DE3041657A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung zugfester und druckdichter, insbesondere temperaturbestaendiger, verbindungen fuer elektrische kabel und leitungen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur herstellung zugfester und druckdichter, insbesondere temperaturbestaendiger, verbindungen fuer elektrische kabel und leitungen

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DE3041657A1 DE19803041657 DE3041657A DE3041657A1 DE 3041657 A1 DE3041657 A1 DE 3041657A1 DE 19803041657 DE19803041657 DE 19803041657 DE 3041657 A DE3041657 A DE 3041657A DE 3041657 A1 DE3041657 A1 DE 3041657A1
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Description

Ο;-
4. November 1980
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung zugfester und druckdichter, insbesondere temperaturbeständiger, Verbindungen für elektrische Kabel und Leitungen .
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung im Spritz- oder Druckgußcharakter mit einem oder mehreren Angüssen zur Herstellung einer zugfesten und druckdichten sowie feuchtigkeitssicheren Anschluß-, Abschluß- oder Verbindungsstelle für ein- oder mehradrige elektrische Kabel und Leitungen, beispielsweise in Form eines Endenabschlusses, einer Verkappung, einer Muffe, eines Steckers, einer Durchführung oder dergl., insbesondere für Kabel und Leitungen für erhöhte Betri ebstemperaturen.
In der Anschluß- und Verbindungstechnik für elektrische Kabel und Leitungen werden die unterschiedlichsten Verfahren angewendet. So ist es z. B. für die Verbindung zweier Leitungsenden üblich, nach Durchverbindung der stromführenden Leiter die Verbindungsstelle mit einem sogenannten Muffengehäuse zu umgeben und das Gehäuse schließlich durch eine geeignete Bohrung von außen her mit einer Füllmasse auszufüllen. Bekannt ist es auch seit langem, für den gleichen Zweck die Verbindungsstelle mit einer Bewicklung aus selbstverschweißenden oder -verklebenden Kunststoffbändern zu versehen und diese Verbindungsstelle anschließend einer Wärmebehandlung zu unterwerfen.
Für übliche als Umhüllungen, also Isolierungen oder Mantel, verwendete Werkstoffe, etwa auf Basis Polyethylen oder Copolymere des Ethylens sowie Polyvinylchlorid reichen diese Maßnahmen in der Regel aus. Werden jedoch, beispielsweise zur Anpassung an erhöhte Betriebstemperaturen, wie bei sog. Heizkabeln oder Heizleitungen üblich, für die Umhüllungen Polymere auf Basis fluorhaltiger Polyolefine eingesetzt, dann sind die bekannten Maßnahmen nicht mehr geeignet, hinreichend mechanisch feste und dichte Verbindungen zu schaffen.
Untersuchungen, bei solchen Werkstoffen, etwa Polytetrafluorethylen, deren antiadhäsives Verhalten zu verbessern, etwa durch eine Oberflächenbehandlung, haben bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Für Muffenverbindungen für Heizleitungen mit einer Isolierung aus einem Fluorpolymerisat werden daher aus dem gleichen Material bestehende Muffenkörper hergestellt, wobei die Verbindung der einzelnen Elemente z. B. über eine Verschraubung unter Verwendung geeigneter Dichtelemente erfolgt. Insbesondere die Dichtelemente machen jedoch immer wieder Schwierigkeiten, was zur Folge hat, daß im Laufe der Zeit Feuchtigkeit in die Muffen eindiffundieren kann. Das ist Anlaß zu Störungen im Betriebsverhalten des Kabels oder der Leitung, letzten Endes kann die Wasserdiffusion zur Zerstörung der Muffe überhaupt führen. Auch ist ein Einsatz in explosionsgeschützten Räumen nicht möglich, da dort nur nichtlösbare Muffenverbindungen zugelassen sind.
