DE1922942A1 - Lineares,waermehaertbares Copolymerisat - Google Patents
Lineares,waermehaertbares CopolymerisatInfo
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- C08F212/02—Monomers containing only one unsaturated aliphatic radical
- C08F212/04—Monomers containing only one unsaturated aliphatic radical containing one ring
- C08F212/06—Hydrocarbons
- C08F212/08—Styrene
Description
Th. Goldschmidt A.-G., Essen
Lineares, wärmehärtbares Copolymerisat
Die Erfindung betrifft neuartige lineare, wärmehärtbare Copolymerisate und ihre Verwendung, vorzugsweise in Form
von selbsttragenden Folien, zum Vergüten von Oberflächen von Werkstoffen, insbesondere Holzwerkstoffplatten, durch
Aufpressen der Copolymerisate bei erhöhter Temperatur.
Es sind bereits verschiedene lineare Copolymerisate bekannt, welche reaktive Gruppen enthalten, die bei erhöhten Temperaturen
vernetzen und das thermoplastische Copolymerisat in ein unlösliches und unschmelzbares Polymerisat überführen.
So ist z.B. in der USA-Patentschrift 2 604 463 ein lineares,
thermoplastisches Copolymerisat beschrieben, welches aus Acrylsäureglycidester, Acrylsäure, Styrol und Äcrylsäure-
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8AO ORIGINAL
methylester erhalten worden ist. Dabei liegen in dem Copolymerisat
der Acrylsäureglycidester und die Acrylsäure zusammen in einer solchen Menge vor, daß beim Erhitzen des Copolymerisate
eine ausreichende Vernetzung eintritt. Die Menge der beiden vorgenannten Verbindungen soll jedoch 2O Gew.%, bezogen
auf das Copolymerisat, nicht überschreiten.
Die französische Patentschrift 1 374 297 lehrt die Herstellung
von Copolymerisaten aus Styrol, Äthylacrylat, Acrylsäure
und Acrylsäureglycidester in Emulsionsform. Dabei bilden
sich Latices, die nach Auftragen und Trocknen bei Temperaturen von 100 bis 150 C vernetzt werden können.
Aus der USA-Patentschrift 3 223 67O sind Copolymerisate aus
z.B. Vinylacetat, Acrylsäure, Itaconsäure und Acrylsäureglycidester
bekannt. Auch diese Polymerisate werden durch Emulsionspolymerisation bei Temperaturen von etwa 55 bis
60°C erhalten.
Schließlich sei noch auf die USA-Patentschrift 3 252 931
hingewiesen, in welcher die Herstellung eines Klebmittels für Sperrholz beschrieben wird, welches aus einem wärmehärtbaren
Copolymerisat besteht, welches man z.B. durch
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BAD
Emulsionspolymerisation von Vinylacetat, Methacrylsäureglycidester
und Acrylsäure erhalten kann. Der erhaltenen Emulsion wird ein Verdickungsmittel zugesetzt.
Auch in der britischen Patentschrift 1 025 694 sind härtbare Copolymerisate aus Acrylsaureäthylester, Methacrylsäureglycidester
und Acrylsäure beschrieben. Dabei wird darauf hingewiesen, daß diese Produkte zur Oberflächenvergütung
gut geeignet sind.
Die härtbaren Copolymerisate des Standes der Technik werden
im wesentlichen als Bindemittel für Einbrennlacke angewendet. Selbsttragende Folien auf Basis solcher Produkte, die zur
Preßbcschichtung von Holzwerkstoffplatten geeignet wären, sind nicht beschrieben. Wegen ihrer Aushärtungsbedingungen
(lange Härtungszeiten) wären sie für eine solche Anwendung auch nicht in Betracht gekommen, da die Verweilzeit der zu
vergütenden Werkstoffe in der beheizten Presse untragbar lang sein müßte. Dies ist aber nicht nur hinsichtlich des
dadurch bedingten Seitaufwandes von Nachteil, sondern kann auch dazu führen, daß empfindlichere Werkstoffe, wie z.B.
Holewerkstoffe, beim längeren Verweilen in der Presse unter der Einwirkung des Drucks und der erhöhten Temperatur
mechanisch oder chemisch geschädigt werden.
