DE3921213C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrostatische Farbspritzpistole
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie des Nebenanspruches 5 und einem Verfahren zur Herstellung desselben gem. dem Oberbegriff des Patentanspruches 7. Derartige Farb
spritzpistolen sind seit längerer Zeit bekannt und auf dem
Markt erhältlich (z. B. aus DE 3 12 693 A1).
Bei diesen bekannten elektrostatischen Farbspritzpistolen wird
mit der vom Netz bzw. einem Netzgerät kommenden Spannung ein
Ringtransformator angespeist, dessen Hochspannungsausgang mit
der ersten Stufe einer Hochspannungskaskade in Verbindung steht,
wobei das vom Ringtransformator entfernte Kaskadenende den
Hochspannungsausgang bildet und über eine Leitung mit der Pisto
len-Hochspannungselektrode in Verbindung steht. Die Kaskade ist
dabei im allgemeinen so aufgebaut, daß sie zwei Säulen von Kon
densatoren und jeweils sich gegenüberliegend eine entsprechende
Reihe von Dioden aufweist. Der Hochspannungsausgang der Kaskade
ist mit spiralförmig angeordneten Widerständen und einer isolier
ten Leitung, nämlich der zur Hochspannungselektrode führenden
Zuführlitze, verbunden, wobei der dem Hochspannungsausgang be
nachbarte Bereich der Zuführlitze spiralig gewickelt ist. Der
Transformator, die Hochspannungskaskade, die Widerstände und
der spiralförmig gewickelte Litzenteil werden mit einer Verguß
masse vergossen, somit in einen Isolierstoffkörper meist zylin
drischer Gestalt eingebettet. Bei der Herstellung des Isolier
stoffkörpers ist jedoch bekanntermaßen darauf zu achten, daß
die Aushärtetemperatur für die Vergußmasse nicht höher als 58°C
beträgt, weil der Isolierschlauch des miteingegossenen Litzen
bereichs keine höhere Temperatur verträgt. Anders ausgedrückt,
es besteht eine Nichtverträglichkeit zwischen dem Isolier
schlauch und der Vergußmasse, und zwar dahingehend, daß sie
unterschiedliche Temperatur-Schrumpfverhalten aufweisen,
mit der Folge, daß sich bei zu hoher Aushärtetemperatur zwi
schen Isolierschlauch und ausgehärteter Vergußmasse zumin
dest über Teilbereiche ein Spalt bildet, der erfahrungsgemäß
zu Durchschlägen führt. Dies hat zwangsläufig eine hohe Aus
fallrate bei der Fertigung solcher Kaskaden zur Folge.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, elektrosta
tische Farbspritzpistolen der eingangs erwähnten Art so zu
verbessern, daß die Isolationssicherheit beträchtlich erhöht
wird ohne dabei Aufbau und Herstellung aufwendiger zu machen
und ohne sie zu vergrößern.
Eine erste Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeich
nenden Merkmalen des Patentanspruchs 1. Diese Lösung führt zu
einer besonders hohen Isolationssicherheit und darüber hinaus
dazu, daß die Elektroden-Zuführlitze im Isolierstoffkörper
steckbar gehaltert und damit auswechselbar ist.
Eine zweite Lösung der gestellten Aufgabe ergibt sich aus den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 5. Diese Lösung,
bei der die Hochspannungskaskade in der üblichen Weise angeord
net ist, zeichnet sich durch besondere Einfachheit und geringe
Herstellungskosten aus; dies trifft insbesondere dann zu, wenn
die Herstellung gemäß dem Verfahren nach dem Patentanspruch 7
erfolgt.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsformen der beiden erfindungs
gemäßen Lösungen beispielsweise dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Transformator
und Hochspannungskaskade enthaltenden Iso
lierstoffkörper nach dem ersten Lösungsweg
der Erfindung,
Fig. 2 und 3 Ausschnittsvergrößerungen (in verschie
denem Maßstab) des in den Isolierstoff
körper von Fig. 1 eingesetzten Isolier
stoffröhrchens,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch den Transforma
tor und Hochspannungskaskade enthalten
den Isolierstoffkörper nach dem zweiten
Lösungsweg, und
Fig. 5 eine Ausschnittsvergrößerung des Hoch
spannungsendes der Kaskade.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 ist mit 10 (Fig. 1)
ein Transformator und mit 11 eine Hochspannungskaskade bezeich
net, wobei diese beiden Bauteile koaxial hintereinander angeord
net und in einen gemeinsamen Isolierstoffkörper 12 zylindrischer
Gestalt eingegossen sind. Dieser Isolierstoffkörper 12 ist in
bekannter Weise in das Pistolenrohr der - nicht dargestellten -
elektrostatischen Farbspritzpistole eingesetzt. Aus der rück
wärtigen Stirnfläche des Isolierstoffkörpers 12 ragen zwei An
schlußstifte 13 zum Anschluß der Niederspannungsseite (Primär
spule) des Transformators 10 an die Netzleitung hervor, aus
der vorderen Stirnseite des Isolierstoffkörpers eine ummantelte
Zuführlitze 14, welche die vom hochspannungsseitigen Ausgang
der Kaskade 11 gelieferte Hochspannung der - ebenfalls nicht ge
zeichneten - Aufladeelektrode der Farbspritzpistole zuführt.
