DE1796093A1 - Verfahren zum Aufbringen eines Phosphatueberzuges auf Metalle - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen eines Phosphatueberzuges auf MetalleInfo
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Description
METALLGESELLSCHAFT Frankfurt/faain, den 27.8.1968
Aktiengesellschaft DrBr/BP
Prankfurt (Main)
prov. Nr. 3641
Verfahren zum Aufbringen eines Phosphatüberzuges
auf Metalle
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zum
Aufbringen eines Phosphatüberzuges auf Metalle, insbesondere Eisen und Stahl, mit Hilfe von wässrigen, sauren,
Ghlorat enthaltenden Zinkphosphatlösungen. ä
Es ist seit langem bekannt, zum Aufbringen von Phsiaphatüberzügen
auf Metalle wässrige, saure Zinkphosphatlösungen
zu benutzen, die Ghlorat als Beschleuniger enthalten. Die mit derartigen Lösungen aufgebrachten Überzüge sind im allgemeinen
recht zufriedenstellend, wenn die Lösungen im Spritzen angewendet werden. Bei Anwendung der chloratbeschleunigten
Lösungen im Tauchverfahren sind die Ergebnisse aber häufig unbefriedigend, weil die erhaltenen Überzüge
nicht gleichmäßig ausfallen und unerwünscht dünn und von niedrigem Schichtgewicht sind. Manchmal werden die Überzüge
nach dem Trocknen auch staubig. In der Praxis hat man diese Schwierigkeiten dadurch vermieden, daß man bei Tauchverfahren
anstelle von Ghlorat Nitrat-Nitrit als Beschleuniger eingesetzt hat. Um optimale Ergebnisse zu erzielen,
müssen solche Lösungen jedoch bei wesentlich höheren Temperaturen angewendet werden als die chloratbeschleunigten
Lösungen. Es besteht daher seit langem der Wunsch, auch mit Hilfe von chloratbeschleunigten Zinkphosphatlösungen
im Tauchverfahren zu befriedigenden, gleichmäßigen Überzügen zu gelangen, deren Schiohtgewicht wesentlich höher
liegt, als dies üblicherweise bei solchen Lösungen der Pail ist.
- 2 209810/U96
Es wurde nun gefunden, daß diese Verbesserung beim Aufbringen eines Phosphatüberzuges auf Metalle, insbesondere
Eisen und Stahl, dadurch erhalten wird, indem die Metalloberflächen mit einer wässrigen, sauren Zink—
phosphatlösung, die im wesentlichen frei von Ferro-Ionen
ist und Chlorat sowie eine schichtgewichterhöhende Menge
einer mehrbasischen organischen Säure enthält., in Berührung gebracht werden. Es wurde überraschenderweise
festgestellt, daß mehrbasische organische Säuren in chloratbeschleunigten Zinkphosphatlösungen eine erhebliche
Erhöhung des Schiohtgewichts bewirken, so daß auf der Metalloberfläche ein gleichmäßiger, schwerer Zinkphosphatüberzug
gebildet wird. Dieser Befund steht im Gegensatz zu Ergebnissen, die mit entsprechenden Zinkphosphatlösungen,
die jedoch Nitritionen als Beschleuniger enthalten, erhalten werden. Bei den letztgenannten lösungen
wirken die mehrbasischen organischen Säuren als Schichtgewichtinhibitor, so daß ein wesentlich leichterer Zinkphosphatüberzug
gebildet wird als ohne den Zusatz.
Um eine wirksame Schichtgewichtserhöhung zu erzielen, muß der Gehalt der Zinkphosphatlösung an mehrbasischer
organischer Säure mindestens 0,05 Gewichts-^ betragen.
Als mehrbasische organische Säuren eignen sich insbesondere gesättigte aliphatische Polycarbonsäuren mit 2 bis
C-Atomen, wobei das mindestens einer Carboxylgruppe benachbarte C-Atom auch eine Hydroxylgruppe aufweisen kann.
Beispiele für solche Säuren sind Zitronensäure, Oxalsäure, Weinsäure, Apfelsäure und dgl. Vorzugsweise wird Zitronensäure
verwendet.
