DE1920634C3 - Wasserlösliche Kortikoid-21-aminoacylate, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel - Google Patents
Wasserlösliche Kortikoid-21-aminoacylate, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
und deren wasserlösliche Säureadditionsprodukte, worin Ri und R2 Wasserstoff, Fluor oder Chlor,
/7= 1 —3 und Rj und R4 Alkylgruppen bedeuten, die
auch ringförmig miteinander verbunden sein können, gegebenenfalls unter Einschluß eines weiteren
Heteroatoms.
2. 6«,9-Difluor-l ljS-hydroxy-21-diäthylaminoacetoxy-16a-methyl-1
,'t-pregnadien-S^O-dion-hydro-
chlorid.
3. OÄ-Fluor-chlor-l l/J-hydroxy-21-diäthylamino-
acetoxy-16<x-methyl-1 /l-pregnadienO^O-dion-riydrochlorid.
4. Arzneimittel auf Basis der Wirkstoffe gemäß Anspruch 1 bis 3.
5. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I und deren wasserlöslichen
Säureadditionsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß man entsprechende 21-Halogenacylate der
allgemeinen Formel II
CH2OCO(CHj)11X
worin Ri und R2 die bereits genannte Bedeutung
haben, n= 1 -3 und X Halogen, insbesondere Chlor oder Brom, bedeutet, in an sich bekannter Weise mit
Aminen der allgemeinen Formel RjR4NH reagieren
läßt und gegebenenfalls die 21-Aminoacylate mit Säuren, insbesondere Salzsäure, in die Säureadditionsprodukte
überführt.
Die Erfindung betrifft K.ort.ikoid-21-aminoacylate der
allgemeinen Formel 1
HO
CH2OCO(CH2),, -N·
(i)
und deren wasserlösliche Säureadditionsprodukte, worin Ri und R2 Wasserstoff, Fluor oder Chlor, n= 1 — 3 und
Rj und R4 Alkylgruppen bedeuten, die auch ringförmig
miteinander verbunden sein können, gegebenenfalls unter Einschluß eines weiteren Heteroatoms.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel
I und deren wasserlöslichen Säureadditionsprodukten sowie diese enthaltende Arzneimittel.
Zur Bildung der Säureadditionsprodukte sind die physiologisch verträglichen Säuren geeignet, die man
.■*>
üblicherweise bei organischen Stickstoffverbindungen anwendet. Geeignete Säuren sind zum Beispie! Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Weinsäure,
Bernsteinsäure, Zitronensäure, Benzoesäure, Salicylsäure, Nikotinsäure, Adamantancarbonsäure u. a.
Es wurde gefunden, daß die neuen Kortikoid 21-amonoacylate
der allgemeinen Formel I in Form ihrer Additionssalze in schwach saurem pH-Bereich beständige
wäßrige Lösungen ergeben und starke entzündungshemmende Wirksamkeit besitzen.
Die Wirksamkeit der Kortikoid-21-aminocylate wurde
mittels eines modifizierten Eosinophilentests nach S ρ e i r s und Meyer (Endocrinology 48, an adrenalektomierten
Ratten ermittelt. Nach Bestimmung der Eosinophilenzahl für jedes Tier wurden 0,2 ml/100 g
Körpergewicht der zu testenden Lösung subcutan (s. c.) verabfolgt.
Vier Stunden nach der Injektion wurde aus der Schwanzvene Blut entnommen und die Eosinophilenzahl
bestimmt. Die gefundene Eosinophilenzahl wurde mit dem vorher ermittelten Ausgangswert verglichen.
Die Dosis ED50, die die Eosinophilenzahl um 50% senkt,
wurde ermittelt.
Nr. Substanz.
1. 11/ί, 17«-Πί hydro xy-21-ld iii thy I a in inoace to Xy)-Hi-Hi clliy I en-1,4-pregnad ie n-3,2U-d ionhydrochloric!
2. 6(i-Fluor-l lji(-hydroxy-21-(diiithylaminoaceU)xy)-16ii'-me:thyl-l,4-preRnadien-3,20-dionhydrochlorid
Eosinophilcntest
40 25
Fortsetzung
Nr. Substanz
Eosinophilenlest
3. 6a,9cr-Difluor-l l^-hydroxy^l-diiäthylaminoacetoxyJ-lofl-methyl-l^-pregnadien-S^O-dion- 6
hydrochlorid
4. off-Fluor-Qffchlor-l Ijff-hydroxy^Hdia'thylarninoacetoxyHoir-methylen-M-pregnadien-S^O- 6
dion-hydrochlorid
Die neuen Wirkstoffe können in wäßriger Lösung parenteral und lokal angewendet werden. In Wasser
gelöste Präparate werden immer dann eingesetzt, wenn die verarbeitete Substanz möglichst schnell und intensiv
wirksam werden soll. Aufgrund ihrer ausgezeichneten pharmakologischen Eigenschaften kommen für die
parenteral Anwendung folgende Indikationen in Frage: Schock nach Unfall, Verbrennungen, Operationen,
Kreislaufversagen nach Vergiftungen, Herzinfarkt, Lungenembolie, bei schweren Infektionen und allergischen
Reaktionen, Status asthmaticus, Kontrastmittelzwischenfälle u. a. Ferner können die neuen Kortikoid-21-aminoacylate
als Entzündungshemmer in wäßrigen Augen-, Nasen- und Ohrentropfen vorteilhaft angewendet
werden, wo die sonst unentbehrlichen öligen Lösungsvermittler oft unerwünschte Nebenreaktionen
hervorrufen.