Wesentlich ist nun, daß entgegen der üblichen Anordnungsweise
der Hochspannungsausgang 11 a der Hochspannungskaskade 11 dem
Transformator 10 zugewandt, der Niederspannungseingang 11 b dem
Transformator 10 abgewandt ist. Die Ausgangsleitung 15 des
Transformators 10 führt deshalb achsparallel zur Kaskade 11 an
dieser entlang und mündet in den dem Transformator 10 abge
wandten Niederspannungseingang 11 b der Kaskade 11. Dabei han
delt es sich bei der Leitung 15 um einen nicht-ummantelten
Draht, wobei seine Führung im Isolierkörper 12 wenig proble
matisch ist, weil ja die Spannung noch vergleichsweise nie
drig ist. Wesentlich problematischer ist dagegen, weil es sich
hier um die Isolierung einer Ausgangsspannung der Kaskade 11
von beispielsweise 90 kV geht, die Führung und Gestaltung des
Hochspannungsausgangs der Kaskade. Dabei ist in den Isolier
stoffkörper 12 ein ebenfalls aus Isolierstoff bestehendes
Röhrchen 16 eingegossen, das an seinem dem Transformator 10
zugewandten Ende als Steckeraufnahme ausgebildet ist, d. h., es
ist eine metallische Steckeraufnahme 17 in die Endbohrung 16 a
des Röhrchens 16 eingepreßt. Ein vom Hochspannungsende 11 a der
Kaskade 11 abgehender Leitungsdraht 18 führt über bekannte Aus
gangswiderstände 19 zur Steckeraufnahme 17 und ist mit dieser
leitend verbunden, etwa durch eine Lötung. Das andere Ende
des Röhrchens 16 mündet an der vorderen Stirnseite des Isolier
körpers 12, und von diesem offenen Ende her ist die Elektroden-
Zuführlitze 14 in das Röhrchen eingeführt, wobei das Vorderende
der Litze 14 a abgemantelt und in die Steckeraufnahme 17 unter
Druck eingesetzt ist, wie dies am besten aus Fig. 2 hervorgeht.
Zur Erzielung eines sicheren Halts der Litze 14 im Röhrchen 16
dient ein aufgeschobener und in eine der Röhrchenmündung benach
barte Ringnut eingepreßter O-Ring 20.
Die Hochspannungskaskade 11 kann üblichen Aufbau mit zwei Säulen
von Kondensatoren und zwischenliegenden Dioden haben, jedoch ist
es zweckmäßig, die Dioden in Zick-Zack-Anordnung nur auf einer
Seite der beiden Kondensatorensäulen anzuordnen, weil damit auf
der diodenfreien Seite ein Freiraum zwischen den beiden Konden
satorensäulen entsteht, der zur Anbringung des Röhrchens 16 ge
nutzt wird. Auf diese Weise ergibt sich ein sehr kompakter Auf
bau, so daß der Durchmesser des Isolierkörpers 12 nicht größer
gewählt werden muß als bei üblichen Anordnungen ohne ein solches
Röhrchen 16.
Weiterhin ist noch zu erwähnen, daß das Röhrchen 16 aus einem
Material hergestellt werden kann, das mit der Vergußmasse des
Isolierkörpers eine innige Verbindung eingeht, so daß sich
also nach dem Vergießen kein Spalt zwischen dem Röhrchen und
der Vergußmasse ergibt. Mit Hilfe dieses Aufbaus ist es nun
mehr auch möglich, die Vergußmasse bei wesentlich höheren Tem
peraturen auszuhärten. Die Elektroden-Zuführlitze wird dann
erst nach dem Aushärten des Isolierkörpers in das Röhrchen ein
geführt und mit seinem entmantelten Ende in die Steckeraufnahme
eingesteckt. Zur weiteren Verbesserung der Isolation kann eine
Isolationsflüssigkeit in das Röhrchen luftfrei eingefüllt und
daraufhin durch den O-Ring 20 ein flüssigkeits- und luftdichter
Verschluß erreicht werden.
