DE191580C - - Google Patents
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44C—PRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
- B44C1/00—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
- B44C1/24—Pressing or stamping ornamental designs on surfaces
Landscapes
- Machines For Manufacturing Corrugated Board In Mechanical Paper-Making Processes (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 191580 KLASSE 75*. GRUPPE
MORITZ SCHUSTER in LEIPZIG. Prägeverfahren.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prägen mit Patrizen, die durch
Einpressen der Matrize in prägbare Päpptafeln erhalten sind und die in Druckereien
und Buchbindereien bei Ausführung von Blinddrucken und beim Prägen von Farbdrucken
Verwendung finden.
Mit Hilfe des neuen Verfahrens wird die Anfertigung von Prägedrucken derart vereinfacht
und erleichtert, daß selbst ungeübte Drucker in allen Teilen scharf ausgeprägte
Patrizen und damit fehlerfreie Prägedrucke herstellen können, und ferner wird das Beschmutzen
der Prägepressen und Werkstücke verhütet.
Während früher die Anfertigung von Prägedrucken unter Anwendung von Prägepatrizen
erfolgte, die durch ' Übereinanderschichten entsprechend ausgeschnittener Karton- und
Papierstreifen und Nachschneiden mit dem . Stichel in mühsamer Arbeit angefertigt werden
mußten, wird in neuerer Zeit fast ausnahmslos Dextrinpulver verwendet, das in
angemessen dicker Schicht auf eine Unterlage aufgestäubt und hierauf unter Anwendung
von Wärme dem Druck der Prägeform ausgesetzt wird, oder es wird das Dextrin zu dickem Brei angerieben, dessen Verarbeitung
zu Prägepatrizen in gleicher Weise wie bei
Dextrinpulver erfolgt.
Hierbei hängt das Gelingen der Prägepatrize wesentlich davon ab, daß das Pulver
oder der Brei in gleichmäßig dicker Schicht auf der Unterlage verteilt wird, denn bei
ungleichem Aufstäuben oder Aufstreichen prägt sich die gravierte Form nicht mit der
genügenden Schärfe in der Dextrinmasse aus.
45
Um eine gleichmäßig dicke Prägeschicht zu erhalten, hat man ferner dünne Papierblätter
mit einem Gemisch aus Leim und Kreide bestrichen, diese Blätter in größerer Anzahl übereinandergelegt und die so erhaltene
weiche Platte dem Druck des Metallreliefs bis zum vollständigen Trocknen ausgesetzt.
Da in allen diesen Fällen mit weichen,
klebrig nassen Masse- oder Papptafeln gearbeitet wird, läßt es sich nicht vermeiden,
daß die überschüssige Masse- über dem Umfang der Formplatte hervortritt und wieder
entfernt werden muß, auch läßt, sich das Beschmutzen der Prägepresse und der Werkstücke
nur unter Anwendung größter Sorgfalt verhüten.
Außerdem wird die mit der Gravur in unmittelbare Berührung kommende aufgeweichte
Papierschicht zerrissen, so daß sich der Klebstoff in den Gravuren festsetzt und diese
verunreinigt. Hiermit steht in unmittelbarem Zusammenhange die Enstehung unscharfer,
besonders in den feinen Gravuren fehlerhafter Patrizen, die ein sorgfältiges, umständliches
,Nacharbeiten erfordern.
Ein erheblicher Nachteil dieser Herstellungsweise besteht aber darin, daß die entstehenden
Patrizen mehrere Stunden dem Preßdruck ununterbrochen ausgesetzt bleiben müssen, da andernfalls deren Ausbrechen
während der Prägearbeit zu gewärtigen ist.
Diese Mangel werden bei vorliegender Erfindung dadurch beseitigt, daß bei Ausführung
von Prägedrucken die Patrizen nicht wie bisher aus den unmittelbar vorher angefertigten,
also noch nassen und weichen Papptafeln
hergestellt werden, sondern daß Papptafeln in Anwendung kommen, die sich wie die
ähnlichen Matrizentafeln für die Trockenstereotypie in erhärtetem Zustande befinden,
also vorrätig gehalten werden können, und zu ihrer Formung nur wenige Minuten dem
Druck der gravierten Form bzw. der Presse ausgesetzt zu werden brauchen.
Insbesondere ist ein Ausbrechen der Prägepatrize weniger zu befürchten, weil die Formmasse
nahezu völlig trocken ist und durch die zwischenliegenden gleichfalls trockenen Papierschichten fest zusammengehalten wird.
Bei derartiger Benutzung der Prägefolien 15* kann selbst der ungeübteste Arbeiter ohne
weiteres scharf ausgeprägte Patrizen anfertigen.
Wird die aus Dextrin, vermischt mit Schlemmkreide oder Gips bestehende Formmasse
nur mit Wasser oder Spiritus angerührt, so hat das Prägen der Patrizen unter Hitze und Druck zu erfolgen.
Wird aber der Formmasse etwas Glyzerin und Fischleim beigemengt, wodurch die Folien
feucht und geschmeidig werden, so lassen sich die Patrizen auch auf kaltem Wege
herstellen, die, nachdem sie kurze Zeit dem hohen Druck ausgesetzt sind, wobei die
Feuchtigkeit verdrängt wird, sehr rasch erhärten.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Prägeverfahren, gekennzeichnet durch die Verwendung von Patrizen, die durch Einpressen der Matrize in prägbare, aus übereinandergeklebten Papierlagen bestehende Papptafeln in erhärtetem Zustande erhalten sind.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE191580C true DE191580C (de) |
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ID=454967
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE191580C (de) |
-
0
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