Ausgehend von diesen bekannten Möglichkeiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, auch bei solchen Materialien mit stark antiadhäsivem Charakter, montagefreundliche Verbindungen zu schaffen, die auch über lange Betriebszeiträume zugfest und druckdicht sowie feuchtigkeitssicher sind.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß an der betreffenden Stelle des oder der abgesetzten Kabel- oder Leitungsenden über deren isolierende Umhüllung zunächst ein oder mehrere Angußformkörper aus einem thermoplastischen Kunststoff, der aus der Schmelze verarbeitbar und verbindbar ist, mit gegenüber dem Werkstoff der Umhüllung niedrigerem Schmelzbereich geschoben werden, daß darüber ein zweiter Formkörper geschoben wird,
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dessen Werkstoff hinsichtlich seines Temperaturverhaltens etwa dem der Umhüllung entspricht, daß nach dem ggf. Durchverbinden der Adern der oder die ersten und der zweite Formkörper über das oder die abgesetzten Kabel- oder Leitungsenden geschoben werden und daß schließlich unter gleichzeitiger Anwendung von Wärme und Druck der oder die zwischen Umhüllung und zweitem Formkörper befindlichen Angußformkörper zum Schmelzen gebracht werden, wobei der schmelzflüssige Werkstoff den vom zweiten Formkörper umschlossenen Raum ausfüllt und gleichzeitig mit der Umhüllung des Kabels oder der Leitung und der zugekehrten Oberfläche des zweiten Formkörpers nach Abkühlung eine mechanisch feste Verbindung bewirkt.
Der Vorteil dieses Verfahrens ist der universelle Einsatz, die einfache Montage wegen der vorgefertigten, also in der Menge des Materials auch genau dosierten, Formkörper und die Sicherheit bei der Montage und anschließendem Betrieb, beispielsweise einer Heizkabelanlage. Erheblich ist ferner die weitestgehende Unabhängigkeit der Qualität der hergestellten Verbindungen vom jeweiligen Montagepersonal; der betriebssichere Einsatz auch in explosionsgefährdeten Anlagen ist gewährleistet. Durch die Erfindung gelingt es vor allem auch bei hochtemperaturbeständigen Kunststoffen, wie insbesondere auch Fluorkunststoffen, die als ausgesprochen schlecht verbindbar bekannt sind, eine mechanisch feste und gegen Gase und Feuchtigkeit dichte Verbindung herzustellen.
In Welterföhrcng der Erfindung wird man zur Herstellung der Verbindung so vorgehen, dsß bei radial von außen auf den äußeren Formkörper und über diesen auf den oder die Anguisfonukörper wirkender Temperaturbeaufschlagung oar gleichzeitig notwendige Druck ein= oder beidseitig von den Stirnseiten des weiten Fovmkörpsrs her aufgebracht wird» Demit ist sichergestellt, -Mi alle HoM räume ausgefüllt und die zur Verklebung oder Verschwsiikng notwendige Malenaimeng? in die Spalte zwischen Umhüllung und v/eitarsii Formkörper zu? Abdichtung der Verbindungsstelle getrieben wird,
Zur Durchführung dss Verfahren; nsch der Erfindung dient eine Anordnung (Vorrichtung) bus mindestens zwei ineinander und über das oder die Kabel- oder Leitungss-iden schiebbar- Formkörper unterschiedlicher Bemessung und Werkstcf«' unterschied! ieher l-iärr^standfestiaksit= Dabei diener! der oder
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die Formkörper mit der höheren Wärmestandfestigkeit als Gehäuse öder äußere Form für die Verbindungsstelle oder als Führungselemente im Innern des Gehäuses, während der oder die Formkörper aus dem Werkstoff mit der geringeren Wärmestandfestigkeit als Ausfüllmaterial für das Gehäuse und gleichzeitig als "Schmelzkleber" für die zu verbindenden Teile im Innern des Gehäuses dienen.
In diesem Zusammenhang ist es wesentlich, wenn, wie in Weiterführung des Erfindungsgedankens vorgesehen, der oder die Formkörper aus dem Werkstoff höherer Wärmestandfestigkeit im zusammengeführten Zustand jeweils den oder die Formkörper geringerer Wärmestandfestigkeit umschließen.
