DE182023C - - Google Patents

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DE182023C
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card
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
    • D03C3/00Jacquards

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Knitting Machines (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Nach vorliegender Erfindung soll eine gewöhnliche Jacquardmaschine so eingerichtet werden, daß sie zur Damastweberei zu benutzen ist. Es soll dies dadurch geschehen, daß außer dem Nadel- und Platineneinsatz, bei welchem jede Nadel nur eine Platine in Tätigkeit setzt, eine Vorrichtung zum Anheben je einer Längsreihe von Platinen unter Einfluß einer Hilfs- oder Bindungskarte zur
ίο Anwendung kommt, die nur für Grundbindung bestimmt ist. Mit dieser Einrichtung kann man Jacquardware weben, wenn man gewöhnliche Musterkarten verwendet, die für Grund und Figur Bindung enthalten; man kann Halbdamast (Tringles) weben, wenn man Musterkarten verwendet mit Bindungen nur für die Figur; Ganzdamast kann man aber weben, wenn die Musterkarten ohne Bindung und nur für die Figur gelocht sind.
In der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht, und zwar zeigen: Fig. 1 die Seitenansicht, Fig. 4 die Vorderansicht, Fig. 2, 3, 5 und 7 bis 14 Einzelheiten der Maschine; Fig. 6 stellt eine Mustervorlage für Vergrößerung, Fig. 8 und 10 Seitenansichten, Fig. 9 und 11 Draufsichten der Nadelanordnung, Fig. 12 und 13 die Bewegungseinrichtungen für die beiden Prismen dar.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine Jacquardmaschine, welche für gleichzeitige Figur- und Bindungshebung nach System Wilke mit wendbaren Messern eingerichtet ist. Um die in den Musterkarten fehlenden Bindungen erzeugen zu können, werden schwingend angeordnete Messer a verwendet und die zugehörigen Platinen d zu beiden Seiten der Maschine auf hoch und tief bewegliche Stäbe e gestützt. Jeder dieser Stäbe ruht beiderseits auf je einem Winkel s, die an Platinen befestigt sind. Der Platinenboden C dient den Winkeln s zur Stützung und den hindurchgeführten Platinen zur Führung.
In bekannter Weise sind die Bindungsplatinen d an ihrem oberen Ende mit einem Haken versehen und werden mittels einer Feder h gegen die Messer a (Fig. 4) gedrückt, so daß beim Auf- und Niedergehen der Messerrahmen A die Platinen mitgenommen werden können. Die Bindungsplatinen d können aber unter Einfluß von Nadeln i gegen die Wirkung der Feder h zurückgedrückt werden, so daß die hochgehenden Messer α sie nicht mitnehmen können. Zu diesem Zwecke sind die Wellen f neben den Platinen angeordnet, deren federnde Arme g mit ihrem freien Ende zwischen dem Ansatz einer Nadel i und den Platinen d geklemmt sind (Fig. 1, 2, 4, 10 und Ii).
Die Nadeln i stehen unter dem Einfluß einer Hilfskarte, welche auf einem kurzen Bindungsprisma E aufgelegt wird, das in derselben Achsenrichtung mit dem Figurenprisma F für die Jacquardkarte lagert. Von den 32 Lochungen der Karte wirken indessen nur die Lochungen 1 bis 16 auf die Nadeln 2 und die zugehörigen Bindungsplatinen d ein (Fig. 4, 10 und 11). Bewirkt die Karte eine Bewegung der Nadel i gegen den federnden Arm g, so werden unter Vermittlung der Welle / und der beiden Arme g beide Bin-
dungsplatinen d zurückgedrückt, so daß beide Messer α (Fig. 4) die Haken der Platinen beim Hochgehen nicht fassen und ein Tiefgang der Bindungsplatinen d, welche auf einer gemeinschaftlichen Schiene e sitzen, ungehindert erfolgen kann.
Der Messerkasten A sowohl wie der Platinenboden C werden in bekannter Weise mittels Exzenters oder Kurbel am Webstuhl dauernd auf- und niederbewegt. Dabei werden von dem Messerkasten A alle Messer mitgenommen. Die Platinen aber, welche von den Messern nicht erfaßt werden, folgen mit der Schiene a, an der sie befestigt sind, durch Eigengewicht dem niedergehenden Platinenboden C. Bei der vorbeschriebenen Einstellung der Messer e werden die Bindungsplatinen d freigegeben und diese gehen deshalb mit ihrer Schiene e zugleich mit dem Platinenboden C nieder. Auf diese Weise wird je eine Längsreihe von Platinen unter Einfluß der Hilfs- oder Bindungskarte zum Hoch- oder Tiefgang bestimmt.
Die Messer α greifen in bekannter Weise in die Kerben des seitlich verschiebbaren Stabes ν ein (Fig 2). Sollen die Messer nicht zur Wirkung kommen, so genügt es, die Leiste ν seitlich zu verschieben und sie mittels eines Stiftes v3 in der verschobenen Lage (Fig. 2) festzuhalten. In dieser Lage können die Messer α mit den Bindungsplatinen nicht mehr in Eingriff kommen.
Die Löcher 17 bis 32 in dem kleinen Prisma E dienen dazu, das Wenden der zu den Platinen χ gehörigen Messer a1 zu ermöglichen, und zwar unter Benutzung der Nadeini1 (Fig. 7, 10 und 11); letztere greifen zunächst an einem federnden Arm (Federplatine) b an (Fig. 7, 10 und ii), dessen oberes Ende mit einem am Messer al sitzenden Arm aa gelenkartig verbunden ist, dessen unteres Ende Führung in dem Platinenboden C erhält. Drückt eine nicht gelochte Karte auf dem Bindungsprisma E die Nadel i1 nach rechts, so folgt die Federplatine b dieser Bewegung, und das Messer a1 wird nach links umgelegt. Alle Platinen χ dieser Reihe, welche von einer nicht gelochten Karte auf dem Figurenprisma F abgedrückt sind, können sonach von dem aufgehenden Messer al nicht mitgenommen werden und erhalten Tiefgang. Sobald die Nadel i' wieder zurückgeht, nehmen auch die Messer a\ welche zurückgedrückt waren, unter Wirkung der Federn c (Fig. 7, IO und 11) ihre Ruhestellung wieder ein.
Die Platinen χ (Fig. 3, 4, 8 und 9) der Jacquardmaschine sowie die zugehörigen, vom Figurenprisma F beeinflußten Nadeln k sind von bekannter Ausführung. Die Platinen können von Holz sein, die Nadeln aufgesetzte Spiralfedern haben (zu vergleichen die beiden linken Platinen der B"ig. 3 bezw. die untere der Fig. 9), oder es können die Platinen aus selbstfederndem Draht bestehen und dazu passende Nadeln genommen werden (zu vergleichen die beiden rechten Nadeln der Fig. 3 bezw. die obere der Fig. 9). Für den vorliegenden Zweck ist dies nebensächlich. Nur kommt es darauf an, daß jede Nadel nur auf eine Platine einwirkt.
Auch die Benutzung von Verdolkarten (Fig. 5) ist für den vorliegenden Zweck möglich, nur müßte eine entsprechende Anordnung am Jacquardgestell zur Verwendung kommen.
Werden Karten auf dem Figurenprisma F benutzt, welche zugleich für Bindung und Figur geschlagen sind, so kann die vorliegende Webmaschine zur gewöhnlichen Jacquardweberei verwendet werden, und zwar als Hoch- und Tieffachmaschine.
Bei der Damastweberei sollen aber Karten benutzt werden, welche nur für das Muster geschlagen sind, also keine Bindungen geben. Man kann deshalb diese Karten zugleich dazu benutzen, um die Muster vergrößert wiederzugeben, wenn man nur dafür sorgt, daß die jeweiligen Musterschüsse wiederholt werden können, ohne daß eine Drehung des Figurenprismas F erfolgt. Um darauf einzuwirken, ist das kleine Bindungsprisma E in einer mittleren Abteilung, also zwischen den Lochungen 16 und 17, mit zwei Löchern versehen, in welche eine Doppelnadel m, m (Fig. 1, 12, 13 und 14) eindringen kann. Die Nadel steht durch die Schubstange q mit dem Wendehaken ρ in Verbindung, und zwar durch Vermittlung des Doppelhebels n, n1, der auf der Welle 0 sitzt. Der Wendehaken ρ bewegt sich auf dem Bolzen j mit einem Schlitzloch und wird durch eine Feder / in die Endstellung gezogen, d. h. zur Berührung mit der Stelleiste \ gebracht. In dieser Stellung kann weder der obere noch der untere Haken der Gabel ρ einen der Stifte ^1 erfassen, welche zum Wenden des Figurenprismas F dienen. Das Figurenprisma F wird nur gewendet, wenn die Karte das Eintreten der beiden Nadeln m, m in die zwei Löcher des Bindungsprismas.E"gestattet (Fig. 13). Mit Eintreten der Nadeln m, m macht der Hebel n, nl einen Ausschlag und zieht die Schubstange q sowie den Wendehaken ρ zurück. Bei der Schubbewegung des Figurenprismas F kommt nunmehr einer der Stifte ^1 mit einem Hakenende des Wrendehakens ρ in Eingriff, und es muß die Wendung des Prismas erfolgen.
