DE320180C - Verfahren zur Herstellung von Stereotypiematrizen oder Druckformen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Stereotypiematrizen oder Druckformen

Info

Publication number
DE320180C
DE320180C DE1913320180D DE320180DD DE320180C DE 320180 C DE320180 C DE 320180C DE 1913320180 D DE1913320180 D DE 1913320180D DE 320180D D DE320180D D DE 320180DD DE 320180 C DE320180 C DE 320180C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
paper
printing
production
matrices
stereotype
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1913320180D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
LEO HENDRIK BAEKELAND DR
Original Assignee
LEO HENDRIK BAEKELAND DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by LEO HENDRIK BAEKELAND DR filed Critical LEO HENDRIK BAEKELAND DR
Application granted granted Critical
Publication of DE320180C publication Critical patent/DE320180C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41NPRINTING PLATES OR FOILS; MATERIALS FOR SURFACES USED IN PRINTING MACHINES FOR PRINTING, INKING, DAMPING, OR THE LIKE; PREPARING SUCH SURFACES FOR USE AND CONSERVING THEM
    • B41N11/00Stereotype mats

Landscapes

  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Stereotypiematrizen oder Druckformen. Die Erfindung betrifft die Herstellung von Stereotypiematrizen sowie von Druckformen unter Verwendung von Phenolformaldehydkondensationsprodukten. Nach der Erfindung verwendet man zur Herstellung der Matrizen und Druckstöcke Blätter oder Gewebe, vorzugsweise aus faserigem Material, die mit in den unschmelzbaren Zustand überführbaren Phenolformaldehydkondensationsprodukten überzogen oder getränkt sind. Derartige Blätter oder Gewebe sind bereits bekannt. Man hat auch bereits Phenolformaldehydkondensationsprodukte allein zur Herstellung von Druckformen verwendet. Diese haben aber nicht die für die Herstellung von Matrizen und Druckformen, z. B. . auf der Autotypmaschine beim Pressen um einen Zylinder, erforderliche Biegsamkeit. Die nach dem neuen Verfahren benutzten Blätter oder Gewebe sind weiter durch eine Verringerung der Kontraktion der Form ausgezeichnet. Das Kondensationsprodukt, aus welchem der Überzug oder die Tränkung besteht, wird entweder während oder nach dem Formen in den harten, unschmelzbaren Zustand übergeführt.
  • Im folgenden wird die Erfindung an einigen Ausführungsformen beschrieben. Man kann aber auch die Herstellung in abweichender Weise vornehmen.
  • Ein einfaches Verfahren zur Ausführung der Erfindung besteht darin, daß man in bekannter `'eise Papier oder ein anderes passendes Gewebe mit dem Phenolformaldehydkondensationsprodukt tränkt oder das Kondensationsprodukt auf der Fläche des Papiers, Gewebes o. dgl. verteilt. Hierauf wird das Blatt o. dgl. in erhitztem Zustande gegen die abzuformende Druckform gepr eßt. Man erhält einen genauen Eindruck. Die erhaltene Wiedergabe kann unmittelbar zum Drucken verwendet werden. Beispielsweise gibt man zu zooo g Phenol 4o g Natriumhydroxyd in xoo g Wasser gelöst und goo g 40 prozentigen Formaldehyd. Die Mischung wird vorteilhaft mit Rückfluß etwa eine Stunde gekocht und dann schnell abgekühlt. Die erhaltene Flüssigkeit kann passend durch Zugabe von Wasser oder einem anderen Lösungsmittel entweder vor oder nach dem Kochprozeß verdünnt werden. Die Mengen des Natriumhydroxyds oder der anderen Bestandteile können geändert werden. Es können auch andere Kondensationsmittel, wie Ammoniak oder andere Basen, Säuren oder Salze, verwendet werden. Das Anfangskondensationsprodukt kann auch in irgendeiner anderen passenden Weise hergestellt werden. Mit der gewonnenen Flüssigkeit wird gewöhnliches Löschpapier getränkt und hierauf getrocknet. Die Temperatur wird etwas gegen Ende des Trocknens gesteigert, darf aber nicht so hoch gehen, daß die Plastizität des Blattes zerstört wird. Nötigenfalls wird das getränkte Blatt in einem Kalander oder in einer Glättpresse .geglättet und dann in einer Heißpresse gegen die Originaldruckform gebracht. Durch genügend lange Anwendung von Hitze und Druck wird eine genaue und genügend harte, umgekehrte Wiedergabe des Originals erhalten. Die Wiedergabe kann eingefärbt und in bekannter Weise zum Druck benutzt werden. Das verwendete Original muß selbstverständlich ein Negativ sein, also die Vertiefungen entsprechend den erhabenen Teilen des positiven Druckstockes enthalten.. Die Wiedergabe kann gewünschten Falles erhitzt werden, um die Härte zu steigern.
  • Man kann auch eine positive Urform als positive Druckform oder Stereotypie wiedergeben. Diese Abänderung des Verfahrens ist namentlich für den Zeitungsdruck wichtig, wo ein Druckstock oder ein Satz schnell und billig von dem Original gegossen oder geformt werden muß. In diesem Falle preßt man das vorbereitete Blatt zuerst in einer- Heißpresse gegen den Satz oder die Urform und erhält so eine negative Matrize. Von dieser Matrize wird eine positive Wiedergabe geformt oder gegossen und hiervon der schließliehe Druckstock in der üblichen Weise ausgeführt. In diesem Falle wird die Matrize oder glas Negativ einfach gebraucht, um eine oder mehrere positive Wiedergaben in Letternmetall oder anderem passenden Material zu gießen. Dieses Gießen oder Formen wird in .bekannter Weise ausgeführt.