Handelt es sich um die Verbindungsstelle zweier Kabel- oder Leitungsenden, also nicht um einen Endenabschluß,.wird man in Durchführung des Erfindungsgedankens vorteilhaft z. B. als ineinander schiebbare Formkörper beidseitig offene Zylinder verwenden, von denen die axiale Länge des im zusammengefügten Zustand inneren kürzer als die des äußeren Formkörpers ist. Von den Enden des Zylinders her sind druckbelastbare Flanschkörper einschiebbar, deren in den äußeren Formkörper hineinragende Stirnseiten gegen die stirnseitigen Enden des inneren Angußformkörpers gerichtet sind. Diese Maßnahme sichert eine gleichmäßige Verteilung des bei Temperatureinwirkung fließenden Materials im von dem äußeren Formkörper und den Flanschkörpern abgeschlossenen Raum. '
Statt für den Angußformkörper mit geringerer Temperaturbeständigkeit einen Zylinder zu wählen, kann man zweckmäßig in Weiterführung des Erfindungsgedankens auch so vorgehen, daß hierfür in Achsrichtung hintereinander anzuordnende zentrisch gelochte Scheiben verwendet werden. Mitunter kann hierdurch die Dosierbarkeit der Menge des fließfähigen Materials verbessert werden.
Wesentlich für die Erfindung ist ferner, daß das Ausfüllmaterial z. B. für die Muffe, den Stecker oder den Endverschluß gleichzeitig zur sicheren Verklebung oder Verschweißung der Umhüllung mit den umgebenden Teilen dient. Um hierzu dem fließfähigen Material günstigere Angriffsflächen zu bieten
und insbesondere auch die Kontaktflächen zu erhöhen, verlaufen z. B. vorteilhaft die dem äußeren Formkörper zugekehrten Flächen des Flanschkörpers konisch.
Dem gleichen Zweck dient eine andere Maßnahme, nach der die dem äußeren Formkörper zugekehrten Flächen des Flanschkörpers mit Vertiefungen und/ oder Erhebungen versehen sind. Diese können z. B. durch in Achsrichtung verlaufende Nuten gebildet werden, oder, wie in Weiterbildung der Erfindung auch vorgesehen, durch ein Gewinde erzeugt werden.
Mitunter ist es erforderlich, nicht nur einadrige Kabel- oder Leitungsenden zu verbinden oder abzuschließen, sondern die gleiche Technik auch für mehradrige Anordnungen einzusetzen. Hierfür ist es nach der Erfindung besonders zweckmäßig, wenn in das Innere des äußeren und/oder in das Innere des inneren Formkörpers ein zusätzlicher Führungskörper für die einzelnen Adern einschiebbar ist. Dieser Führungskörper verhindert die elektrische Verbindung zwischen den einzelnen Adern.
Ein zusätzlicher Führungskörper im Innern des äußeren Formkörpers kann sich aber auch dann als zweckmäßig erweisen, wenn es sich z. B. um die Verbindung oder Verkappung von sog. geschirmten Leitungen handelt. In diesem Fall werden mittels des Führungskörpers Schirm und Seele getrennt geführt.
Bisweilen kann es erforderlich sein, z. B. mehrere Formkörper aus einem hochwärmebeständigen Material fest und dicht miteinander zu verbinden. In diesem Fall wird man zweckmäßig dem Erfindungsgedanken entsprechend mehrere Formkörper übereinander anordnen. Beginnend mit einem äußeren Formkörper aus einem wärmestandsfesteren Werkstoff wechseln dann jeweils die aus diesem Material mit solchen aus dem Werkstoff geringerer Wärmestandsfestigkeit in der räumlichen Reihenfolge einander ab.
Die Auswahl des Materials für die Formkörper aus dem Material erhöhter Wärmestandfestigkeit richtet sich vor allem nach dem Verwendungszweck. Der Ausdruck "Material erhöhter Wärmestandfestigkeit" bedeutet hier, daß
der Schmelzpunkt bzw. Erweichungspunkt dieses Materials soweit über dem Schmelzpunkt des thermoplastischen Werkstoffes des Angußformkörpers liegen muß, daß dieser Werkstoff die radial auf den äußeren Formkörper wirkende Wärmebeaufschlagung zwecks Überführung des im Inneren befindlichen Formkörpers in den geschmolzenen Zustand quasi als Füllmasse ohne Beeinträchtigung übersteht. Im übrigen wird das Material der zweiten Formkörper zweckmäßig auf das Material der Umhüllung des elektrischen Leiters hinsichtlich Temperaturverhalten, chemischer Widerstandsfähigkeit, Verbindbarkeit etc. abgestimmt. Als Material für den äußeren Formkörper können auch Metalle oder Nichtmetalle, wie beispielsweise Keramik, verwendet werden. Insbesondere aber kommen Kunststoffe mit erhöhter Wärmestandfestigkeit im Sinne der obigen Definition in Frage. Solche Kunststoffe sind beispielsweise hochschmelzendes Polyethylen oder andere hochschmelzende Polyolefine, Silicone oder Fluorelastomere und dergl.