Um eine dauernde Wirksamkeit der Überzugslösungen und
eine ständige hohe Qualität der erzeugten Überzüge zu erhalten, ist es zweckmäßig, daß das Gewichtsverhältnis
von mehrbasischer organischer Säure zu PO, im Bereich
von (0,15 - 2,5) : 1 liegt.
209810/U96 _ .
17 3 5 0 93
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Lösungen können neben Ghlorat auch Nitrat enthalten.
Zweckmäßig weisen die Lösungen folgende Zusammensetzijng
auf:
Zink 0,05 - 5,0
PO. 0,2 - 10,0
NO3 0 - 10
GlO3 0,05 - 5,0
mehrbasische
organische Säure 0,1 - 5»0
Die Lösungen können außerdem weitere Zusätze enthalten, z.B. Metallionen, wie Nickel, Kobalt, Lithium, Wismut,
Cäsium und Magnesium.
Eine bevorzugte Lösung weist | folgende Zusammensetzung aufi | - 1,85 |
Komponenten | Gewichts^ | - 1,7 |
Zink | 0,45 · | - 1,9 |
I04 | 0,4 | - 0,8 |
NO3 | 0,46 - | - 1,0 |
ClO3 | 0,2 | - 0,005 |
mehrbasische organische Säure |
0,25 - | |
Nickel | 0,0012 |
- 4 p. 209810/ 1 A 96
wm 4· —
Die Überzugslösungen können aus beliebigen geeigneten Ausgangsstoffen angesetzt werden, z.B. Zinkoxyd, Phosphorsäure,
Zinkdihydrogenphosphat, Zinknitrat und dgl. Die
mehrbasischen organischen Säuren können als solche oder in form ihrer Salze, die die Säure in der wässrigen
Lösung freisetzen, zugegeben werden. Die Chlorationen können als Alkaliohiorat, z.B. Natriumohlorat, eingebracht
werden. Wenn Metallionen, wie beispielsweise Nickel, mitverwendet werden sollen, können diese als
Nitrat, Phosphat oder öarbonat eingesetzt werden. Bei der Auswahl der Ausgangsstoffe ist nur darauf zu aohten,
daß keine solchen Fremdionen in die Lösung eingeführt
werden, die diese nachteilig beeinflussen oder für den erzeugten Überzug schädlich sind.
Zum Aufbringen der gewünschten Überzüge werden die Metalloberflächen zweckmäßig in die Lösung eingetaucht oder mit
ihr überflutet. Andere Anwendungsweisen, wie z.B. durch Spritzen, können zwar auch erfolgen, doch fallen die
Vorteile in bezug auf die Erzielung von schwereren, gleichmäßigen Überzügen am stärksten ins Gewioht bei
der Tauch- und Flutungsbehandlung. Daher werden sie bevorzugt.
Die Überzugslösungen werden vorzugsweise bei Temperaturen von 65 - 75° 0 angewendet. Bei niedrigeren Temperaturen
sind längere Behandlungszeiten erforderlioh. Im bevorzugten Temperaturbereich betragen die Behandlungszeiten
etwa 1,5 - 15 Minuten, wobei 2-10 Minuten vorzugsweise angewendet werden. Die bei dem erfindungegemäßen Verfahren
aufgebrachten Überzüge weisen ein Schiohtge wicht im Bereich von etwa 1615 - 3230 mg/m auf. Voraugeweise
werden Überzüge mit einem Schiohtgewicht von etwa 1890
bis 2420 mg/m aufgebracht.
