DE1921740A1 - Stabilisierung entwickelter photographischer Bilder - Google Patents
Stabilisierung entwickelter photographischer BilderInfo
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Description
AGFA-GEVAERTAG
LEVERKUSEN
za/Po 2 8. April T969
Stabilisierung entwickelter photographischer Bilder
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung photographischer
Bilder durch Belichtung, Entwicklung und anschließende Stabilisierung, wobei die Entwicklung in Gegenwart heterocyclischer
Merkaptoverbindungen durchgeführt wird, durch die die Haltbarkeit des Silberbildes auch bei längerer Lagerung unter
extremen Klimabedingungen verbessert wird.
Es ist bekannt, die Stabilisierung von entwickelten photographischen
Abzügen mit Komplexbildern bei der photographischen Schnellreproduktion als Ersatz für die klassische Fixierung
mit Natriumthiosulfat und anschließende Wässerung anzuwenden. Zum Unterschied von der Fixierung mit Natriumthiosulfat bleiben
bei diesen Stabilisierungsverfahren die Silbersalze an den unbelichteten und unentwickelten Teilen der Schicht in
Form eines lichtunempfindlichen Reaktionsproduktes des Stabilisierungsmaterials mit den ursprünglichen Silberhalogeniden
zurück. Die Stabilisierung entwickelter photographischer Materialien weist in der zur Zeit durchgeführten Form jedoch
gewisse Nachteile auf. So besteht ein Nachteil darin, daß fast alle Stoffe, die mit Silberhalogeniden Komplexe bilden,
metallisches Silber und somit das photographische Bild angreifen, indem sie das Silber in ein komplexes oder nicht
komplexes Silbersalz umwandeln. Dies hat einen Rückgang der Schwärzen bzw. eine {Jraunfärbung des Bildsilbers, d. h. ein
Verschwinden des Silberbildes während der Aufbewahrung des Bildes zur Folge. Insbesondere ist dies in feuchter
Atmosphäre der Fall.
■A-G 507
009846/0706
Den Rückgang der Schwärzen kann man verhindern, indem man den
Stabilisatorlösungen heterocyclische Mercaptoverbindungen, z. B. l-Phenyl-5-mercaptotetrazol zusetzt. In den sauren
Stabilisatorlösungen sind aber derartige Verbindungen meist wenig löslich, so daß es schwierig ist, eine" genügende Menge
dieser Verbindungen zuzufügen. Der Emulsion kann man die Verbindungen nicht in der erforderlichen Meng2 zusetzen, Ja sie
die Entwicklung hemmen würden.
Den Rückgang der Schwärzen kann man auch verhindern durch Zusatz von Verbindungen zur Emulsion, die erst in alkalischer
Lösung zu einer Mercaptoverbindung aufgespalten werden. Aber * auch diese Verbindungen kann man der Emulsion nicht in so
großer Menge zusetzen, daß die Haltbarkeit des stabilisierten Bildes bei längerer Lagerung auch unter extremen Klimabedingungen
verbessert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verbindungen aufzufinden,
die die oben geschilderten Nachteile der bekannten Stabilisierungsverfahren unterdrücken und die Herstellung
stabilisierter schwarzer Silberbilder ermöglichen, die auch* bei längerer feucht-warmer Lagerung eine gute Haltbarkeit
besitzen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung photographischer fc Bilder durch Belichtung eines photographischen Materials mit
mindestens einer Silberhalogenidemulsionsschieht, Entwicklung und Stabilisierung des nicht belichteten und nicht entwickelten
Silberhalogenids gefunden, wobei für die Entwicklung ein Bad verwendet wird, das mindestens eine heterocyclische Verbindung
der folgenden Formel enthält:
-COOH
c.- ύ.
N N
worin η 1 bis 3 bedeutet.
A-G 507 - 2 -
009846/0706
Geeignete Verbindungen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Nr. η Fp in 0C
1 1 (als Dinatriumsalz) 286 (Zera.)
2 2 145
3 3 Öl
Die Herstellung dieser Verbindungen ist in der deutschen Patentschrift 1 214 083 beschrieben.
Für die Verarbeitung nacn dem erfindungsgemäiieri Verfahren sind
die üblichen lichtempfindlichen photograpnischen Materialien mit mindestens einer Silberhalcgenidemulsionsschicht geeignet.
