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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 18745. C. B. COTTRELL A SONS COMPANY IN NEW YORK (V. ST. A. ).
Verfahren zum Zurichten von Druckformen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Zurichtung von Druckplatten und besteht darin, dass diese selbst zur Erzeugung der erforderlichen Niveau- unterschiede in geeigneter Weise behandelt werden. Die Verlegung der Zurichtung in die Druckform selbst, und zwar durch Einpressen eines geeigneten Zurichtereliefs in die Bildseite oder Rückseite der Platte bzw. durch Pressen der Platte zwischen zwei Zurichtereliefs von entgegengesetztem Charakter ist bereits aus dem D. R. P. Nr. 1223ö, ausgegeben den 17. Juli 1901, bekannt.
Von diesem Verfahren unterscheidet sich das vorliegende Verfahren in seiner Wirkung schon dadurch wesentlich, dass nach diesem Druckformen mit völlig ebener Rückseite erhalten werden, während die nach jenem Verfahren erzeugten Druckformen entsprechend den Erhöhungen der Bildseite Vertiefungen der Rückseite, entsprechend den Vertiefungen der Bildseite Erhöhungen der Rückseite aufweisen. Während im nachstehenden die Erfindung nur an einer Etoktrotypplatto beschrieben ist, kann diese in der gleichen Weise auch an Storootypplatten ausgeführt worden.
In den beiliegenden Zeichnungen ist eine einfache bildliche Darstellung des Verfahrens gegeben, und zwar zeigt : Fig. 1 einen Abdruck von der zu behandelnden Platte, welcher auf einem Bogen von dünnem, hartem, satiniertem Papier hergestellt wird, wie solches alr Grundbogen fiii, das Zurichterelief verwendet wird. Fig. 2 ist die Vorderansicht dieses Bogens mit Druckbegrenzungslinie, welche die verschiedenen Teile ap";hnitten als Zurichterelief aufgebaut zeigt. Fig. 3 ist ein Querschnitt durch das Zu. ehterelief mit der Oberfläche nach oben gerichtet, nach Linie 3-8 (Fig. 2) und durch die mit der Druckfläche nach abwärts gekehrte, zum Auflegen auf das Zurichterelief fertige Platte.
Fig. 4 ist ein Querschnitt des Zurichtereliefs und der darüber liegenden Platte auf der Grundplatte der Hobelmaschine, durch welchen die gleichzeitige Druck-und Hobelwirkung des Maschinenmessers gezeigt wird. Fig. 5 ist ein Querschnitt durch die mit der Druckfläche nach abwärts gerichtete Platte nach dem Hobeln. Fig. H ist ein Querschnitt durch den Pressentisch, das Zurichterelief, den weichen Papierbogen und die Platte, zum Zwecke der Anwendung von Druck und Hitze übereinander gelegt.
Fig. 7 ist eine Schnittansicht der in Fig. li gezeigten Teile, nachdem dieselben der Wirkung der Hitze und des Druckes unterworfen waren, und Fig. H schliesslich ist eine Schnittansicht der zugerichteten Platte mit der Druckseite nach aufwärts.
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relief durch Ausschneiden und Aufkleben von geeignet gestalteten Papierteilen derart hergestellt, dass die helleren Stellen durch die entsprechend abgestuften Erhöhungen dargestellt worden, wilhrend die Vertiefungen die dunklen Stollen markieren. In den Figuren sind die Papierdicken und die kaum sichtbaren, mehr oder weniger vorstehenden Teile der Plattendruckfläche etwas übertrieben, um dieselben für das Auge unterscheidbar zu machen.
In Fig. 1 sollen die mit A bezeichneten Teile dunkler, die mit bezeichneten
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dunkler zu machenden Teile, wie durch strichpunktierte Linien a, n angedeutet, aus dem @ Grundbogen C ausgeschnitten, die Teile B, Bl, welche die zu vignettierenden Kanten und den Vorderteil und den einen Aufschlag des Kleides einschliessen und heller zu machen
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stellung des Zurichtereliefs auf und im Grundbogen 0 zur Aufnahme der zu behandelnden Platte P hervor.
