DE761009C - Verfahren zur Herstellung von in einem Glasgefaess vakuumdicht eingebauten elektrischen Kondensatoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von in einem Glasgefaess vakuumdicht eingebauten elektrischen KondensatorenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von in einem Glasgefäß vakuumdicht eingebauten elektrischen Kondensatoren Es ist bekannt, elektrische Kondensatoren zum Schutz gegen äußere Einflüsse von der Umgebung vakuumdicht abzuschließen, sie beispielsweise in Glasrohre einzusetzen und diese Rohre zu verschmelzen oder mit kappenähnlichen Metallabschlußteilen zu verlöten, nachdem die entsprechenden Teile des Glasrohres vorher mit einer fest aufliegenden Metallschicht versehen sind. Das letztgenannte Verfahren hat fertigungstechnisch manche Vorteile, da die metallisierten Glasrohre fertiggestellt am Lager gehalten werden können, in welche der Wickel nur eingesetzt und eingelötet zu werden braucht. Der Nachteil dieser so hergestellten Erzeugnisse liegt darin, daß ein großer Verbrauch an Lötmaterial stattfindet und die Kondensatoren spannungsführende Metallteile für Form von Kappen aufweisen, die besondere Rücksichtnahme beim Einbau zur Vermeidung unerwünschter Kurzschlüsse oder sonstiger Verbindungen erfordern. Die nach dem Einschmelzverfahren gefertigten Kondensatoren müssen in jedem Fall vor dem Einbau imprägniert sein und erfordern eine weit größere Rohrlänge, weil beim Zuziehen der Rohrenden erhebliche Wärmemengen benötigt «-erden, die den Wickel beeinflussen können.
- Es ist außerdem auch bekanntgeworden, Stromzuführungen zu in Metallgehäusen angeordneten Kondensatoren mittels eines Glasflusses oder einer Emaille abzudichten, wobei zwischen Durchführungsleiter und Metallgehäuse auch isolierende Abstandhalter in Form von Glasperlen, Keramikteilen od. dgl. Anwendung finden könnten. Diese Herstellungsweise ist jedoch umständlich, da unter anderem der Deckel des Gehäuses, getrennt hergestellt, mit einer isolierten Durchführung versehen werden muß und er seinerseits wiederum mit dem Gehäuse des Kondensators dichtend verbunden werden muß.
- Demgegenüber werden die Vorteile der beiden anfangs genannten Ausführungsformen dadurch vereinigt, daß bei der Herstellung von in einem Glasrohr vakuumdicht eingebauten elektrischen Kondensatoren unter Vermeidung von aufgelöteten Metallkappen oder sonstigen Spannung führenden Dichtungsteilen gemäß der Erfindung die Kondensatorwickel an einer Seite mit einem Anschluß in Form eines Drahtes mit aufgeschmolzener Glasperle im Durchmesser des Wickels oder größer versehen werden, während der andere Anschluß in Form eines einfachen Anschlußdrahtes ausgebildet wird, und daß jeder UTickel in ein einseitig zugezogenes, an dieser Seite mit einer metallisierten öffnung versehenes Glasrohr derart eingeschoben wird, daß der einfache Anschlußdraht durch die metallisierte Öffnung im zugezogenen Rohrboden oder durch ein dort eingeschmolzenes Metallröhrchen geführt wird und daß die aufgeschmolzene Glasperle mit der Rohrwandung verschmolzen wird, wonach eine Imprägnierung erfolgen kann, nach welcher der den Rohrboden durchsetzende Anschlußdraht mit dem Metallrohr bzw. der metallisierten h.'andung verlötet wird. Für bereits imprägnierte oder überhaupt nicht zu imprägnierende Kondensatoren kann man so vorgehen, daß beide Seiten des Glasrohres mit je einer auf die beiden Anschlußdrähte aufgeschmolzenen Glasperle verschlossen werden.