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BAD ORIGINAL ~ ^
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung war es deshalb, lineare,
härtbare Copolymerisate zu finden, welche relativ kurze Aushärtungszeiten aufweisen, jedoch innerhalb dieser Aushärtungszeit ein ausreichendes Fließvermögen haben, um bei mäßigem
Druck porenfreie und einwandfreie Oberflächenschutzschichten, insbesondere auf Holzwerkstoffplatten, zu bilden, die außert
dem auf diesen Unterlagen gut haften sollen.
■ \
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Kombination
dieser Eigenschaften zusammen mit weiteren vorteilhaften Eigenschaften einem Copolymerisat aus
70 bis 94 Mol-% Styrol oder eines Monomeren oder einer
Mischung mehrerer Monomeren der Formel
CH0=C-COOR2
wobei R ein WaFserstoffrest oder eine
2 -
Methylgruppe und R eine Alkylgruppe mit
1 bis 4 C-Atomen 1st, ..
2 bis 15 Mol-% Maleir-^' D:eanhyärid unä/oder Itacpn
und
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©AD
4 bis 15 Mol-% Acryl- und/oder Methacrylsäureglycldester
und
0 bis 3 Mol-% Vinylpyridin
mit einer Grenzviskosität von η = 0,7 bis 3,0
l_100 ml * g J , gemessen in Toluol bei 20°C, zukommt.
Der Fachmann erkennt den Aufbau des Copolymerisate aus im wesentlichen drei bestimmten Typen von Monomeren:
1. In einer in bezug auf das Copolymerisat überwiegenden Menge liegt ein Trägermonomeres bzw. eine Mischung
mehrerer Trägermonomeren vor. Diese Trägermonomeren sind entweder Alkylester der Acryl- oder Methacrylsäure, wobei
der Alkylrest des zur Veresterung dienenden Alkohols 1 bis 4 C-Atome aufweist, bzw. Mischungen solcher Acrylsäure-
bzw. Methacrylsäureester oder anstelle dieser Ester Styrol.
Beispiele der Acryl- bzw·. Methacrylsäureester sind die Methyl-, Äthyl-, Propyl- und Butylester.
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BAD OßtGfMfct*f<
OAS
2. Gegenüber dem Trägerraonomeren geringere Anteile Maleinsäureanhydrid
und/oder Itaconsäureanhydrid. Die Verwendung von ungesättigten cyclischen Dicarbonsäureanhydriden
als mit Glycidylgruppen reaktionsfähige Verbindungen stellt einen wesentlichen Teil der vorliegenden Erfindung
dar, da diese Anhydride die schnelle Aushärtbarkeit der Copolymerisate bewirken und hierdurch die erfindungsgemäßen
Copolymerisate anwendungstechnisch brauchbar machen.
3. Als glycidylgruppenhaltige Monomere werden Acryl- und/oder Methacrylsäureglycidester verwendet.
Als vierte Polymerisationskomponente kann Vinylpyridin in
geringen Mengen verwendet werden, welches auf Grund seiner basischen Eigenschaften die Aushärtung katalysiert und auf
Grund seiner Vinylgruppe in das Polymerisat eingebaut wird.
Da die Copolymerisate insbesondere zum Vergüten von Holzwerkstoff
ober flächen bestimmt sind, ist es notwendig, daß die Copolymerisate beim Erwärmen unter Druck vor ihrer Aushärtung
eine ausreichende Fließfähigkeit haben, um sich einerseits mit dem Untergrund hinreichend zu verbinden,
gleichzeitig aber andererseits eine geschlossene Oberfläche
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zu bilden. Hierzu ist es notwendig, daß die Copolymerisate
eine bestimmte Molekülgröße nicht tiberschreiten. Die erfindungsgemäßen
linearen, wärmehärtbaren Copolymerisate sind deshalb zusätzlich gekennzeichnet durch eine das Molgewicht
charakterisierende Grenzviskosität (Staudinger-Index von 0,7 bis 3rO>, gemessen in Toluol bei 200C.
