DE17992C - Neuerungen an Steuerschrauben - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 6S: Schiffbau und Schiffsbetrieb.

GEORG W. CLAUSSEN in BREMERHAVEN. Neuerungen an Steuerschrauben.

Patentirt im Deutschen Reiche vom g. September 1881 ab.

Diese Art der Steuerung mittelst der Schraube, welche den Zweck hat, die Wirkung des Ruders zu erhöhen bezw. zu ersetzen, unterscheidet sich von anderen bekannten Constructionen dieser Art dadurch, dafs die Schraube in ihrer senkrechten Mittelaxe oder Mittelebene in horizontaler Richtung drehbar gelagert ist und dafs die horizontale Verstellung der Schraube beim Bewegen des Ruders um diese Mittelaxe erfolgt. Die Drehungsaxe der Schraube, um welche die horizontale Verstellung erfolgt, fällt mit der Aufhängungs- oder Drehungsaxe des Ruderrahmens zusammen.

Die Construction der Steuerung ist derart, dafs die Schraubenwelle an ihrem hinteren Ende einen kugelförmigen Wulst erhält. Diese Kugel ist in der Längenrichtung der Welle mit einem Schlitz versehen, welcher zur Aufnahme eines Bolzens dient (eventuell auch noch einer Lagerbüchse), um welchen bezw. mit welchem der Schraube eine Verstellung von 60 bis 8o° zur Wellenaxe gegeben werden kann.

In der Nabe der Schraube, welche die Kugel umfafst, sind die Enden dieses Querbolzens gelagert oder auch befestigt, und ist aufserdem die Nabe hinten derartig verlängert, dafs eine weitere Lagerung mittelst eines Zapfens im oder an dem Ruderrahmen erfolgt. Das Ruder kann von üblicher Form sein und wird am Hintersteven sowie an dem verlängerten Kiel derart befestigt, dafs seine Aufhängungsaxe durch die Kugelmitte geht. Auf diese Weise bildet das Ruder mit dem Hintersteven und der Verlängerung des Kiels zusammen den Schraubenrahmen.

In beiliegender Zeichnung ist die Construction dargestellt, und zwar sind Fig. 1 und 2 bezw. seitliche Ansicht und Grundrifs des hinteren Endes eines Schiffes, welches mit der Steuervorrichtung versehen ist. Fig. 3 bis 7 sind Detaildarstellungen der Construction in verschiedenen Modificationen der Ausführung.

Es ist A die Schraubenwelle mit dem kugelförmigen Wulst B, welcher die Nabe D der Schraube 5 trägt. Die Nabe ist am hinteren Ende mit Hülfe des Zapfens e am Ruderrahmen R gelagert und dreht sich entweder auf diesem am Ruder befestigten Zapfen, wie Fig. ι bis 4 zeigen, oder der Zapfen ist auch in der Nabe befestigt und wird dann drehbar im Ruderrahmen gelagert, wie Fig. 6 zeigt.

In dem kugelförmigen Wulst B befindet sich der Schlitz r, welcher zur Aufnahme eines im mittleren Theil rechteckigen Bolzens m dient, der die Drehungs- oder Verstellungsaxe der Schraube bildet, sobald das Ruder R für die Zwecke der Steuerung bewegt wird. Fig. 2 zeigt die Stellung des Ruders und der Schraube in verschiedenen Steuerlagen. Der Bolzen m kann entweder in dem Wulst B durch den centralen Schraubenbolzen 0 gehalten werden, wie Fig. 3 und 4 zeigen, oder der Bolzen m kann auch fest in der Nabe D sitzen, wie in der Construction nach Fig. 6 bis 8. Im ersteren Fall mufs die Nabe D aus zwei Theilen bestehen, welche mit Lagerschalen h h^l versehen sind und über die Bolzenenden gebracht und dann durch Schraubenbolzen ζ ζ . . . verschraubt werden. In der anderen Construction befindet sich das vierkantige Lagerfutter / in dem Schlitz r und der Bolzen dreht sich in diesem Futter.

Um ein Einspülen des Wassers in die Nabe möglichst zu verhüten, kann vor der vorderen Oeffnung derselben ein Schutzblech H angebracht werden, welches mit rotirt und Ausschnitte für die Flügel der Schraube hat.

Claims (1)

1. Patent-An spruch:

   Die Verbindung des Ruders mit der Schraube und der Schraubenwelle in der Weise, dafs die Nabe der Schraube in der Drehungs- und Aufhängungsaxe des Ruderrahmens um einen Wulst der Schraubenwelle gelagert ist und durch den Verbindungs- und Lagerungszapfen zwischen Ruderrahmen und Schraubennabe bei Drehung des Ruderrahmens demselben folgen mufs und dadurch die Steuerung des Schiffes unterstützt oder bewirkt.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.