  • Das zuletzt beschriebene Verfahren bietet ,vichtige Vorteile über die bekannten Verfahren einschließlich Verwendung der gewöhnlichen Papiermatrizen. Die neue Matrize gibt eine dichtere, bessere und genauere Wiedergabe; sie ist. so starr, daß sie keine Unterlage auf der Rückseite zwecks -Verstärkung der frei gelassenen Räume benötigt. Dies ist nicht nur mit Rücksicht auf die Arbeitsersparnis wichtig, sondern auch weil der für diese zeitraubende Operation notwendige Zeitverlust vermieden wird. Der Zeitraum zwischen dem Augenblick, wo der Satz von dem Setzer fortgegeben wird und wo der Satz für die Presse fertig ist, wird also erheblich abgekürzt. Diese Zeitersparnis ist namentlich für den Zeitungsdruck von Bedeutung.
  • Ein anderes vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von Matrizen ist das folgende. Das vorbereitete Papierblatt wird gegen das Original in der Heißpresse gepreßt. Die Zeit wechselt je nach den Arbeitsbedingungen und hängt :hauptsächlich von der angewendeten Temperatur ab. Unter guten Verhältnissen und Verwendung einer Temperatur von etwa x8o° C benötigt man nur 6o Sekunden, obgleich unter weniger guten Bedingungen einige heuten notwendig sein können. Es ist nur erfordezlich, in der Presse lange genug zu erhitzen, -um -den erforderlichen Grad der Härte in di3,-em Abs^l_nitte des Verk hrens zu sichern. Diese Härte kann geringer sein als die höchste Härte, welche mit der Masse erreicht werden kann. Das Blatt wird dann weiter mittels eines sogenannten Dörrapparates (scorcher) erhitzt, wodurch die Härte gesteigert wird, und die Umwandlung des Kondensationsproduktes in den unschmelzbaren Körpei zu Ende geführt wird. Gleichzeitig werden gasförmige oder flüchtige Stoffe, welche das weitere Gießen des geschmolzenen Metalles stören können, entfernt. Für gewöhnliche Druckarbeit kann ein, flacher Dörrapparat benutzt werden, das heißt, eine heiße, in passender Weise erhitzte Platte, auf welche die Matrize kurze Zeit aufgebracht wird, vorteilhaft, bis ein genügend dem Maximum sich nähernder Härtegrad erreicht wird.
  • Eine gekrümmte, z. B. für Rotationsdruck bestimmte Matrize muß sich in der Krümmung den Bedingungen der Gießmaschine und der Presse anpassen. Die notwendige Biegung kann in jedem Stadium des Verfahrens vor Erreichung der endgültigen Härte erhalten werden. Dagegen hat es sich -als vorteilhaft erwiesen, die Matrize während des Dörrens zu biegen. -Es wird dies erreicht, indem man einen geeignet gebogenen Dörrapparat verwendet, in welchem die Matrizen gleichzeitig gebogen und erhitzt werden. Die Dörrapparate können durch Gas oder elektrisch oder in sonstiger Weise erhitzt werden.
  • Wenn das für die Tränkung verwendete Papier ein zu lockeres Gefüge hat, so kann das geschmolzene Letternmetall in das Papier beim Gießprozeß in der Autopresse eingepreßt werden, wodurch sowohl die Matrize wie das gegossene Stereotyp verdorben würde. Um dies zu vermeiden, ist es vorteilhaft, die Fläche des getränkten Papierblattes mit einem dünnen Papierblatt zu versehen, welches weniger durchlässig und von feinerem Gefüge ist, z, B..Papiergewebe oder sogenanntes Krokodilhautpapier. Statt des gewöhnlichen Papiers von gleichförmiger Beschaffenheit kann nsan auch ein besonderes Papier benutzen, dessen Körper poröser als die Oberfläche ist. Letztere ähnelt vorteilhaft dem sogenanuten Krokodilhautpapier oder feinem Gewebepapier und besitzt die gewünschte Dichte und kompakte Struktur. Man kann auch Stärke oder ähnliche Stoffe verwenden, um ein besseres Anhaften und ein dichteres Gefüge der Fläche zu sichern.
  • Die Tränkungslösung kann in beliebiger Weise hergestellt werden, da die A,nfangskondensationsprodukte, welche in die unschmelzbaren Produkte überzuführen sind, verschieden erhalten werden können. Beispielsweise kann man die Verfahren der amerikanischen Patentschriften 9428o9 ,und 94z699 anwenden. Statt Papier kann man auch Gewebe oder sogar Holz imprägnieren; Papier -ist jedoch besonders geeignet. Statt Blätter aus Papier oder Fasermaterial anzuwenden, kann man auch das Anfangskondensationsprodu$t einfach mit faserigen Materialien mischen oder vereinigen, z. B. mit Holzstoff oder Holzfaser. Diese Mischung kann dann in Blätter oder Blöcke oder sonstige zum direkten Druck geeignete Formen gebracht werden, die man als Matrizen zum Formen von metallischen Stereotypen, genau wie oben für .getränktes oder überzogenes Papier beschrieben, verwenden kann. Wenn das Papier oder die plastische Masse in geeigneter Weise präpariert und getrocknet ist, so zeigt sich kein unerwünschtes Kleben. Falls dasselbe auftritt, kann man es durch Verwendung von Talkum, Stearin, Graphit oder ähnlichen Stoffen verhindern. Diese Stoffe können in die Papiermasse in bekannter Weise eingeführt oder einfach auf die Fläche verteilt werden. Als Phenole kann man nicht nur Karbolsäure, sondern auch die Homologen und Isomeren sowie Phenolkörper oder Mischungen benutzen. Man kann auch Polymere des Formaldehyds oder Stoffe, welche Formaldehyd zu liefern vermögen, an Stelle der Formaldehvdlösung verwenden.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRü.TCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Stereotypiematrizen oder Druckformen, dadurch gekennzeichnet, daß man sie aus einem an sich bekannten, plastische Phenolformaldehydkondensationsprodukte enthaltenden Blatt aus Fasern durch Hitze und Druck formt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize vor dem Gießen der Stereotypplatte weiter gehärtet wird.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, da,ß bei dem Härten gleichzeitig eine Biegung der Platte stattfindet.
DE1913320180D 1912-03-26 1913-03-20 Verfahren zur Herstellung von Stereotypiematrizen oder Druckformen Expired DE320180C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US320180XA 1912-03-26 1912-03-26