Für viele Anwendungen bei erhöhten Betriebstemperaturen sind Leiter mit hoch hitzebeständigen Leiterumhüllungen in Gebrauch. In solchen Fällen ist z. B. auch für eine Muffe ein hochtemperaturbeständiger Kunststoff vorzusehen, um die Vorteile der Leiterumhüllung hinsichtlich der Wärmestandfestigkeit auszunutzen. Solche hochtemperaturbeständigen Kunststoffe sind beispielsweise Polyamide, Polyimide, Polyamidimide, Polyarylensulfide, Polysulfone oder Polyethersulfone. Wegen ihrer chemischen Inertheit und ihrer günstigen Wärmestandfestigkeit sind insbesondere Fluorkunststoffe, wie sie auch für die Kabelumhüllung dienen, besonders geeignet. Bevorzugt ist insbesondere das Polytetrafluorethylen, das als Kabelumhüllung besonders günstige elektrische Eigenschaften aufweist. Die Bezeichnung Polytetrafluorethylen schließt hierbei Tetrafluorethylen-Polymere mit ein, die mit modifizierenden Zusätzen versehen sind, jedoch in einer solchen Menge, daß das Polymere wie Polytetrafluorethylen selbst aus der Schmelze nicht verarbeitbar ist.
Soweit sich die äußeren Formkörper, etwa ein Muffengehäuse bei nicht aus der Schmelze verarbeitbaren Fluorpolymeren nicht durch Extrusion oder Spritzguß herstellen läßt, kann dies nach dem Verfahren der Pulver-Sinter-Extrusion, der sogenannten Ram-Extrusion, geschehen.
Der quasi als Füllmasse zwischen dem äußeren Formkörper, etwa einem Muffengehäuse,und dem elektrischen Leiter und dessen Umhüllung dienende thermo-
plastische Kunststoff soll aus der Schmelze verarbeitbar und verbindbar sein. Er muß einen niedrigeren Schmelzpunkt aufweisen als das Material aus dem die Muffe, die Umhüllung des elektrischen Leiters und der Flanschkörper besteht. Insbesondere hat die Materialauswahl dieses Füllmaterials so zu erfolgen, daß dieses aus der Schmelze eine innige Verbindung mit der Muffe, der Umhüllung des elektrischen Leiters und dem Flanschkörper eingeht.
Es kommen als innere Formkörper, die im geschmolzenen Zustand als Füllmasse fungieren, beispielsweise thermoplastische Kunststoffe aus der Klasse der Copolymeren von Ethylen mit Vinylacetat oder Copolymere auf Acrylat- oder Methacrylat-Basis in Betracht. Bevorzugt sind, vor allem wegen ihrer Beständigkeit gegenüber erhöhten Temperaturen und aggressiven Umgebungseinflüssen sowie ihrer guten elektrischen Eigenschaften, aus der Schmelze verarbeitbare und verbindbare Fluorpolymere. Die sind beispielsweise Polyvinylidenfluorid und Polytrifluorchlorethylen sowie die thermoplastischen Copolymeren von Vinylidenfluorid und Trifluorchlorethylen. Speziell bevorzugt sind Copolymere des Tetrafluorethylens mit Ethylen, Hexafluorpropylen sowie Perfluor(alkylvinyl)ethern mit Perfluoralkylresten von 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, insbesondere mit Perfluor(propylvinyl)ether. Dabei können die letztgenannten Copolymeren aus Tetrafluorethylen und einem oder auch zwei oder drei Monomereneinheiten dieser Gruppe aufgebaut sein, d. h. auch Terpolymere oder Quaterpolymere darstellen. In diese genannten Ter- oder Quaterpolymeren können auch Vinylidenfluorid, Trifluorchlorethylen oder andere fluorhaltige oder nichtfluorierte Monomere einbezogen sein. Harze aus perfluorierten Monomeren sind dann bevorzugt, wenn hohe Thermostabilität und inertes Verhalten gegenüber aggressiven Medien erwünscht ist.
