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Verfahren zur Herstellung von Durchschreibepapieren oder Formularen
Es ist schon eine Vorrichtung zum Aufdrucken einer Durchschreibefarbe im Tiefdruckverfahren
bekamst, bei welcher als Auftragsvorrichtung für die wachshaltige Farbe ein erwärmter,
auf photographischem Wege gerasterter Formzylinder für Rakeltiefdruck benutzt wird,
der mit einem gekühlten Gegendruckzylinder zusammenarbeitet, so daß beim Durchlaufen
des Papiers zwischen den beiden Walzen die durch die Erwärmung des Formzylinders
leicht flüssig gewordene Durchschreibefarbe im Augenblick des Auftrages auf das
Papier durch seine gekühlte Rückseite sogleich fest wird und dadurch die Eigenschaft
verliert, tiefer vom Papier eingesaugt zu -werden oder dort zu verlaufe4.
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Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren, bei dessen Ausführung
eine Vorrichtung der vorstehend genannten Art Anwendung findet, ist dadurch' gekennzeichnet,
daß der wie beim Rakeltiefdruck ausgebildete gerasterte Zylinder zum stellenweisen
Auftrag der Durchschreibefarbe auf das Papier derart angetrieben wird, daß ein Gleiten
in der Berührungszone zwischen dem gerasterten Zylinder und der Papierbahn stattfindet.
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Durch diese Streichwirkung wird der Farbauftrag vollkommen gleichmäßig
gemacht, indem die durch die Rasterstege bedingte Musterung des Druckes verwischt.
Das Verwischen der durch die Rasterung bedingten Musterung des Durchschreibefarbbelages
ist insbesondere dann von erheblicher praktischer Bedeutung, wenn es sich aus Gründen
der Ersparnis von Kohlepapierfarbe um die Herstellung sehr dünner Farbbeläge handelt,
welche vor allem in dem Fall anzuwenden sind, wenn die Zahl der herzustellenden
Durchschläge nur gering ist -und die Durchschreibeflächen nur einmal zum Herstellen
eines Durchschlages benutzt werden.
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Das Gleiten in der Berührungszone zwischen dem gerasterten Zylinder
und der Papierbahn ist aber ,auch dann vorteilhaft, wenn- @es sich um die Herstellung
besonders kräftiger Durchschreibefarbbeläge handelt. In diesem Falle müßte die Rasterung
bei Anwendung des Abwickelverfahrens verhältnismäßig sehr tief geätzt werden. Blei
Anwendung des Verfahrens gemäß 'der Erfindunglassen sich jedoch mit einer verhältnismäßig
flachen Ätzung Farbbeläge herstellen, deren Stärke wesentlich größer ist. als die
Ätztiefe. Hierdurch wird außerdem erreicht, daß beim Abschleifen der Zylinder auch
nicht zuviel Material abzunehmen ist. Es braucht zu diesem Zweck nur die Geschwindigkeit
der Äuftragwalze größer als die des Papiers zu sein, wobei
die
Länge der Ätzung auf dem Zylinder dem jeweils angewendeten Gleitverzug zur Herstellung
einer bestimmten Durchschr.eibefläche anzupassen ist. Es läßt sich also die, Regelung
des Farbauftrages durch eine Ände rung des Gleitverzugs in gewissen Grenzen,' @tlderung
d;; herbeiführen bei entsprechender Länge der Durchschreibefläche. -Es ist schon
vorgeschlagen worden, bei der Herstellung von Kohlepapier das mit der Farbe zu versehende
Papier mit einer von der Geschwindigkeit der die-Farbe auftragenden Fläche verschiedenen
Geschwindigkeit an dieser vorbei zu bewegen, um eine Streichwirkung herbeizuführen.
Die Maschinen dieser Art haben sich jedoch zur Herstellung von Durchschreibefbrmularen,
die nur stellenweise mit einer farbstoffabgebenden Schicht versehen werden, nicht
bewährt. Durch die Verwendung eines Zylinders jedoch, dessen farbstoffabgebende
Flächen -wie im Tiefdruck gerastert sind, hat es sich ermöglichen. lassen, bei Anwendung
eines Gleitens in der Berührungszone zwischen dem Auftragszylinder und der Papierbahn
einwandfreie, längs und quer unterteilte Durchschreibeflächen herzustellen.
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Der Raster der Farbübertragungsflächen des Zylinders kann. beliebig
sein.
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Der Antrieb des wie im Tiefdruck gerasterten Zylinders erfolgt, wie
ez-wähnt, in der Weise` daß dieser Beine andere Oberflächengeschwindigkeit erhält
als die für die Bewegung :des Papiers gewählte Geschwindigkeit. Man kann die Oberfl.ächenge'schwindigkeitdes
Zylinders kleiner oder größer wählen als die Geschwindigkeit, mit der das Papier
sich abrollt und durch die Maschine bewegt. Der Unterschied in der Geschwindigkeit
beträgt z. B. zo bis 2o %.
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>#*t:pie. Durchschreibefarbe läßt sich hierbei in
27f' abgegrenzten Umrissen an b,ellebil#. |
###n.Stellen auf der Rückseite eines Papier- |
auftragen, so daß längs und quer 'unterteilte Durchschreibefläch@en entstehen.
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Die Bögen können ferner auf der Vorderseite bereits mit jedem beliebigen
Druck versehen sein. Zu diesem Zweck kaml man irgendeine Druckpresse für den Aufdruck
von Schriftzeichen, Abbildungen u. dgl. benutzen, während man auf der Rückseite
die Durchschreibefarbe-in der angegebenen Weise aufbringt.
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Man kann natürlich auch von unbedruckten Bogen ausgehen und diese
in einem Arbeitsgang auf der Vorder- oder auch Rückseite bedrucken und mit Durchschreibeflächen
versehen.