DE1913790C - Vorrichtung zur Zündung einer nebel oder flammenerzeugenden Masse - Google Patents
Vorrichtung zur Zündung einer nebel oder flammenerzeugenden MasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zündung einer nebel- oder flammenerzeugenden Masse,
die aus zusammengestapelten Einzelkörpern besteht, die gezündet von einer Ausstoßladung aus einer
Hülse ausgestoßen und über ein Zielgebiet ausgebreitet werden, wobei die Zündung längs der Achse der
Hülse erfolgt.
Vorrichtungen der genannten Art sind durch die USA.-Patentschrift 3 332 348 bereits bekannt. Diese
Vorrichtung ist für den Abwurf aus Flugzeugen bestimmt, um nichttödliche Kampfmittel über einer
Zielfläche auszubreiten. Das eigentliche Kampfmittel ist in Form von Einzelkörpern unter Zwischenlage
von Zündlagen in einer Hülse mit einem zentrischen Zündkanal gestapelt und mit einer Berstladung für
die Hülse umgeben, wobei diese Berstladung über relativ lange Zündwege, nämlich den zr.itrischen
Zündkanal und die scheibenförmigen Zündlagen gezündet und die Hülse unter Ausstoßung bzw. Freigabe
der gleichzeitig mitgezündeten Einzelkörper zum Bersten gebracht wird.
Ausgehend von der bekannten Vorrichtung ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung unter Berücksichtigung
der langen Zündwege und der für die vermehrten Einzelkörper notwendigen Halterung die
Zündvorrichtung zu verbessern.
Diese Aufgabe ist mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art und nach der Erfindung dadurch
gelöst, daß die in an sich bekannter Weise unter Zusatz eines Bindemittels brikettierten Nebel-
und/oder Brandkörper lagesicher in der Hülse um ein axiales Zün jrohr gestapelt und mit eingepreßten
Zündkanälen versehen sind, wobei das Zündrohr brennbar oder mit Zündlöchern ausgebildet und mit
einer Zündmasse gefüllt ist.
Mit einer derart ausgebildeten Vorrichtung ist gewährleistet,
daß gleichzeitig mit Sicherheit eine Vielzahl von um eine Zündladung angeordneter mit
Zündkanälen versehenen Einzelkörpern aus nebel- oder flammenerzeugenden Stoffen unter Wirkung des
in der Hülse nach Zündung auftretenden Druckes schrotschußartig über das Zielgebiet verteilt wird.
Die Vorrichtung kann dabei in Weiterbildung derart ausgebildet sein, daß die Hülse ein Geschoßmantel
ist und daß die von einem Kopfzünder gezündete Zündmasvc die auf Seiten des Geschoßbudens angeordnete
Ausstoßladung und eine Berstladung zündet, wobei die Berstladung den Oberteil der Hülse
abreißt und das Zündrohr an Sollbruchstellen abtrennt, oder derart, daß die Hülse ein Nebeltopf ist.
Nebelkerzen, deren Nebelsatz verschließbar ist. sind zwar nach der deutschen Patentschrift 1 157 Ii5
ebenfalls schon bekannt, aber diese sind, abgesehe:·, davon, daß sie nur einen kompakten, nicht über relativ
große Flächen vertei"varen Nebelsatz enthalten,
mit zwei unabhängig \oneinander zu betätigenden Zündladungen ausgestattet, wobei die Treibladung
als Raketensatz ausgebildet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
In dieser Darstellung zeigt
Fig. I im Schnitt die Vorrichtung in Form eine-.
Geschosses.
Fig. 2 im Schnitt vergrößert einen Ausschnitt Π gemäß Fig. I,
F i g. 3 schematisch den Ausstoßvorgang der Ladung,
F i g. 4 einen horizontalen Teilschnitt durch die Ladung,
F i g. 5 in perspektivischer Ansicht einen Nebelbzw. Brandkörper und
Fig. 6 im Schnitt eine andere Ausführungsform der Vorrichtung.
Bei den Darstellungen gemäß F i g. 1 bis 3 handelt es sich um eine Ausbildung der Vorrichtung als Geschoß,
wobei das Geschoß aus an einer Sollbruchstelle 17 mit Preßsitz verbundent.-n Oberteil 15 und
einem Unterteil 19 mit Hülse 1 besteht. Im aufgesetzten Kopfzünder 23 an der Spitze des Oberteils 15 befindet
sich eine elektrisch oder mechanisch wirkende Zündeinrichtung 24, an die ein die ganze Vorrichtung
durchgreifendes Zündrohr 4 angeschlossen ist, das Bündellöcher 18 aufweist und mit seinem unteren
Ende 6 mit dem Unterteil 19 verschraubt ist.
