DE1950378A1 - Neue quaternaere Atropin- und Hyoscyaminsalze - Google Patents
Neue quaternaere Atropin- und HyoscyaminsalzeInfo
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Description
Eisai Kabushiki Kaisha, Tokyo (Japan)
Gegenstand der Erfindung sind neue quaternär« Atropin- und Hyoaojanin«
salze der allgemeinen Formel
,.0--C-CE-CS0OH
wctLn R eine niedere Alkyl* oder Alkeny!gruppe und X ein Halogen»to« ist.
Atropin und sein als Hyoecyaminbase beselohnetee optiseh.es Isoaere sind
wesentliche Beetandteile der in Belladonna und Scopolia enthaltenen Haupt-
-2-
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alkaloide. Diese Verbindungen zeigen eine starke parasympathlsohe
BlookierungsaVtiyität und werden daher zur Behandlung bestimmter
Krankheiten wie Magenkrämpfen, Magengeschwüren, Buodenalgeschwüren
und dergl. therapeutisch verwendet. Ss h«t- sich jedoch nachteiligerweise
gezeigt, daß diese Verbindungen unerwünschte Nebenwirkungen
besitzen, wie Trockenheit des Mundes, Urinretention, Störungen des
Herzrhythmus und schädliche Einflüsse auf das Zentralnervensystem.
Es wurde nun gefunden, daß die beschriebenen Fachteile, insbesondere
die unerwünschten Nebenwirkungen auf das Zentralnervensysteii beträeht-
^ lieh verringert werden können, wenn aan diese Verbindungen in Fora
_ ' ihrer herkömmlichen qüaternären Salze Terabreioht, obwohl dabei ihre
ursprüngliche Blockierungawirkung auf den Paraeympathikus »tvas verringert
wird. Die quaternären Salze des Atropine wie Atropin-Methylbromid
und Butyl-Soopolaminbromid wie z. B. Buscopan sind derzeit im
Handel erhältlich.
Es kann jedoch noch nicht gesagt werden, daß durch diese quatemären
Salze "dbr oben beschriebene Nachteil dee Vorliegen» τοη schädlichen
Wirkungen auf das Zentralnervensystem beseitigt worden ist·
Es wurde nun gefunden, daß die vorstehend beschriebenen Nachteile zu«
friedenstellenderweiae vermieden werden können, wenn man neue quater-
) näre Salze des Atropine o<?er der Hyosoyaminbase ait p-alkoxy- oder
p~alkenoxy-substituierten Benzy!halogeniden verabreicht.
Nachstehend werden einige Vergleichswerte bezüglich der pharmakologischen
Wirkungen und der Toxizitäten (als akute Toxixit&t LB50) des
p-Bütoxybenzyl-hyoaoyaminbromide als eines Vertreters der quatemären
Salze gemäß der Erfindung und dee bekannten Butyl-ScopolaniinbreiBids
gegeben»
009835/193$
I. Versuche am isolierten Rattenmagen nach Magnus.
1) Direkte Wirkungen!
a) Mit 1 χ 10 g/ml p-Butoxybenzyl-hyoscyaeinbromid wurde ein
Kontrollwert von 74*7 # und mit 1 χ ΙΟ"3 g/ml der Verbindung
ein Kontrollwert von 42i5^der spontanen Mdtilität beobachtet.
b) Mit 1 χ 10 g/ml Eutyl-Soopolaminbromid wurde kein nennenswerter
Eontrollwert beobachtet. ..,..-
2) Elookierungswirkung auf die durch 1.x 10*** g/ml Bariumchlorid verursachte
Kontraktion! -.-...-,
a) Kit 1 χ 10 fc/ol. p-Butoxybenzyl-hyoscjraiBliibromid wurde ein^Kontrollwert
von 74f7 % und mit 1 ι 10." g/*l der. TtrUndung ein
Kcatrollwert von 5 ^ der Kontraktion beobachtet.
b) Kit 1 χ 10" g/ml. Butyl-Scopolaminbromid wurde nur ein Kontrollwert
von 1-5»0 io der Kontraktio:. beobaohtet. ,
3] Ai.ti-Acetyloholiri-Wirkung gegen die durch 1 χ 10 g/ml Aeetylcholin
bewirkte Kontraktioni
P^ Mit 1 χ 10" g/ml p-Butoxybenzyl-hyoecyaminbromid., wurde ein Kontrolliert
der Kontraktion von 72,f>
io bestimBt.
l·-) Mit 1 χ 10" g/ml Butyl-SpopolaminbroBiid wurde ein Kontrollwert
der Kentraktion von nur 15,0 j6 bestimmt.
II. Versuche an iaoliertan Dünndarm der Maus nach Magnus.
1) EIockierun£swirkung auf die durch 5 x 10 g/ml Bariumchlorid verursachte
Kontraktion!