Die lichtempi indlicnen Krr.uisionon kenn·?η beliebige
Silberhalcgenide, wie Silbercnicrid od-r.-r Silberbromid mit.
gegebenenfalls einem geringen Anteil an 3i lter" ,iodid entnalt&n.
Bevorzugt sind silberchloridreiehe Emulsionen.
Als Bindemittel für die lichtempfindlichen Schichten können die üblichen wasserdurchlässigen ochiehtbildner, insbesondere
Proteine, vorzugsweise Gelatine, verwandet werden.
Ferner können die Emulsionen AlkylenoxypoiymerisaticnsprodUiite
als chemische Sensibilisatoren enthalten. Weiterhin können die Emulsionen die bereits bekannten Stabilisatoren enthalten.
Ferner kennen die I-.mulsionen Entwickler czw. Entwickler-Kombinaticnen
vom Typ des Hydrochincns, Brenzcatechin, Aminophenols, Verbindungen der Pyrazolidonreihe, Phenylendiaminderivate
u. ä., Oxidaticnsschutzmittel für den Entwickler, wie z. B. Kaliummetabisulfit, Aldehyd- und Ketcnbisulfit,
Mattierungsmittel und Weißtcner enthalten.
Die Entwicklung geschieht in der üblichen Weise unter Verwendung der benannten Entwicklersubstanzen. Nach einer bevorzugten
Ausführungsfcrm der Erfindung wird der Entwickler dem phctographischen Material zugesetzt und die Entwicklung durch
A-G 507 - 3 -
009 846/.070 fr
Behandlung mit einem alkalischen wässrigen Bad, im folgenden Aktivatorbad genannt, eingeleitet.
Die Konzentration der in der erfindungsgemäßen Weise zu' verwendenden Verbindungen in dem für die Entwicklung verwendeten
Bad kann innerhalb weiter Grenzen schwanken. Sie richtet sich nach dem verwendeten photographischen Material und der Art des
Sntwicklers. Die fUr den jeweiligen Reproduktionsprozess
optimalen Konzentrationen können durch wenige einfache Handversuche ermittelt werden. Im allgemeinen haben sich Zusätze
von o,5 his Io g/Liter Verarbeitungsbad, vorzugsweise
1 bis 5 g/Liter als ausreichend erwiesen.
Geeignete Stabilisierungsmittel, d. h. solche Verbindungen, die das bei der Entwicklung verbleibende Silberhalogenid in
eine lichtunempfindliche Verbindung zu überführen vermögen,
sind z. B. in den britischen Patentschriften 651 184 oder 959 8o7, sowie der amerikanischen Patentschrift 2 525 532 oder
der französischen Patentschrift 1 237 454 beschrieben. Als
besonders brauchbar haben sich Ammoniumrhodanid oder Alkalirhodanide
erwiesen, z. B."Natrium- oder Kaliumrhodanid.
Ansonsten können diese Stabilisierungsbäder die üblichen
weiteren Zusätze enthalten, wie Alkalimetallsulfite oder -metabisulfite oder Cycloalkanonbisulfite, ferner Essigsäure
oder deren Salze und organische Verbindungen, insbesondere mercaptogruppenhaltige
heterocyclische Verbindungen, wie 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol,
die schwerlösliche Silbersalze bilden.
Ein lichtempfindliches photographisches Material mit einer auf
einer Unterlage befindlichen Silberchloridgelatine-Emulsionsschicht, die o,2 Mol Halogensilber mit einem Gehalt von unter
o,l MoI-Ji Silberjodid pro kg Emulsion enthält (Silberauftrag
1»3 g/m und die Hyurochinone enthält (12 g Hydrochinon pro kg
Emulsion) wird bildmäßig belichtet und in der folgenden Aktivatorlösung entwickelt:
A~G 507 - 4 - ■ .
009846/0706
40 g liatriumsulf it siccum.,
2 g Kaliumbromid,
1 g 1-Phenylpyrazolidon-(3),
in Wasser aufgefüllt auf 1 liter.