Das so erzeugte Zurichterelief wird dann mit der ebenen Seite auf die kalte Grundplatte einer gewöhnlichen Hobelmaschine aufgelegt und die zu behandelnde Druckplatte mit der Druckseite nach abwärts auf die mit Erhöhungen und Vertiefungen versehene Seite des Zurichtereliefs gelegt, so dass die erhöhten und vertieften Stellen der letzteren mit jenen Teilen der Plattendruckaache zusammenfallen, welche verhältnismässig vertieft und erhöht werden sollen. Die Platte und das Zurichtorelief worden dann in geeigneter Lage auf der Grundplatte gehalten, der Hobel wird in Tätigkeit gesetzt, um eine, zwei oder mehr Lagen aufeinander folgend von der Rückseite der Platte zu entfernen.
Bei der Ausführung der Schnitte bewirkt der Höbet, dass die Platte an den den Vertiefungen oder Ausschütten des Zurichtereliefs entsprechenden Stellen nachgibt oder abgelenkt wird, und zwar in der Weis').
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bildet, eine Reihe von Vertiefungen und Erhöhungen erzeugt worden sind, entgegengesetzt zu den vorher in dem Zurichterelief erzeugten, während gleichzeitig, infolge der Elastizität der Platte, die Druckfläche selbst vollständig oder doch annähernd geradlinig und eben bleibt. In Fig. 4 ist D die Hobelklinge, E die Grundplatte der Hobelmaschine und H sind von der Klinge weggenommene Hobelspäne.
Die Klinge der Ilobelmaschine, welche in einer gegebenen Ebene über die Plattenrückfläche zwangläufig geführt wird, wird so eingestellt, dass sie einen dünnen Span von der Plattenrückseite fortnimmt und sie nimmt, da das Zurichterelief in geeigneter Weise auf der Grundplatte der Hobelmaschine aufgesetzt ist, bei der Verfolgung ihrer Bahn einen Span ab, welcher alle jene Teile der Platte enthält, welche von den aufgebauten Teilen des darunter befindlichen Zurchtereliefs getragen werden.
Das Messer schneidet jedoch nicht solche Teile von der Platteurückseite ab, welche
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plattenrückseite ist dergestalt, dass, wenn die Drucklinien oder Punkte des Messers auf der Platte eine oder mehrere Stellen erreichen, gegenüber oder in der Verlängerung zu den Vertiefungen oder Ausschnitten des Zurichtereliefs, diese Plattenteile unter dem Messerdruck abgelenkt oder niedergedrückt werden, zur gänzlichen oder teilweisen Ausfüllung der Vertiefungen oder Ausschnitte. Da die Klinge dieser Ablenkung oder Niederdrückung der Platte nicht zu folgen vermag, so geht sie über diese Stellen der Plattenrücksoite weg, ohne dieselben abzuhobeln oder abzuschneiden.
Auf diese Weise werden am Ende des ersten Abhobeins an der Plattenrückseite vertiefte und erhöhte Stellen erzeugt, das heisst die Platte erhält verschiedene Dicken, u. zw. ist dieselbe an den Stellen dünner, an welchen die Abhobelung erfolgt ist und behält die ursprüngliche Dicke überall dort bei, wo das Metall dom Messer ausweicht. Es kann erforderlich werden, mehrere solcher Schichten von der Plattenrückseite wegzunehmen, um schliesslich Erhöhungen von genügender
Höhe und Vertiefungen von genügender Tiefe zu erzeugen.
Je nach der Bauart der Hobel- maschine wird entweder die Klinge oder die Grundplatte der Maschine für die aufeinander folgenden Schnitte eingestellt, oder wenn, wie dieses bei einigen Maschinen der Fall ist, keiner dieser Teile verstellbar ist, so werden unter dem Zurichterelief Bogen von dünnem
Papier nacheinander eingelegt zur Hebung der Plattenrückseite bis zur Klingonschneidebene.
Bei der Ausführung des ersten Schnittes kann man annehmen, dass die Klinge so eingestellt ist, dass sie eine dem oberen Teil b4 gleiche Dicke wegnimmt. Solange die
Platte auf dem Zurichterelief mittelst des Teiles b4 und seiner Unterlagsteile aufliegt, nimmt die Klinge eine gleichmässige Spandicke ab, kommt jedoch die Klinge über die erste Stufe oder an die Innenkante des Teiles b4 zu stehen, so drängt ihre Druckwirkung das Metall nach abwärts, bis die Druckfläche der Platte gegenüber den Tei'en ein
Widerlager findet oder durch den Teil b3 und seiner Unterlagsteile angehalten wird, so dass die Klinge verhindert wird, den oberen Plattenteil an diesen vertieften Stellen wegzu- nehmen,
und weiter wird die Klinge bei ihrer Weiterbewegung jene Plattenteile ablenken oder niederdrücken, welche den abgestuften oder unteren Teilen des Zurichtereliefs gegen- überliegen. Mithin sind nach Vollendung des Schnittes nur jene Teile der Plattenrückseite weggenommen, welche von den aufgebauten Teilen b4 des unten liegenden Zurichtereliefs getragen werden und mithin wird auf der Plattenrückseite eine Reihe von Vertiefungen vorhanden sein, deren Zahl den erhöhten Teilen b4 des Zurchtereliefs entspricht.