Aus diesen erfindungsgemäßen Copolymerisaten hergestellte selbsttragende Folien sind bei normalen Temperaturen
praktisch unbegrenzt lagerfähig. Diese Folien können jedoch auch unter ungünstigen Verhältnissen, z.B. bei Einwirkung
von Wärme bei der Lagerung, so lange gelagert werden, daß eine dem Verbrauch entsprechende Lagerhaltung durchgeführt
werden kann»
Bei der Aushärtung der linearen Copolymerisate in der Hitze
reagieren die im Polymerisat enthaltenen Carbonsäureanhydridgruppen
mit den GIycidy!gruppen unter Bildung einer dreidimensionalen
Netzstruktur. Diese Vernefcsimgsreaktion kann
vereinfacht wie folgt formuliert Werdens
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1- CH —— T
CH0-CH-CH0-O-C=O
\ /
0 0
VV
I I
— CH-CH. .
I I
O=C C=O
Erhitzen
0-CH0-CH-CH I *
C=O I
. .CH-CH-T-CH0-C. . .
2 ι
. . .CH0-CH—T
1 I
C=O I 0
1 I
C=O I 0
CH--CH-CH,
— CH-CH.
I I
O=C C=O
I I
0 0
I
ο
O=C
C=O
O=C I
. .CH-CH-T-CH2-CH. .'.
In dieser Übersichtsstruktur bedeutet T das Trägermonomere.
Die Herstellung des linearen, wärmehärtbaren Copolymerisats
erfolgt in an sich bekannter Weise, wobei jedoch Sorge dafür getragen werden muß, daß bei der Copolymerisation noch keine
oder keine nennenswerte Vernetzung stattfindet. Es haben sich deshalb insbesondere zwei Polymerisationsverfahren bewährt:
.· t
a) Besonders vorteilhaft :^st die Emulsionspolymerisation
bei niedriger Temperatur, insbesondere Temperaturen von 0 bis 20°C. Zur Herstellung der Emulsion kann man.sich
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der üblichen Emulgatoren bedienen, von-denen folgende als
Beispiele genannt werden:
Natriumlaurylsulfat, Natriumdodecyldiphenylsulfonat/
Polyäthylenglykolisooctylphenyläther, Natriumalkylacrylpolyäthersulfonat,
Tetranatrium-N-1(1,2-dicarboxyäthyl)-N-octadecylsulfosuccinat,
Polyäthylenglykolnonylphenyläther, Polyäthylenglykoltridecylalkoholäther.
Man kann die Emulsionspolymerisation bei kontrolliertem pH-Wert durchführen, wobei sich als Puffersalze insbe-'
sondere Natriumacetat, Natriumhydrogenphosphat und
Natriumoxalat eignen.
Als Redoxinitiatorsysterne sind vorzugsweise Peroxide
und Hydroperoxide in Kombination mit Eisen(II)-Salzen, Ascorbinsäure, Natriumformaldehydsulfoxylat brauchbar.
Das zweiwertige Eisen kann auch in Form des Äthylendiamintetraessigsäurekomplexes
verwendet werden. Ein besonders geeignetes Peroxid ist Cumolhydroperoxid.
Bei der Ermittlung der für die Herstellung des Copolymerisats
benötigten Mengen an ungesättigten monomeren Verbindungen ist zu berücksichtigen, daß auf Grund der
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unterschiedlichen Reaktionsfähigkeit und -geschwindigkeit die Mengen der Reaktionspartner nicht exakt den im Polymerisat
enthaltenen Mengen an unterschiedlichen Komponenten entsprechen. Zweckmäßig ermittelt man durch einen Vorversuch
die entsprechenden einzusetzenden Mengen.
Zweckmäßig wird die Emulsionspolymerisation in folgender
Weise ausgeführt:
Zu möglichst sauerstofffreiem Wasser wird der Emulgator,
gelöst in etwas Wasser, gegeben, unter Rühren v/ird auf
-5 bis +200C/. vorzugsweise 00C, abgekühlt, der reduzierende
Anteil des Initiators, der Puffer und das gesamte Monomerengemisch zugegeben; dabei stellt sich ein pH-Wert
zwischen 3 und 5 ein. Dann erfolgt die Zugabe des Peroxides, das vorher in wenig Trägermonomeren gelöst wurde.
