AT99933B - Masse und Verfahren zur Herstellung von Urformen für den Buchdruck. - Google Patents

Masse und Verfahren zur Herstellung von Urformen für den Buchdruck.

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  Masse und Verfahren zur Herstellung von Urformen für den Buchdruck. 



   Zur Herstellung von Stereotypieformen u. dgl. für den Buchdruck sind verschiedene Massen bekannt, die im wesentlichen aus einem wässerigen Gemisch von Gips, Mehl, Schlämmkreide, Zinkweiss und Leim bestehen. Man hat auch versucht, derartigen Massen Paraffin oder Paraffinemulsionen sowie leichtflüchtige Flüssigkeiten z. B. flüchtige Kohlenwasserstoffe zuzusetzen. Diese bisher bekannt gewordenen Massen eignen sich jedoch entweder überhaupt nicht für die   Gravier-oder Sehabtechnik   oder zeigen zufolge ihrer Sprödigkeit derartige Übelstände, dass sie nur mit grossen Schwierigkeiten verwendet werden können.

   Vorliegende Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, Urformen für den Buchdruck herzustellen, welche in einfacher und künstlerisch dankbarer Weise von dem zeichnenden Künstler selbst durch eine einfache   Gravier-oder Sehabtechnik   herausgearbeitet werden können und von welchen dann auf dem Wege der Stereotypie die für die Buchdruckpresse erforderlichen Druckformen (als ebene oder gewölbte Stereotypieplatten) gewonnen werden können. Das Wesentliche der neuen Masse besteht darin, dass man den zur Herstellung von Stereotypieformen u. dgl. an sich bekannten, wässerigen Gemischen von Gips, Schlämmkreide oder Zinkweiss oder beiden und Leim noch ein Mineralöl zusetzt. In dieser Weise ist es gelungen, die nach dem früheren Verfahren immer noch etwas spröde Masse wesentlich milder und sozusagen elastischer zu machen.

   Dies hat zunächst den Vorteil, dass ein beim Arbeiten in der früheren Masse unvermeidliches Splittern der   Strich-oder Schnittränder   vollständig beseitigt wird. Diese Ränder werden nunmehr vollkommen glatt und es lassen sich äusserst zarte und feine Striche hervorbringen. Des weiteren bewirkt die verminderte Sprödigkeit oder   vergrösserte   Elastizität der Masse, dass man ihr beim Radieren mehr zumuten darf. Man kann Striche ganz dicht nebeneinander setzen, ineinanderlaufen und einander kreuzen lassen, ohne das Herausspringen schmaler oder   inselartiger Masseteilchen befürchten   zu müssen. Insoweit wird also die auf die Masseurform gegründete graphische Technik wesentlich verfeinert und im Ergebnis sicherer gestaltet.

   Besonders günstige Resultate lassen sich erzielen, wenn man die Masse in der Weise herstellt, dass man 1. 5 Teile Leim (auf die trockene Substanz bezogen) mit etwa der   gieiehen Gewiehtsmenge   Wasser anrührt,   Menach etwa 4 Teile Gips, 2 Teile Zinkweiss   und 2 Teile   Schlämmkreide   mit etwa 17 Teilen Wasser anrührt und mit der wässerigen Leimlösung vermischt und schliesslich das Mineralöl mit dem so entstandenen Brei verrührt, worauf die Masse auf eine plane, vorzugsweise biegsame Unterlage (Matrizenpapier od. dgl.) aufgetragen wird. 



   In nachstehendem sei die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert :
Der Leim wird für sich mit der gleichen Gewichtsmenge Wasser angemacht, u. zw. nimmt man zweckmässig 3 Gewichtsteile Leimansatz (wovon also 1-5 Gewichtsteile trockene Leimsubstanz sind), auf die im folgenden nach Art und Gewichtsmenge angegebenen übrigen Bestandteile. Dies sind 4 Gewichtsteile Gips und 4 Gewichtsteile weiterer feinkörniger mineralischer Substanz. Diese kann zur Hälfte aus   Schlfmmkreide,   zur andern Hälfte aus Zinkweiss bestehen ; es kann aber auch nur einer der beiden Stoffe (wenn auch minder vorteilhaft) verwendet werden. Alle diese Stoffe (einschliesslich des Leimansatzes) werden mit 17 Gewichtsteilen Wasser zu einem dünnen gleichmässigen Brei verrührt. Nachdem dies geschehen, wird'der Brei mit 2 Gewichtsteilen des Mineralöles innig verrührt.

   Als Mineralöl eignet sich z. B. ein gutes   Maschinensehmieröl   trefflich ; der Brei wird sodann auf die Unterlage (vorzugsweise dunkel gefärbte Matrizenpappe) in dünner gleichmässiger Schicht aufgetragen, was am besten auf maschinellem 
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 geschieht. Es empfiehlt sieh, den angesetzten Brei vor dem Auftragen auf   Farbmühlen     oderWahenstühlen   feinstens zu vermahlen. 



   Es sei betont, dass mit den vorstehenden Gewichtsteilziffern eine Vorschrift (Formel, Rezept) zur erfolgreichen Ausführung des Verfahrens gegeben ist, dass aber Abweichungen von den gegebenen
Ziffern nicht ausserhalb des Erfindungsbereiches fallen. Auch gewisse Bestandteile des Gemisches können durch andere ersetzt werden, ohne den Boden der Erfindung zu verlassen. Andere Bestandteile bedingen auch wieder andere Gewichts-und Mengenverhältnisse. 