Trotz einfachen Herstellungsvorgangs wird eine hohe und dauer
hafte Isolationssicherheit erreicht, ohne die Gefahr von Durch
schlägen im gefährdeten Bereich der Stirnfläche des Isolier
körpers, die der Elektrode zugewandt ist.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Ausführungsform gemäß der zwei
ten erfindungsgemäßen Lösung. Dabei ist die Hochspannungskaska
de 11 relativ zum Transformator 10 in der an sich bekannten Wei
se angeordnet, nämlich derart, daß der Niederspannungseingang
11 b dem Transformator 10 zugewandt und mit dessen Ausgang un
mittelbar verbunden ist. Der vom Transformator entfernte Hoch
spannungsausgang 11 a der Kaskade 11 ist mit spiralförmig ange
ordneten Widerständen 19 ausgeführt und mit der Elektroden-Zu
führlitze 14 verbunden, die im Anschlußbereich ebenfalls spiral
förmig gewickelt ist (Verlängerung der Funkenstrecke). Der Transformator 10,
die Hochspannungskaskade 11, die Widerstände 19 und der spiralförmig
gewickelte Bereich 14 b der Elektroden-Zuführlitze 14 sind in
den Isolierkörper 12 eingegossen. Dabei ist, wie in Fig. 5 ange
deutet, zwischen der Vergußmasse des Körpers 12 und der Zuführ
litze 14, genauer gesagt, deren Isolierschlauch, ein Ringspalt
21 freigehalten, der sich bis zum Anschlußende der Litze 14
erstreckt (in Fig. 5 ist der Einfachheit halber nur ein Teilbe
reich des Ringspalts 21 dargestellt). Dieser Ringspalt 21 ist
mit einem Isolieröl gefüllt und an seinem Mündungsende durch
einen O-Ring 22 abgedichtet. Mit 23 ist ein ebenfalls miteinge
gossenes Haltekreuz aus Isolierstoff für die Fixierung der Wi
derstände und der Litzenspirale bezeichnet.
Dadurch, daß absichtlich ein Spalt 21 zwischen Zuführlitze 14
und Vergußmasse freigehalten und dieser mit Isolieröl gefüllt
und abgedichtet wird, ergibt sich eine gute und dauerhafte Iso
liersicherheit dieses bekanntermaßen durchschlaggefährdeten Be
reichs.
Die Bereitstellung des Spalts 21 kann folgendermaßen durchge
führt werden. Als Vergußmasse wird eine übliche, temperaturaus
härtende Masse verwendet, als Elektroden-Zuführlitze ein mit ei
nem üblichen Isolierschlauch ummantelter Draht. Zum Aushärten
der Vergußmasse wird nun eine vergleichsweise hohe Temperatur
gewählt, mit der Folge, daß aufgrund des unterschiedlichen Tem
peratur-Schrumpfverhaltens von Aushärtmasse und Isolierschlauch
sich der gewünschte Ringspalt 21 bildet. In einer Vakuumkammer
wird daraufhin der Spalt entlüftet und gleichzeitig unter Vakuum
stehendes Öl in den entstandenen Spalt eingebracht, d. h. das Öl
wird durch Kapillarwirkung sogar von selbst in den Spalt hinein
gezogen. Wie Versuche ergeben haben, tritt dieses Isolieröl
nicht oder nur nach extrem langer Zeit aus dem Spalt 21 wieder
aus, so daß die freie Spaltmündung zwischen Vergußmasse und Iso
lierschlauch offengelassen werden könnte. Eine sichere und
dauerhaftere Isolierung wird jedoch dadurch erreicht, daß der
straff sitzende O-Ring 22 auf die Litze 14 aufgebracht und die
Spaltmündung damit verschlossen wird. Als Zahlenbeispiel für
die erwähnte hohe Aushärtetemperatur können 80°C angegeben wer
den, bezogen auf übliche Materialien für die Vergußmasse und
den Litzen-Isolierschlauch, etwa säureanhydridgehärtetes
Epoxidharz, heißhärtend, und Polyethylen. Als Isolieröl wird
ein ladeverträgliches pflanzliches Öl, beispielsweise Rizi
nusöl, eingesetzt.
