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Gegenstand der Erfindung bildet eine Umdruckplatte und das damit auszuübende Umdruckund Vervielfältigungsverfahren. Die Erfindung gehört zu der Klasse derjenigen Verfahren, die gemeinhin unter dem Namen der hektographisehen Verfahren bekannt sind, und bei denen der Umdruck mit Hilfe einer Kolloidsellieht geschieht. Die Neuerung besteht darin, dass im vorliegenden Verfahren eine Kolloidschicht aus einer \gal'gallerte verwendet wird. Die üblichen Kolloidschiehten bestanden aus einer Leim-oder Gelatinegallerte, bei der als Queihmgsmittel wässriges Glyzerin verwendet wurde. Es ist auch bereits vorgeschlagen, dieser Leimgallerte kleinere Zusatze von Agar, z. B. in Höhe von 4% zu geben.
Das Verhalten der Agargallerte ist aber für die Zwecke des Vervielfält'gungsverfahrens ein erheblich anderes als das der Leimgallerte, selbst wenn dieses letztere einen Zusatz von einigen Prozenten Agar
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zähe Eigenschaft, die die gequollene Gelatine insbesondere in Form von Hektographenmassen nicht aufweist, hat den Erfolg, dass die Papierbogen, wenn sie nach dem Aufpressen abgezogen werden, keine Teile aus der Agarmasse herausreissen können.
Damit im Zusammenhang steht aber auch die Eigenschaft derAgargallerte, wesentlich weniger Idebfähig zu sein als die Leimgallerte, so dass auch umgekehrt beim Abziehen des Papieres keine Papierfasem auf der Druckfläche zurückbleiben, wie dies bei der Leimgallerte der Fall ist, wodurch die Druckfläche allmählich stark verunreinigt wird. Infolgedessen bleibt hier auch das bei hektographischen Abzügen stets sehr lästig empfundene Rollen der Abzüge aus.
Die Platte wird in der Art hergestellt, dass käufliche.. Agar mit Wasser, Glyzerin, Glycol oder einer sonstigen geeigneten hygroskopischen Substanz verkocht und die heisse Lösung auf einer heissen Unterlage, wie Holz, Papier, Leinwand, Metall u. dgl. ausgegossen und erstarren gelassen wird.
Mit einer derartigen Platte lassen sich sowohl hektographische Abziige im engeren Sinne, also mit wässerigen glyzerinhaltgen Tinten aus nicht gerbenden Farbstoffen (Anilinfarbstoffen) herstellen.
Doch kann man auch Vervielfältigungen in fetten Druckfarben mittels dieser Platte herstellen, wenn man für die Herstellung des Originals gerbende Tinten verwendet,
Das Verfahren wird in beiden Fällen so ausgeführt, dass zunächst das Original auf die Agarplatte aufgelegt und angepresst wird. Für hektographische Abzüge kann dann in üblicher Weise bis zur Erschöpfung des Farbstoffes immer wieder Blatt auf Blatt aufgelegt, angepresst und abgezogen werden.
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da der Farbstoff nicht wie bei der Gelatineplatte so leicht in die Oberfläche einsinkt.
Will man mit Fettfarbe drucken, so benutzt man zur Herstellung der Platte eine Tinte, die Gerbstoff, vorzugsweise Tannin, enthält, aber man kann auch die Aligarintinte des Handels, wie Tinten, die Aluminiumsalze od. dgl. enthalten, verwenden. Für Schreibmaschinenschrift müssen die Schreibmaschinenbänder natürlich mit entsprechenden Stoffen präpariert sein. Nach Abnahme des eine gewisse Zeit lang aufgepressten Originals wird dann die Platte in an sich bekannter Weise mit fetter Druckfarbe eingewalzt, die lediglieh von den Druckelementen, nicht aber von den dazwischen liegenden Teilen an der Platte angenommen wird. Im Gegensatz zu dem gleichen Verfahren auf der Gelatineplatte ist es nicht notwendig, nach jedesmaligem.
Abdruck wieder neueinzuwalzen. Man kann vielmehr nach einmaligem Einwalzen mehrere Abzüge hintereinander herstellen.
Als Druckfarbe können die meisten der handelsüblichen, für Buchdruck benutzten, Fettfarben
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Mittel oder neben andern hygroskopischen Mitteln noch sauer reagierende Salze, wie Magnesiumchlorid. hinzuzufügen. Dieser Zusatz fördelt die Abstossung der Fettfarbe in den Massen.
Schliesslich ist noch hervorzuheben, da. ss'ihfolg der grösseren Härte und des geringeren Eindringens der Farbe in die Plattensubstanz, sich die Masse zwecks Aufnahme neuer Abdrücke leichter abwaschen lässt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Vervielfältigungen mittels hektograplischen oder Fettfarbendruckes, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Masse, die im wesentlichen aus einer Agargallerte besteht.