Die erfindungsgemäßen Kortikoid-21-aminoacylate
der allgemeinen Formel I werden nach an sich bekannten Methoden aus den entsprechenden 21-HaIogenacylaten
hergestellt.
So kann man beispielsweise das 21-Halogenace at h.it
einem Amin der allgemeinen Formel RjR<NH in das
21-Aminoacetat überführen. Als Aminokomponente kommen vorzugsweise sekundäre aliphatische und
cyclische Amine wie Diethylamin, Pyrrolidin, Piperidin, Piperazin, N-substituierte Piperazine, Morpholin usw. in
Frage.
Die Umsetzung der 21-Halogenacylate mit den
Aminen erfolgt in einfacher Weise dadurch, daß man die Komponenten miteinander erhitzt. Zweckmäßigerweise
dient überschüssiges Amin als Lösungsmittel bei der Reaktion. Die Reaktion kann grundsätzlich aber auch in
verdünnter Lösung vorgenommen werden. Die so erhaltenen 21-Aminoacylate können nach bekannten
Methoden mit Säuren in die entsprechenden Säureadditionsprodukte, beispielsweise in die Hydrochloride,
überführt werden.
Die als Ausgangsstoffe benutzten, in der Literatur noch nicht beschriebenen 21-Halogenacylate der
allgemeinen Formel II werden beispielsweise wie folgt hergestellt:
A.21-Chloracylate
Eine Lösung von 10g 6«-Fluor-l 10, 21-diiiydroxy-16a-methyl-l,4-pregnadien-3,20-dion
in 50 ml Pyridin wird bei 0 bis 5° C unter Stickstoff gerührt und mit 6 g Chloressigsäureanhydrid in 35 ml absolutem Äther
versetzt. Man rührt noch 4 bis 5 Stunden und läßt die Badtemperatur allmählich auf Raumtemperatur ansteigen.
Dann gibt man 1,2 ml Wasser hinzu und fällt nach 5 bis 10 Minuten in Eiswasser. Man saugt ab und wäscht
nacheinander mit 5°/oiger Salzsäure, verdünnter Bicarbonatlösung und Wasser. Die Ausbeute beträgt 11,5g
Rohprodukt. Nach Umkristallisieren aus Essigester
schmilzt das reine 6a-Fluor-ll/?-hydroxy-21-chloracetoxy-16a-methyl-l,4-pregnadien-3,20-dion
bei 211 bis 213°C.
In analoger Weise werden hergestellt:
In analoger Weise werden hergestellt:
6<x,9-Difluor-1 l/Miydroxy-21 -chloracetoxy-16amethyl-l,4-pregnadien-3,20-dion
vom Schmelzpunkt 244—246°C(unter Zersetzung).
6«- Fluor-9-chlor-11 ß-hydroxy-21 -chloracetoxy-
16a-methyl-1,4-pregnadien-3,20-dion vom Schmelzpunkt 236-2410C (unter Zersetzung).
B. 21-Bromacylate
3,76 g 6«-Fluor-l Ij3,21-dihydroxy-16«-methyl-1,4-pregnadien-3,20-dion
werden in 50 ml absolutem Dioxan gelös· und mit 1,2 ml Pyridin versetzt. Dazu tropft
man eine Lösung yon 1,1 ml /J-Brompropionylbromid in
25 ml absolutem Äther und rührt dann 24 Stunden bei Raumtemperatur. Man verdünnt mit Äther, wäscht die
organische Phase wiederholt mit Wasser, trocknet über Natriumsulfat und dampft ein. Man erhält nach
Umkristallisieren aus Essigester-Hexan 3,2 g 6«-Fluor-l Ij9-hydroxy-21-brompropionyloxy-16«-methyl-1
^-
6,5 g 6(X-Fluor-1 Ij3-hydroxy-21 -chloracetoxy- 16amethyl-l,4-pregnadien-3,20-dion
werden mit 130 ml Diäthylamin 3 Stunden unter Stickstoff und Sieden erhitzt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur verdünnt
man mit Chloroform und dampft im Vakuum ein. Der Rückstand wird in Chloroform aufgenommen und mit
verdünnter Bicarbonatlösung und Wasser gewaschen. Die über Natriumsulfat getrocknete Lösung wird im
Vakuum eingedampft. Man erhält 7,0 g 6i*-Fluor-ll/J-hydroxy-21
-diäthyl-aminoacetoxy-16a-methyl-1,4-pregnadien-3,20-dion
als zähes öl. Dieses wird in 300 ml
so Äther aufgenommen, über Kohle klar filtriert und mit ätherischer Chlorwasserstoffsäure bis zur kongosauren
Reaktion versetzt. Man erhält 7,1 g 6a-Fluor-11/3-hydroxy-21
-diäthylamino-acetoxy-16a-methyl-1,4-pregnadien-3,20-dion-hydrochlorid.
