem geeigneten Kunststoff bestehen.

Claims (7)

1. Mittels Konsolen an einer Tragwand befestigba­ re Markise, in deren das Markisengehäuse an bei­ den Stirnseiten abschließenden Endkappen die Tuchwelle drehbar befestigt ist, und deren Schwenkarme schwenkbar an den Konsolen ange­ ordnet und an ihrem anderen Ende gelenkig mit der Fallstange verbunden sind an der das durch einen Längsschlitz im Gehäuse nach außen geführte Markisentuch befestigt ist, dadurch gekennzeich­ net, daß die Tuchwelle (14) federelastisch nachgie­ big abgestützt ist, indem die beiden Lagerzapfen (13, 16) der Tuch­ welle (14) in unter der Wirkung von Federn stehen­ den Schlittenelementen (15, 17) drehbar gelagert sind, die in Begrenzungs- und Führungsrahmen (26, 27) der Endkappen (11, 12) verschiebbar angeord­ net sind.

2. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Endkappen (11, 12) an ihrer Innenseite jeweils mit Abstützflächen für das eine Ende von Druckfedern versehen sind, deren anderes Ende je­ weils auf das Schlittenelement (15, 17) einwirkt.

3. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Schlittenelemente (15, 17) unter der Wirkung von an den Begrenzungsrahmen (26) ge­ haltenen Zugfedern stehen.

4. Markise nach einem der vorhergehenden An­ sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlittenelemente (15, 17) auf den Führungsrahmen (27) der Endkappen (11, 12) gleitend verschiebbar sind.

5. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrahmen (27) und/oder die Schlittenelemente (15, 17) aus einem einen geringen Reibungskoeffizienten aufweisenden Material be­ stehen oder mit einem solchen Material beschichtet sind.

6. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß die Schlittenelemente (15, 17) auf in den Führungsrahmen (27) der End­ kappen (11, 12) angeordneten Rollkörpern ver­ schiebbar geführt sind.

7. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Schlittenelemente (15, 17) mittels Kugellager (38) auf den Führungs­ rahmen (27) verschiebbar sind.