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Verlötung eines metallischen Anschlusstutzens einer Kabelgarnitur
mit einem Metallkabelmantel.
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Die Verlötung eines metallischen Anschlussstutzens einer Kabelgarnitur
mit einem Metallkabelmantel, die früher zumeist durch Herstellung einer Lötplombe
im sogenannten Wisch- oder Schmierverfahren vorgenommen worden ist) macht bekanntlich
bei bestimmten Kabelarten grosse Schwierigkeiten, selbst wenn dafür, wie bekannt,
auf das Metallkabelmantelende aufgesetzte und entweder dort verbleibende oder nach
der Verlötung wieder abgenommene Löttrichter oder im Fall der Gusslötung Giessformen
verwendet werden und das Xabelmantelende für die Verlötung besonders vorbereitet
wird. Diese Vorbereitung ist bei den die Bleimäntel mehr oder weniger verdrängenden
Aluminiummänteln besonders wichtig und kann bei Zinnlötung bekanntlich darin bestehen,
dass das Kabelmantelende mit Reibelot oder Wischpulver so vorverzinnt oder mindestens
mit besonderen Flussmitteln so behandelt wird, dass bei der Verlötung eine gute
metallische Bindung zwischen dem MetaLlmantel und dem auf getragenen oder eingegossenen
Lot, z.B. einer 60%-Zinn-Bleilegierung erreicht wird.
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Zu den Kabelarten, bei denen die Verlötung einer Eabelgarnitur mit
einem Metallkabelmantel infolge der dabei benötigten grossen Wärmemengen besondere
Schwierigkeiten bereitet, gehören auf dem Starkstromgebiet die masegefüllten kabel,
bei denen die miterwärmte TränXmasse aus dem Kabelende ausläuft, in die Lötstelle
eindringt und z.B. durch Bildung von Lunkern und Rissen zu undichten Verlötungen
führt, und auf dem Fernmeldekabelgebiet die kunststoffisolierten Kabel, bei den
die vergleichsweise dünnen wärmeempfindlichen Aderisolierungen
beschädigt
werden.
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Zur Abhilfe gegen diese von der Fachwelt erkannten Gefahren sind schon
mehrere Massnahnen bekannt. So wird z.B. zur Verbindung von metallischen Kabelmänteln
-insbesondere- bei F ernmeldekabeln mit wärmeempfindlicher Isolierung - mit Garnituren
ein Zwischenstück benutzt, das am inneren Ende zu einem Flansch umgebördelt und
mit dem ebenfalls flanschartig umgebördelten Eabelmanteilende unter Einlegung des
lotes zwischen die ungebördelten Flansche durch Erwärmung des Zwischenstücks und
kurzzeitige Zusammendrückung der Flansche verlötet wird.
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Durch das Fliessen des Lotes kommt zwischen den Blanschen eine Verbindung
auf breiter Fläche zustande Bei einer anderen Anordnung zur gasdichten Verbindung
von senkrecht stehenden Garnituren wie Endverschlüssen o. dgl. mit Metallkabelmänteln
wird das untere Ende eines an seinem oberen Ende mit dem Kabelmantel durch eine
Kolbenlötnaht gasdicht verbundenen Netallrohres trichterartig nach aussen umgestülpt
und in diesen Trichter das Garniturengehäuse eingesetzt und ihm gegenüber durch
eine äussere Lötnaht oder in den Trichter eirgegossenes Giessharz oder eine ähnliche
ilärtende Masse abgedichtet.
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Bei einer. weiteren Lötverbindung zwischen dem Anschlussstutzen einer
Kabelarmatur und einem metallischen Kabelmantel mittels in eine Giessform eingegossenen
Lötzinns wird als Giessform ein mit der Kabelarmatur ein Ganzes bildender, von aussen
aufgeheizter Anschlussstutzen verwendet. Dabei kann zum Eingiessen des flüssigen
Lötzinns ein am Anschlussstutzen angesetzter abtrennbarer besonderer Eingussstutzen
dienen; statt des flüssigen lötzinns kann in ihn auch festes Lötzinn eingelegt werden.
Zur Abdichtung des vor dem lötvorgang thermisch vom Kabelmantel vollkommen isolierten
Anschlussstutzens
dienen schlecht wärmeleitende Dichtungen aus
Asbestwickeln o. dgl.