Bis zum vollständigen Umsatz wird in einer Stickstoffatmosphäre gerührt. Nach Beendigung der Reaktion v/ird das
Polymerisat aus der Emulsion durch einen Überschuß an
Methanol ausgefällt. Es v/ird mit Wasser gewaschen und das verbleibende Wasser mit einer Filterpresse so weit wie
möglich entfernt. Das erhaltene Material kann in verschie-
denen organischen Lösungsmitteln aufgenommen und zu Filmen
ausgegossen werden, die bei Temperaturen zwischen 100 bis 150°C und unter Druck aushärten.
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BADORtQlNAL. <
b) Die Polymerisation der Monomeren in Lösungsmitteln ermöglicht die Anwendung etwas höherer Temperaturen, so daß
etwa bei Temperaturen von 20 bis 80°C gearbeitet werden kann. Dabei ist darauf zu achten, daß das Lösungs- bzw.
Verdünnungsmittel gleichzeitig auch in der Lage ist, das entstehende Polymerisat zu lösen. Beispiele für solche
Lösungsmittel sind bioxan, Methylenchlorid, Aceton und
Gemische von Methyläthylketon bzw. Isopropylalkohol mit Toluol. Im allgemeinen soll das Gewichtsverhältnis der
polymerisierbaren Monomeren zu Lösungsmittel etwa 3 bis 4 : 1 betragen. Es können die bekannten Polymerisationsinitiatoren,
wie z.B. Azodiisobuttersäurenitril,
Benzoylperoxid, Cumolhydroperoxid oder Cumolperoxid, in einer Menge von etwa 0,5 Gew.%, bezogen auf Monomeres,
verwendet werden.
Stellt man aus den erfindungsgemäßen linearen, wärmehärtbaren Copolymerisaten Folien her, indem man z.T. die Copolymerisate
in einem geeigneten Lösungsmittel löst, vergießt und das Lösungsmittel abdunsten läßt; erhält man transparente,
gut verarbeitbare Produkte, welche z.B. bei einer Temperatur von 120 bis 160°C, vorzugsweise 1400C, mit einem Druck
von etwa 25 kg/cm auf Holz verpreßt, harte, sehr gut haftende völlig transparente, gegen verdünnte Säuren und Laugen sowie
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gegen Alkohol und Benzin beständige Filme.ergeben. Die Filme
quellen bei Einwirkung von chlorierten Lösungsmitteln nicht oder kaum.
Der Gegenstand vorliegender Erfindung soll an Hand der fol-•genden
Beispiele noch näher erläutert werden. Die in den Beispielen angegebenen Teile sind jeweils Gewichtsteile.
100 Teile Wasser werden durch Kochen unter Stickstoff von gelöstem Sauerstoff befreit und danach auf O0C abgekühlt.
Dazu werden 6 Teile Natriumlaurylsulfat (gelöst in 20 Teilen sauerstofffreiem Wasser), AA Teile Styrol, A1A Teile
Acrylsäureglycidester und 1,7 Teile Maleinsäureanhydrid gegeben. Das Gemisch wird homogenisiert und anschließend
werden 5 Teile'Natriumacetat (gelöst in 5 Teilen sauerstoff-
freiem .Wasser), 1,2 Teile Eisen(II)ammonsulfat (gelöst in
5 Teilen sauerstofffreiem Wasser) und O,28 Teile Cumolhydroperoxid
(gelöst in 2 Teilen Styrol) tropfenweise zugesetzt. Während der Reaktion wird die Temperatur konstant auf 00C
gehalten. Nach 40 Stunden wird die Emulsion in 750 Teile Methanol gegeben, das ausgefällte Polymerisat mit Wasser
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gewaschen, nochmals in 750 Teilen Methanol aufgenommen und dann mit einer Filterpresse abgepreßt. Die Ausbeute beträgt.
95 % der Theorie. Das Polymerisat ist in Benzol/ Toluol, Methylenchlorid, Methyläthylketon und Tetrahydrofuran löslich.
