DE22755C - Neuerungen bei der Herstellung von Matrizen für die Stereotypie - Google Patents

Neuerungen bei der Herstellung von Matrizen für die Stereotypie

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DE22755C
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stereotype
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L. POSSELT und H. SCHIMANSKI in Berlin
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41NPRINTING PLATES OR FOILS; MATERIALS FOR SURFACES USED IN PRINTING MACHINES FOR PRINTING, INKING, DAMPING, OR THE LIKE; PREPARING SUCH SURFACES FOR USE AND CONSERVING THEM
    • B41N11/00Stereotype mats

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  • Paper (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE IS: Druckerei.
Die Neuerungen bestehen hauptsächlich in der Verwendung einer verbesserten Masse anstatt des gewöhnlich angewendeten Kleisters zum Zusammenkleben der einzelnen Papierlagen, welche die Matrize bilden. Diese Masse erhärtet ohne Anwendung eines besonderen Ofens binnen wenigen Minuten, wenn die Matrizen oberhalb des Schmelzkessels auf Rahmen liegend hingelegt werden; sie bedingt ein besseres Ausfliefsen des Metalles, so dafs die feinsten Gravirungen tadellos wiedergegeben werden, . und endlich lassen sich mittelst derselben Clichirbogen für den Handel herstellen, mittelst deren jeder, welcher Clichds von Holzstücken oder von Schrift abnehmen will, ohne weitere Vorkehrungen dazu im Stande ist.
Das gröfstentheils aus plastischen Massen bestehende Klebemittel wird aus folgenden Substanzen hergestellt:
Feines Roggenmehl . 220 g,
1 Geschlämmter Thon 225 -
Schlämmkreide ... 475 -
Borax 15 -
Glycerin 10 -
Rother Bolus .... 55 -
1000 g.
Sämmtliche Substanzen mit Ausnahme des Roggenmehles werden in einen beliebigen Behälter gethan und mit 1 1 kalten Wassers angerührt. Wenn sich alles vollständig aufgelöst hat, giefst man einen Theil der so gewonnenen Flüssigkeit auf das zuvor in ein besonderes Gefäfs geschüttete Roggenmehl und rührt dasselbe schnell zu einem teigartigen, möglichst stücklosen Brei an. Erst nachdem dies geschehen, giefst man das Ganze zusammen, verbindet es durch nochmaliges starkes Rühren und drückt es durch ein feines Haarsieb. Hierauf setzt man diesem so gefertigten Brei so viel kaltes Wasser zu, dafs sich derselbe mit einem breiten, flachen Borstenpinsel auf Papier gleichmäfsig ausstreichen läfst.
Bei Herstellung der Matrize wird folgendermafsen verfahren:
Man legt zuerst einen Bogen Druckpapier auf eine Steinplatte und bestreicht denselben gleichmäfsig mit dem Kleister; dann nimmt man "^feinen Bogen gewöhnlichen rothen Löschpapiers oder statt dessen für bessere Arbeiten einen Bogen Kupferdruckpapier und vereinigt denselben durch Anstreichen vermittelst der Hand mit dem bereits bestrichenen Druckbogen. Hierauf bestreicht man wieder den Lösch- bezw. Kupferdruckbogen sorgfältig mit Kleister und nimmt nun einen Bogen Seidenpapier, streicht ihn recht glatt an und bedeckt ihn mit Kleister. Ebenso verfährt man mit einem zweiten Seidenpapierbogen. Dann nimmt man einen dritten Seidenpapierbogen, legt ihn auf den zweiten und streicht ihn recht sorgfältig aus, da er bestimmt ist, beim Auflegen des Matrizenbogens unmittelbar diesen mit dem Schriftsatz zu verbinden.
Der so fertig gestellte Matrizenbogen mufs unter ganz leichter Beschwerung mindestens eine Stunde ruhen, ehe er zum Formen verwendet werden darf.
Der so hergestellte Bogen kann nunmehr in der Wärme des Giefsraumes getrocknet und zu späterer Verwendung bei Seite gelegt werden. Um ihn zur. Anfertigung einer Matrize zum
Stereotypgufs zu benutzen, braucht man ihn nur eine kurze Zeit zwischen zwei feuchte Filzplatten zu legen, um ihn allmälig durchfeuchten zu lassen; er ist dann ebenso tauglich zur Stereotypie wie der frische Bogen.
Die plastischen Massen, welche in der Bindemasse aufser dem Mehl- (nicht Stärke-) Kleister enthalten sind, namentlich der geschlämmte Thon, nehmen bei dem Anfeuchten des Bogens die dargebotene Feuchtigkeit langsam auf und vermitteln die Herstellung eines haarscharfen Abdruckes, weil sie nicht elastisch sind und daher stehen bleiben, wenn der auf den Holzschnitt oder den Schriftsatz mit der Bürste geklopfte Bogen abgezogen wird. Die früher benutzte Masse aus Stärkekleister und Leim mit verhältnifsmäfsig geringem Zusatz von Schlämmkreide diente nur zum Verbinden der einzelnen Papierlagen und diese selbst bildeten die Hauptmasse, welche aber vermöge ihrer Elasticität nach dem Abzug und während des Trocknens sich derart veränderte, dafs eine haarscharfe Form nicht mehr verblieb, der Abgufs also auch nicht scharf werden konnte.
Bekannt ist ferner die Einwirkung des Borax auf flüssige Metalle. Wir nehmen diese Beimischung, um das Ausfliefsen des Metalles zu erleichtern und spiegelglatte Flächen des Gusses zu erzeugen. Der Borax bildet z. B. beim Hartlöthen von Kupfer, Messing u. dergl. eine harte, feste Glasur auf der Oberfläche der Metalle ; beim Plätten der Wäsche benutzt, ertheilt er dieser einen hohen Glanz. Die Wichtigkeit seiner Beimischung zur Stereotypirmasse dürfte also hinreichend erwiesen sein. Der rothe Bolus in seinem feinen Gefüge ist aus dem gleichen Grunde ein wichtiger Zusatz. Zum Stereotypiren sind diese Stoffe als Zusätze bei der Matrizenmasse noch ebenso wenig benutzt worden wie Roggenmehl und geschlämmter Thon.
Die frisch gefertigte, nicht getrocknete Pappe läfst sich auch sofort zum Erzeugen von Matrizen für Stereotypen verwenden. Derart hergestellte Matrizen halten bis 20 Güsse aus, während bei Anwendung des bisher bekannten Kleisters, der hauptsächlich aus Stärkemehl und Schlämmkreide bestand, deren höchstens 5 bis 6 von einer Form entnommen werden konnten. Diese gröfsere Haltbarkeit unserer Matrizen gegen die Einwirkung der Hitze des geschmolzenen Metalles beruht auf die Anwendung der Kittmasse, die unverbrennlich ist, während die bekannte infolge ihres verhältnifsmäfsig hohen Gehaltes an vegetabilischer und animalischer Substanz durch die Hitze mürbe gemacht wird.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Das Verfahren der Herstellung von Matrizen für die Stereotypie unter Verwendung einer wie Kleister zwischen Papierbogen zu streichenden plastischen Masse, welche als wesentliche Bestandtheile Roggenmehl, geschlämmten Thon, Borax und rothen Bolus enthält.
2. Die Herstellung von Stereotypirpappen, welche beliebig lange aufbewahrt werden können, und das Verfahren der Entnahme von Abdrücken mittelst derselben, indem man sie vorher anfeuchtet.
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