Im Zündrohr 4 befindet sich die Zündmasse 3 für die Entzündung der Nebel- und/oder Brandkörper
10, die in der Hülse 1 um das Zündrohr 4 herum gestapeh sind. An seinem Ende 6 steht das Zündrohr 4
mit einer Druckkammer 8 in Verbindung, die durch eine Zwischenscheibe 12 gegen die Ladung abgedeckt
ist. Auch das Zündrohr 4 ist mit einer Sollbruchstelle 16 versehen, die beispielsweise einfach
dadurch hergestellt werden kann, daß die Zündlöcher 18 konzentrierter angeordnet werden oder daß
die Zündlöcher f8 in diesem Bereich vergrößert ausgebildet sind.
In der Kammer 8 kann natürlich eine Austreibladung
angeordnet werden, die ebenfaüs von der Zündmasse 3 am Ende des Rohres 4 gezündet wird.
Die Zündeinrichtung 2>1 ist in einem Sackloch des
Oberteiles 15 untergebracht und in diesem eingeschraubt, wobei ein Initialzünder 26 nach Durchschlaguhg
der Membrane 32 einer Kappe 29 das in
dieser untergebrachte Zündrelais 27 und damit die Ziindmasse3 im Zündrohr 4 zündet. Das Zündrohr 4
ist in einem Fortsatz 30 des Oberteiles 15 eingeschraubt. Ein Zwischenring 28 nimmt die Kappe 29
auf. Alle die beschriebenen Teile sind durch Dichtungsringe 25 abgedichtet.
Wenn die Zündung erfolgt ist, die auf eine bestimmte erreichte Höhe des Geschosses — beispielsweise
400 m — einstellbar ist, weiden durch die Zündmasse 3, die Zündstrahlen durch die Zündlöcher
18 in die Ladung treibt, die Nebel- oder Brandkörper 10 gezündet. Da die Druckkammern mit den
Ausstoß- und Berstladungen 8, 14 über und unter der eigentlichen Ladung ebenfalls durch Zündlöcher 18
mit der Zündmasse 3 des Zündrohres in Verbindung stehen, baut sich in diesen Kammern ein Zünddruck
auf, der einerseits das Oberteil bei 17 von der Hülse 1 abreißt (das Zündrohr4 bricht dabei an seiner
Sollbruchstelle 16) und andererseits die vorgebildeten
Nebel- oder Brandkörper 10 von unten aus der Hülse 1 schrotschußartig istreibt, wie dies in
F i g. 3 schematisch angedeutet ist.
Bei diesem Vorgang fliegen die Nebel- oder Brandkörper 10, von denen einige hundert bis tau-Mid
in der Hülse gestapelt werden, schrotschußartig über der Zielfläche auseinander, fallen nach unten
und sind in der Lage, schlagartig Flächen von ca. 100-10Om bis 400 ■ 400 abzudecken, auf den sie relativ
gleichmäßig eine Vielzahl von einzelnen Nebel- und/oder Flammenzentren bilden, so daß schlagartig
ein weitgehend geschlossenes Nebel- und/oder Brandfeld entsteht, dessen Bildung nicht erst mit
dem Auftreffen der Einzelkörper auf dem Boden entsteht, sondern schon vorher während des Niederfallens
der Körper, deren Weiterzündung bzw. Weiterbrand d'.irch die intensive Luft- bzw. Sauerstoffzufuhr
während des Fallens verstärkt wird.
Als Kopfzünder 23 kommen in Frage bekannte
mechanisch oder elektronisch wirkende Zeitzünder
und für die Zündmasse 3 im Rohr 4 beispielsweise
Schwarzpulver, Metallpulver in Verbindung mit
Sauerstoffträgern, wie Nitrate od. dgl.
Für Form und Packung der Körper 10 ist entixh ·;
dend, daß alle beim Zündvorgang ausreichend vorge zündet werden und sie sich lagesicher in der Hülse S
um das Zündrohr 4 stapeln lassen, daß in der Re;ju
ίο zentrisch angeordnet ist. Als für eine BrikettieruM·
und Stapelung günstige Form hat sich die Trape.-form
gemäß Fig.4 und5 erwiesen, wobei Zündk.:
näle 22 mit eingepreßt sind, so daß Zündstrahk-:·
über die ganze Körpertiefe wirksam werden und siu auch in den Räumen 31 ausbreiten können. Dadurch
können auch Lagen erfaßt werden, die konzentrisch zu i*nd radial hinter einer ersten Lage gemäß F i μ ->
angeordnet sind. Selbstver .endlich sind auch ander
Formen denkbar, soweit sie rur den in diesem Vx
ao sammenhang gestellten Forderungen genügen.