Der Staudinger-Index in Toluol bei .200C wurde zu
η = 2,76 [_100 ml * g J ermittelt. Säureanhydrid- und
Glycidylgruppen werden qualitativ infrarotspektroskopisch und quantitativ durch Titration mit KOH bzw. HCl nachgewiesen.
Säureanhydridgehalt 3,3 Gew.%, Glycidylgehalt 8,7 Gew.%. Die Anfangsumsatzgeschwindigkeit der Polymerisation
beträgt 15 % · h"1.
Ein bei 140°C für 15 Minuten mit 25 kg/cm2 auf Holz verpreß
ter Film ist transparent, hat eine Buchholzhärte (DIN 53153) von 100 und ist leicht braun gefärbt. Die Haftfähigkeit
ist ausgezeichnet. Eine Korrosion durch Spannungsrißbildung nach Einwirkung von Methanol- oder Äthanol-Wasser-Gemischen
tritt nicht auf. Der ausgehärtete Film ist beständig gegen verdünnte Säuren und Laugen, gegen Alkohol
und Benzin. Nach 24-stündiger Behandlung mit Methylenchlorid oder Xthylacetat tritt nur eine mäßige Quellung auf. Filmproben
werden für 10 Minuten bei 150°C erhitzt und dann mit siedendem Chloroform behandelt: der Gelgehalt ergibt sich
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zu 100 %. Der Quellungsindex nach H. Dannenberg und W.R. Harp, jr., Anal. Chem. 215 (1956), 86 (ermittelt nach
24-stündigem Stehen in einer 1,2-Dichloräthan-Atmosphäre)
beträgt 2,1. Ein für 3 Monate bei Raumtemperatur aufbewahrter Film ist zwar leicht vernetzt, zeigt jedoch während
des Verpressens eine noch gute Fließfähigkeit.
Das vorangegangene Beispiel wird in der beschriebenen.Weise
wiederholt. Anstelle von Eisen(II)ammonsulfat wird ein Gemisch
von 0,1 Teilen Natriumformaldehydsulfoxylat, 0,015 Teilen
Äthylendiamintetraessigsäure und 0,75 Teilen Eisen(II)-chloridhydrat
verwendet. Ausbeute nach 24 Stunden: 9O %. Anfangsumsatzgeschwindigkeit 17,5 % * h . Staudinger-Index
in Toluol bei 20°C η =2,3 |_100 ml · g" J . Quellungsindex 1,7 bei 150°C und 10 Minuten Einwirkungsdauer. Gelgehalt
100 %. Säureanhydrid- und Glycidylgruppengehalt: 3,4 Gew.% bzw. 8,8 Gew.%. Im IR-Spektrum wird neben
Anhydrid- und Glycidylgruppen ein höherer Anteil an Carbons äuregruppen nachgewiesen. Ein auf Holz verpreßter Film
zeigt die in Beispiel 1 erwähnte Braunfärbung nicht. Buchholzhärte (DIN 53153) 105.
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Nach Beispiel 1 werden eine Reihe von Versuchen durchgeführt, bei denen unterschiedliche Mengen Maleinsäureanhydrid und
Acrylsäureglycidester verwendet werden. Styrol wird durch
Methacrylsäureäthylester und Natriumacetat durch Dinatriumhydrogenphosphat
ersetzt.
Die folgende Tabelle zeigt den Gehalt an Maleinsäureanhydrid und Acrylsäureglycidester in der Monomerenmischung, die Reaktionsdauer,
den Umsatz, den Staudinger-Index in Xylol, den Quellungsindex nach Erhitzen bei 180°C und 10 Minuten Einwirkungsdauer
sowie den Golgehalt nach Vernetzung.