Der obigen Aktivatorlösung werden die in der nachfolgenden Tabelle bezeichneten Verbindungen zugesetzt. Die zugefügten
Mengen sind aus der Tabelle ersichtlich.
Anschließend wird das so entwickelte Material mit der folgenden Stabilisierungslösung behandelt:
25o g Ammoniumrhodanid,
145 g Kaliummetabisulfit,
145 g Kaliummetabisulfit,
loo ml einer 3^igen wässrigen Lösung von Formaldehyd?
25 ml 6o#ige Essigsäure,
in Wasser aufgefüllt auf 1 Liter.
in Wasser aufgefüllt auf 1 Liter.
Die Proben werden in einem Zweibadentwicklungsgerät üblicher Bauweise verarbeitet. Die Behandlungszeit beträgt im Aktivator
ca. 1 bis 5 Sekunden und im Stabilisator ca. 2 bis 15 Sekunden.
Zur Prüfung der Haltbarkeit des Silberbildes wird ein Ausschnitt aus der fertigen Kopie 24 Stunden in einem Gefäß über
Wasser gelagert. Mehrere dieser gleichmäßig feuchten Kopienausschnitte werden in eine Polyäthylentüte gesteckt und diese
Tüte in einen 30 ml Wasser enthaltenden Beutel gesteckt und
zugeschweißt. Die zugeschweißten Tüten werden 5* 24 bzw.
48 Stunden im Heizschrank bei 600C gelagert und nach dieser
Zeit die eingetretene Veränderung des Silberbildes geprüft. Während das Silberbild der in der erfindungsgemäßen Weise
hergestellten Kopien je nach Dauer der feuchtwarmen Lagerzeit schwarz bzw. dunkelbraun-schwarz bleibt, zeigt die Vergleichsprobe eine Verfärbung nach braun bis hellbraun. Die maximale
Dichte der verschiedenen Materialien wird mit dem Densitometer von dem luftg« trockneten frischen Material und von dem
feuchtwarm gelagerten Material gemessen. Dabei erhält man
folgende Ergebnisse:
A-S 507 - 5 -
009846/0706
β 19217.Α0
Tabelle ■
Verbindung tration luftge- nach feuchtwarmer lagerung von
Hr. . g/l trocknet 5 Std. 24. Std. 48· Std.
Kontroll probe 1 |
15 |
1,46
1,42 |
1,08 1,30 |
0,35 0,89 |
0,28 0,68 |
2 | 5 | 1,40 | 1,32 | 1,09 | 0,93 |
3 | 5 | 1,41 | 1,36 | 1,98 | 0,89 |
A-Q 507 - 6 -
00 9'846/0706 ORIGINAL INSPECTED
Claims (4)
- Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch Belichtung eines photographischen Materials mit mindestens einer Silberhaiogenidemulsionsschicht, Entwicklung und Stabilisierung des nicht belichteten und nicht entwickelten Silberhalogenide, dadurch gekennzeichnet, daß für die Entwicklung ein Bad verwendet wird, das mindestens eine Verbindung der folgenden Formeln oder deren Salze enthält:HOOC-c - uN Nworin η 1 - 3 bedeutet.\-S-(CH2)n-0OOH
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein photographisches Material verwendet wird, das in der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht eine photographische Entwicklersubstanz enthält, und mit einem wässrigen alkalischen Bad entwickelt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Ammoniumrhodanid-Stabilisierbad stabilisiert wird..
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daßdas Stabilisierbad zusätzlich Cyclohexanonbisulfit enthält.A-G 507 - 7 -009846/0706
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Cited By (2)
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FR2375625A1 (fr) * | 1976-11-11 | 1978-07-21 | Eastman Kodak Co | Produit pour la photographie contenant un developpateur de la classe des bis (amino secondaire) oxadiazoles ou bis (amino secondaire) thiadiazoles |
EP0367572A1 (de) * | 1988-10-31 | 1990-05-09 | Konica Corporation | Lichtempfindliches silberhalogenidhaltiges photographisches Material |
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JPS5726848A (en) * | 1980-07-24 | 1982-02-13 | Fuji Photo Film Co Ltd | Developing method for photosensitive silver halide material |
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1969
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- 1970-04-29 FR FR7015770A patent/FR2040413A1/fr not_active Withdrawn
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Also Published As
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