- Das nach diesem Verfahren gefertigte Erzeugnis sieht einem Kondensator, der in der bekannten Weise durch Einschmelzen hergestellt ist, ähnlich. Er hat keine Metallkappen, sondern nur durch die Glaswandung geführte Anschlußdrähte. Trotzdem kann man ihn gegebenenfalls nach seinem Einbau imprägnieren. Weiterhin benötigt er kein oder nur außer-Ordentlich wenig Lötzinn. Seine Baulänge kann verhältnismäßig klein gehalten werden, da das Verschmelzen der Glasperlen mit dem Rohr in sehr kurzer Zeit mit einer kleinen Stichflamme erfolgen kann, so daß keine großen Wärmemengen zum Wickel vordringen können.
- Es ist empfehlenswert, daß man für die Glasmasse der Glasperle eine Masse wählt, die bezüglich der Wärmeausdehnung der des Glasrohres entspricht, damit keine Spannungen infolge ungleicher Ausdehnungskoeffizienten entstehen, die zu einem Undichtwerden führen könnten. Ebenso sollen die Anschlußdrähte, die mit dem Glas verschmolzen werden, aus einem im gleichen Sinn aufgebauten Werkstoff bestehen. Die Anschlußdrähte werden, um bei der gegebenenfalls frei «-erdenden Wärme beim Einschmelzen der Glasperlen in die Rohrwandung nicht abzulöten, mit den Wickelfahnen verschweißt.
- Auch bei den Ausführungen. bei «-elchen das Glasrohr vorher einseitig zugezogen ist und die im zugezogenen Boden ein eingeschmolzenes Metallröhrchen aufweisen, ist es in gleicher Weise zweckmäßig, auch dieses Metallröhrchen aus einem Material mit einem dem Glas mindestens sehr ähnlichen Ausdehnungskoeffizienten zu wählen. Wird die Durchführung durch den Glasrohrboden nur metallisiert, so empfiehlt es sich, eine eingebrannte Metallschicht zu verwenden, weil diese besonders fest und dicht auf der Glasoberfläche haftet.
- In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt. In Fig. i handelt es sich um einen Kondensator, dessen Wickelelement mit a bezeichnet ist. Der eine Anschluß ist bei & mit einem Anschlußdraht c verschweißt, auf welchem eine Glasperle d vorher aufgeschmolzen ist. Der andere Anschluß des Wickels a ist bei e mit einem normalen Anschlußdraht f verschweißt. Dieser Wickel ist nun in ein Glasrohr g derart eingeschoben, daß der einfache Anschlußdraht f zunächst in das einerseits offene Glasrohr g eingeführt wird und durch ein Loch Ir im zugezogenen Ende des Rohres g hindurch nach außen tritt. Die Glasperle d muß so, auf den Anschlußdraht c aufgebracht sein, daß bei der geicünschten Lage des Wickels a. im Rohr g diese die offene Rohrseite verschließt. Mittels einer kleinen Stichflamme wird dann die Glasperle d mit dem Rohr g verschmolzen. so daß bei der in der Zeichnung rechten Seite des Kondensators ein vakuumdichter Abschluß geschaffen ist. In dem zugezogenen Boden des Rohres g ist eine Öffnung la vorgesehen. In diese Öffnung k ist nun eirn Metallröhrchen i vorher eingeschmolzen oder, wie es Fig. 2 zeigt, ihre Wandung und die nähere Umgebung mit einem fest haftenden :4letallbelag k versehen. War der Wickel a vor dem Einsetzen bereits imprägniert bzw. handelt es sich um einen nicht zu imprägnierenden Wickel, so wird durch eine sehr wenig Lötzinn erfordernde Verlötung zwischen Anschlußdraht f und Metallrohr i bzw. Metallschicht h der Kondensator vakuumdicht verschlossen. Es ist jedoch auch möglich, die, Kondensatoren in dem vorher gekennzeichneten Einbauzustand erst zu imprägnieren, wobei die Imprägniermasse durch die öffnung h im Rohrboden, die nicht vollständig von dem Anschlußdraht f ausgefüllt wird, hindurchtritt, und dann erst zu verlöten.