Malein säure anhydrid |
Acryl- säure- glycid- ester |
Reak tions- dauer |
4 | Um satz |
Π Γΐ 00 ml |
Quellungs index (n.Dannen- berg) |
Gelge halt |
Mol-% | Mol-% | h | 4,5 | % | (20°) | % | |
5 | 5 | 4,5 | 88 | 1,62 | 2,50 | 99 | |
5 | IO | 5 | 93 | 1,40 | 1,95 | 99 | |
5 | 15 | 4,5 | 95 | 1,08 | 1,90 | 100 | |
"io | 5 | 4,5 | 93 | 1,25 | 2,25 | 97 | |
IO | 10 | 4,5 | 90 | 1,20 | 1,80 | 99 | |
15 | 5 | 83 | 1,07 | 2,40 | 92 | ||
15 | IO | 85 | 0,88 | 2,10 | 98 |
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Die Filme werden - wie in Beispiel 1 angegeben - verpreßt, sie sind transparent, hart und zeigen nach langer Einwirkung
von Methanol keine Spannungsrißkorrosion, sie werden von verdünnten
Säuren und Laugen nicht angegriffen. Die Quellung in Methylenchlorid und Äthylacetat nimmt mit zunehmendem Gehalt
an Acrylsäureglycidester ab.
■Beispiel 4
100 Teile sauerstofffreies Wasser werden auf 0°C abgekühlt
und 5 Teile p-tert.-Octylphenoxypolyäthylenglykoläther,
40 Teile Methacrylsäuremethylester, 4 Teile Acrylsäureglycidester und 6,1 Teile Maleinsäureanhydrid zugesetzt. Das Gemisch
wird homogenisiert und anschließend werden 3 Teile Dinatriumhydrogenphosphat, 1,2 Teile Eisen(II)ammonsulfat
(gelöst in 5 Teilen sauerstofffreiem Wasser) und 0,28 Teile
Cumolhydroperoxid (gelöst in 2 Teilon Methacrylsäuremethylester) tropfenweise zugegeben. Umsatz nach 6 Stunden 93 %
der Theorie. Staudinger-Index in Chloroform bei.200C
η β 1,5 [lOO ml · g~ J ..Anfängliche Umsatzgeschwindigkeit
150 %· h"1. QuellungsIndex 1,9 bei 1500C und 10 Minuten
Einwirkungsdauer. Gelgehalt 99 %. Säureanhyäridgehalt: 2,9 Gew.%. Glycidylgehalt 7,5 Gew.%. IR-Spektrum: Anhydridgruppen
und Glycidylgruppen positiv. 009847/1706
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Bei 145°C und 10 Minuten auf.Holz verpreßte Filme sind
transparent, hart, ausgezeichnet haftfähig, haben eine Buch: holzhärte (DIN 53153) von 110 und werden von verdünnten Säuren
und Laugen nicht angegriffen. Nach Einwirkung von Methylenchlorid und Äthylacetat tritt nach 24 Stunden eine
leichte Quellung auf; Testbenzin greift nicht an. Ein drei Monate lang gelagerter Film ist beim Verpressen noch fließfähig.
Es wird wie in Beispiel 4 verfahren. Anstelle von 40 Teilen Methacrylsäuremethylester wird ein Gemisch von 20 Teilen
Methacrylsäuremethylester und 20 Teilen Methacrylsäure-nbuty!ester
eingesetzt. Weiterhin werden nur 3,05 Teile Maleinsäureanhydrid verwendet. Umsatz nach 8 Stunden 94 %.
Staudinger-Index in Chloroform bei 200C η = 2,05
[_100 ml · g~ J . Anfängliche Umsatzgeschwindigkeit 165 % ' h"1. Quellungsindex bei 1500C und 10 Minuten Einwirkungsdauer
2,1. Gelgehalt 100 %. Säureanhydridgehalt
2,8 Gew.%. Glycidy!gehalt 7,4 Gew.%.
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Bei 145°C und 10 Minuten auf Holz verpreßte Filme sind transparent, hart, ausgezeichnet haftfähig, haben eine Buchholzhärte
(DIN 53153) von 95 und werden von verdünnten Säuren und Laugen nicht angegriffen. Methylenchlorid und Äthylacetat
quellen nur geringfügig an? Testbenzin greift nicht an. Spannungsrißkorrosion nach Einwirkung von Methanol oder
" Äthanol-Wasser-Gemischen wird nicht beobachtet. Ein drei Monate lang gelagerter Film ist beim Verpressen noch gut
fließfähig.
Es wird wie in Beispiel 4 verfahren. Jedoch v/erden zum. Monomerengemisch noch 1,8 Teile Vinylpyridin zugesetzt.