Das für den oder die Flanschkörper vorzusehende Material wird aus der gleichen Klasse der Materialien mit erhöhter Wärmestandfestigkeit im Sinne der obengenannten Definition ausgewählt wie etwa das Material der Muffe und der Kabel- oder Leitungsisolierung. Dabei muß es sich nicht zwingend um ein identisch gleiches Material handeln, aber eine Anpassung ist im Hinblick auf Beständigkeit, elektrische Eigenschaften und Wärmeausdehnungskoeffizient erforderlich.
Die Erfindung sei an Hand der in den Fig. 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen die Herstellung einer Muffenverbindung zwischen zwei Heizleitern. Zu diesem Zweck sind, wie aus der Fig. 1 ersichtlich, die beiden Heizleiterenden abgesetzt, d. h. die Leiter 1 und 2 sind von der jeweiligen Isolierung 3 und 4 z. B. aus Polytetrafluorethylen befreit. Vor dem Durchverbinden der Leiterenden, etwa mittels der Klemmhülse 5 sind die Flanschkörper 6 und 7 jeweils über die Leitungsenden · hinüber geschoben, das gleiche gilt für den äußeren Formkörper 8 und den inneren Angußformkörper 9. Flanschkörper 6 und 7 sowie äußerer Formkörper 8 bestehen hierbei entsprechend dem Werkstoff der Isolierung ebenfalls aus Polytetrafluorethylen, während der Angußformkörper 9 aus einem Copolymeren, etwa auf Basis Tetrafluorethylen/Perfluor(alkyl-perfluorvinyl)ether hergestellt ist.
Die Fig. zeigt die Anordnung nach Durchverbindung der Leiter 1 und 2, die Formkörperm hier Zylinder, sind in die lagerichtige Position gebracht, die Flanschkörper 6 und 7 ragen in den Zylinder 8 hinein.
Wird nun beispielsweise über eine Heizmanschette oder über einen Wärmeofen eine Erwärmung des Formstückes 8 vorgenommen auf Temperaturen, bei denen das Formstück 8 noch formstabil bleibt, im Falle Polytetrafluorethylen, etwa auf 350 - 380° C, der Formkörper 9 aus dem Mischpolymerisat aber bereits in den fließfähigen Zustand übergeht, dann bewirkt eine Verschiebung der Flanschkörper 6 und 7 in Pfeilrichtung, daß das von dem Formkörper 9 herrührende Material die Verbindungsstelle dicht umschließt. Alle Hohlräume werden ausgefüllt, das fließende Copolymere bewirkt eine innige Verbindung der einzelnen Formteile untereinander und mit der Isolierung 3 und 4 der Leiterenden. Dieser endgültige Zustand einer zugfesten und feuchtigkeitsdichten Muffenverbindung ist in der Fig. 2 dargestellt. Der Formkörper 9 stellt sich jetzt als Ausfüll- und Klebemasse 10 dar.