35/1336
■■;.-■ - 4 * ■■.-"■-■
a) Mit 1 χ 10 g/ml p-Butoxybenzyl-^hyoscyaminbromid wurde ein
Kontrollwert der Kontraktion von 40,0 fi und mit 1 χ 10 g/sl
Butyl-Scopolaminbromid wurde ein Kontrollwert der Kontraktion
von nur 27,1 % bestimmt.
_ 7
2) Anti-Acetylcholin-Wirkung auf die durch 1 χ 10 g/ml Acetylcholin
verursachte Kontraktiont
a) Mit 1 χ 10~ s/ml Butyl-Scopolaminbroeid wurde ein Kontrollwert
der Kontraktion von 22,6 j£ bestimmt.
III. Akute Toxizität auf männliche Mäuse mit einem Gewicht von «a. 20 g
* ■■.■■· ' '. :'
Intravenöse Injektion- (LD1,-.) ι 12.0 mg/kg
■ . (11.0 ~13·1 mg/kg)
Subkutane Injektion (UL-) ι 660 mg/kg
5 (545.5 ~798.6 ag/kg)
Orale Verabreichung (LD )« 1.5O0 mg/kg
5 (2.362 ^ 952 mg/kg)
Au3 den vorstehenden Ausführungen geht hervor, daß die neuen Verbindungen
der Erfindung bei niederer Toxi'zitlt eine ausgeprägte Blockierungswirkung
auf das parasympathisohe Syites beeitzen.
Sie Klasse der neuen quaternären Ammoniumeelze der Erfindung kann
' in einfacher Weise dadurch hergestellt werden, daß man Atropinbaae
oder das optische Isomere, d. h. die Hyo^oyaminbase in CJegenwart eines
Lcsurife-smittels mit p-Alkoxy- oder Alkenoxy-benay!halogeniden der -allgemeinen
Formel
H- O'-
worin R uüi X die verstehend genannten Beueutun^eii beeitzen, u»8etzt.
0 0 9 8 3- 5 ■/ ■ 1 9.3 6' ,. ßAD original
Typische Lösungsmittel, die sich zur Durchführung der obigen Reaktion
als geeignet erwiesen haben, schließen, niedere Alkoholeti Azeton, ither
und dergl. ein. Dia Reaktion geht bei Raumtemperatur rasch /vor sich.
Es ist zweckmäßig, zur Verhinderung der Racemisierung der Ausgangsstoffe
die Reaktion bei niederen Temperaturen vorzunehmen.
Da p-Mkoxy- oder A-lkenoxy-benzylhalogenide im allgemeinen etwas unbeständig sind und da ea wahrscheinlich ist, daß diese Verbindungen
mit auf diese Weiee gebildeten harzartigen Stoffen verunreinigt sind,
ist es zweckmäßig, sie eret nach Reinigung durch Destillation einzusetzen.
In der Praxis wurde jedoch keine nennenswerte Verminderung der Ausbeute
der ysv"Tischt.en quaternär η Salze festgestellt, wenn die Reaktion mit den
rohen Verbindungen durchgeführt wurde.
Die Verbindungen der Erfindung sind als neu zu bezeichnen, da sich in
der Literatur kein Hinweis auf sie findet.
Die Verbindungen sind ziemlich gut wasserlöslich* Die dadurch erhaltenen
wässrigen Lösungen sind relativ wärmebeständig. In wässriger Lösung zeigen
die Verbindungen keine Neigung zur Racemisierung. Dieser Umstand stellt einen der Vorteile bei der Herstellung von pharmazeutischen Zubereitungen
dar.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
Beispiel 1
Herstellung von p-Methoiybenzyl-hyOsCyaminbromid
Zu 40 ml einer eiskalten alMiolischen Lösung mit einem Gehalt von
6 g Eyoscyaminbase wurden tropfenweise unter Rühren und unter Eiskühlung
10 ml einer alkholiaohäii Lösung mit 5 g p-Methoxybenzyibromid
-ö-
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gegeben. Nach zweistündigem Rühren trennten sich weiße Kristalle ab.
Das Rühren wurde weitere fünf Stunden bei Raumtenperatur fortgesetzt,
Die abgeschiedenen Kristalle wurden durch Filtration abgetrennt. Die
rohen Kristalle wurden in 4O ml Methanol gelöst. Diese Lösung wurde
mit 200 ml. ii thy lather versetzt. Auf diese Weise wurden 7 »5 S
Nadeln mit einem Schmelzpunkt von I90 <--* 200 C erhalten.
