DE104363C - - Google Patents

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DE104363C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
    • B41M5/00Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein
    • B41M5/025Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein by transferring ink from the master sheet
    • B41M5/06Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein by transferring ink from the master sheet using master sheets coated with jelly-like materials, e.g. gelatin
    • B41M5/08Sheet materials therefor

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  • Color Printing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT,
Das bisher für Kopirzwecke verwendete Papier war immer ein sehr dünnes, leicht zerreifsbares Seiden- oder Löschpapier, welches eine sehr sorgfältige und gleichmäfsige Anfeuchtung erforderte und oft fehlerhafte, verwischte Kopien lieferte; vielfach verunreinigte die Kopie sogar das Original, so dafs dieses selbst unleserlich wurde.
Diese Uebelstä'nde sind auf die schwammige Beschaffenheit und die geringe Dicke des Seidenpapiers, besonders aber auf die Schwierigkeit zurückzuführen, demselben den zur Erzeugung einer guten Kopie unerläfslichen Feuchtigkeitsgrad zu verleihen.
Vorliegende Erfindung bezweckt nun, auf einem widerstandsfähigen Papier Kopien von stets gleichmäfsiger Reinheit und gleichzeitig vollständiger Unveränderlichkeit zu erzeugen.
Um zu diesem Ziele zu gelangen, verwendet man das mit Schwefelsäure behandelte, als (vegetabilisches) Pergamentpapier im Handel bekannte Papier, welches man erzeugt, indem man Löschpapier durch ein Bad von Schwefelsäure hindurchgehen läfst.
Mit Rücksicht auf den neuen Verwendungszweck dieses Papiers mufs man dasselbe mit etwas stärkerer Schwefelsäure als gewöhnlich behandeln, und es wird dadurch die Widerstandsfähigkeit des Papiers fast bis zur Unzerreifsbarkeit erhöht.
Auf die übliche Weise hergestelltes Pergamentpapier ist jedoch für Kopirzwecke nicht geeignet, denn da die im Pergamentpapier vorhandene Schwefelsäure auf die verschiedenen Tintensorten einwirkt, saugen sich dieselben in das Papier ein, fliefsen aus und verwischen schliefslich die Kopie. Das für Kopirzwecke zu verwendende Pergamentpapier erfordert eine ganz besondere Präparirung, deren Zweck darin besteht, die Kopie zu fixiren und unveränderlich zu machen.
Präparirung.
Zur Präparirung des Pergamentpapiers wird ein Bad angewendet, welches für 100 kg dünnes Papier (ungefähr 2500 m bei einer Breite von ι m) besteht aus:
reinem (kalkfreiem) Wasser . . 100,000 kg,
Glycerin 1,000 - ,
Tannin 0,500 - .
Dieses Bad soll eine Temperatur von 60 bis 700 C. haben.
Aus Alkohol umkrystallisirtes Tannin eignet sich am besten; es mufs vorher unter Umrühren in etwas warmem Wasser des Bades gelöst werden, damit eine vollständige Auflösung erfolgt. Dann giefst man die ganze Menge des gelösten Tannins in das vorerwärmte Bad und rührt kräftig um, damit die Mischung eine vollständige wird. Darauf läfst man das Pergamentpapier in folgender Weise durch das Bad hindurchgehen.
Das von einer Rolle aufserhalb des Bades sich abwickelnde Papier wird unter einer Rolle am Boden des das Bad enthaltenden Bottichs hingeführt, geht dann wieder über eine Rolle aufserhalb des Rades weg, wird über erhitzte Trockencylinder hinweggeführt und schliefslich in trockenem Zustande auf eine Walze aufgerollt.
Das Hindurchpassiren des Papiers durch das Bad soll so schnell erfolgen, dafs ioo kg Papier in etwa 2 Stunden präparirt werden.
Bemerkt soll hierzu werden, dafs es sich nicht darum handelt, die Tanninlösung in das Papier einzuführen, sondern das letztere nur einem oberflächlich wirkenden Bade zu unterwerfen. Wegen der geringen Absorptionsfähigkeit des Pergamentpapiers ist es eigentlich ein Tanninüberzug, welcher sich auf der Papieroberfläche absetzt.
Ein zu lange wirkendes Bad bezw. eine zu starke Dosis Tannin würde das Papier für Kopirzwecke ungeeignet machen. Aufserdem hat man darauf- zu achten, dafs das Bad nicht in Berührung mit Eisen kommt, wodurch die Flüssigkeit sowohl wie das Papier geschwärzt würde. Aus diesem Grunde ist die am Boden des Bottichs befindliche Walze, wie der Bottich selbst, aus Holz herzustellen, jedoch können dieselben auch mit einem Ueberzug von Zink oder Guttapercha versehen sein, während die Trockencylinder vortheilhaft aus vernickeltem Kupfer hergestellt sein sollen.
Anfeuchteverfahren.
Das in vorstehend beschriebener Weise behandelte Papier ist nun zur Aufnahme der Kopie geeignet..
Um jedoch leicht kopiren und die gröfstmögliche Reinheit der Kopien erzielen zu können, mufs man folgende Vorsichtsmafsregeln anwenden:
ι. das präparirte Pergamentpapier ist nur auf einer Seite mit reinem Wasser in der für Kopirzwecke üblichen Weise zu behandeln,
2. das überflüssige Wasser ist abzutrocknen,
3. die nicht befeuchtete Papierseite ist mit dem Original in Berührung zu bringen und
4. das Ganze ist kräftig unter einer Kopirpresse zu pressen. Die Dauer des Pressens ist von keinem sonderlichen Einflufs.
