DE181830C

DE181830C -

Info

Publication number: DE181830C
Application number: DENDAT181830D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 181830 KLASSE 57a. GRUPPE

EMIL WÜNSCHE

in REICK β. DRESDEN. -

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Juni 1906 ab.

Um die verhältnismäßig umfangreichen oder schweren photographischen Kassetten aus Holz oder Metall entbehrlich zu machen, hat man bereits billige und leichte Packungen für lichtempfindliche Platten, Films, Papiere oder dergl. in den Handel gebracht, die entweder selbst als Kassette dienen oder durch Einlegen in einen kassettenartigen Rahmen bei der Aufnahme verwendet werden. Es

ίο hat sich nun bei solchen Packungen, deren Platten nach der Aufnahme nicht in einen besonderen Sammelraum gebracht, sondern in der Packung aufbewahrt werden, herausgestellt, daß es nicht möglich ist, die Packung wieder vollständig gegen das Eindringen von Licht zu sichern.

Man hat bereits versucht, am Ende der zum Halten der Platte oder des sonstigen Schichtträgers dienenden Unterlage eine Leiste anzubringen, die nach außen federnde Blätter besitzt, damit die Hülse sich zwischen diesen Blättern und der Unterlage einklemmt.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine solche mit einem Belichtungsrahmen zusammen anzuwendende Tageslichtpackung für Platten, Films, Papiere oder dergl., die aus einer den Schichtträger aufnehmenden Unterlage und einer über diese zu schiebenden lichtdichten Hülse besteht. Die Unterlage trägt oben und an beiden Seiten schmale Ansätze, die zur Befestigung der Platte um diese herumgefalzt werden.

Die Erfindung besteht darin, daß die Unterlage für den Schichtträger am unteren Teile einen diesen Teil umfassenden, mit federnden Umbiegungen versehenen Schuh besitzt, so daß eine lichtsichere Abdichtung durch die zwischen die Blätter des Schuhes und die Unterlage sich einzwängenden unteren Ränder der Hülse sowie durch die sich gegen die Hülse legenden federnden Umbiegungen des Schuhes erreicht wird. Infolge der besonderen Ausbildung dieses Schuhes kann die an sich bekannte überzuschiebende lichtdichte Hülse nach der Aufnahme in ihre Abdichtung mit Sicherheit eingeleitet werden, da derselbe außer den federnden Umbiegungen seitliche Vorsprünge besitzt.

Die Hülse trägt an ihren unteren Kanten über ihre ganze Breite gehende schmale Leisten h. Beim Ausziehen bringt sie die in der Ruhelage gegen sie anliegenden und gleichzeitig mit als Abdichtung dienenden federnden Umbiegungen f in eine solche Lage, daß sie ungefähr senkrecht auf der Unterlage stehen, wodurch der Schuh auseinander gespreizt wird. Wenn nach der Aufnahme die Hülse wieder eingeschoben wird, so erleichtert der auseinander gespreizte Schuh das Einschieben der Hülse, so daß sie unbedingt in ihre ursprüngliche Lage zurückkehrt. Nach dem Einschieben der Hülse sind die Umbiegungen wieder nach innen umgelegt.

Die seitlichen Vorsprünge e des Schuhes, die durch schräge Falten entstehen, haben weiterhin den Zweck, zum Festhalten der Packung in einem dazugehörigen Belichtungsrahmen beizutragen, indem sie in entsprechende Aussparungen desselben hineingelegt werden. Außerdem bewirken die schrägen Falten, daß, wenn die Hülse nach der Belichtung wieder hineingeschoben wird,

ίο sich der Schuh durch Strecken der Falten wieder an die Hülse anlegt und somit eine noch bessere Lichtabdichtung veranlaßt.

Der Belichtungsrahmen besteht in üblicher Weise aus zwei aneinander gelenkten Teilen.

Diese beiden Teile besitzen je eine der Bildgröße entsprechende Öffnung, so daß eine Mattscheibe eingelegt werden kann, um das Bild einzustellen. Diese Mattscheibe kann auch in geeigneter Weise in dem Belichtungsrahmen so befestigt werden, daß zwecks Herstellung einer Aufnahme die Tageslichtpackung vor dieselbe hineingelegt wird. Zur weiteren Befestigung der Packung dienen zwei Metallstifte, die in entsprechende Löcher der Packung eingreifen. Dieser Belichtungsrahmen ist hier nur beschrieben, um die Anwendungsweise der Kassette zu zeigen.

Auf der beiliegenden Zeichnung stellt Fig. ι eine Ansicht der Packung, Fig. 2 und 3 einen Längsschnitt in größerem Maßstabe durch den unteren Teil der Packung dar, während Fig. 4 den Belichtungsrahmen mit eingelegter Packung zeigt.

Auf einer Unterlage α aus Papier, Karton oder dergl. wird eine Platte, Film oder dergl. b dadurch befestigt, daß an den Seiten und an der oberen Kante der Packung hervorstehende schmale Streifen c um die Platte herumgebogen werden. Am unteren Teile der Unterlage ist ein Schuh d angebracht, der durch seine seitlichen Falten Vorsprünge e bildet. An der offenen Seite des Schuhes sind federnde Umbiegungen f vorhanden, die, wie Fig. 2 zeigt, bei geschlossener Packung sich gegen die Hülse' g legen. Nach dem Herausziehen der Hülse (s. Fig. 3) stehen diese Umbiegungen fast senkrecht zur Unterlage α und halten den Schuh geöffnet. Aus Fig. 4 ist ersichtlich, wie die Packung in dem Belichtungsrahmen, der aus zwei Teilen mit Öffnungen . besteht, durch Aussparungen Vi und Metallstifte η festgelegt wird. Durch Federn wird die Packung gegen den oberen Rahmen gedrückt, so daß sich die Platte oder der Film in der Belichtungs-Stellung befindet.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Aus einer mit ihrer offenen Seite in einen Schuh eintretenden Überschiebhülse bestehende Packung für einzelne photographische Schichtträger, dadurch gekennzeichnet, daß an den langen Kanten des an den Seiten zusammenhängenden Schuhes (d) federnde Umbiegungen ff) angebracht sind, die im geschlossenen Zustande der Packung sich mit ihrer freien Kante gegen die Überschiebhülse (g) lehnen und beim Herausziehen durch an der Hülse angebrachte Anschläge (h) aufgespreizt werden.

2. Ausführungsform der Packung nach Anspruch 1, bei der die Hülse (g) an ihrem offenen Ende mit über ihre ganze Breite reichenden Leisten (h) versehen ist, durch die beim Herausziehen der Hülse die federnden Umbiegungen (f) aufgespreizt werden.

3. Ausführungsform der Packung nach Anspruch 1, bei welcher der Schuh (d) an seinen Schmalseiten (e) so gefaltet ist, daß seine Öffnung erheblich breiter als die Hülse ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.