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Druckpresse.
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Karton-oder Bristolpapierstreifen gehoben.
Bei der Herstellung von Abschnitten für kleine parallelepipedische Sehachteln aus dünnem Karton werden die Falzlinien gleichzeitig durch Prägung vermittels nichtschneidender Lamellen (Falzklingen) gebildet. Zu diesem Zwecke werden auf dem am Druckzylinder befestigten Mantel an den Stellen, die den Falzlamellen entsprechen, Bristolpapierstreifen von ungefähr der gleichen Stärke wie der zu verarbeitende Karton aufgeklebt. Nun kann das Beschicken der Presse mit den zu schneidenden Blättern in der gebräuchlichen Art des Einlegens beim Drucken vorgenommen werden.
Um zu vermeiden, dass die Blätter auf den Formen der Schneidklinge festgehalten werden,
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über die Klingen vorstehen und nach dem Durchgang unter dem Zylinder die Blätter von den Schneidklingen abheben. An Stelle dieser Korkstüeke können auch federnde Ausstösser verwendet werden. Um alle aus einem Blatt geschnittenen Musterstücke auf einmal von der Schneidform abheben zu können, ist es praktisch, einzelne Schneidklinge an entsprechenden Stellen stumpf zu machen, damit die ein- zelnen 1ustersti\cke eines Blattes durch kurze Stege verbunden bleiben. Durch Aufschlagen des aus den geschnittenen Blättern gebildeten Paketes auf einen Tisch können die Verbindungsstege leicht und bequem gebrochen werden.
Auf einer in der beschriebenen Weise eingerichteten Zylinderdrurkmasrhine ist die Erzeugung einer grossen Anzahl kleiner Schnittstucke möglich und sind die erhaltenen Sehnittstüeke, deren Kanten gleichmässig und scharf ausgebildet sind, paketweise zur weiteren Verwendung bereit gestellt.
Die Einrichtung der Zylinderdruckmaschine zum Hochprägen einer grossen Anzahl von auf einem Papier oder Karton grossen Formats aufgedruckten kleinen Zeichnungen, Stichen oder Drucksätzen ist ebenso einfach wie jene für das Herstellen von Schnitt-und Falzlinien. Für diese Arbeit wird der Zylinder der Druckmaschine mit einem einfachen Velinpapier mittlerer Stärke durch Ankleben auf seiner ganzen Oberfläche überzogen.
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Zeichnungen od. dgl. derart abgeglichen ist, dass sie zueinander stimmen und genau senkrecht stehen, werden sie in einem gewöhnlichen Druckereirahmen, z. B. in Gruppen von 100 oder mehr Stücken, je nach der Grösse der Prägestempel und des Papierformates zusammengestellt und in dem Rahmen befestigt.
Nun werden die Prägestempel mittels einer Handrolle oder vorteilhafterweise mittels der Farbwalzen der Maschine eingefärbt und es wird ein Probeabzug entweder auf starkem Papier oder auf zwei Blatt weissem Abzugspapier genommen. Dieser Probeabzug zeigt die Fehler der Prägung jedes Stempels mit Bezug auf Höhenlage und Vertikalstellung. Nachdem alle Fehler korrigiert wurden und eine vollkommen
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drucken des Bogen übereinstimmt. Sollten Abweichungen vorkommen, so werden sie auf die beim Melir- farbendruck übliche Weise korrigiert.
Ist die Einstellung der Prägestempel erfindungsgemäss ausgeführt, so müssen nun, da die Hoch- prägungen auf einer Zylinderdruckmaschine erfolgen, im Gegensatz zu dem Vorgange beim Prägen zwischen ebenen Platten, die durch das Hochprägen hervorgerufenen Abweichungen oder das Spiel des Papieres berücksichtigt werden. Die. Prägung der erhabenen Muster verringert nämlich die Länge und die Breite der Bögen, wodurch die Übereinstimmung der äusseren Prägestempel mit den Aufdrucken des Bogens gestört wird. Diesem Übelstand wird dadurch abgeholfen, indem die Entfernung der äusseren Prägestempel von ihrem Nachbarstempel verringert wird, wobei die Gesamtlänge des Papieres, seine
Qualität, seine Dicke, sowie die Zahl der Prägestempel zu berücksichtigen ist.