W Umsatz nach 5 Stunden 93 %. Anfängliche Umsatzgeschwindigkeit 160 % · h"1. Staudinger Index in Chloroform bei 20 0C
η = 0,95. Quellungsindex 1,9 bei 150°C und 10 Minuten Einwirkungsdauer.
Gelgehalt 100 %. Säureanhydridgehalt 2,9 Gew.%, Glycidylgehalt 7,5 Gew.%. IR-Spektrum: Anhydrid-
und Glycidy!gruppen positiv.
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Bei 145°C und 10 Minuten auf Holz verpreßte Filme sind
transparent, hart, ausgezeichnet haftfähig, haben eine Buchholzhärte (DIN 53153) von 115 und werden von verdünnten
Säuren und Laugen nicht angegriffen. Nach Einwirkung von Methylenchlorid und Äthylacetat tritt nach 24 Stunden
nur eine geringe Quellung auf; Testbenzin greift nicht an.
Beispiel 7 ■
100 Teilen sauerstofffreiem Wasser werden bei 00C 6 Teile
Natriumlaurylsulfat (gelöst in 20 Teilen sauerstofffreiem Wasser), 50 Teile Methacrylsäurebutylester, 5 Teile Acrylsäureglycidester
und 5 Teile Itaconsäureanhydrid zugesetzt. Das Gemisch wird homogenisiert und anschließend werden
3 Teile Dinatriumhydrogenphosphat, 1,2 Teile Eisen(II)-ammonsulfat
(gelöst in 5 Teilen sauerstofffreiem Wasser) und 0,28 Teile Cumolhydroperoxid (gelöst in 2 Teilen
Methacrylsäurebutylester) tropfenweise zugegeben. Umsatz nach 8 Stunden 90 % der Theorie. Anfängliche Umsatzgeschwindigkeit
140 % · h . Staudinger-Index in Chloroform bei 200C η » 0,90. Quellungsindex 2,5 bei 1500C
und 10 Minuten Einwirkungsdauer. Gelgehalt 96 %. Säureanhydridgehalt
5,8 Gew.%. Glycidylgehalt 7,8 Gew.%. IR-Spektrum: Anhydrid- und Glycidylgruppen positiv.
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Bei 145°C und 10 Minuten auf Holz verpreßte Folien sind transparent, mittelhart/ gut haftfähig, haben eine Buchholzhärte
(DIN 53153) von 80 und werden von verdünnten Säuren und Laugen nicht angegriffen. Nach Einwirkung von Methylenchlorid,
Äthanol, Aceton und Äthylacetat tritt nach 24 Stunden eine sehr geringe Quellung auf; Testbenzin greift nicht
ψ an. Die Folie ist gegen Spannungsrißkorrosion beständig.
100 Teilen sauerstofffreiem Wasser werden bei O0C 5 Teile
p-tert.-Octylphenoxypolyäthylenglykoläther (gelöst in 20
Teilen sauerstofffreiem Wasser), 20 Teile Methylmethacrylat,
20 Teile Äthylacrylat, 4 Teile Glycidylacrylat und 6,1 Teile Maleinsäureanhydrid zugesetzt. Das Gemisch wird homogenisiert
und anschließend werden 3 Teile Dinatriumhydrogenphosphat, 1,2 Teile Eisen(Il)ammonsulfat und 0,28 Teile
Cumolhydroperoxid (gelöst in 2 Teilen Methylmethacrylat) tropfenweise zugegeben. Umsatz nach 8 Stunden 90 % der
Theorie. Anfängliche Umsatzgeschwindigkeit 145 % * h . Staudinger-Index in Toluol bei 200C η = 1,02. Quellungsindex
2,9 bei 1500C und 10 Minuten Einwirkungsdauer.
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Gelgehalt 98 %. Säureanhydridgehalt 3,3 Gew.%. Glycidylgehalt
8,0 Gew.%. IR-Spektrum: Anhydrid- und Glycidylgruppen
positiv.