Nach Reinigung durch Unifällen aus methanolischer Lösung mittels Äther
schmilzt das reine Hydrochlorid bei 227 —228°C (unter
Zersetzung).
Eine Lösung von 1 g 6a-Fluor-1 Ij9-hydroxy-21 -chloracetoxy-
16a-methyl-l,4-pregnadien-3,20-dion in 20 ml Dioxan wird mi: einer Lösung von 0,48 ml Piperidin in
2 ml Dioxan versetzt und 24 Stunden bei Raumtemperatur gerühn. Man saugt vom Rückstand ab und dampft
fts das Filtrat unter vermindertem Druck ein. Der Rückstand wird mit 50 ml Wasser ca. 15 Minuten
gerührt, abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Man erhält 1,1g 6a-Fluor-l l/J-hydroxy-21-pipericlinoacet-
oxy-16«-methyl-l,4-pregnadien-3,20-dion, welches nach
Umkristallisieren aus Methanol bei 232-234° C unter Zersetzung schmilzt 0,25 g der vorstehenden Verbindung
werden in 7,5 ml Methanol aufgeschlämmt und mit ätherischer Chlorwasserstoffsäure versetzt. Man erhält
0,2 g (wx-Fluor-ll/Miydroxy^l-pip.vidinoacetoxy-iea-M-pregnadien-S^O-dion-hydrochlorid
vom Schmelzpunkt 242—247°C (unter Zersetzung).
1 g ea-Fluor-ll/J-hydroxy^l-chloracetoxy-iea-methyl-l,4-pregnadien-3,20-dion
wird analog Beispiel 2 mit 0,42 ml Morpholin umgesetzt und aufgearbeitet. Man
erhält 1,1g öa-Fluor-ll^-hydroxy^l-morpholinoacetoxy-16«-methyl-1
^-pregnadien-S^O-dion vom
Schmelzpunkt 215—217°C. 0,72 g der vorstehenden
Verbindung werden analog Beispiel 2 in das Hydrochlorid überführt Ausbeute: 0,6 g, Schmelzpunkt
211 - 216° C (unter Zersetzung).
8,9 g 6a,9- Difluor-11 /Miydroxy-21 -chloracetoxy-16amethyl-l,4-pregnadien-3,20-dion
werden analog Beispiel 1 mit 178 ml Diäthylamin umgesetzt. Nach Aufarbeitung erhält man 9,5 g 6«,9-Difluor-110-hydroxy^l-diäthylaminoacetoxy-iea-methyl-M-pregnadien-3,20-dion
als zähes öl, das analog Beispel 2 mit
ätherischer Chlorwasserstoffsäure in das Hycrochlorid überführt wird. Man erhält 8,94 g Hydrochlorid vom
Schmelzpunkt 223—224°C (unter Zersetzung).
7,4 g 6a-Fluor-9-chior-ll/?-hydroxy-21-chloracetoxy-16«-methyl-l,4-pregnadien-3,20-dion
werden analog > Beispiel 1 mit 148 ml Diäthylamin umgesetzt und
aufgearbeitet. Man erhält 7,9 g 6a-Fluor-9-chlor-1 \ßhydroxy-21
-diäthy la mino-acetoxy-16a-methyl-1,4-pregnadien-320-dion
als Rohprodukt. Nach Umkristallisieren aus Methanol schmilzt die rtine Verbindung bei
ίο 132-134°C.
Aus 4 g der vorstehenden Verbindung werden nach Behandlung mit ätherischer Chlorwasserstoffsäure
analog Beispiel 2 3,6 g 6«-Fluor-9-chlor-11,9-hydroxy-
21 -diäthylaminoacetoxy-16a-methyl-1,4-pregnadienis
3,20-dion-hydrochlorid vom Schmelzpunkt 221 -222°C
(uriter Zersetzung) erhalten.
3g6«-Fluor-1 lß-hydroxy-21-brompropionyloxy-16amethyl-1,4-pregnadien-3.20-dion
werden mit 60 ml Diäthylamin 3 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Man arbeitet analog Beispiel 1 auf und erhält dan 2,8 g
6«-Fluo;-l i/J-hydroxy-21-diäthyl-aminopropionyloxy-
2s 16;x-methyl-l,4-pregnadien-3,20-dion als öl. Dieses wird
in Äther aufgenommen, über Kohle klar filtriert und analog Beispiel 1 in das 6a-Fluor-11/?-hydroxy-21-di-
äthylaminopropionyloxy-16a-methyl-1,4-pregnadien-3,20-dion-hydrochlorid
überführt. Die Ausbeute beträgt 2,6 g.
Claims (1)
1. Kortikoid-21-aminoacyIate der allgemeinen
Formel I
HO
CH2OCC)(Ch2),,
(I)
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