DE185103C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M185103— KLASSE 15/. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Oktober 1905 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine . Matrizentafel mit Rückblatt und Vorderblatt aus Papier oder ähnlichem Material. Die Erfindung benutzt die bekannten Maßnahmen, die Rückseite von Matrizentafeln zur Erleichterung des Zusammendrückens mit Erhabenheiten zu versehen, erweitert sie aber dadurch, daß die Erhabenheiten hohl gemacht werden und unter sich Luftkanäle bilden.

ίο Der Vorteil dieser Einrichtung besteht darin, daß die Matrizentafel auch in trocknem Zustande scharfe Matrizenprägungen gibt.

Zur Herstellung des Rückenteiles wird eine Prägeplatte, vorteilhaft aus Metall, von geeigneter Größe verwandt, deren obere Fläche mit V-'förmigen Nuten versehen ist, von denen etwa vier auf einen Millimeter gehen und die in irgend einer geeigneten Weise angeordnet sind. Die Platte wird auf eine Mangel- oder Walzmaschine gebracht, wie sie in Stereotypiegießereien gebraucht wird, um mittels derselben die Rückenplatte der Stereotypietafel herzustellen, deren Material vorteilhaft in angefeuchtetem Zustand in die Maschine gebracht wird.

Die obere Lage der Stereotypietafel wird sorgfältig unter Anwendung eines Klebemittels auf den Rückenteil aufgebracht, während letzterer noch auf der Prägeplatte verbleibt. Die Prägeplatte wird mit der Stereotypietafel darauf unter eine Heißpresse gebracht und darin so lange gehalten, bis sie vollkommen getrocknet ist.

Ist es besonders für feinere Arbeit wünschenswert, die Arbeits- oder Druckfläche der Matrizentafel anzufeuchten, dann wird zwi-.schen der Druckfläche und dem eigentlichen Körperteil der Tafel eine Lage aus wasserdichtem Material eingefügt, um die Anfeuchtung im wesentlichen auf die Druckfläche zu beschränken.

Ein wasserdichtes Bindemittel, welches zum Aufbringen der Arbeits- oder Druckfläche auf den aus weichem Material bestehenden Körper der Stereotyptafel benutzt werden kann, kann dadurch erhalten werden, daß zu dem . gebräuchlichen Kleister ungefähr ein gleiches Gewicht von nicht vulkanisiertem Kautschuk zugesetzt wird. Dieser wird in Schwefelkohlenstoff gelöst und in solcher Menge hinzugegeben, daß der Brei ungefähr die Dicke von Sirup erhält. Die fertige Mischung wird in einem verschlossenen Gefäß aufbewahrt.

Bei Anwendung dieses Klebemittels geht die Feuchtigkeit von der Prägeseite her nicht durch den Körper der Stereotyptafel hindurch und es braucht deshalb nur eine geringe Feuchtigkeitsmenge aus .der Arbeitsfläche ausgetrocknet zu werden, bevor die Form zum Gießen fertig ist, so daß der Prozeß schneller vor sich gehen kann.

Ein weiterer Vorteil einer wasserdichten Verbindung der Arbeitsfläche mit der übrigen Tafel besteht darin, daß die Feuchtigkeit die Teile nicht voneinander löst, wodurch eine größere Hitze zum Trocknen der Platte angewandt werden kann, ohne daß dabei der

entwickelte Dampf die Lagen löst oder die Form beschädigt.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   I. Matrizentafel aus Papier oder ähnlichem Material mit erhaben gemusterter Rückseite, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhabenheiten hohl liegen und unter sich Luftkanäle lassen.

   Matrizentafel nach Anspruch i, da-

   durch gekennzeichnet, daß die Arbeitsoder Druckfläche der Tafel von dem eigentlichen Körper- oder Rückenteil durch eine wasserdichte Schicht getrennt ist.