AT118050B - Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen von Durchschreibfarben auf Papier. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen von Durchschreibfarben auf Papier.

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  Verfahren   und Vorrichtung zum   Auftragen von Durchschreibfarben auf Papier. 



   Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Formularen, deren Vorderseite Formulardruek trägt und deren Rückseite mit   Durchschreibflächen   versehen ist. Als Durehsehreibpapiere dienen im wesentlichen bisher die bekannten Kohlenpapiere, die auf der Rückseite mit der sogenannten Kohlepapierfarbe oder einer Farbe von entsprechender Zusammensetzung überzogen sind. Die Kohlenpapierfarbe ist eine Masse, die einen oder mehrere Farbstoffe fein und   gleichmässig   verteilt in einem Wachs oder einem Gemisch von verschiedenen Wachsen, Ölen und Fetten enthält und die bei gewöhnlicher Temperatur fest ist.

   Zum Zweck des Auftragens der Farbe wird die Papierbahn über eine   Schöpfwalze   gezogen, die die durch Erwärmung verflüssigte Farbe aus einem   Schöpfbad   heraushebt, u. zw. sind die Geschwindigkeit der Papierbahn und die Umfangsgeschwindigkeit der Schöpfwalze verschieden, so dass die Oberfläche der Walze gegenüber der Papierbahn eine Strichbewegung ausführt und die Farbe auf das Papier   aufstreicht0 Nach   dem Auftragen wird die Farbe gekühlt und erstarrt rasch. Die auf diese Weise aufgebrachte Kohlenpapierfarbe hat den Vorzug, dass sie auch nach dem Erstarren nicht schmier. Das bekannte Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass es sich nicht zum Herstellen von   Durchschreibflächen   eignet, die sich nicht über die ganze Länge und Breite der Papierbahn erstrecken. 



   Zur Herstellung derartiger Flächen hat man, offenbar in der Meinung, dass die Herstellung unterteilter   Durchschreibefläehen   mit Kohlenpapierfarben nicht möglich sei, ein anderes Verfahren angewendet, das aber minderwertige Erzeugnisse liefert. Man verwendet nämlich zur Herstellung derartiger Flächen bisher gewöhnliche Druckfarben, beispielsweise typographische oder lithographische Farben, bei denen man durch entsprechende Zusätze, z. B. schwere Kohlenwasserstoffe, das Verlaeken des Firnisses und demgemäss das Eintrocknen der Farbe verhütet. Diese   Durchschreibefläehen   werden auf gewöhnlichen Druckmaschinen, Schnellpressen oder Rotationsmaschinen gedruckt.

   Die auf diesem Wege hergestellten   Durchschreibflächen   haben jedoch den grossen Nachteil, dass sie   absehmieren,   was für die mit den Formularen arbeitenden Personen äusserst unangenehm ist. Der Grad des Abschmierens wächst bei diesen Formularen unmittelbar mit der Durchschreibkraft. Ausserdem verlieren diese Formulare nach verhältnismässig kurzer Zeit ihre Farbabgabefähigkeit, weil die Farbe trocknet ; sie lassen sich daher nicht lagern. 



   Offenbar ist man bei der Anwendung dieses Verfahrens von der irrigen Auffassung ausgegangen, dass sich mit Hilfe von Kohlenpapierfarbe, also ein bei gewöhnlicher Temperatur festes Gemisch von Wachsen oder wachsähnlichen Stoffen (Paraffin) mit Ölen, Fetten und Farbstoffen aber ohne verflüssigende Zusätze, wie schwere Kohlenwasserstoffe, scharf abgegrenzte   Durchschreibeflächen,   die in Richtung des Papierlaufes und quer dazu unterteilt sind, nicht herstellen lassen. Es wurde nun von der Erkenntnis ausgegangen, dass diese Auffassung unrichtig ist und es wurde durch eingehende Versuche praktisch dargetan, dass es auch bei dem Karbonisierverfahren recht wohl möglich ist, vollkommen scharf abgegrenzte, in der Richtung längs und quer zur Papierbahn unterteilte Flächen zu erhalten. 



   Erfindungsgemäss werden derartige Flächen in der Weise hergestellt, dass eine Durchsehreibfarbe von der Art der Kohlenpapierfarbe, die in an sich bekannter Weise durch Erwärmung verflüssigt worden ist, durch Abwicklung der Tränkwalze auf den Papierstrang auf diesen aufgebracht wird. Die Papierbahn und der Umfang der Tränkwalze besitzen also bei diesem Verfahren die gleiche Geschwindigkeit. 

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 durch beheizte Walzen zugeführt und eine Gegenwalze sichert ebenfalls in an sich bekannter Weise die Berührung des Papiers mit der Tränkwalze. Man erhält auf diese Weise unterteilte   Durchschreibflächen,   die ebensowenig abschmieren, wie die bekannten Kohlenpapiere und die sich ebenso wie diese beliebig lang lagern lassen. 



