DE17515C - Verfahren zur Vervielfältigung von Autographien und Drucksachen - Google Patents

Verfahren zur Vervielfältigung von Autographien und Drucksachen

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DE17515C
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Germany
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ink
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reproduction
inks
autographs
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DENDAT17515D
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J. J. MAGNE in Paris
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41CPROCESSES FOR THE MANUFACTURE OR REPRODUCTION OF PRINTING SURFACES
    • B41C1/00Forme preparation
    • B41C1/10Forme preparation for lithographic printing; Master sheets for transferring a lithographic image to the forme

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Printing Methods (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 15: Druckerei.
Dies Verfahren bezweckt die Erzeugung von Tinten und Farbstiften, deren Zusammensetzung weiter unten beschrieben ist und welche die Eigenschaft haben, sich nach dem Trocknen mit fetter Tinte oder Farbe zu überziehen und sich, wenn die Fläche, auf welcher das zu Reproducirende, sei es mittelst der obenerwähnten Tinten oder Farbstifte, gezeichnet oder geschrieben worden, mit einer Flüssigkeit von nachstehend angegebener Zusammensetzung getränkt wird, ganz vollkommen, ohne Beeinträchtigung des Originals, übertragen lassen. Da die Druckerschwärze mit meinen Tinten und Schreibstiften identische Eigenschaften besitzt, so wird die Anwendung dieser Flüssigkeit, was die vollkommene Reproduction der Letternoder Zeichnungsabdrücke und die Conservirung des Originals betrifft, auf bedrucktes Papier dieselben Resultate hervorbringen.
Die Flüssigkeit, deren ich mich bediene und deren Wirkung ich eben beschrieben habe, setzt sich wie folgt zusammen:
150 Gewichtstheile Säure (am besten
Schwefelsäure),
350 Gewichtstheile Alkohol (oder dessen
chemische Aequivalente)
Summa 500 Gewichtstheile.
Dieser Mischung wird Wasser (1000 Gewichtstheile ungefähr) zugesetzt, wenn sie bestimmt ist, für autographische Reproduction zu dienen. ■ '. ' '
Dieses Mengenverhältnifs kann modificirt werden; doch kann nur der Gebrauch, zu dem die Flüssigkeit ' bestimmt ist, diese Modificationen bestimmen; es ist jedoch zu bemerken, dafs, damit die Originale intact bleiben, jedenfalls der Gehalt an Alkohol ein starker sein mufs.
Wenn es sich um Reproductionen von Autographien handelt, so verwende ich Tinten oder Farbstifte von solcher Zusammensetzung, dafs sie die fetten Tinten aufnehmen können.
Diese Tinten oder Farbstifte sind für alle Gattungen von geleimten oder nicht geleimten Papieren, sowie für jede andere Substanz geeignet, auf welche man drucken mag. Jene Theile, welche nicht mit den Tinten oder Farbschriftzügen bedeckt sind, werden gegen die lithographische Schwärzung durch eine saure Composition geschützt, welche, während sie sich gegen die fette Tinte abstofsend verhält, die Cellulose nicht angreift und das Original daher vollkommen intact läfst.
Die Tinten, deren ich mich bediene, sind aus Proteinsubstanzen (Albumin, Casein, Fibrin u. s. w.) und aus doppeltchromsauren oder blausauren Salzen, Alaun etc. zusammengesetzt; sie bilden daher flüssige Zusammensetzungen, welche nach dem Trockenwerden die Eigenschaft besitzen, fette Tinte anzunehmen. Die Herstellung der Tinten geschieht auf folgende Weise:
Man löst in einer Menge Wasser, die zweibis dreimal so grofs ist als die Menge Eiweifs oder andere Proteinsubstanz, ein Gemenge von zwei Theilen doppeltchromsaurem oder blausaurem Salz oder Alaun und einem Theil Blutlaugensalz; es entsteht eine braune, durchsichtige Lösung. Andererseits schlägt man eine gewisse Quantität Eiweifs mit der gleichen Gewichtsmenge Wasser gut ab. Das Verhältnifs des Salzgemenges zum angewendeten Eiweifs
soll, ungefähr 6 : ioo sein. Man nimmt eine entsprechende Menge eines Farbstoffes und vermengt die beiden Flüssigkeiten innig mit demselben, und hat darauf Bedacht zu nehmen, dafs die Färbung der Flüssigkeit eine ziemlich intensive sei. Dieser Tinte, welche unveränderlich und stets leichtflüssig bleibt, kann man sich mit der Feder, mit dem Pinsel, mit der Reifsfeder bedienen, mit derselben auf ganz beliebigem Papier zeichnen oder schreiben; man braucht nur die Anwendung von zu starkem Carton oder zu leichtem Seidenpapier vermeiden.