Der Vorteil dieser neuen Verbindungstechnik ist augenscheinlich. Lediglich fabrikmäßig vorgefertigte Teile werden benötigt, auch die "Füll-
masse" liegt als Feststoff vor, die Lagerhaltung ist vereinfacht. Entsprechend den vorliegenden Leitungsabmessungen sind die "Muffenzubehörteile" aufeinander abgestimmt, die Montage ist einfach und sicher, sie kann auch leicht von ungeübtem Montagepersonal durchgeführt werden. Sind nämlich die Temperaturwerte nicht ausreichend gewählt, so wird das Einführen der Flanschkörper 6 und 7 in das Formstück 8 durch den noch nicht fließfähigen Formkörper 9 verhindert. Ein Einführen der Flanschkörper 6 und 7 mit vorgegebenem Druck jeweils bis zum Anschlag 12 und ein Austritt 'schmelzflüssigen Materials durch Kontroll bohrungen 11 im Formkörper 8 ist eine automatische Kontrolle dafür, daß das Ausfüllen der Hohlräume und Spalte abgeschlossen ist. Das gilt selbstverständlich auch für die Spalte 13 zwischen Flanschkörper und Isolierung. Ein Anschlag am Flanschkörper erleichtert die Montage insbesondere durch ungeübtes Personal, zwingend notwendig für die Lehre der Erfindung ist ey nicht. So können auch beliebig anders geformte Körper zur Druckbeaufschlagung eingeführt werden. Wesentlich ist hierbei lediglich, daß diese Körper praktisch die Funktion eines Kolbens erfüllen, der nach beendetem Vorgang im Werkstück verbleibt und dort durch Verbindung mit der Füllmasse zum Abdichtstopfen wird.
In der Fig. 3 sind zusätzliche Führungskörper 14 dargestellt, die, im Inneren der Muffe angeordnet, für eine Trennung z. B. von Heizleiter und Abschirmung dienen. Beide Elemente werden im Bereich der Muffe auseinandergeführt und in die Nuten 15 bzw. 16 eingelegt und beim Aufschmelzen des Angußformkörpers 9 durch die zunächst fließende und später wieder erstarrende Masse 10 fixiert.
Abweichend von den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1 bis 3 ist in der Fig. 4 ein als Thermofühler ausgebildeter Endenabschluß eines elektrischen Kabels schematisch dargestellt, bei dem der Erfindungsgedanke verwirklicht ist.
Entsprechend dem in der Fig. 2 dargestellten betriebsfertigen Zustand einer dichten Muffenverbindung ist auch hier die Darstellung im An-
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vtlf.
Schluß an die Temperaturbehandlung, d. h. im montierten betriebsfähigen Zustand gewählt. Die Adern 17 des Kabels 18 sind, wie bei Thermofühlern üblich, an der Stelle 19 zusammengefaßt, die feuchtigkeitsdichte und zugfeste Einbettung der Adern 17 in und die Verbindung mit dem Gehäuse 20 erfolgt über das von einem Angußformkörper herrührende z. B. Copolymeres auf Basis Tetrafluorethylen/Perfluor(alkyl-perfluorvinyl)ether. Dieses Material geht bei entsprechender Temperaturbehandlung, wie bereits erwähnt, mit dem Gehäuse 20 auf Basis Polytetrafluorethylen eine innige Verbindung ein, es sichert darüber hinaus aber auch im eingeschobenen Zustand des Flanschkörpers 21 den gas- und feuchtigkeitsdichten und zugfesten Abschluß zwischen Gehäuse 20 und Flanschkörper 21 bzw. zwischen Flanschkörper 21 und Isolieroberfläche des Kabels 18. Mit 22 ist entsprechend den Fig. 1 und 2 eine Kontrollbohrung bezeichnet.
In der Fig. 5,ist die Erfindung an Hand einer Leitungseinführung verdeutlicht. Eine auch feuchtigkeitsdichte Zugentlastung an der Leitung 23 ist, wie bei der Muffenverbindung ausführlich beschrieben, bei gleichzeitiger Anwendung von erhöhter Temperatur und Druck durch Einschieben des Flanschkörpers 24 in die Einführungsöffnung 25 der Verschraubung 26 gewährleistet. Das Material 27 des bei der Temperaturbehandlung aufgeschmolzenen Angußformkörpers füllt beim Einführen des Flanschkörpers 24 alle Hohlräume aus und sichert die mechanisch feste Verbindung zwischen Leitungsisolierung, Flanschkörper und Verschraubung.