Bei 145°C und 10 Minuten auf Holz verpreßte Folien sind transparent, gut haftfähig, haben eine Buchholzhärte von 90
und werden von verdünnten Säuren und Laugen nicht angegriffen. Aceton, Äthylacetat und Äthanol quellen nach 24-stündiger
Einwirkung nur sehr geringfügig an.
200 Teile Dioxan werden durch Sieden am Rückfluß unter
Stickstoff von gelöstem Sauerstoff befreit. Darauf werden 33,2 Teile Methylmethacrylat, 10,7 Teile Itaconsäureanhydrid
und 6,1 Teile Glycidylacrylat zugegeben. Der Ansatz wird bei 200C unter Stickstoff gerührt, anfänglich werden 0,25 Teile
und nach 2, 4, 6 und 8 Stunden je 0,05 Teile Azodiisobuttersäurenitril (gelöst in je 2 ml Methylenchlorid) zugegeben.
Ümsata nach 67 Stunden 92 % der Theorie. Staudinger-Index
in Tetrahydrofuran bei 200C r\ = 0,5. Quellungsindex 1,0
bei 15O°C und 10 Minuten Einwirkungsdauer. Gelgehalt 99 %.
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Säureanhydridgehalt .9,8 Gew.%. Glycidylgehalt 13,8 Gew.%.
IR-Spektrum: Anhydrid- und Glycidylgruppen positiv.
Bei 145°C und für 10 Minuten auf Holz verpreßte Folien
sind transparent/ gut haftfähig, haben eine Buchholzhärte (DIN 53153) von 115 und werden von verdünnten Säuren und
Laugen, von Testbenzin und Äthanol nicht angegriffen. Methylenchlorid, Äthylacetat und Aceton quellen nach
24-stündiger Einwirkung nur geringfügig an.
200 Teilen sauerstofffreiem Methylenchlorid werden 33,2 Teile Methylmethacrylat, 4,6 Teile Maleinsäureanhydrid
und 12,2 Teile Glycidylacrylat zugegeben. Dann wird unter Stickstoff bei 400C gerührt, und es v/erden anfänglich
0,25 Teile, dann nach 2, 4, 6 und 17 Stunden je O,O5 Teile
Azodiisobuttersäurenitril zugegeben. Umsatz nach 80 Stunden 86 % der Theorie. Staudinger-Index in Tetrahydrofuran
bei 20°C η = O,62. Quellungsindex 1,9 bei 1500C und
10 Minuten Einwirkungsdauer. Gelgehalt 38 %. Säureanhydridgehalt
2,6 Gew.%. Glycidylgehalt 19 f 3 Gew.,%. IR-Spektrum:
Anhydrid- und Glycidylgrupperi positiv.
009847/1706
BAD ORIGINAL
Bei 145°C und für 10 Minuten auf Holz verpreßte Folien
sind transparent, haftfähig, haben eine Buchholzhärte (DIN 53153) von 110 und werden von verdünnten Säuren und
Laugen nicht angegriffen. Methylenchlorid, Äthylacetat und Aceton quellen nach 24-stündiger Einwirkung nur geringfügig
an.
009847/1706
Claims (2)
1. Lineares, wärntehärtbares Copolymerisat aus
bis 94 Mol-% Styrol oder eines Monomeren oder
* einer Mischung mehrerer Monomeren der
Formel
wobei R ein Wasserstoffrest oder
2
Methylgxuppe und R eine Alky!gruppe
Methylgxuppe und R eine Alky!gruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen ist,
bis 15 Mol-% Maleinsäureanhydrid und/oder Itaconsäureanhydrid
und
bis 15 Mol-% Acryl- und/oder Methacrylsäureglycidester
und
bis 3 Mol-% Vinylpyridin
mit einer Grenzviskosität von η = 0,7 bis 3,0
|_1OO nl · g J , gemessen in Toluol bei 200C.
009847/1706
2. Verwendung des Copolymerisats nach Anspruch 1, vorzugsweise in Form von selbsttragenden Folien, zum Vergüten
der Oberflächen von Werkstoffen, insbesondere Holzwerkstoff platten, durch Aufpressen bei einem Druck von
etwa 15 bis 40 kg/cm und einer Temperatur von etwa
120 bis 160°C.
009847/1706
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |