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11 Türverschluss für Stahlblech-Schaltschränke
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Gegenstand der Neuerung ist ein Türverschluss, der sich insbesondere zum Einbau
in solche Stahlblech-Schaltschränke eignet, für die eine erhöhte Schutzart gefordert
wird. Solche Schaltschränke von erhöhter Schutzart sind z. B. die staub-und spritzwassergeschützten
Stahlblech-Schaltschränke. Bei diesen besitzt die Tür am Orte des Verschlusses eine
in Richtung Türrahmen abgebogene Kante. Eine ebenfalls, jedoch in entgegengesetzter
Richtung abgebogene Kante des Türrahmens wird beim Verschluss der Tür in eine elastische
Dichtungsmasse, beispielsweise aus Gummi, gedrückt, die in einem Raum zwischen der
abgebogenen Türkante und einer der Türinnenfläche in Nähe der abgebogenen Kante
aufgesetzten Halteleiste eingebettet ist. Auf diese Weise ist die Abdichtung des
Schaltschrank-Innenraumes gegen eindringenden Staub und eindringendes Spritzwasser
völlig sichergestellt.
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Der neuerungsgemässe Verschluss ist in seinen Einzelheiten shhr einfach
herstellbar und auch mit Leichtigkeit in die Schaltschranktür einzubauen. Neuerungsgemäss
ist die den Verschluss bewirkende Zunge auf einen frei von der Tür her betätigbaren,
jedoch nicht eindrehbaren Gewindebolzen aufgebracht, der über eine begrenzte Drehbewegung
der Zunge hinaus, deren Axialbewegung erzwingt. Dabei dient in einer Fortführung
des Neuerungsgedankens der Erhöhung der Gewindereibung zwischen Zunge und Bolzen
eine über den letzteren gezogene, sich gegen die Zunge und gegen die Tür hier beispielsweise
mittelbar abstützende Druckfeder.
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Weiterhin sieht die Neuerung eine Formgebung bzw. Ausbildung der Zunge
an ihrem verschlussfernen Ende vor, die die Zunge in verzugs= weise um 900 gegeneinander
winkelversetzten Drehstellungen zum Anschlag bringt. Von dem Augenblick an, in dem
die Zunge in erwähnte
Anschlagstellungen gelangt, führt jede weitere
Drehbetätigung des Gewindebolzens zu einer Axialverschiebung der Zunge. Ist beispielsweise
bei vollzogenem Türverschluss die Druckwirkung der abdichtenden elastischen Masse
auf die abgebogene Kante des Türrahmens so stark, dass die Zunge tonrtz der Drehbetätigung
des Gewindebolzens nicht in eine Drehbewegung eintreten kann, so wirkt also die
Drehbetätigung des Gewindebolzens ausschliesslich im Sinne einer Herabsetzung der
von der elastischen Abdichtungsmasse herrührenden Verschluss-Druckkraft. Erst wenn
die letztere auf einen bestimmten gewissen Betrag abgesunken ist, wird die Gewindereibung
zwischen Zunge und Bolzen wirksam, wie sie von der über den Gewindebolzen gezogenen
und sich gegen die Zunge und gegen die Tür, hier beispielsweise mittelbar, abstützenden
Druckfeder herrührt.
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Des weiteren ist neuerungsgemäss am Gewindeende des Gewindebolzens
noch ein Anschlag für die Zunge vorgesehen. Durch diesen"Sicher- |
heits"-Anschlag wird das Öffnen des neuerungsgemässen Türverschlusses auf jeden
Fall sichergestellt und selbst bei ungenügender Gewindereibung zwischen Zunge und
Gewindebolzen das Herausdrehen der Zunge im Drehsinne des Gewindebolzens erzwungen.
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In besonders einfacher und vorteilhafter Weise sind die bewegten bzw.
bewegbaren Teile des neuerungsgemässen Türverschlusses, wie beispielsweise Gewindebolzen
usw., von einem Bügel gehalten, der gleichzeitig als Anschlag zur Begrenzung der
Zungendrehbewegung dient. Vermöge dieses Bügels gestaltet sich der Einbau des erfindungsgemässen
Türverschlusses in die Schaltschrank-Tür ganz besonders einfach.
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In der Zeichnung ist neuerungsgemäss der Verschluss an einem Ausführungsbeispiel
schematisch veranschaulicht. Dabei gibt die Fig. 1 einen Schnitt durch die abgekantete
Stahlblech-Tür eines staub-und spritzwassergeschützten Stahlblechschrankes und den
Einbau des neuerungsgemässen Verschlusses in die Türwand wieder.
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Die Fig. 2 zeigt die Innenansicht eines eingebauten Verschlusses nach
der Neuerung.
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In beiden Figuren machen die strichpunktierten Linien den Verschluss
in geöffnetem Zustande erkenntlich.
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Es sind in den einzelnen Figuren wiederkehrende Teile mit gleichbleibenden
Kennzahlen versehen. Es bedeutet 1 die Zunge, die den Verschluss bewirkt. Sie ist
auf einen Gewindebolzen 2 aufgebracht, der einen beliebig ausgebildeten Kopf 3 besitzen
kann. Bei Drehbetätigung des Gewindebolzens 2 über dessen Kopf 3 wandert die Zunge
1 in axialer Richtung des Gewindebolzens 2 aus und führt ausserdem eine Drehbewegung
um den Gewindebolzen 2 als Achse aus. Die Drehbewegung kommt zustande vermittels
einer durch die Druckfeder 4 hervorgerufenen verstärkten Gewindereibung. Erwähnte
Druckfeder 4 stützt sich nach oben gegen die Zunge 1 und nach unten auf die Zwischenscheibe
7 ab. Der Aufnahme des Gewindebolzens 2 mit Druckfeder 4 und Zunge 1 dient der Haltebügel
5. Dieser ist so ausgebildet, dass er eine leichte Montage durch Niet-, Schraub-oder
Schweissverbinung gestattet, und dabei gleichzeitig die Begrenzung der Zungen-Drehbewegung
übernimmt. Der Gewindebolzen 2 ist zwecks besserer Lagerung am Haltebügel 5 an seinem
freien oberen Ende verjüngt. Am Ansatz dieser Verjüngung, d. h. am Gewinde-Ende
des Gewindebolzens 2, befindet sich eine ringförmige Überwurfscheibe 6, deren Bewegung
in Richtung des oberen Ende des Gewindebolzens durch den in den Gewindebolzen fest
eingebrachten Spannstift 8 verhindert ist. Schlägt die Zunge 1 an die Scheibe 6
an, so wird mit der Drehbewegung des Gewindebolzens 2 auch bei unzureichender Gewindereibung
zwischen Zunge und Gewindebolzen die Zunge mitgenommen und damit das Öffnen des
neuerungsgemässen, hier beispielhaft wiedergegebenen Türverschlusses, auf jeden
Fall sichergestellt. Mit 9 ist der Türrahmen des Schaltschrankes an der Öffnungsstelle
und mit lo die abgebogene Kante der Tür am Orte des Verschlusses bezeichnet. Der
Türrahmen'9 ist an seinem innenseitigen Ende auch abgekantet und zwar in entgegengesetzter
Richtung wie die Tür 10. Mit der erwähnten abgebogenen Kante$ des Türrahmens greift
dieser in eine elastische abdichtende Masse, die in dem Raum zwischen der abgebogenen
Kante der Tür und einer der Tür innenseitig aufgesetzten, hier nicht näher bezeichneten
Leiste eingebettet ist.
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Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, dienen der Drehwinkelbegrenzung
der Zunge zwei verschlussferne, an sich lineare und senkrecht aufeinanderstehende
Kanten der Zunge. Diese linearen Kanten gehen über einen Kreisbogen ineinander über.
Die Drehwinkelbegrenzung kommt dadurch zustande, dass sich die eine oder die andere
der verschlussfernen linearen Kanten der Zunge gegen den Bügel 5 als Anschlag legen.
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Die Zunge kann so ausgebildet werden, beispielsweise durch eine in
der Fig. 1 wiedergegebene Kröpfung, dass die Anwendung des neuerungsgemässen Verschlusses
bei verschiedenen Abkanthöhen der Tür möglich wird.
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Ist, wie beispielsweise in der Fig. 1 wiedergegeben, die Tür verschlossen,
so wird mit einer Drehbetätigung des Kopfes 3 des Gewindebolzens 2 die Klebkraft
zwischen der Zunge 1 und dem Türrahmen 9 anfänglich so gross sein, dass sie eine
Drehbewegung der Zunge verhindert. Mit der Drehbetätigung des Kopfes 3 des Gewindebolzens
2 wird also zunächst einmal eine Axialverschiebung der Zunge 1 eintreten. Sie wird
sich so lange fortsetzen, bis die durch die Feder 4 bewirkte Gewindereibung zwischen
Zunge 1 und Gewindebolzen 2 die vom Abdichtungspolster 9 überwiegt. Von diesem Moment
ab vollzieht sich mit der Drehbetätigung des Gewindebolzens 2 die Drehbewegung der
Zunge 1 in dem Sinne, dass die Tür geöffnet werden kann.
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Der neuerungsgemässe Verschluss kann sowohl in links-als auch in rechts
schliessende Türen eingebaut werden.