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zweiten Zuricbtere1iefstofe nach abwärts findet, und zwar um so mehr, als an dieser Stelle bezw.
Stellen ein Ansatz oder eine Reihe von Ansätzen auf der Platte vorhanden sind, welche sich Über die Ebene der Klh180nschneidkante nach aufwärts erstrecken. Die Klinge nimmt dann nicht nur die Plattenteile oberhalb der Stellen , sondern auch die Teile
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Klingenschneidebene erstrockender Metallansatz an der Plattenrückseite vorhanden ist, so kann die Klinge an dieser Stelle diesmal kein Metall wegnehmen. Beim nächsten Klingenvorgang indessen wird, sobald die Platte auf den Sitz b2 niedergedrückt ist, ein Teil der Plattenrückseite, welcher über die Klingenschnittebene emporragt, zusammen mit über b4 und b3 liegenden Teilen, weggeschnitten.
Auf diese Weise fährt die Klinge fort, mehr und mehr von der Plattenrückseite wegzunehmen, in dem Masse, wie die Plattendruckseite tiefer und tiefer in das Zurichterelief eingepresst wird oder bis die Platte schliesslich ihren Träger auf allen Stufen und auf der Grundplatte der Hobelmaschine an den ausgeschnittenen Zurichtereliefteilen findet, so zwar, dass der letzte von der Platte abgenommene Span ein vollständig ununterbrochener ist, d. h. ein Span ohne innere Öffnungen oder Unterbrechungen. Erwähnt sei noch, dass der erste abgenommene Span im wesentlichen der Begrenzungslinie des obersten Teiles b4, der zweite Span der Begrenzungslinie des Teiles b3 u. s. w. nach abwärts entspricht.
Infolge der drängenden und drückenden Wirkung der Klinge auf die den Span bildenden Metallteile jedoch wird der Span soweit zusammengedrückt, dass er nach Beendigung des Schneidens nur noch ungefähr die halbe Länge der Platte besitzt. Bemerkt sei ferner, dass, wenn die verschiedenen Plattenteile durch den von der darüber hingehenden Klinge ausgeübten Druck abgelenkt oder nach abwärts gepresst werden, diese Ablenkungen nur zeitliche sind und dass nach Aufhebung des Klingendruckes die abgelenkten Teile in ihre Ausgangslage zurückfedern.
Dar : rus ergibt sich, dass, wenn alle einzelnen IIobelungen beendigt sind, die Hattendrucknächo gerade und oben, die Rückseite dagegen uneben und unregelmässig ist und aus Vertiefungen und Erhöhungen besteht, entgegengesetzt zu denen des Zurichtereliefs, und zwar sind diese Vertiefungen und Erhöhungen in der Plattenrück- seite durch das Schneidevorfahren erzeugt und durch die Gestalt des Zuricl1tereliefs vor- bedingt. In Fig. 6 ist gezeigt, wie die Druckfläche der abgehobelten Platte nach Aufhebung des Druckes ihre ebeue Form wieder einnimmt, wobei die dickeren Plattenteile aus der
Rückseite derselben vorstehen.
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Bei der Herstellung von Platten für Kunstdruckplatten, sogenannten #Halbtonbildern" ist es erforderlich oder erwünscht, während des vorerwähnten Heissprozesses einen Bogen Löschpapier oder sonstiges weiches Material zum Schutz der Plattendruckssäche gegen Be.
Schädigung anzuwenden, welche eintreten würden, wenn-die Druckseite direkt gegen das Papier des Zurichtereliefs angedrückt würde.
In den Fig. 6 und 7 ist F'der Pressenboden, auf welchem das Zurichterelief 0, a, bl, b2, ba, b4 aufgelegt ist und G das zwischen Zurichterelief und Platte eingelegte Löschpapier.
Fig. 8 stellt die fertige Platte dar, deren Rückseite P1 eben ist und bei welcher verschiedene Teile der Druckseite P2 mehr oder weniger vorstehen, je nach dem stärkeren oder weniger starken Druck, welchen sie erzeugen sollen.