Das erfindungsgemäße Prinzip der festen Verbindung von Formteilen aus hochschmelzenden Werkstoffen mittels niedrigschmelzender Werkstoffkomponenten läßt sich auch auf die Herstellung von Steckern und Kupplungen übertragen. So ist z. B. in der Fig. 6 ein ein- oder mehradriger Stecker mit der Anschlußleitung 28 dargestellt. Deren Leiter 29 ist oder sind mit dem oder den Steckerstiften 30 z. B. verlötet, das Steckergehäuse ist mit 31 bezeichnet, es dient wiederum beim Einführen des Flanschformteiles 32 und Temperatureinwirkung als äußere Form für die dann fließfähige Masse 33 aus einem der oben genannten Werkstoffe geringerer Wärmestandfestigkeit.
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Eine dem Stecker nach der Fig. 6 angepaßte Kupplung zeigt die Fig. 7. Der Leiter 34 der Anschlußleitung 35 ist mit dem Gegenkontakt 36 für den Steckerstift 30 elektrisch leitend verbunden. In das Kupplungsgehäuse 37, z. B. aus Polytetrafluorethylen, ragt der Flanschkörper 38 aus dem gleichen Material hinein. Die mechanisch feste Verbindung zwischen der hier ebenfalls aus Polytetrafluorethylen bestehenden Isolierung der Anschlußleitung 35 und dem Flanschformkörper 38 bzw. zwischen diesem und dem Kupplungsgehäuse 37 wird durch den zunächst als Angußformkörper vorliegenden und bei Temperatureinwirkung aufschmelzenden Werkstoff mit gegenüber Polytetrafluorethylen geringerer Wärmestandfestigkeit erreicht.
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Claims (1)

  1. 4. November 1980
    Patentansprüche
    (iJVerfahren im Spritz- oder Druckgußcharakter mit einem oder mehreren Angüssen zur Herstellung eines zugfesten und druckdichten sowie feuchtigkeitssicheren Anschluß-, Abschluß- oder Verbindungsstelle für ein- oder mehradrige elektrische Kabel oder Leitungen, beispielsweise in Form eines Endenabschlusses, einer Verkappung, einer Muffe, eines Steckers, einer Durchführung oder dergl., insbesondere für Kabel und Leitungen für erhöhte Betriebstemperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß an der betreffenden Stelle des oder der abgesetzten . Kabel- oder Leitungsenden über deren isolierende Umhüllung zunächst ein oder mehrere Angußformkörper aus einem thermoplastischen Kunststoff, der aus der Schmelze verarbeitbar und verbindbar ist, mit gegenüber dem Werkstoff der Umhüllung niedrigerem Schmelzbereich geschoben werden, daß darüber ein zweiter Formkörper geschoben wird, dessen Werkstoff hinsichtlich seines Temperaturverhaltens etwa dem der Umhüllung entspricht, daß nach dem ggf. Durchverbinden der Adern der oder die ersten und der zweite Formkörper über das oder die abgesetzten Kabel- oder Leitungsenden geschoben werden und daß schließlich unter gleichzeitiger Anwendung von Wärme und Druck der oder die zwischen Umhüllung und zweitem Formkörper befindlichen Angußformkörper zum Schmelzen gebracht werden, wobei der schmelzflüssige Werkstoff den vom zweiten Formkörper umschlossenen Raum ausfüllt und gleichzeitig mit
    der Umhüllung des Kabels oder der Leitung und der zugekehrten Oberfläche des zweiten Formkörpers nach Abkühlung eine mechanisch feste Verbindung bewirkt.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärme von
    außen über den zweiten Formkörper an den oder die Angußformkörper herangebracht wird und der Druck ein- oder beidseitig von den Stirnseiten des zweiten Formkörpers her erfolgt.
    3. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch mindestens zwei ineinander und über das oder die Kabel- oder Leitungsenden schiebbare Formkörper unterschiedlicher Abmessung und Werkstoff unterschiedlicher Wärmestandfestigkeit.
    4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Formkörper aus dem Werkstoff höherer Wärmestandfestigkeit im zusammengeführten Zustand jeweils den oder die Formkörper geringerer Wärmestandfestigkeit umschließen.
    5. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ineinander schiebbaren Formkörper beidseitig z. B. offene Zylinder sind, von denen die axiale Länge des im zusammengefügten Zustand inneren kürzer als die des äußeren Formkörpers ist und bei der. von den Enden her druckbelastbare Flanschkörper einschiebbar sind, deren in den äußeren Formkörper hineinragende Stirnseiten gegen die stirnseitigen Enden des innreren Formkörpers gerichtet sind.
