DE1794410C1 - Verfahren zum Divck und zur Faerbung von Acrylfasern - Google Patents
Verfahren zum Divck und zur Faerbung von AcrylfasernInfo
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Description
Die Färbung und der Druck von synthetischen »o Fasern auf der Basis der Polymerisate oder Mischpolymerisate
von Acrylnitril erfolgt im allgemeinen mit Hilfe basischer Farbstoffe, kunststofflöslicher
Farbstoffe oder Metallkomplex-Farbstoffen.
Um mit einem Maximum an Farbausbeute fixiert zu werden, machen bestimmte Farbstoffe die Anwendung
erhöhter Temperaturen erforderlich, wie eine Dampfbehandlung unter Druck bei 105—140° C
oder ein Thermofixieren mit Heißluft bei 140 bis 200° C.
Um bei leichteren Bedingungen arbeiten zu können, gibt man den Druckpasten und Färbebädern
Lösungsmittel, Treibmittel oder Trägerstoffe, wie bestimmte Glykole, Phenylmethylcarbinol, Harnstoff,
Thioharnstoff, Formamid, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd, Methyläthylketon, y-Butyrolacton,
Alcoyl-phthalate, Adiponitril, Suberonitril, Nitrophenole, Nitromethan, Äthylenglykolcarbonat oder
Natriumperchlorat zu. Diese Hilfsprodukte ermöglichen es, die Dauer oder Höhe der Temperatur der
Thermofixierung zu senken. Die erhaltenen Ergebnisse sind aber nicht in allen Fällen zufriedenstellend.
So sind bestimmte Hilfsmittel bei gewissen Farbstoffklassen, wie den Metallkomplex-Farbstoffen, wenig
wirksam. Außerdem ist eine erhebliche Anzahl dieser Hilfsmittel unter den Anwendungsbedingungen flüchtig,
führt zu Flecken oder Farbunregelmäßigkeiten auf den Fasern oder vermindern deren dynamometrische
Widerstandsfähigkeit.
Aus der belgischen Patentschrift 5 55 356 ist ein Verfahren zum Färben von Polyacrylnitrilfasern mit
basischen Farbstoffen, sulfongruppenfreien metallisierten Farbstoffen und Dispersionsfarbstoffen bekannt,
bei dem als Hilfsmittel bestimmte, über eine Alkylenbrücke an Stickstoff gebundene CN-Gruppen
enthaltende Verbindungen eingesetzt werden. Aber auch diese Hilfsmittel sind wenig wirksam.
Es wurde nun gefunden, daß die folgende Verbindung C2H5-S-CH2CH2CN (I)
ein wertvolles Hilfsmittel für die Färbung und den Druck von Fasern auf der Basis von Polymerisaten
oder Mischpolymerisaten von Acrylnitril ist.
Mit Hilfe dieser Verbindung können die Lebhaftigkeit und Farbausbeute verbessert und gleichzeitig die
Anwendungsbedingungen gemildert werden, indem die Fixierdauer verkürzt und die Temperatur gesenkt
werden kann.
Die erhaltenen Färbungen sind von guter Einheitlichkeit und besitzen verbesserte Echtheitseigenschaften
bei feuchten Bedingungen. Mit Hilfe der obengenannten Verbindung werden gute Ergebnisse mit
einer größeren Anzahl von Farbstoffen, wie mit Metallkomplex-Farbstoffen und sauren Farbstoffen,
erhalten. Die Thermofixierung kann bei höherer Temperatur durchgeführt werden, ohne daß die Gefahr
einer vorzeitigen Verflüchtigung besteht. Die mechanischen Qualitäten der Fasern bleiben dabei
weitgehend erhalten. Weiterhin ist es möglich, mit dieser Verbindung bessere weiße oder gefärbte Ätzdrucke
auf gefärbtem oder schwer ätzbarem Grund zu erhalten.
Die Erfindung betrifft deshalb ein Verfahren zur Färbung von Fasern auf der Basis von Polymerisaten
und Mischpolymerisaten von Acrylnitril, bei dem in Gegenwart einer Verbindung der Formel (I) kunststofflösliche
Farbstoffe, Metallfarbstoffe, basische Farbstoffe und modifizierte basische Farbstoffe, saure
Farbstoffe, Küpenfarbstoffe und optische Aufheller auf die Fasern aufgebracht werden.