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Ein Löttrichter zur Herstellung einer Lötplombe ist schliesslich auch
in oben offener Form mit einem zylindrischen Ansatz zur unmittelbaren Befestigung
auf dem Kabelmantel bekannt; auch in diesem Fall ragt der Einführungsstutzen des
Endverschlussgehäuses von oben in den Trichter hinein.
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Während verschiedenen dieser bekannten Massnahmen -mehr oder weniger
deutlich ausgesprochen - schon der Gedanke zugrunde liegt, einen thermischen Kontakt
zwischen dem Anschlussstutzen der Kabelgarnitur oder dem eingefügten Zwischenstück
und dem Kabelmantelende erst beim Lötvorgang durch das flüssig gewordene Lötzinn
herzustellen, findet sich dieser Gedanke bisher bei den konischen lottrichtern nicht
verwirklicht.
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Von diesem Stand der Technik ausgehend besteht die Aufgabe der Erfindung
darin, speziell bei Verlötungen eines metallischen Anschlussstutzens einer Kabelgarnitur
mit einem Metallkabelmantel unter Verwendung eines auf dessen Ende aufgesetzten
konischen zylindrist auslauSenden metallischen Löttrichters die Verlötung unabhängig
von der Geschicklichkeit des ausführenden Kabelmonteurs möglichst einfach, zeitsparend
und für das zu montierende Kabel gefahrlos zu gestalten, nachdem die bisher bekannten
Massnahmen und Anordnungen den Erfinder nicht befriedigt haben.
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.In Abwandlung der aus dem Stand der Dechnik-einesteils in anderer
Borm und andernteils in anderer Zusammenfassung bekannten Massnahmen zeichnet sich
das die Erfindung bildende Verfahren dadurch aus, dass sein Innendurchmesser um
soviel grösser als der Kabelmantelaussendurchmesser ist, dass zunächst in den Löttrichter
ein
seiner Form angepasster, ihn aber nicht ganz ausfüllender vorgefertigter
fester Lötring eingebracht, dann in an sich bekannter Weise der Löttrichter auf
das für die Verlötung -schon vorher vorbereitete Metallkabelmantelende derart aufgesetzt
wird, dass die Unterkante des Kabelgarniturenanschlussstutzens in ihn hineinragt,
anschliessend der Lötring durch Aufheizen des Löttrichters von aussen her eingeschmolzen
und schliesslich der danach noch nicht ausgefüllte -öttrichtbrinnenraum in wieder
an sich bekannter Weise durch Eingiessen oder Einschmelzen vom weitern Lot ausgefüllt
wird.
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Der Lotring braucht nicht als selbständiger fester örper in den Löttrichter
eingebracht werden, obwohl dies vorzuziehen ist, sondern kann auch unter Benutzung
eines Giesskerns durch Eingiessen in den Löttrichter vor der Montage oder schon
im Kabelwerk vorgefertigt werden.
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Es gehört zur zweckmässigen Ausführung der Erfindung, dass - unabhängig
von der Art der Vorfertigung des lotrings - der lotflng durch Eingiessen in den
Löttrichter vor der Montage oder schon im Kabelwerk vorgefertigt wird. Die Stärke
oder Dicke des-lotrings wird vorzugsweise so gewählt, dass sein Innendurchmesser
um so viel grösser als der Kabelmantelaussendurchmesser ist, dass er selbst vor
seinem Schmelzen keine Wärme auf das Kabelmantelende überträgt.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung in
Fig. 1 und 3 im für die Verlötung vorbereiteten Zustand und in Big. 2 und 4 im fertig
verlöteten Zustand dargestellt. Die beiden Beispiele betreffen Endverschlüsse an
massegefüllten Starkstromkabeln wird sollen zeigen, dass die Erfindung bei verschiedene;
hrten der Verbindung einer Kabelgarnitur mit einem Metallkabelmantel anwendbar ist;
sie ist ausser bei Endverschlüssen in sinngemässer Abwandlung auch/bei Verbindungsmuffen,
Abzweigmuffenund
anderen Garnituren anwendbar.
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Die mit einem Eniverschluss abzuschliessenden z.B. mit Aluminium ummantelten
Kabel mit der üblichen Metallpapierwicklung über der Kabelseele sind in allen Figuren
mit 1 bezeichnet, desgleichen der konische an seinem unteren Ende zylindrisch auslaufende
Löttrichter z.B.