Die Schreib- oder Farbstifte, deren ich mich zu demselben Zwecke bediene, und welche ebenso wenig wie die Tinten ein besonderes Papier erfordern, bestehen der Hauptsache nach aus Paraffin oder dessen chemischen Aequivalenten. Sie sind durch sehr feinen Kienrufs, Bein- oder Elfenbeinschwärze schwarz oder mittelst anderer sehr feiner Farbpulver anders gefärbt. Diese Färbungen liefern Stifte, welche den Blutstein, Graphit oder die Reifskohle imitiren.
Die Mengungsverhältnisse für Kienrufsstifte sind folgende:
ioo Gewichtstheile Paraffin,
16 - Kienrufs;
doch kann diese Proportion auch variirt werden, je nach der gewünschten Intensität des Tones.
Da es vortheilhaft ist, Schreib- oder Zeichenstifte von mehreren verschiedenen Härten zu haben, so setzt man dem Paraffin, wenn es geschmolzen und mit dem Schwarz oder einer anderen Farbe vermengt wird, eine bestimmte Menge gewöhnlichen Harzes (Kolophoniums etc.) zu; das Mengungsverhältnifs soll in der Regel nicht mehr als io Gewichtstheile Harz auf ioo Gewichtstheile Paraffinmasse betragen. Wie schon erwähnt, werden die Farbstifte durch Schmelzen von Paraffin und Harz und Vermengung dieser beiden Bestandteile mit dem Farbpulver erzeugt. Diese Masse wird in halbflüssigem Zustand in Kerzenformen gegossen und nach dem Erkalten herausgenommen; die Stifte werden sodann in Stücke geschnitten, in festes Papier gewickelt oder, ähnlich wie die gewöhnlichen Bleistifte, mit Holz umkleidet und so in den Handel gebracht.
Das Verfahren, mittelst dessen eine mit mepen Tinten- oder Zeichenstiften oder mit meinen Tinten und meinen Zeichenstiften hergestellte Zeichnung oder graphische Arbeit reproducirt werden kann, ist folgendes:
Ist die graphische Arbeit blos mit Tinte hergestellt, so ist dieselbe, sobald sie trocken ist, zur Verwendung fertig. Ist die graphische Arbeit mit dem Bleistift hergestellt, so mufs die Zeichen- oder Schriftfläche einige Secunden dem Wasserdampf ausgesetzt werden, wozu man das Blatt ganz einfach über ein kochendes Wasser enthaltendes Gefäfs zu halten braucht; ebenso verfährt man bei einer mit Tinte und Farbstift hergestellten graphischen Arbeit. Man läfst das Papier hierauf durch Hin- und Herbewegen in der Luft trocknen, besonders wenn es sich um eine mit Tinte und FarÜ^tift hergestellte graphische Arbeit handelt, und breitet das Papier, mit der Darstellungsfläche nach oben gekehrt, auf einem Bade aus angesäuerter und mit Alkohol versetzter Flüssigkeit, deren Zusammensetzung ich oben angegeben habe, sorgfältig aus. Auf diesem Bade läfst man das Papier, bis es vollkommen durchtränkt ist, was man an dem Durchdringen der Flüssigkeit durch die Poren des Papiers erkennt; sodann breitet man das Papier mit Vorsicht auf einer Glas- oder Holzplatte aus und schwärzt es mit einer gewöhnlichen lithographischen Farbwalze ein; es werden sich alsbald alle Zeichen oder Schriftzüge mit fetter Tinte oder Farbe überziehen, und sobald man die Schwärzung für genügend erachtet, drückt man mit einem feuchten Schwamm vorsichtig auf jene Stellen des Papiers, welche Farbe angenommen haben, achtet jedoch dabei darauf, dafs die Zeichnungs- oder Schriftzüge nicht verwischt werden, wäscht die Zeichnung mit Wasser, legt sie behufs Befreiung von überschüssiger Feuchtigkeit auf eine Gypsplatte und überträgt sie sodann auf den Stein oder die Zinkplatte, und schreitet zur Anfertigung der Abzüge. Die Vorsichtsmafsregeln, welche zur Erhaltung des Originals beobachtet werden müssen, sind folgende:
