DE17956C - Selbsttätiger Druckregulator - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

ADOLPH BECHEM in HAGEN. Selbsttätiger Druckregulator.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom ia. August 1881 ab.

Der durch beiliegende Zeichnung dargestellte selbstthätige Druckregulator besteht aus einem unbeweglichen, unten offenen eisernen Rohre A, über welches sich ein zweites, unten geschlossenes und etwas weiteres eisernes Rohr B auf- und niederbewegen lä'fst. Dieses Rohr B hängt mittelst einer Geradführung an dem einen Arm eines astatischen Hebels C, dessen anderer, freier Arm mit einem verstellbaren Gegengewicht versehen ist. Die Stellung der beiden Rohre gegen einander ist derart, dafs das Rohr A bei dem höchsten Stande des Rohres B etwa den Boden desselben berührt. An dem unteren Ende des Rohres B hängt der Bewegungsmechanismus, hier der Teller des Ventils D, welches beispielsweise die Luftzuführung zu einer Dampfkesselfeuerung reguliren mag. Das weitere Rohr B ist etwa gleich der doppelten Hubhöhe des Apparates mit Quecksilber gefüllt.' Da die Differenz des lichten Durchmessers des Rohres B und des ä'ufseren Durchmessers des Rohres A nur ganz gering (etwa 1 mm) genommen ist, so erfordert die Ausfüllung dieses engen Zwischenraumes selbst bei höchstem Druck nur wenig Quecksilber.

Bei der Inbetriebsetzung des Apparates wird das Rohr A mit der zu regulirenden Druckquelle, hier dem Dampfkessel, in Verbindung gesetzt. Der in demselben herrschende Druck wirkt auf das das Rohr A verschliefsende Quecksilber und bringt dadurch das an dem Hebel C freihängende Rohr B zum Niedergang. Das Ventil D schliefst sich nun , und schneidet die Luftzuführung zur Kesselfeuerung ab, was ein baldiges Schwächerwerden des Dampfdruckes verursacht. Durch diese Druckverminderung in dem Rohre A hebt sich das Rohr B wieder und mit ihm der Teller des Ventils D. Die so vermehrte Luftzuführung veranlafst erneute intensivere Verbrennung und steigenden Dampfdruck, wodurch dasselbe Spiel, wie vorher, erfolgt.

Durch Verschiebung des Gegengewichts an dem freien Arm des Hebels C läfst sich der Apparat auf jeden beliebigen Druck einstellen, jedoch mufs diesem Druck entsprechend jedesmal die Länge der Rohre A und B genommen werden.

Aufser von dem vorhandenen Dampfdruck hängt die Gröfse der zu erzielenden Druckübertragung auf den Hebel C ab von der Gröfse des lichten Querschnittes des festen Rohres A, so dafs dementsprechend ganz beliebig gröfse Druckwirkungen erzielt werden können, und so der Apparat gewissermafsen wie eine hydraulische Presse wirken könnte, bei der der Kolben durch das Quecksilber ersetzt wäre, was noch den Vortheil geringerer Reibung mit sich brächte.

. Es leuchtet ein, dafs statt des Dampfdruckes jeder beliebige andere Druck (als Wasser-, Luftu. s. w. Druck) zu benutzen ist, wobei dann auch, je nach Opportunität, die Quecksilberfüllung durch Wasser oder andere Flüssigkeiten ersetzt werden kann. Ebenso kann auch die erzeugte Kraftäufserung Verwendung finden zur Regulirung von Gas- und Wasserzuleitungen u. s. w.

Durch entsprechende Verbindung des freien Armes des Hebels C mit einer Scala kann der Apparat gleichzeitig als Manometer zum Ablesen des Druckes benutzt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Verwendung des theilweise mit Quecksilber gefüllten, an dem astatischen Hebel C frei beweglichen Rohres B, in welches das Druckzuleitungsrohr A derart eintaucht, dafs dem Druck auf die Quecksilberfläche entsprechend eine Bewegung des Rohres B erfolgt und dabei die in dem engen Zwischenraum zwischen den beiden Rohren aufsteigende Quecksilbersäule den Abschlufs bewirkt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.