   Aus der Erfindung ergibt sich weiterhin eine Möglichkeit, die insbesondere für die Herstellung von Formularen, die auf der einen Seite mit Formulardruck, auf der andern Seite mit   Durchschreib-   flächen versehen sind, von grösster Wichtigkeit ist. Die Umfangsgeschwindigkeit der nach dem neuen Verfahren arbeitenden   Kohlenpapierfarbauftragmaschinen   ist erheblich grösser als die der bekannten Maschinen gleicher Art und man kann daher die neue Maschine unmittelbar mit der Druckmaschine verbinden, die den Formulardruck herstellt, so dass die Papierbahn oder die Papierbogen in ununterbrochenem Arbeitsgange unmittelbar hintereinander beide Maschinen durchlaufen.

   Dies ist für die Massenherstellung derartiger Formulare, für die bei Banken, Eisenbahnverwaltungen, Zollbehörden usw. eine grosse Nachfrage besteht, von allergrösster Bedeutung. 



   Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, u. zw. zeigt Fig. 1 die Vorderseite, Fig. 2 die Rückseite eines Formulars, das auf der neuen Maschine hergestellt werden kann, Fig. 3 zeigt die Anwendung der Erfindung auf eine Maschine für endloses Papier. 



   Die auf Fig. 1 dargestellte Vorderseite des Formulars zeigt den Formulardruck, die in Fig. 2 dargestellte Rückseite die mit Kohlenpapierfarbe versehenen Flächen. 



   Der endlose Papierstrang a wird, wie Fig. 3 zeigt, zunächst durch den Plattenzylinder b und den Gegendruckzylinder c der Rotationsmaschine mit   Schöndruck   versehen, läuft dann über die Numerierzylinder e und d, den   Längsperforierzylinder/und   den Querperforierzylinder g. Er wird dann in ununterbrochenem Arbeitsgange den Papierführungsrollen h des   Kohlenpapierfarbauftragwerkes   zugeleitet und 
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 zylinder   I   und die Sammelzylinder   m   dem Ablegetisch   n   zugeleitet zu werden.

   Die Durchschreibfarbe wird von dem Farbbehälter o durch den   Schöpf zylinder   p entnommen, der Press-und Verteilungszylinder q gestaltet den Farbauftrag gleichmässig und bringt die Farbe auf den Tränkzylinder   7c   auf, der sie auf den 
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 bildung zu ersehen ist, schwenkbar angeordnet, sie lassen sich mit Hilfe der   Verstellschraube r   einander näher und voneinander entfernen, so dass sich der Farbaufirag verteilen und regeln lässt. Die vier Walzen des   Kohlenpapierfarbauftragwerkes   sind ausserdem mit Heizrohren s versehen, durch die das Heizmittel, z. B. Dampf, geleitet wird. 



   Damit die Formulare nur an den Stellen, wo sie beschrieben werden sollen, auf der Rückseite mit dem Durchsehreibfarbebelag versehen werden, wird die Auftragwalze   7c   an allen   ändern   Stellen so ausgebildet, dass sie von der Verteilerwalze keine Farbe aufnimmt ; es werden also beispielsweise die farb- auftragenden Flächen gegenüber den nicht   farbauftragenden Fläehen   erhöht. 



   An Stelle eines Karbonisierwerkes lassen sich auch mehrere Karbonisierwerke zum Zweck des   Auftragens mehrerer Farben anbringen. Nicht unterteilte Flächen lassen sieh auf dem Karbonisierwerk gleichfalls ausfÜhren.   



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Auftragen von Durchschreibfarben auf Papier, wobei die   Durchschreibfläche   in Richtung längs und quer zum Papierlauf unterbrochen ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine   Dureh-   schreibfarbe von der Art der Kohlenpapierfarbe, d. h. ein bei gewöhnlicher Temperatur festes Gemisch von Wachsen, Ölen, Fetten und Farbstoffen, das in an sich bekannter Weise verflüssigt worden ist, durch Abwicklung der geheizten und gemusterten Tränkwalze auf dem sich mit gleiehmässiger Geschwindigkeit bewegenden Papierstrang auf diesen aufgebracht und unmittelbar nach dem Auftragen zum Erstarren gebracht wird.

Claims (1)

  1. 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Zuführung der Kohlenpapierfarbe zu der gemusterten Tränkwalze aus dem Sehöpfbade in bekannter Weise beheizte Walzen angeordnet sind und zur Sicherung der gleichmässigen Berührung des Papiers, während der Abwicklung der Tränkwalze in bekannter Weise eine Gegenwalze, die keine merkliche oder wesentliche Pressung bewirkt, angebracht ist.
    3. Vereinigtes Druck-und Kohlenpapierfarbauftragwerk zur Herstellung von Formularen, deren Vorderseite Formulardruek trägt und deren Rückseite mit Durchsehreibflächen versehen ist, die in Richtung längs und quer zum Papierlauf unterbrochen sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kohlenpapierfarbauf tragwerk nach Anspruch 2 mit einer Rotationsdruckmaschine zum Bedrucken des Stranges oder der Bogen verbunden ist, wobei der Strang oder die Bogen dem Kohlenpapierfarbauftragwerk durch Papierleitvorrichtungen in ununterbrochenem Arbeitsgang zugeführt werden.
AT118050D 1925-12-30 1926-12-23 Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen von Durchschreibfarben auf Papier. AT118050B (de)

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