Soll eine Vergrößerung des Musters erfolgen, so wird die Vorlagekarte (Fig. 6) für das Muster abgelesen. Wäre diese Vorlage beispielsweise für 440 Platinen gezeichnet und es soll mit 1320 Platinen gewebt werden, so
entspricht für diese dreifache Vergrößerung nur in der Breite des Musters beim Lesen der Semper je ein Quadrat der Zeichnung (Fig. 6) einem Kettenteil in der Ware, d. i. gleich drei Schnuren im Semper und drei Löchern in der Musterkarte hintereinander. Die Länge des Musters wird dadurch beglichen, daß nur zwei von drei Bindekarten auf dem Bindungsprima E für die Nadel m, m
ίο gelocht werden, so daß auf einer Musterkarte drei Schüsse hintereinander ausgeführt werden können.
Soll Halbdamast (Tringlesware) gewebt werden, so muß man alle Messer α abstellen (Fig. 2 und 4). Es geschieht dies durch Drehen der Welle ν1, die mit dem Arm ν'2 in die Leiste ν eingreift (Fig. 1). Aber auch die Stelleiste \ wird gelöst und so weit vorgerückt, bis das Schlitzloch der Gabel ρ gegen den Bolzen 7 sich legt, damit für jeden Schuß auch ein Fortschalten der Muster- und der Bindungskarte erfolgen kann; hierbei werden aber auf dem Figurenprisma F Müsterkarten verwendet, welche Bindung nur im Muster haben. Der Grund erhält Bindung durch Hilfskarten nur auf den Prismen E, welche nur mit den Lochungen 1 bis 16 arbeiten. Die Löcher 17 bis 32 bleiben offen.
Der wesentliche Vorzug der vorliegenden Einrichtung besteht also darin, dieselbe Maschine als gewöhnliche Jacquard- wie auch als Damast-Maschine benutzen zu können. Im letzteren Fall ist es möglich, das Muster nach kleiner Zeichnung, entsprechend der vorhandenen Platinenanzahl, unbeschränkt vergrößert ausführen zu können, und zwar dadurch, daß die Größe der Kettenteile durch Lochen der Musterkarte und die Größe der Schußteile durch mehrere Schüsse auf ein Musterblatt bestimmt werden kann.
Ein weiterer Vorzug der vorliegenden Maschine besteht darin, daß je nach Bedarf die Erzeugung der Bindung durch die Karten fürs Muster oder durch die besonders angeordneten Bindekarten erfolgen kann, je nachdem die eine oder die andere Gewebeart dies erfordert.
Es sei hiermit ausdrücklich hervorgehoben, daß das Bindungsprisma E auf der Achse des Figurenprismas F mit der die Lochung für die Steuerung der Bindeplatinen d der Messerwendung für die Figurmesser al und des Wendehakens ρ des Figurenprismas F enthaltenden Karte nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. Es können vielmehr beliebig andere Mittel zu diesem Zweck Verwendung finden.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Jacquard-Damast-Maschine, dadurch gekennzeichnet, daß bei derselben für jeden Kettenfaden des Musterrapportes eine Platine, eine Nadel sowie ein Kartenpunkt und eine von einer Bindungskarte beeinflußte Vorrichtung zum Ausheben je einer Längsreihe von Platinen vorgesehen ist, welche Vorrichtung bei Verwendung solcher Musterkarten, in denen das Muster einschließlich der Bindungen für Grund und Figur gelocht ist, ganz außer Tätigkeit bleibt (Jacquardware), solcher Musterkarten, in welchen nur das Muster und dessen Figurenbindung gelocht ist, die Aushebung der Grundbindung vermittelt (Halbdamastware), solcher Musterkarten, in welchen nur das Muster gelocht wird, die Aushebung sowohl der Grund- als auch der Figurbindung veranlaßt (Ganzdamastware).
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
    Berlin. Gedruckt in der reichsdruckerei.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3175851A (en) * 1962-06-27 1965-03-30 M B Skinner Company Bell joint pipe clamp with rockable drawbolts

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3175851A (en) * 1962-06-27 1965-03-30 M B Skinner Company Bell joint pipe clamp with rockable drawbolts

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