- In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel nach einer Abwandlung des gekennzeichneten Verfahrens gezeigt. Hier wird der Wickel a auf jeder Seite mit einem in gleicher Weise aufgebauten Anschlußdraht cl, c2 mit vorher aufgeschmolzener Glasperle dl, d2 versehern und in ein beiderseits offenes Glasrohr i eingeschoben, Durch eine kurze Erhitzung mittels Stichflamme werden dann die Glasperlen dl, d2 mit den Enden des Rohres i verschmolzen,' wonach der Kondensator vakuumdicht abgeschlossen ist. Dieses Verfahren setzt bereits vorher imprägnierte Wickel oder solche Kondensatoren voraus, die nicht imprägniert werden.
- Gemeinsam ist jedoch beiden Ausführungsbeispielen, daß sie die Herstellung kleinster Baulängen gestatten, da die auf den Anschlußdrähten aufgeschmolzenen Glasperlen sehr schnell mit den Rohröffnungen verschmolzen werden können, ohne daß eine unerwünschte Wärmeeinwirkung auf den Wickel erfolgen kann.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von in einem Glasrohr vakuumdicht eingebauten elektrischen Kondensatoren unter Vermeidung von aufgelöteten Metallkappen oder sonstigen Spannung führenden Dichtungsteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatorwickel an einer Seite mit einem Anschluß in Form eines Drahtes mit aufgeschmolzener Glasperle im Durchmesser des Wickels oder größer versehen werden, während der andere Anschluß in Form eines einfachen Anschlußdrahtes ausgebildet wird, und daß jeder Wickel in ein einseitig zugezogenes, an dieser Stelle mit einer metallisierten Öffnung versehenes Glasrohr derart eingeschoben wird, daß der einfache Anschlußdraht durch die metallisierte Öffnung im zugezogenen Rohrboden oder durch ein dort eingeschmolzenes Metallröhrchen geführt wird, und daß die aufgeschmolzene Glasperle mit der Rohrwandung verschmolzen wird, wonach eine Imprägnierung erfolgen kann, nach welcher der den Rohrboden durchsetzende Anschlußdraht mit dem Metallrohr bzw. der metallisierten Wandung verlötet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf den oder die Anschlußdrähte Glasperlen aus einer der Masse des Glasrohres entsprechenden Glasmasse aufgeschmolzen werden.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasperlen auf solche Anschlußdrähte aufgeschmolzen werden, die aus einem Werkstoff mit mindestens dem Glas angenähertenlinearenAusdehnungskoeffizienten bestehen.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußdrähte mit den Wickelanschlüssen verschweißt werden.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einseitig zugezogenen Glasrohren in den Rohrboden ein Metallrohr aus einem Material mit mindestens dem Glas angenäherten linearen Ausdehnungskoeffizienten eingeschmolzen wird oder die Lochwandung und seine nähere Umgebung mit einer eingebrannten Metallschicht versehen wird.
- 6. Abänderung des Verfahrens nach den Ansprüchen i, 2, ,3 und 4 für bereits imprägnierte oder überhaupt nicht zu imprägnierende Kondensatoren, dadurch gekennzeichnet, daß beide Seiten des Glasrohres mit je einer auf die beiden Anschlußdrähte aufgeschmolzenen Glasperle verschlossen werden. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Französische Patentschrift Nr. 779 5o6.
Priority Applications (1)
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DE761009C true DE761009C (de) | 1954-07-12 |
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR779506A (fr) * | 1933-10-16 | 1935-04-08 | Bosch Robert | Perfectionnement aux dispositif et procédé de fermeture étanche pour condensateurs électriques, et appareils analogues |
-
1940
- 1940-07-16 DE DES141679D patent/DE761009C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
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