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der aus Kupferblech mit 2, ferner in Fig. 1 und 3 fur die Vcrlötung
z.B. durch Reibelotverzinnung vorbereitete Eabelmantel-abschnitt mit 3 und der Wickelbund
zB. aus wärmefestem Kunststoff oder Asbest zur Festlegung und Abdichtung des Trichters
auf dem Kabelmantel mit 4. Der vorgefertigte lotring ist in Fig. 1 und 3 trotz unterschiedlicher
Anpassungsform einheitlich mit 5 bezeichnet.
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In Fig. 1 und 2 ist das Kabelmantelende nach Vornahme der Reibelotverzinnung
bei 3 und Aufstecken des Löt -trichters 2 mitsamt dem zuvor eingebrachten Lotring
5 konisch aufgeweitet worden. In die Aufweitung sind ein zylindrisch auslauf ender
Garnitur-Anschlussstutzen 6 aus Kupferblech und ein Isolierstoffbandwickel 7 eingeschoben.
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Bei dem anderen Ausführungsbeispiel in Fig. 3 und 4 läuft der Garnituranschlussstutzen
8 konisch aus und umschliesst einen Drahtwickelbund 9, der vom Kabelmantelende und
der freigelegten Metallpapierwicklung zu dem aufgedickten Kabelende überleitet.
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Bei teiden Ausführungsbeispielen ragt die Unterkante der Kabelgarnituranschlussstutzen
6 bzw. 8 in den oben offenen Löttrichter 2 hinein. Der vorgefertigte,lotring hat
einen grösseren Innendurchmesser (bei Fig. 1 aue an seinem oberen Ende) als der
Kabelmantelaussendurchmesser auch nach seiner Vorverzinnung bei 3.
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Dadurch wird verhindert, dass Wärme über den lotring 5 auf den Kabelmantel
übertragen wird, wenn der lotring durch Beheizung des Löttrichters 2 von aussen
her zum Schmelzen und Verlöten mit dem Metallmantel des Kabels gebracht wird.
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Erst in dem Augenblick, in dem der Lotring 5 schiniizt und das nunmehr
flüssige Lot den Metallmantel berührt, wird Wärme im notwendigen Umfang auf den
Kabelmantel übertragen. Der Kabelmantel wird erwärmt, und ehe Masse oder Öl aus
dem Kabel austreten kann, ist die Lötung erfolgt-. Auf keinen Fall tritt Masse oder
Öl in den Spalt zwischen Lotring und Metallmantel ein, wenn wie üb?iCh viskose Tränkmasse
im Kabel vorhanden ist. Selbst wenn der Lotring geschmolzen und noch keine wesentliche
Erwärmung des Metallmantels erfolgt ist, sodass noch keine metallische Verbindung
zwischen Lot und Metallmantel bzw.
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der Verzinnung eingetreten ist, so karan doch kein Ol und keine Masse
in die Lötstelle eindringen, da kein Spalt mehr vorhanden ist und aussendet das
spez. Gewicht des lotes ein Mehrfaches des Flussmittels beträgt.
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Nach der schon vorliegenden Erfahrung bei Anwendung der Erfindung
reicht der Wärmeübergang auf den Kabelmantel über den yom Kabelende am weitesten
abliegenden zylindrischen Hals des Löttrichters jedoch aus, um eine einwandfreie
Bindung des flüssigen Lotes an den Kabelmantel zu bewirkens Nachdem wie gewünscht
eine einwandfreie Verbindung zwischen Lot und Mantel erfolgt ist, wird weiter Zinn
in Stangenform eingeschmolzen, bis, wie in Fig. 2 und 4 gezeigt, der Löttrichter
2 ganz gefüllt ist Eine Behinderung der weiteren Lötung durch Kabeltränkmasse ist
nicht gegeben, da die üblichen Öl-Kolophonium-Tränkmassen eine Lötung auf Kupfer
fördern und der Löttrichter 2 und
der Anschlussstutzen 6 bzw. 8
des Endverschlusses aus Kupfer bestehen.
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beach Beendigung der Verlötung kann der Wickelbund 4 abgenommen und
die Montage des Endverschlusses abgeschlossen werden.
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Der vorgefertigte Lotring kann als Montagehilfselement einzeln oder
zusammen mit dem zum jeweils zu montierenden Kabel passenden Trichter geliefert
werden. Es ist auch möglich, ihn in jeweils 2 oder 3 sich zu einem Ring zusammensetzenden
Stücken zu liefern.
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4 P a t e n t a n s p r ü c h e 1 31. Zeichnung