Da das Pergamentpapier an sich eine sehr geringe Absorptionskraft besitzt, die durch das Tanninbad noch vermindert worden ist, so ist es erklärlich, dafs die nur einseitig angewendete Befeuchtung nur langsam das Pergamentpapier bis zur anderen Seite durchdringen kann.
Sobald der Druck auf das mit dem Original in Berührung befindliche Papier wirkt, überträgt sich die Feuchtigkeit schneller, aber auch gleichmäfsiger. Wenn daher das Original gegen ein angefeuchtetes Papier nur leicht angedrückt wird, so dafs die Lösung der Farbsubstanz sich nur oberflächlich vollzieht, so nimmt das Tannin infolge seiner grofsen Affinität zu den Anilinfarben die dünne Schicht gelöster Tinte an, um mit ihr eine Verbindung einzugehen.
Hieraus erklärt es sich, dafs die Kopie von absoluter Reinheit ist und dafs das Original nach dem Kopiren noch so aussieht, als wäre es noch nicht kopirt.
Unter diesen Umständen wird also die Kopie nicht auf der direct befeuchteten Seite des Pergamentpapiers fixirt, sondern vielmehr auf der gegenüberliegenden, nur durch Druck befeuchteten Seite. Die Kopie ist als ein auf der nicht befeuchteten Seite erzeugtes wirkliches Negativ zu betrachten, dessen Positiv aber infolge der Durchsichtigkeit des Pergamentpapiers leicht abzulesen ist.
Die Verbindung der Anilintinte mit dem Tannin hat ferner den Vortheil, dafs die Kopie unveränderlich ist.
Die Erzeugung vieler Kopien.
Das in der oben beschriebenen Weise präparirte Pergamentpapier gestattet auch ohne weitere Abänderungen die Herstellung einer gröfseren Anzahl von Kopien, und zwar ist die Möglichkeit, mehrere Kopien zu erzeugen, aus der Reinheit der mit dem Pergamentpapier hergestellten Kopien zu erklären.
Bei der Kopie auf Seidenpapier nimmt die Feuchtigkeit, mit welcher das Papier unmittelbar durchtränkt wird, durch den Druck den ganzen Tintenüberschufs vom Original fort. Das Papier wirkt in diesem Falle mithin wie ein Löschblatt und läfst auf dem Original nur einen verhältnifsmäfsig geringen Bruchtheil der Tinte zurück, so dafs es infolge dessen unmöglich ist, mehr als drei bezw. vier Kopien zu nehmen.
Das Pergamentpapier dagegen nimmt wegen seiner relativen Undurchdringlichkeit selbst unter der Druckwirkung nur einen ganz geringen Theil der Anilintinte auf und läfst die Wiederholung des Kopirprocesses so lange zu, bis die Tintenschicht auf dem Original nach und nach so gering geworden ist, dafs sie nichts mehr abgeben kann, was je nach der Consistenz der für die Herstellung der Originale verwendeten Tinten erst nach der Entnahme von 30, 40 oder selbst 50 Kopien einzutreten pflegt.
Bemerkt soll hierzu noch werden, dafs die Erzeugung vieler Kopien viel leichter vor sich geht bei der Anwendung von Walzen-Kopirpressen, als bei den gewöhnlichen Kopirpressen mit ebener Druckfläche.
Die anzuwendenden Anilintinten.
Die Erfahrung lehrte, dafs die aus Anilinfarbstoffen hergestellten Tinten wegen ihrer grofsen Affinität zum Tannin und wegen ihres grofsen Färbevermögens für das vorliegende Kopirverfahren die besten Ergebnisse lieferten. Die violetten und grünen Tinten sind für den vorliegenden Zweck die kräftigsten; sie geben in einem besonders construirten Kopirapparat bis zu 100 Kopien von einem Original.
Die vom Erfinder allgemein sowohl für das Einfach - wie für das Vielfachkopiren ver-
wendeten Anilintinten sind die käuflichen. Man kann jedoch die Bestandtheile derselben abändern , um die Tinten in der Feder leichter fliefsend zu machen. Im Nachstehenden sind einige Recepte für die Zusammensetzung der Tinten gegeben:
1. Wasser ., ioo Theile,
Alkohol 20
Glycerin 3
Anilinviolett 15
2. Wasser 70 Theile,
Alkohol 10 -
Pariser Violett 10
3. Wasser 100 g,
Essigsäureanhydrid 80 Tropfen,
Pariser Violett io g.
4. Wasser go kg,
Methylviolett 15-
Zucker 1 -
Oxalsä'ure : . . 200 g.
5. Wasser go kg,
Alkohol 15 -
Glycerin 3 -
Methylgrün B 12 -.
6. Kochendes Wasser go I,
Methylalkohol 12 1,
Gummiarabicum 10 kg,
Anilinviolett 15
Letztgenanntes Recept ist eins der besten.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Kopiren von Schriftstücken, Druckschriften und dergl.,' welche in kopirfähiger Farbe hergestellt sind, auf Pergamentpapier, gekennzeichnet durch die Anwendung von oberflächlich mit einer Tanninlösung präparirtem Pergamentpapier, welches vor dem Anpressen an das Original zweckmäfsig nur auf der Rückseite befeuchtet wird.
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