-
Neue 1,6.Naphthyridincarbonsäurederivate und Verfahrer zu ihrer
-
Herstellung Die Erfindung betrifft neue 1,6-Naphthyridincarbonsäurederivate,
Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende Mittel.
-
Gegenstand der Erfindung sind 1,6-Naphthyridin-3-carbonsäurederivate
der allgemeinen Formel I
worin R1 Alkyl mit 1-5 C-Atomen und R2 den Rest l-Imidazolyl oder die Reste -O-(CH2)m-O-R3,
in denen R3 Wasserstoff oder Alkyl mit 1-5 C-Atomen, R4 Alkyl mit 1 - 5 0-Atomen,
m die Zahlen 2-4 und n die Zahlen 1-3 sein können, bedeuten sowie die physiologisch
verträglichen Salze mit anorganischen oder organischen Basen undloder Säuren.
-
Unter den genannten- Alkylgruppen mit 1 - 5 C-Atomen sollen geradkettige
und verztJeigte Gruppen wie ethyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, sek.-Butyl,
tert.-Butyl, Isobutyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl verstanden werden, wobei solche
Gruppen mit 1 - 2 C-Atomen bevorzugt sind.
-
Wenn m 2 - 4 und n 1 - 3 bedeuten, sind damit die Alkylengruppen
methylen!, äthylen 1, trimethylen und tetramethylen gemeint. Besonders bevorzugt
sind Verbindungen mit der Athylengruppe (m = 2 und n = 1).
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in Form ihrer physiologisch
verträglichen Salze mit anorganischen oder organischen Basen angewendet werden.
Zur Salzbildung kommen anorganische oder organische Basen, wie sie vom Fachmann
in üblicher Weise verwendet werden, infrage.
-
Wenn in den erfindungsgemäßen Verbindungen basische Reste vorliegen,
können sie auch in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze mit anorganischen
oder organischen Säuren angewendet werden. Zur Salzbildung kommen auch hier anorganische
oder organische Säuren, wie sie vom Fachmann üblicherweise verwendet werden, infrage.
-
Als Säuren, die zur Salzbildung bekanntermaßen verwendet werden, kommen
z.B. Halogenwasserstoffe, Schwefelsäure, Oxalsäure, Weinsäure, Bernsteinsäure, Zitronensäure
in Betracht. Bevorzugt sind die Halogenwasserstoffe, wobei Salzsäure besonders bevorzugt
ist
Als Basen, die zur Salzbildung bekanntermaßen verwendet werden,
kommen beispielsweise in Betracht: lialiumhydroxid, Natriumhydroxid, LithiumhydroYid,
Galciumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Glutamin, N-Methylglukamin, N,N-Dimethylglukamin,
Äthanolamin, Diäthanolamin, Morpholin, N-Methylmorpholin, Tris-(hydroxymethyl)-methylamin
u.s.w. Insbesondere kommen die Alkalihydroxide in Betracht, wobei das Natriumhydroxid
besonders bevorzugt ist.
-
Es wurde nun gefunden, daß die neuen Verbindungen der allgemeinen
Formel I eine gute Hemmwirkung gegen Bakterien, insbesondere gegen gramnegative
Bakterien besitzen.
-
Minimale Hemmkonzentration (y/ml)
Verbindung E.coli P.mirabilis P.vulgaris K.pneumo- Ps.aeruginos |
niae |
A 0,8 0,4 0,8 3,1 25 |
B 6,3 12,5 3,1 12,5 200 |
C 25,0 25,0 3,1 12,5 >100 |
A 1-Xthyl-7-(1-imidazolyl)-4-oxo-1,4-dihydro-1,6-naphthyridin-3-carbonsäure B 1-Äthyl-7-(2-hydroxyäthoxy)-4-oxo-1,4-dihydro-1,6-naphthyridin-3-carbonsäure
C 1-Äthyl-7-(2-methoxyäthoxy)-4-oxo-1,4-dihydro-1,6-naphthyridin-3-carbonsäure
Es
wurde außerdem gefunden, daß die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I bei
guter Hemmwirkung gegen grainnegative Bakterien im Vergleich zu bekannten Verbindungen
des Standes der Technik eine erhöhte Harnausscheidung zeigen, die meist bei 65S
und darüber liegt. Die Zahlenwerte der Harnausscheidung geben den Prozentgehalt
einer verabreichten Dosis an, der innerhalb von 6 Stunden bei Ratten im Harn ausgeschieden
wird, bei einer Dosierung von 100 mg/kg per os.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I eignen
sich damit besonders als Harnwegstherapeutika.
-
Die neuen Verbindungen können in den pharmazeutisch üblichen Applikationsformen
wie Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen, Lösungen usw. verabfolgt werden.
-
Die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel 1 können hergestellt
werden, in dem man eine l,6-Naphthyridinverbindung der allgemeinen Formel II
worin R1 die oben angegebene Bedeutung hat und Z Halogen und le
Alkalimetall bedeuten1 mit Imidazol oder einer Verbindung der allgemeinen Formel
III a-c Me-O-(CH2)m-O-R3 (IIIa)
mit R3, R4, Me, m und n in der oben angegebenen Bedeutung umsetzt und gewünschtenfalls
eine freie Carbonsäure mit einer anorganischen oder einer organischen Base in ein
wasserlösliches Salz überführt.
