DE19039C - Neuerungen an Druckregulatoren für Gas und Wasser - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

T Gas-Bereitung und -Beleuchtung.

Diese Neuerung betrifft diejenigen Apparate, durch welche der Druck von Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten derart regulirt wird, dafs die Gase etc.", ohne durch den Apparat zu strömen, auf den Boden eines im Innern desselben hängenden Gewichtes wirken, welches sich auf- und abbewegen kann. Der neue Apparat ist hauptsächlich geeignet, einen sehr hohen Druck auf irgend einen gewünschten niederen Druck zu rednciren.

Die Ausgleichung des Druckes geschieht durch Hebung oder Senkung eines Gewichtes, welches mit dem den Zuflufs des Gases oder der Flüssigkeit regulirenden Hahn oder Ventil in Verbindung steht.

Auf beiliegender Zeichnung stellt:

Fig. ι die Ansicht und

Fig. 2 den Grundrifs des Regulators dar.

Fig. 3 ist ein Verticalschnitt nach der Linie A-B der Fig. 2, und

Fig. 4 ein Horizontalschnitt nach der Linie C-D der Fig. 3.

α ist ein äufserer, zur Aufnahme der Flüssigkeit oder des Gases bestimmter und an seinem oberen Rand mit dem Flantsch b versehener, unten geschlossener Cylinder; c ist ein innerer, unten offener, concentrisch in α befindlicher Cylinder, welcher mit dem Flantsch d auf dem Flantsch b aufliegt, unten jedoch vom Boden des Cylinders α absteht und durch den Deckel e mittelst der Schrauben / mit dem Cylinder a fest verbunden ist; g ist der zwischen den beiden Cylindern befindliche Raum, mit dem inneren Raum des Cylinders c communicirend; h ist ein an der Stange i hängendes Gewicht, welche Stange i durch den Deckel e geht und durch den Hebel j mit dem Wirbel des Hahnes k verbunden ist. Durch das Rohr / strömt die zu regulirende Flüssigkeit oder das Gas zu und durch das Rohr m ab; letzteres Rohr ist durch das Zweigrohr ti mit dem Raum g verbunden. ο ist ein am inneren Cylinder c angegossener Flantsch, um das Spritzen des in dem Cylinder a befindlichen Quecksilbers zu verhüten.

Die Wirkung dieser Apparate ist die folgende : j

Gas oder irgend eine Flüssigkeit, durch das Rohr /, den Hahn k und das Rohr m strömend, tritt durch das Zweigrohr η in den Raum g und drückt auf die Oberfläche des in diesem Raum befindlichen Quecksilbers. Dieses wird dadurch im inneren Cylinder c steigen, das Gewicht h mit der Stange i heben und durch den Hebel j den Hahn oder irgend ein Ventil so stellen, dafs der Druck auf einen gewissen Normaldruck herabsinkt. Fällt der Druck der bei / einströmenden Flüssigkeit oder des Gases, so wird sich das Gewicht h senken und der Hebel j den Hahn k oder das Ventil etwas mehr öffnen und hierdurch den Druck erhöhen. Wenn kein Gas verbraucht wird, so wächst der Druck so lange, bis der Hahn oder das Ventil sich schliefst und kein Gas mehr durchläfst. Die beiden Cylinder können auch, anstatt in einander, neben einander gestellt werden oder sonst in irgend einer Lage communicirend angebracht werden, ohne dafs hierdurch das Wesen dieser Neuerung geändert wird.

Für niederen Druck nimmt man statt Quecksilber eine specifisch leichtere Flüssigkeit, sowie auch ein leichteres Gewicht h.

Dieser Apparat wirkt auch infolge der absperrenden Flüssigkeit als Sicherheitsventil. Im Fall nämlich durch ein Festsetzen des Hahnes oder Gewichtes Ueberdruck entsteht, wird durch das einströmende Gas das Quecksilber oder irgend eine andere, den Cylinder c unten absperrende Flüssigkeit in diesem Cylinder in die Höhe getrieben, bis das Gas vom Boden aus in diesen Cylinder eintreten und durch das Quecksilber durchblasen kann, sobald der Deckel e mit einer Auslafsöffnung zu diesem Zweck versehen ist.

Dieser Regulator eignet sich vorzüglich für Leuchtgas, und können die Einzelheiten der beschriebenen Construction auf verschiedene Art ausgeführt werden, ohne das Princip und das Wesen der Neuerung zu beeinträchtigen, welches in der Wirkung einer absperrenden Flüssigkeit auf einen beweglichen Boden und einem damit verbundenen Regulirhahn besteht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Auf einen Druckregulator für Gase und Flüssigkeiten jeder Art, bei welchem diese Gase und Flüssigkeiten nicht durch den Apparat zu strömen brauchen, sondern durch Vermittelung einer entsprechenden Flüssigkeit, wie z. B. Quecksilber, auf den durch ein Gewicht h gebildeten beweglichen Boden eines Gefäfses c drücken und durch diese Bewegung vermittelst der Stange i und des Hebels j den Druck selbstthätig durch Oeffnen und Schliefsen eines Hahnes k reguliren.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.