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE320180C true DE320180C (de) 1920-04-15

Family

ID=21862661

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1913320180D Expired DE320180C (de) 1912-03-26 1913-03-20 Verfahren zur Herstellung von Stereotypiematrizen oder Druckformen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE320180C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2500151C3 (de) Verfahren zum Herstellen von Platten o.dgl. aus mineralischen Substanzen
DE561688C (de) Verfahren zur Herstellung von gestrichenem Kunstdruckpapier
DE2724131A1 (de) Plattenfoermiger kohlenstoffkoerper und verfahren zu seiner herstellung
DE2308285A1 (de) In schichten aufgebauter druckfilz
DE2842804A1 (de) Gipswandplatten-papier und verfahren zu seiner herstellung
DE320180C (de) Verfahren zur Herstellung von Stereotypiematrizen oder Druckformen
DE2050663C3 (de) Druckzylinder für eine Stahlstichdruckmaschine und Verfahren zu dessen Herstellung
US1173907A (en) Stereotype-matrix.
DE271898C (de)
DE541232C (de) Verfahren zum Herstellen von Stereotypiematern
US1233298A (en) Matrix.
DE645497C (de) Verfahren zur Herstellung von Mustern, Zeichen oder Beschriftungen auf Kunstharzpresskoerpern
AT66403B (de) Stereotyp-Matrize.
DE634495C (de) Praegeplatte fuer Leder und Hartpappe
AT132735B (de) Verfahren zur Herstellung einer Stereotypie-Mater u. dgl. und Materntafel.
DE22755C (de) Neuerungen bei der Herstellung von Matrizen für die Stereotypie
DE285534C (de)
DE223553C (de)
DE488020C (de) Verfahren zur Herstellung von Druck- und Praegestoecken durch Einpraegen eines relief-artigen Stempels nach Patent 447078 in ein in der Hitze schmelzbares Material
DE233553C (de)
DE612103C (de) Verfahren zur Herstellung von Pressstuecken
AT204772B (de) Verfahren zum Verzieren von Kunstharzpreßkörpern
DE379882C (de) Verfahren zur Herstellung von gegossenen Druck- und Pressformen fuer Kunstdruck u. dgl.
DE553290C (de) UEberzugsmasse und Verfahren zum Herstellen kaltpraegbarer Materntafeln
AT89805B (de) Verfahren zur Herstellung von Matrizen und Druckplatten aus den Kondensationsprodukten von Phenolen und Formaldehyd.