-
Die Substitution wird im alkalischen Medium1 vorzugsweise in polaren
organischen Lösungsmitteln, wie z.B. Dimethylsulfoxid, Acetonitril u.a., oder besonders
bevorzugt in den zu Verbindungen der Formeln III a-c gehörenden alkoholen (Me=H)
bei 0-200°C, vorzugsweise bei 70-120°C, bei einer Reaktionszeit von 0,5 Std.
-
bis zu mehreren Tagen, bevorzugt 3-60 Stunden,gegebenenfalls unter
Druck von 1-50 at, bevorzugt 1-30 at durchgeführt.
-
Als alkalisches Medium verwendet man z.B. 1-10 Äquivalente Aftali,
vorzugsweise Nase, KOH oder K2C03 auf eingesetztes Reagenz, insbesondere 1,5-5 Äquivalente.
Die Reaktion von Verbindungen der Formel II mit Imidazol wird vorzugsweise ohne
Lösungsmittel bei Temperaturen von 100-150°, vorzugsweise bei 100-120° durchgeführt.
-
Der Rest Z in der Verbindung der allgemeinen Formel II kann die Halogenatome
Fluor, Chlor, Brom und Jod unter besonderer Bevorzugung von Brom bedeuten.
-
Der Rest Me in den Verbindungen der allgemeinen Formeln II, IIIa,
IIIb bzw. IIIc kann die Alkalimetalle Lithium, Natrium und Kalium bedeuten. Verbindungen,
in denen Me für Natrium steht, werden bevorzugt eingesetzt.
-
Die Salzbildung wird in an sich bekannter Weise vorgenommen7 z.B.
mit 1 normalen Lösung der entsprechenden anorganischen oder organischen Basen, wobei
die erhaltene Lösung eingedampft wird und der verbleibende Rest z.B. aus AlkoholAiasser-Gemischen
(5-9:5-1) umkristallisiert wird. Die Darstellung der Verbindungen der allgemeinen
Formel II erfolgt entsprechend der deutschen Patentanmeldung P
Die
neuen Verbindungen sollen in Verbindung mit den in der galenischen Pharmazie üblichen
Zusätzen zum Beispiel zur Herstellung von Mitteln gegen Harnwegsinfektionen dienen.
-
Die Anwendung kann in den pharmazeutisch üblichen Applikationsformen
erfolgen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind besonders für die orale Applikation
geeignet, z.B. in Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen und Suspensionen. Tabletten
enthalten beispielsweise 0,1 bis 1 g Wirkstoff und 0,1 bis 5 g eines pharmakologisch
indifferenten Hilfsstoffes. Als Hilfsstoffe werden beispielsweise für Tabletten
verwendet: Milchzucker, Stärke, Talkum Gelatine, Magnesiumstearat u.s.w.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind sowohl in human- wie auch
veterwnär-medizinischem Bereich anwendbar Die neuen Wirkstoffe sollen in Mengen
zwischen 0,1 und tt g pro Patient und pro Tag angewendet werden.
-
Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren naher
erläutern.
-
Beispiel 1 1-Äthyl-7-(2-methoxyäthoxy)-4-oxo-1,4-dihydro-1,6-naphthyridin-3-carbonsaure
500 mg 1-Äthyl-7-brom-4-oxo-1,4-dihydro-1,6-naphthyridin-3-carbonsäure, 154 mg Natriumhydrid
in Öl (80%) und 5 ml 2-Methoxyäthanol werden 3 Stunden bei 700C gerührt. Das Lösungsmittel
wird im Vakuum abgezogen, der Rückstand in Wasser gelöst, mit 5 n H2S04 angesäuert
und abgesaugt. Ausbeute 470 mg (96%), Schmelzpunkt 172-173°C.
-
Beispiel 2 1-Äthyl-7-(2-hydroxyäthoxy)-4-oxo-1,4-dihydro-1,6-naphthyridin-3-carbonsäure
Analog Beispiel 1 aus Äthylenglykol.
-
Ausbeute 57%, Schmelzpunkt 267-271°C.
-
B e spiel 1 1-Äthyl-7-(3-hydroxypropyloxy)-4-oxo-1,4-dihydro-1,6-naphthyridin-3-carbonsäwre
Analog Beispiel 1 aus 1.3-Propandiol.
-
Ausbeute 44%, Schmelzpunkt 19O-1920C.
-
B e i s p i e l 4 Ein Gemisch aus 1-Äthyl-7-(2-hydroxypropoxy)-4-oxo-1,4-dihydro-1,6-naphthyridinnaphthyridin-3-carbonsäure
und 1-Äthyl-7-(2-hydroxypropoxy)-4-oxo-1,4-dihydro-1,6-naphthyridin-3-carbonsäure
im Verhältnis#1:1 Analog Beispiel 1 aus Propylenglykol Ausbeute 39%, Schmelzpunkt
210-235°C
Beispiel 5 l~Athyl-7-(1-imidazolx -4-oxo-1,4-dihydro-1,6-naphthyridin-3-carbonsäure
500 mg Imidazol werden bei 110°C geschmolzen. Dazu werden 300 mg 1-Äthyl-7-brom-4-oxo-1,4-dihydro-1,6-naphthyridin-3-carbonsäure
gegeben und 3 Stunden bei 110°C gehalten.
-
Dann wird in 1 N Natronlauge gelöst und mit 4 N Salzsäure gefällt.
Nach Waschen mit Alkohol und Äther erhält man das Produkt als Hydrochlorid-Rtonohydrat.
-
Ausbeute 245 mg (85%), Schmelzpunkt 305-307°C.