Im Prinzip ist die Ausführungsviriante gem.i;.
Fig. 6 entsprechend aber als einfacher Hebel ausgebildet
und wirkt auch entsprechend, wenngleich hi. die Nebelkörper 11 nicht nuf die genannten Höht π
»5 gebracht werden. Auch hierbei wird von einer Zündeinrichtung
33 die Zündmasse 3 im Zündrohr 5 μ.-zündet, die wiederum die Nebelkörper 11 vorzündei
und die in der Druckkammer 9 untergebrachte Austoßladung 21 zündet. Durch Druckbeaufschlagun.-der
Zwischenscheibe 13 wird die Ladung unter At· wurf des leicht lösbaren Deckels 20 ausgetrieben un·
fliegt danach ebenfalls schrotschußartig auseinander. Das Zündrohr ist bei dieser Variante als ganz dünne,
nicht perforiertes Aiuminiumrohr ausgebildet, da-. ohne weiteres bei den hohen Zündteiiiperaturen verbrennt
bzw. auch leicht bersten und den Weg für die Vorzündjng freigeben kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Zündung einer nebel- oder flammenerzeugenden Masse, die aus zusammengestapelten
Einzelkörpern besteht, die gezündet von einer Ausstoßladung aus einer Hülse ausgestoßen
und über ein Zielgebiet ausgebreitet werden, wobei die Zündung längs der Achse der
Hülse erfolgt,dadurch gekennzeichnet, daß die in an sich bekannter Weise unter Zusatz
eines Bindemittels brikettierten Nebel- und/oder Brandkörper (10, 11) lagesicher in der Hülse
(1,2) um ein axiales Zündrohr (4,5) gestapelt und mit eingepreßten Zündkanälen (22) versehen
sind, wobei das Zündrohr (4,5) brennbar oder mit Zündlöchern (18) ausgebildet und mit einer
Zündmasse (3) gefüllt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (1) ein Geschoßnuntel
ist ul<i daß die von einem Kopfzünder (23) gezündete Zündmasse (3) die auf Seiten des
Geschoßbodens angeordnete Ausstoßladung (8) und eine Berstladung (14) zündet, wobei die
Berstladung den Oberteil (I?) der Hülse (1) abreißt und das Zündrohr (4) an Sollbruchstellen
(16) abtrennt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hüls; (2) ein Nebeltopf ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691913790 DE1913790C (de) | 1969-03-19 | Vorrichtung zur Zündung einer nebel oder flammenerzeugenden Masse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19691913790 DE1913790C (de) | 1969-03-19 | Vorrichtung zur Zündung einer nebel oder flammenerzeugenden Masse |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1913790A1 DE1913790A1 (de) | 1970-10-08 |
DE1913790C true DE1913790C (de) | 1973-06-20 |
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ID=
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2908217A1 (de) * | 1978-03-08 | 1979-09-20 | Raufoss Ammunisjonsfabrikker | Einheitsladung |
DE2830119A1 (de) * | 1978-07-08 | 1980-01-17 | Nico Pyrotechnik | Nebelladung fuer raketen und geschosse |
DE2819863A1 (de) * | 1978-03-14 | 1986-07-24 | Buck Chemisch-Technische Werke Gmbh & Co, 8230 Bad Reichenhall | Wurfkoerper |
DE4101392A1 (de) * | 1991-01-18 | 1992-07-23 | Buck Chem Tech Werke | Moerserpatrone mit nebelsatz |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2908217A1 (de) * | 1978-03-08 | 1979-09-20 | Raufoss Ammunisjonsfabrikker | Einheitsladung |
DE2819863A1 (de) * | 1978-03-14 | 1986-07-24 | Buck Chemisch-Technische Werke Gmbh & Co, 8230 Bad Reichenhall | Wurfkoerper |
DE2830119A1 (de) * | 1978-07-08 | 1980-01-17 | Nico Pyrotechnik | Nebelladung fuer raketen und geschosse |
DE4101392A1 (de) * | 1991-01-18 | 1992-07-23 | Buck Chem Tech Werke | Moerserpatrone mit nebelsatz |
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