   Die mit der Schicht überzogenen Tafeln oder   Blätter lassen sich unbeschränkt   lange aufbewahren, und es bedarf zur Erhaltung ihrer Verarbeitungsfähigkeit   kdmr besonderen Scrgfalt wie   etwa hinsicht- lich der Aufrechterhaltung eines gewissen Feuchtigkeitsgrades. 



   Mit der durch die Einführung des Mineralöles gegebenen Verbesserung der Masse hängen weitere wichtige Verbesserungen des   ursprünglichen     Verfahrens zusammen. Zunächst   ist es wegen der ver- grösserten Elastizität der Masse möglich, die einheitliche   (gleichförmige) MaEseschieht durch   eine bis zur Oberfläche der Unterlage durchgehende Rasterung in ein System einzelner Massepunkte (Kegel,   Tüpfelehen)   aufzulösen und dadurch dem   schliesslichen   Abdruck einen gerasterten Grund zu verleihen. 



   Ein solcher gerasterter Grund ist zwar bei halbtonlosen (halbtonfreien) Bildern, die also nur aus Strichen und Flächen bestehen, drucktechnisch nicht notwendig, wird aber neuerdings auch für Bilder oder Zeichnungen der hier gedachten Art vielfach begehrt. 



   Soll die Schicht durch Rasterung aufgelöst werden, so kann dies nach guter Trocknung des Auftrages durch Überwalzen mit einer entsprechend gemusterten Walze, durch Eindrücken einer entsprechend gemusterten Pressplatte oder durch eine Art   Fräsung geschehen,   indem die Tafel oder das Blatt mit einer aus dicht nebeneinanderliegenden Kreismessern bestehenden Walze zweimal (kreuzweise) übergangen wird. 



   Des weiteren verträg die nach der vorliegenden Erfindung hergestellte Masse das Eintauchen und Verweilen der Urform im galvanostegischen oder galvanoplastischen Bade. Der galvanostegische Abklatsch wird in der Weise genommen, dass die fertige Urform durch Eintauchen in oder Übergiessen mit einer durch Wärme genügend dünnflüssig gemachten wachsartigen Masse (Wachs, Stearin, Paraffin) mit einem dünnen, aber gegen die Einwirkung des galvanischen Bades schützenden Überzug versehen wird. Die so vorbereitete Urform wird in bekannter Weise durch Auftragen. von Graphitpulver leitend gemacht und hält selbst sehr langes oder wiederholtes Verweilen im plastischen Bad aus.

   Die niedergeschlagene Kupferhaut wird auf der   Rückseite   (d. h. der im Bade der Urform abgekehrten Seite) in der bekannten Weise hintergossen, so dass auch hier die Oberfläche der'Unterlage die   schliesslich   Druckfläche ergibt. 



   Schliesslich besteht noch ein Vorteil des neuen Verfahrens im folgenden :
Obwohl die Schicht so dick aufgetragen werden kann, dass die Tiefe der Druckform, also der Abstand zwischen druckender Oberfläche und zurückliegender   Bodenfläche   unter allen Umständen hinreichend gross wird, ist es doch für die künstlerische Herausarbeitung der Urform vorteilhaft, wenn die Schicht recht dünn ist, so dass der zeichnende   Künstler,   soweit es sieh um Striche handelt, nicht zu tief graben braucht, sondern mehr wie beim Schreiben oder Zeichnen verfahren kann. Dann aber wird die Druckform, so weit es sich um grössere weisse Flächen zwischen den druckenden Vorsprüngen (Linien oder Flächen) handelt, nicht tief genug, und es tritt die Gefahr der Berührung des Grundes der Druckform mit der Farbwalze ein.

   Nun kann man bei Urformen, welche mit der erfindungsgemässen neuen Masse hergestellt sind, auf die gedachten Flächenteile nachträglich Masse der gleichen Art auftragen, um entsprechend der stellenweisen Erhöhung der Urform die Druckform an den betreffenden Stellen zu vertiefen. Dieses nachträgliche Auftragen der Masse kann mit Pinsel, Feder oder Schreibröhre (in eine Spitze ausgezogenes Glasröhrehen) geschehen. Solches nachträgliches Auftragen ist bei der früheren Masse nicht möglich, weil der nachträgliche Auftrag mit der   ursprünglichen   Schicht nicht bindet, zuweilen auch die ursprüngliche Schicht verflüssigt und verlaufen lässt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Masse zur Herstellung von Urformen für den Buchdruck, von welchen durch stereotypischen Abguss oder Galvanostegie die Hochdruckformen erhalten werden können, dadurch gekennzeichnet, dass man den zur Herstellung von Stereotypieformen u. dgl. an sich bekannten wässerigen Gemischen von Gips,   Schlämmkreide   oder Zinkweiss oder beiden und Leim noch ein Mineralöl zusetzt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zur Herstellung einer Masse zur Herstellung von Urformen für den Buchdruck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass 1-5 Teile Leim (auf die trockene Substanz bezogen) mit etwa der gleichen Gewichtsmenge Wasser angerührt, hienach etwa 4 Teile Gips, 2 Teile Zinkweiss und 2 Teile Schl : immkreide mit etwa 17 Teilen Wasser angerührt und mit der wässerigen Leimlösung vermischt und schliesslich das Mineralöl mit dem so entstandenen Brei verrührt, worauf die Masse auf eine plane vorzugsweise biegsame Unterlage (Matrizenpapier od. dgl.) aufgetragen wird.
AT99933D 1922-04-14 1922-04-14 Masse und Verfahren zur Herstellung von Urformen für den Buchdruck. AT99933B (de)

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