DE613325C - Verfahren zum Herstellen von Metallabformungen, insbesondere von Druckformen, von Kolloidreliefs - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung- von Metallabformungen, insbesondere von Druckformen.

Gegenstand der Erfindung ist die gleichzeitige Herstellung eines Metallabzuges und eines Reliefbildes; zur Verwendung gelangen dabei solche Gelatine- oder sonstige Kolloidschichten, die durch Erhitzung Reliefs zu bilden vermögen.

' Es sind bereits Verfahren zur Herstellung von Druckformen unter Verwendung von Reliefschichten aus Gelatine oder ähnlichen Kolloiden vorgeschlagen worden. Dabei wurde nach elektrolytischer oder photochemischer Gerbung ein Quellrelief erzeugt, in diesem das Wasser durch nichtwäßrige Flüssigkeiten verdrängt, und schließlich wurde ein nach dem Verdunsten der Flüssigkeiten zum Abguß geeignetes Trockenrelief gewonnen.

Das vorliegende Verfahren ist dagegen bedeutend einfacher. Die Gelatineschicht enthält Metallsalze, die infolge der beim Belichten unter einer Kopiervorlage erfolgenden Reduktion Stoffe ergeben, die die Kolloidschicht bei nachfolgender Erhitzung zu einem Relief entwickeln. Dabei ist die Verwendung von jui der Hitze sich an den ungegerbten Stellen aufblähenden Kolloidschichten zur Herstellung von Stereotypmatern an sich bekannt, jedoch wurde bei diesem bekannten Verfahren die Schicht in Rhodanidlösung an den nicht gegerbten Stellen zum Quellen gebracht, darauf mit Quecksilbersalzlösung und Erhitzen des nunmehr Mercurirhodanid enthaltenden Quellreliefs unter Aufblähen in eine Stereotypiemater umgewandelt.

Erfindungsgemäß ist dagegen festgestellt worden, daß durch Übergießen der Oberfläche einer belichteten Gelatineschicht der erwähnten, durch Hitze zu einem Relief entwickelbaren Art mit einer geschmolzenen Metallegierung gleichzeitig das Kolloidrelief und eine Metallabformung gebildet werden können. Zu diesem Zweck wird eine geeignete Legierung auf die Kolloidschicht aufgegossen. Die Hitze des Metalls verursacht ein Aufblähen der Kolloidschicht unter Bildung eines Reliefs. Während das Relief in Berührung mit dem Metall erstarrt, wird die Metallabformung gebildet. Unmittelbar nach dem Erstarren der Legierung kann man Relief und Abzug trennen. Zweckmäßig läßt man

aber beide vollkommen erkalten, um auf beiden eine schärfere Wiedergabe des Originals zu erhalten.

Man wählt zweckmäßig eine Legierung, deren Schmelzpunkt der für die Kolloidreliefbildung günstigsten Temperatur entspricht. Diese hat die Größenordnung von 90 bis 200⁰. Legierung und Relief können auch während der Reliefbildung unter einem entsprechenden Druck gehalten werden.

Der Schichtträger besteht im allgemeinen aus Papier und wird mit der Schicht, die durch Schmelzen in flüssige Form übergeführt wurde, in dicker Schicht oder in mehreren Schichten nacheinander Übergossen und dann im Dunkeln langsam getrocknet. Von der Stärke der Schicht hängt die erzielbare maximale Tiefe des Reliefs ab.

Die Belichtung erfolgt in üblicher Weise ao unter einer geeigneten Bildvorlage.. Die Belichtungszeiten bewegen sich in der Größenordnung von Auskopierpapier.

Zur Bildung des Reliefs und der Abformung verwendet man einen geeigneten Rahmen, der das Herunterlaufen des flüssigen Metalls an den Rändern verhindert. Der Abzug selbst kann in beliebiger Stärke je nach den praktischen Erfordernissen abgegossen werden.

Eine geeignete Kolloidemulsion hat folgende Zusammensetzung:

Gelatine 30 g,

Ferriammoniumoxalat . . iog, Natriumdiphosphat ... 4 g, Ammoniumnitrat . . . . 8 g, Wasser 120 ecm.

Die Emulsion entwickelt ein Relief in etwa 15 Sekunden bei einer Temperatur von2io° C. Die Belichtungszeit beträgt etwa 5 Minuten in 0,6 m Abstand von einem 30 Amp. Lichtbogen.

Eine andere Emulsion besteht aus

Entaschte Gelatine . . . . 10 g,

Rohrzucker 9 g,

Ferrioxalat 4 g,

Weinsäure 6,5 g,

Wasser 7 S S-

Die Entwicklung erfolgt hier mittels einer Legierung von 105⁰ C Schmelztemperatur. Die Belichtungszeit ist etwa wie oben für die erste Emulsion.

Eine geeignete Legierung für dieses Mate- _ rial besteht aus

Antimon 1,3 g,

Blei 25,6 g,

Zinn . , 16,5 g,

Wismut 56,6 g.

Im übrigen sind derartige Legierungen als leicht schmelzende Metalle bekannt. Man kann durch Variation der einzelnen Bestandteile die geeigneten Schmelzpunkte leicht erzielen.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von Metallabformungen, insbesondere von Druckformen unter Verwendung von Metallsalze enthaltenden Kolloidschichten, die nach dem Belichten unter einer Kopiervorlage durch Erhitzen zum Relief entwickelt werden,, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen' und die Bildung des Reliefs durch Aufgießen, einer niedrigschinelzeniden Legierung erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Metalllegierungen, deren Schmelzpunkt zwischen 90 und 150⁰C liegt.

3. Verfahren nach. Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Metall in' Berührung mit der Kolloidschicht erkalten läßt.