- 5 «. 209810/U96
Die erhaltenen Überzüge sind vorzüglich geeignet zur Erleichterung einer anschließenden Verformungsbehandlung
des Werkstücks. Sie können auch vorteilhaft als schützende und/oder die Lackhaftung verbessernde Überzüge verwendet
werden. In diesem Fall kann es erwünscht sein, den Phosphatüberzug in üblicher Weise mit einer wässrigen, Chromsäure
enthaltenden Spüllösung nachzubehandeln. Nach dem Spülen wird der Überzug getrocknet. Er vermittelt eine gute
Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion,
Es wurde eine Phosphatierungslösung folgender Zusammen-»
setzung hergestellt:
Komponenten G-e wicht
a-rf>
Zink 0,40
1,18
0,19
5 0,34
Zitronensäure 0,25
Serien von reißen Stahlblechen wurden unterschiedlich
lange in diese Lösung bei etwa 70° 0 eingetaucht und mit einem Überzug versehen. Die Bleche wurden dann mit kaltem
Wasser gespült und luftgetrocknet. Auf den Blechen wurden
folgende Schichtgewichte erzielts
0,5 | 2270 |
1,0 | 3435 |
3,0 | 4730 |
5,0 | 3930 |
10,0 | 3670 |
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Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung, daß die Lösung vor dem Eintauchen der
Bleche zunächst mit Eisenfeile gealtert wurde. Durch Behandlung von Stahlblechen in der gealterten Lösung
wurden folgende Ergebnisse erzielt:
0,5 | 1785 |
1,0 | 2080 |
3,0 | 2110 |
5,0 | 2155 |
10,0 | 2215 |
Beispiel 3 |
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung, daß der Lösung weitere 0,25 Gew.-^
Zitronensäure zugegeben wurde, so daß der Gesamtgehalt hieran 0,5 Gew.·^ betrug. Die Lösung wurde dann, wie im Beispiel 2, mit Eisenfeile gealtert. Es wurden
folgende Ergebnisse erzielt:
Zitronensäure zugegeben wurde, so daß der Gesamtgehalt hieran 0,5 Gew.·^ betrug. Die Lösung wurde dann, wie im Beispiel 2, mit Eisenfeile gealtert. Es wurden
folgende Ergebnisse erzielt:
Tauohdauer in Minuten Sohiohtgewioht in mg/m
0,5 | 1530 |
1,0 | 1900 |
3,0 | 2170 |
5,0 | 2170 |
10,0 | 2275 |
- 7 « 209810/ 1 A 9 6
Zum Vergleich wurde die Arbeitsweise von Beispiel 2 wiederholt mit der Abänderung, daß die Überzugslösung
keine Zitronensäure enthielt. Hierbei wurden folgende Ergebnisse erhalten:
0,5 | 1045 |
1,0 | 1023 |
3,0 | 1000 |
5,0 | 1000 |
10,0 | 995 |
Der Vergleich zeigt, daß durch den Gehalt an Zitronensäure eine Erhöhung des Schichtgewichtes der erhaltenen
Phosphatuberzüge von mindestens etwa 100 $ erzielt wird.
Die nach Beispiel 2 "behandelten Tesfbleehe wurden elektrophoretisch
mit einem Standardelektrophorese-Grundlack lackiert und dem Standard-Salzsprühtest (ASOM B 117)
unterworfen. Nach 336 Std. im Salzsprühnebel zeigten die Bleche an den Ritzstellen eine Rostunterwanderung
von weniger als 0,16 cm.
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Claims (6)
1. Verfahren zum Aufbringen eines Phosphatüberzuges auf
Metalle, insbesondere Eisen und Stahl, mit Hilfe von wässrigen, sauren, Chlorat enthaltenden Zinkphosphat«
lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen, vorzugsweise im Tauchen, mit einer Lösung in
Berührung gebracht werden, die im wesentlichen frei von Ferro-Ionen ist und mindestens 0,05 Gew.# einer mehrbasischen
organischen Säure enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die M»+Ol!oberflächen mit einer Lösung in Berührung gebracht
werden, die eine gesättigte aliphatische PoIycarbonsäure mit 2-6 G-Atomen enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen mit einer Lösung in Berührung
gebracht werden, die Zitronensäure enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 - 5f dadurch gekennzeichnet,
daß die Metalloberflächen mit einer Lösung in Berührung
gebracht werden, deren Grewichtsverhältnis von mehrbasischer organischer Säure zu PO. im Bereich von
(0,15 - 2,5) s 1 liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen mit einer Lösung in Berührung
gebracht werden, die 0,05 - 5,0 Gew.# Zink, 0,2 - 10,0 Gew.# PO4, 0,05 - 5,0 Gew.# ClO,, 0 - 10,0 Gew.# NO, und
0,1 - 5,0 mehrbasische organische Säure enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1-5» dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen mit einer Lösung in Berührung
gebracht werden, die außerdem 0,0012 - 0,005 Gew.^ Nickel
enthält.
209810/ 1496
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