Wird beispielsweise eine
Form mit sechs Reihen von Prägestempeln in der Höhenrichtung des Blattes verwendet, so wird folgende Verringerung der Entfernung der Prägestempel vorgenommen ; zwischen der ersten und. zweiten Reihe eine Verringerung von der Stärke eines Stäbchens einer dünnen Zwischenzeile (Durchschuss), zwischen der zweiten und dritten Reihe eine Verringerung von der Stärke zweier solcher Stäbchen, zwischen der dritten und vierten Reihe von der Stärke dreier Stäbchen usw. Es ist dabei vorteilhaft, immer von einer typographischen Einheit wie z. B. von einem Punkt auszugehen. In der gleichen Weise wird die
Entfernung der Stempel in bezug auf die Bogenbreite geregelt.
Nachdem die Prägestempel von neuem eingefärbt worden sind, lässt man den Zylinder der Druck- maschine einmal umlaufen, wobei der Rahmen mit den Stempeln durch die Maschine gezogen wird.
Auf diese Weise erhält man einen Abdruck auf dem auf der Zylinderfläche aufgeklebten Velinpapier.
Die weissen Stellen entsprechen den Tiefen zwischen den Prägestempeln. Auf diese Stellen wird nun 'eine Schichte von bestimmter-Stärke einer aus Talk und Gummiarabikum bestehenden Masse aufgetragen.
Der so an den gewünschten Stellen mit Masse versehene Zylinder wird dann mit einem sehr dünnen Papier von guter Qualität, das an seiner ganzen Fläche gummiert ist, überdeckt.
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Nach Aushebung der Farbwalzen der Druckmaschine werden die Oberflächen der Stempel mit Öl bestrichen, um ein Anhaften des Papieres am Zylinder während des nun folgenden Durchzuges des Rahmens zu verhindern. Dieser Durchzug bezweckt, die auf der Zylinderfläche aufgebrachte Masse samt dem aufgelegten dünnen Papier derart zu formen, dass auf dem Zylinder Reliefpartien, die den Vertiefungen der im Rahmen eingesetzten Prägestempeln genau entsprechen. erhalten werden. Bei diesem Durchzug wird ein Abzugpapier verwendet, das mit einem geölten Papier gedoppelt ist. Die auf dem Zylinder aufgetragene und geformte Masse wird nun trocknen gelassen, wobei der erhaltene Überzug des Zylinders so hart wird, dass er sich zum Prägen von Papier oder Karton gut eignet.
Sollten noch einige Abweichungen zwischen den Ausprägungen und den auf dem Boden aufgedruckten Zeichnungen, Drucksätzen od. dgl. bestehen, so werden diese durch Aufkleben kleiner Papierstreifen auf den zwischen den einzelnen Mustern liegenden Stellen des Zylinderüberzuges, welche den schon früher erwähnten weissen Stellen des Abdruckes der Prägestempel auf dem am Zylinder befestigten Papiere entsprechen, korrigiert. Die so sich ergebenden erhöhten Stellen können auf den zu prägenden Bögen keine Eindrücke machen, da sie nur auf leere Räume zwischen den Prägestempeln auftreffen, sie bewirken aber kleine Verschiebungen des unter dem Zylinder durchlaufenden Bogens gegenüber den Prägestempeln, so dass eine sehr grosse Genauigkeit in der Übereinstimmung der aufgedruckten Zeichnungen mit den Prägestempeln herbeigeführt werden kann.
Um das Ausschneiden, das Falznuten und das Prägen gleichzeitig durchführen zu können, ist es nur erforderlich, die beschriebenen Einrichtungen zu kombinieren. Die nach der Erfindung hergerichteten Zylinderdruckmaschinen erfordern zu ihrer Bedienung keine speziell geschulten Arbeiter und ermöglichen die Herstellung einer grossen Auflage von Gegenständen in kürzester Zeit. Ihr besonderer Vorteil liegt in der bedeutenden Ersparnis an Zeit und Material und in dem Umstand, dass ausser Gebrauch gestellte Maschinen wertvolle Verwendung finden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Druckpresse, die aus einem rotierenden Zylinder und einem hin-und hergehenden flachen Druekrahmen zum Hoehprägen, Ausschneiden oder Falznuten einer grossen Anzahl kleiner Zeichnungen, Stiche oder Drueksätze auf Papier-oder Kartonblättern grossen Formates besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die gebräuchlichen Werkzeuge zum Hochprägen (Matrizen), zum Herstellen der Schnittoder Falzlinien (Schneid-oder Falzklingen) in dem Druckrahmen auswechselbar nach Art der Drucklettern zusammengestellt sind und dass der Zylinder die Gegenelemente der im Druckrahmen angeordneten Werkzeuge trägt, welche aus einer plastischen Masse nach den Werkzeugen des Druckrahmens gebildet sind.