    6. Anordnung nach Anspruch 3 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Formkörper aus in Achsrichtung hintereinander angeordneten zentrisch gelochten Scheiben aus dem Werkstoff geringerer Wärmestandfestigkeit besteht.
    7. Anordnung nach Anspruch 3 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die dem äußeren Formkörper zugekehrten Flächen des Flanschkörpers konisch verlaufen.
    8. Anordnung nach Anspruch 3 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die dem äußeren Formkörper zugekehrten Flächen des Flanschkörpers glatt oder mit Vertiefungen und/oder Erhebungen versehen sind.
    9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen und/oder Erhebungen durch ein Gewinde gebildet sind.
    10. Anordnung nach Anspruch 3 oder einem der folgenden mit einem mehrere Kabel, Leitungen oder Adern umschließenden äußeren Formkörper, dadurch gekennzeichnet, daß in das Innere des äußeren und/oder in das Innere des Angußformkörpers ein zusätzlicher Fütirungskörper für die einzelnen Kabel, Leitungen oder Adern einschiebbar ist.
    11. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 10 für ein geschirmtes Kabel oder Leitung, dadurch gekennzeichnet, daß Seele und Schirm getrennt im Innern des inneren Angußformkörpers geführt sind.
    1512. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Formkörper übereinander angeordnet sind, wobei beginnend mit einem äußeren aus einem wärmestandfesterem Werkstoff jeweils die aus diesem Material mit solchen aus dem Werkstoff geringerer Wärmestandfestigkeit in der räumlichen Reihenfolge einander abwechseln.
    13. Anordnung nach Anspruch 3 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die jeweils äußeren Formkörper aus einem hochtemperaturbeständigen Kunststoff bestehen.
    14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der hochtemperaturbeständige Kunststoff ein aus der Schmelze nicht verarbeitbares Tetrafluorethylen-Poljmeres ist.
    15. Anordnung nach Anspruch 3 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Flanschkörper aus einem hochtemperaturbeständigen Kunststoff besteht.
    16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der hochtemperaturbeständige Kunststoff ein aus der Schmelze nicht verarbeitbares Tetrafluorethylen-Polymeres ist.
    17. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die quasi als Füllmasse dienenden inneren Angußformkörper aus einem aus der Schmelze verarbeitbaren fluorhaltigen Polymeres bestehen.
    18. Anordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das fluorhaltige Polymere im wesentlichen aus copolymerisierten Einheiten des Tetrafluorethylens und eines Perfluor(alkylvinyl)-ethers mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Perfluoralkylkette besteht.
    19. Nach dem Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2 hergestellte Muffe zum Verbinden von elektrischen Kabeln und Leitungen, dadurch gekennzeichnet, daß um den oder gegebenenfalls die im wesentlichen konzentrisch angeordneten elektrischen Leiter und deren isolierende Umhüllung mit abgesetzten Leiterenden eine hohlzylinderförmige Muffe aus einem Material mit erhöhter Wärmestandfestigkeit angeordnet ist, wobei deren Innenfläche einen gleichfalls hohlzyl inderförmigen Zwischenraum zwischen elektrischem Leiter samt dessen Umhüllung und der Muffe umschließt, in dem sich eine Füllmasse befindet,die mit dem elektrischen Leiter samt dessen isolierender Umhüllung und mit der Innenfläche der Muffe innig verbunden ist, sowie daß ferner am Austritt jedes Leiters aus dem Innenraum der Muffe ein zylinderförmiger Flanschkörper angeordnet ist, der eine Bohrung vom Durchmesser der isolierenden Umhüllung des elektrisehen Leiters aufweist und in den Innenraum der Muffe hineinragt, der ferner gleichfalls mit der Füllmasse innig verbunden ist und diesen Innenraum an den Stirnseiten der Muffe gasdicht und explosionssicher verschließt, wobei die Füllmasse aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht, der aus der Schmelze verarbeitbar und verbindbar ist und einen niedrigeren Schmelzpunkt als das Material der Muffe, der Umhüllung des Leiters und des Flanschkörpers aufweist.
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