Die Verbindung der Formel (I) hat eine aufquellende Wirkung gegenüber den Fasern, verhält sich
gegenüber den obenerwähnten Farbstoffen wie ein Trägerstoff und besitzt teilweise lösende Eigenschaften
in bezug auf diese Farbstoffe. Sie bewirkt außerdem eine Verbesserung der Moleküldiffusion in
die Polymerisate oder Mischpolymerisate.
Das beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Hilfsmittel wird den Färbebädern oder Druckpasten
zugegeben. Seine Konzentration kann in weiten Grenzen schwanken, beispielsweise für den
Druck von 0,5—25%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Druckpaste, und für die Färbung von 5 bis 200 g/l, vorzugsweise von 50 bis 100 g/l des
Färbebades. Die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Verbindung kann in Anwesenheit von
Anteigmitteln, Dispergierungsmitteln, oberflächenaktiven Mitteln und verschiedenen allgemein zum
Färben und zum Druck verwendeten Hilfsmitteln angewendet werden.
Die Fixierung der Farbstoffe erfolgt in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Färben unter
Druck, Dampfbehandlung mit oder ohne Druck oder Thermofixieren mit Heißluft.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der Verbindung der Formel (I) zur Herstellung von Ätzpasten.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Teile sind Gewichtsteile.
Man stellt eine Druckpaste aus folgenden Bestand' teilen her:
2 Teile 2'-Methoxy-7-phenylazo-6-amino-2-methylindazol-chlorhydrat
5 Teile eines Kondensationsproduktes von einem Mol Äthylmercaptan und 1 Mol Acrylnitril
2,5 Teile Cyclohexanol
5 Teile 6° Be Essigsäure
33,5 Teile 95° C heißes Wasser
50 Teile Eindickmittel auf 33%iger Kunstharzbasis
33,5 Teile 95° C heißes Wasser
50 Teile Eindickmittel auf 33%iger Kunstharzbasis
2 Teile Natrium-m-nitrobenzolsulfonat
100 Teile
Man druckt diese Paste auf ein Gewebe aus PoIyacrylnitrilfasern.
Nach dem Trocknen wird dieses 30 Minuten bei 110° C dampfbehandelt, gespült, gewaschen
und getrocknet. Man erhält auf diese Weise eine rote Farbtönung von sehr guter Einheitlichkeit.
Unter den gleichen Bedingungen, aber bei Abwesenheit
des Kondensates oder bei Ersatz desselben durch 5 Teile Thiodiäthylenglykol oder 5 Teile Diäthylenglykol,
erhält man rote Farbtönungen mit sehr schlechter Einheitlichkeit
Man stellt eine Druckpaste aus folgenden Bestandteilen her:
3 Teile eines 1:2-Kobaltkomplexes von [ω-Äthylureido-5-sulfonyl-2-hydroxy-benzol]-(1
azo 1 )-[6-brom-2-hydroxy-naphthalin]
5 Teile eines Kondensationsproduktes von einem
5 Teile eines Kondensationsproduktes von einem
Mol Äthylmercaptan und 1 Mol Acrylnitril
37 Teile 50° C warmes Wasser
55 Teile Eindickmittel auf 33#/oiger Kunstharzbasis
37 Teile 50° C warmes Wasser
55 Teile Eindickmittel auf 33#/oiger Kunstharzbasis
100 Teile
ίο Man druckt diese Paste auf ein Polyacrylnitrilfasergewebe.
Nach dem Trocknen wird dieses bei einer Temperatur von 115° C 30 Minuten dampfbehandelt.
Man spült, wäscht und trocknet. Man erhält auf diese Weise eine bordeauxrote Farbtönung,
deren Farbausbeute größer ist als wenn man das obige Kondensat durch 5 Teile Thiodiäthylenglykol
ersetzt.
Claims (2)
1. Verfahren zum Färben von Fasern auf der Basis von Aerylnitrilpolymerisaten oder -mischpolymerisaten,
bei dem kunststofflösliche Färbstoffe, Metallfarbstoffe, basische Farbstoffe, modifizierte
basische Farbstoffe, saure Farbstoffe, Küpenfarbstoffe oder optische Aufheller in Anwesenheit
von Färbehilfsmitteln zur Einwirkung gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß man als Färbehilfsmittel die Verbindung
der Formel
C2H5 — S — CH2CH2CN
(D
verwendet.
2. Verwendung der Verbindung der Formel (I) des Anspruches 1 in Ätzmitteln zum Bedrucken
von Polyacrylnitrilf asermaterial.
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