1. Waschen mit kohlensaurem Ammoniak oder kohlensaurem Natron (in filtrirtem Zustand);
2. Spülen mit kaltem Wasser;
3. Befreien von überschüssiger Feuchtigkeit auf Gyps oder Fliefspapier;
4. Trocknen in der Presse zwischen Fliefspapier.
Handelt es sich um die Reproduction eines gedruckten Originals, d. h. einer beliebigen in Druckerfarbe hergestellten Drucksache, so verfahre ich wie folgt:
Das in der oben angegebenen Weise be-, reitete Gemenge von Alkohol und einer Säure, am besten Schwefelsäure, wird mittelst eines Pinsels auf der rechten oder verkehrten Seite des zu reproducirenden Originals aufgetragen. Das Papier wird augenblicklich von dieser Flüssigkeit durchdrungen werden; man wäscht die zu reproducirende Fläche rasch ab, indem man das ganze Blatt direct mit reinem Wasser begiefst oder in reines Wasser taucht und dasselbe sodann mit Sorgfalt auf einer vorher benetzten Glas- oder Holzplatte ausbreitet. Hierauf schwärzt man mit der gewöhnlichen lithographischen Farbwalze ein, wobei man zu beachten hat, falls dies noch erst zu bemerken
nothwendig sein sollte, dafs die Schrift- oder Zeichnungsfläche mit reinem oder schwach angesäuertem Wasser befeuchtet werde, um ein Anhängen des Papiers an die Walze zu vermeiden. Wenn diese Operation in geschickter Weise vollzogen^« worden ist, so hat man das Bild nur noch leicht zu waschen, um den Säureüberschufs zu entfernen, der die Aetzung zu stark machen würde, das Blatt hierauf auf einer Gypsplatte bis zu genügendem Grade zu trocknen, es auf den Stein zu bringen und einem genügenden Druck auszusetzen. Der Abzug des Negativs ist fertig, und das gewöhnliche lithographische Verfahren beginnt.
Handelt es sich um die Reproduction beider Seiten eines Zeichnungs- oder Schriftblattes, so schwärzt man die beiden Seiten, eine nach der anderen, ein, indem man die Operationen bis zur Uebertragung der einen Seite vollführt, hierauf die andere Seite schwärzt und sodann auf Steine abzieht.
Handelt es sich um Vervielfältigung von Drucksachen, so wird das Negativ auf eine polirte Zinkplatte abgezogen und in gewöhn--: licher Weise mit Säure geätzt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: Das vorstehend beschriebene Verfahren zur Vervielfältigung von Autographien und Drucksachen, welches im wesentlichen beruht:
1. Auf der Anwendung von Tinten und Farbstiften von oben angegebener Zusammensetzung, welche fette Tinte oder Farbe (Druckerschwärze) aufnehmen, auf Papier und anderen beliebigen Stoffen angewendet werden können und sich auf denselben ohne Veränderung conserviren.
2. Auf der Anwendung einer sauren, mit Alkohol oder dessen chemischen Aequivalenten versetzten Flüssigkeit, um den zu bedruckenden Stoff die fette Druckfarbe, aufser an den zu reproducirendenA Stellen, nicht annehmen zu lassen.
DENDAT17515D Verfahren zur Vervielfältigung von Autographien und Drucksachen Active DE17515C (de)

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