Me Elementaranalyee des Produkts ergab folgendes Ergebnis»
Für C9 H.,2N0.Sr; Molekulargewicht» 490.45;
berechnet | .(30· | 61 | ,22 | 6 | .58 | 2 | .86 |
gefunden | 61 | .27 | 6 | .55 | 5 | .02 | |
optische | Drehung | 22 | - -21 | .5 | 0 |
^oC-J ^0 „0.5 in Wasser
Daraus geht hervor, daß das Produkt als p-Kethoxybenzyl-hyosoyaminbromid
zu betrachten ist. ■
Beispiel 2
Herstellung von p-XthOxy-benzYl-hyoaoyaainbraitid
Zu 50 ml einer Lösung von 8,4 g Hyoeeyaminbas· In Azeton wurden
tropfenweise 10 al einer Lösung von 7»4 S p-ithoxybenzylbrosiid
in Azeton gegeben. Dabei wurde mit Eis gekühlt. ¥ach einigem Rühren
setzten sich weiße Kristalle- ab. Das Reaktionsgenisoh wurde weitere
fünf Stunden bei' Raumtemperatur gerührt. Die kristalline Substanz
wurde durch-Filtration abgetrennt und aus Isopropanol umkristallisiert.
Dabei wurden 10,4 S eines gereinigten Produkts in Form von
weißen Nadeln mit einarv Schmelzpunkt von 164 ~* 166 C erhalten.
-7-
OQ 9 8 3 5 Π 9 38 BAD ORIGINAL
Die Analyse des Produkts erg·""1· folgere Ergebnissei
Für CogH, .FO.Brj Molekulargewichtι 5Ο4·47|
C | 6 | JT | 2 | H | |
61 | .89 | 7 | .80 | 2 | .78 |
61 | .62 | .17 | .84 | ||
bereohnet
gefunden
gefunden
Beispiel 3 Here teilung vor. Allyloxybenzyl-HyoBCyaMinbromid
Zu 5^ ml einer Lösung von 5*8 g Hyoecyaminbaeie in ither wurden tropfenweise
unter Rühren 10 ml einer Lösung von 5»5 g p-Allylozybeneylbroniid
ir, Äther gegeben. Bas Reaktionsgemisch wurde 10 Stunden bei Sauateaperatur
gerührt, worauf sich allmählich weiße Kristalle absetzten. Die Kristalle wurden durch Filtration abgetrennt und aus einem Gemisch aus
Mc;t':f.nol und Ätl.yläther umkriutallsiert.Auf diese Weise wurden 9,3 g
weide Kristalle mit einem Schmelzpunkt ron I65 — 166 C erhalten.
Die Analyse des Produkts ergab die folgenden Wertet
Pur C117E, KO .Br \ Molekulargewicht 1 516.481
CH N
berechnet (^S) 62.?3 6.64 2.7I
gefunden (?5) 62.30 6.73 2.73
Beispiel 4
Horgtell,ing von p-Butoiybenzyl-hyoeoyaminbroaid
Zu 100 ml einer Lösung von 11,8 g Hyoscyamin in Ieopropanol wurden tropftnveise
unter Rlü.ren 10 ml einer Lösung von 11 g. p-n-Butorybenzylbromid
in If.ojrope.nol gegeben.
-8-
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ίΓ Ch einiger Zeit zeigte sich eine Trübung. Danach setzten sich weiße
Kristalle ab.
Nach fünfstündigem Rühren bei Raumtemperatur wurden die Kristalle
durch Filtration Zibgetreuit und aus 120 ml Isopropanol umkristallisiert,
Auf diese Weise wurden 15»8 S weiße Radeln mit einem Schnelzpunkt von
15· -^ 16O°C erharten. _
Die Analyse dee Produkts ergab die folgenden Verte
Für C,QH,Qiro.Br| Molekulargewicht ι 532«50j
C H F
.. 65.10 7.20 2.63 65.34 7.31 2.69
»22.-21·7Ο
(c - 0.5 in Wasser)
berechnet
gefunden (^) ι
gefunden (^) ι
optiecLe Brehungj
BADORSGiNAL "9"
009835/1938
Claims (4)
1. Neue quaternäre Atropin- und Eyogcyaminsalze der allgemeinen
Formel
B-O-
0-C-CH-CH2OH
worin R eine niedere Alkylatom ist.
Alkenylgruppe und X ein Halogen-
2. p-Methoxybenzyl-hyosoyamintreeid.
3. p-Athoxybenzyl-hyoEcyajainbroiaid.
4. Allyloxybenzyl-hyoscymaiinbromid.
5« p-Butoxybenzyl-hyoseyaainbromid
ο. Verfahren zur Herstellung von neuen qu&ternären Atropin- und
Hyoscyaminsalzen naoii Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net , daß man Atropin oder sein optisches Isomere Hyoscyamin
mit einem p-substituierten Benzy!halogenid der allgemeinen Formel
E-O-
worin R und X die vorstehend angegebene Bedeutung aufweisen, uaeetit,
003835/193$
BAD ORIGINAL
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1950378A1 true DE1950378A1 (de) | 1970-08-27 |
DE1950378C2 DE1950378C2 (de) | 1985-10-03 |
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ID=11780535
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1950378A Expired DE1950378C2 (de) | 1969-02-18 | 1969-10-06 | Quaternäre Atropinium- und Hyoscyaminiumsalze |
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- 1969-10-07 GB GB49126/69A patent/GB1235957A/en not_active Expired
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