Claims (7)
1. Elektrostatische Farbspritzpistole mit eingebautem
Hochspannungserzeuger, der aus einem Transformator
und einer diesem nachgeschalteten, sich im Pistolenrohr er
streckenden Hochspannungskaskade besteht, wobei der Niederspan
nungseingang der Kaskade mit dem Transformatorausgang, ihr
Hochspannungsausgang mit einer Zuführlitze zur Pistolen-Hoch
spannungselektrode verbunden ist, und wobei Transformator und
Kaskade in einen Isolierstoffkörper eingegossen sind, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hochspannungsausgang (11 a) der Kaskade
(11) dem Transformator (10) zugewandt und achsparallel zur
Kaskade (11) in den Isolierstoffkörper (12) ein Isolierstoff
röhrchen (16) eingegossen ist, dessen dem Kaskaden-Hochspan
nungsausgang (11 a) benachbartes, als Steckeraufnahme (17) aus
gebildetes Ende mit diesem leitend verbunden ist und dessen
anderes Ende auf dem Isolierstoffkörper (12) nach außen mündet,
wobei in das Isolierstoffröhrchen (16) die Elektroden-Zuführ
litze (14) eingeführt und mit ihrem entmantelten Ende (14 a) in
die Steckeraufnahme (17) eingesteckt ist.
2. Elektrostatische Farbspritzpistole nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Isolierstoffröhrchen
(16) mit einem Isolieröl gefüllt und durch einen die Elektro
den-Zuführlitze (14) umgebenden O-Ring (20) abgedichtet ist.
3. Elektrostatische Farbspritzpistole nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die Kaskaden-
Hochspannungsausgangsleitung (18) Widerstände (19) eingesetzt
sind.
4. Elektrostatische Farbspritzpistole nach einem
der Ansprüche 1 bis 3 mit einer Hochspannungs
kaskade aus zwei Säulen von Kondensatoren und mit Dioden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dioden in Zick-Zack-Anordnung
auf einer Seite der beiden Kondensatorsäulen angeordnet sind
und daß sich das Isolierstoffröhrchen (16) auf der anderen
Seite der beiden Kondensatorsäulen befindet.
5. Elektrostatische Farbspritzpistole mit eingebau
tem Hochspannungserzeuger, der aus einem Trans
formator und einer diesem nachgeschalteten, sich im Pistolen
rohr erstreckenden Hochspannungskaskade besteht, wobei der
Niederspannungseingang der Kadkade mit dem Transformatoraus
gang, ihr Hochspannungsausgang mit einer Zuführlitze zur Pisto
len-Hochspannungselektrode verbunden ist, und wobei Transforma
tor und Kaskade in einen Isolierstoffkörper eingegossen sind und der Nie
derspannungseingang der Hochspannungskaskade (11) dem Transfor
mator (10) zugewandt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochspannungsausgang als mit einem
Isolierschlauch ummantelte Elektroden-Zuführlitze (14) aus dem
Isolierstoffkörper (12) herausgeführt ist, und daß zwischen Iso
lierschlauch der Elektroden-Zuführlitze (14) und Isolierstoff
körper (12) ein aus dem Isolierstoffkörper (12) nach außen mün
dender Ringspalt (21) freigelassen ist, der mit einem Isolieröl
gefüllt und mit einem O-Ring (22) nach außen verschlossen ist.
6. Elektrostatische Farbspritzpistole nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der innerhalb des Iso
lierstoffkörpers (12) befindliche Bereich der Elektroden-Zuführ
litze (14) spiralig gewickelt und über Widerstände (19) mit dem
Kaskaden-Hochspannungsausgang verbunden ist.
7. Verfahren zur Herstellung einer elektrostatischen
Farbspritzpistole nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Aushärtetemperatur für den Isolier
stoffkörper eine vergleichsweise hohe Temperatur von
80°C gewählt und nach dem Aushärten des Isolierstoff
körpers der entstandene Ringspalt in einer Vakuumkammer entlüf
tet und gleichzeitig ebenfalls unter Vakuum stehendes Isolier
öl eingefüllt wird.
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- 1990-06-22 JP JP2165486A patent/JPH0642950B2/ja not_active Expired - Lifetime
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