DE2244524B1 - Vigoureuxdruck auf wollkammzug - Google Patents

Vigoureuxdruck auf wollkammzug

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DE2244524B1 DE19722244524 DE2244524A DE2244524B1 DE 2244524 B1 DE2244524 B1 DE 2244524B1 DE 19722244524 DE19722244524 DE 19722244524 DE 2244524 A DE2244524 A DE 2244524A DE 2244524 B1 DE2244524 B1 DE 2244524B1
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/10Material containing basic nitrogen containing amide groups using reactive dyes

Description

dungsklassen, beispielsweise aus der Reihe von Azo-, Anthrachinon- und Phthalocyaninfarbstoffen, sind für den Vigoureuxdruck ganz besonders solche Vertreter geeignet, die sich von den Sulfatoäthylsulfon-Verbindungen ableiten und die durch die Einwirkung von N-Alkyl-aminoalkylsuIfonsäuren bzw. den Alkalisalzen davon in eine löslichere und reaktionsfähigere Form umgewandelt worden sind.
Wolle kann man bekanntlich mit sulfonsäuregruppenhaltigen Reaktivfarbstoffen vom Sulfatoäthylsulfon-Typ sehr naßecht und in briallanten Farbtönen nach der Ausziehmethode färben. Voraussetzung hierfür ist, daß der pH-Wert der kochenden Färbeflotte mindestens 1J2 Stunde bei pH 6 gehalten wird. Unter diesen Bedingungen wird der Sulfatoäthylsulfonfarbstoff in die reaktive Vinylsulfonform umgewandelt, die dafür maßgebend ist, daß der Farbstoff eine kovalente Bindung mit der Proteinfaser eingeht (vgl. MelliandTextilberichte 12/1968, S. 1444 bis 1448). Diese Bindung führt dann zu den ausgezeichneten Naßechtheitseigenschaften von auf diese Weise erzeugten Wollfärbungen. Färbt man dagegen bei einem niedrigeren pH-Wert, so bildet sich nicht genügend Vinylsulfonfarbstoff, was sich in deutlicher Verminderung der Naßechtheit der Färbungen bemerkbar macht. Wird der Farbstoff wiederum bei einem höheren pH-Wert appliziert, dann wird die Wolle mehr oder minder geschädigt. Hinzu kommt, daß es sehr oft nicht leicht ist, einen pH-Wert von 6 in einer kochenden Färbeflotte möglichst weitgehend konstant zu halten. In den meisten Fällen werden diese Bäder nämlich mit Wasser angesetzt, das vorher mit Ionenaustauschern entkalkt wurde und deren pH-Wert sodann während der Färbung erheblich steigt.
Mit Rücksicht auf die obigen Erkenntnisse wurde deshalb bezüglich des Einsatzes von Sulfatoäthylsulfonfarbstoffen zum Färben von Wollmaterialien bereits eine alkalische Vorbehandlung solcher Reaktivfarbstoffe vor dem Färbeprozeß empfohlen, gemäß der man den Farbstoff beim Lösen im Ansatzgefäß während 5 Minuten der Einwirkung von z. B. Trinatriumphosphat bei 8O0C aussetzt. Dabei wird der Farbstoff in die für die Färbung notwendige reaktive Vinylsulfonform umgewandelt. Anschließend wird die alkalische Farbstofflösung in die mit Essigsäure auf den pH-Wert 5 eingestellte Färbeflotte gegeben, und die Wolle kann somit beim isoelektrischen Punkt, d. h. unter den für diese Faser schonendsten Bedingungen naßecht gefärbt werden. Bei der erwähnten alkalischen Vorbehandlung der Sulfatoäthylsulfonfarbstoffe verliert aber der sich bildende Vinylsulfonfarbstoff eine löslich machende Gruppe:
HO3S-
OH
-SO7-CH7-CH2-O-SO1H
HO3S-
(F = Farbstoffrest)
Dadurch kommt es in den Ansatzbehältern bei den meist konzentrierten Farbstofflösungen immer wieder zu Farbstoffausfällungen, weil solche Farbstoffe in alkalischen Flotten normalerweise nur in Mengen von 5 bis 40 g/l löslich sind. Noch schwerwiegender tritt dieses Verhalten bei der Herstellung von Druckpasten in Erscheinung, bei denen der Farbstoff in einer vergleichsweise zu Färbeflotten höheren Konzentration vorliegt, so daß es auf Grund von Ausfällungen in einigen Fällen kaum möglich ist, volle sowie gleichzeitig reibechte Nuancen zu erhalten.
35
40 -SO2-CH=CH2 + HSO4- + H2O
Durch Zugabe von sulfonsäurehaltigen sekundären, aliphatischen Aminen läßt sich die Löslichkeit solcher Reaktivfarbstoffe in alkalischen Flotten auf 60 bis 110 g/l steigern, so daß im allgemeinen keine Farbstoffausfällungen mehr verursacht werden. Mit Hilfe der Papierchromatographie kann nachgewiesen werden, daß die genannten Aminoverbindungen bei der alkalischen Vorbehandlung der Sulfatoäthylsulfonfarbstoffe bei Temperaturen über 400C mit dem Reaktivsystem dieser Produkte reagieren:
OH
HO1S
HO3S
F J-SO2-CH2-CH2-O-SO3H + HN-CH2-CH2-SO3H
SO2-CH2-CH2-N-CH2-Ch2-SO3H + HSO4^ + H2O
(F = Farbstoffrest;
R = niedere Alkylgruppe)
Obwohl diese Produkte bereits zum Ausziehfärben von Polyamidmaterial gemäß deutscher Offenlegungsschrift 2 047 832 bekannt sind, war es — im Hinblick auf die langen Einwirkungszeiten, die bei diesem diskontinuierlichen Prozeß erforderlich sind — dennoch einigermaßen erstaunlich, daß die genannten Methyltaurinoäthylsulfonverbindungen sich bei einem Druckverfahren durch einen relativ kurzzeitigen Dämpfprozeß kontinuierlich fixieren lassen, der nur etwa die Hälfte des Zeitaufwandes in Anspruch nimmt, welcher bei der normalen Badfärbung benötigt wird, wobei außerdem noch die Aufheizzeit des Färbebades entfällt. Vor allem aber ist die Tatsache überraschend,
daß egale und echte Nuancen resultieren, zumal — im Gegensatz zum Färben aus kochender Flotte — beim Dämpfen von Drucken die Unegalitäten auf der Ware nicht mehr durch eine Verschiebung des Gleichgewichts »Farbstoff auf der Faser/Farbstoff im Bad« ausgeglichen werden können.
Wenn die bei der Einwirkung der zuvor genannten Aminoverbindungen aus den Reaktivfarbstoffen entstehenden Reaktionsprodukte nunmehr entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren bei pH-Werten um etwa 5,5 bis 6,8 auf stickstoffhaltigen Fasern appliziert werden, so erhält man tiefere und naßechtere Drucke als z. B. mit den herkömmlichen Sulfato-
äthylsulfonfarbstoffen. Letztere gehen nämlich im Hinblick auf ihren Farbaufbau bei diesem pH-Bereich nur etwa zu 70 bis 80% eine kovalente Bindung mit den stickstoffhaltigen Fasern ein, während der restliche Anteil lediglich salzartig gebunden wird. Dagegen werden die oben aufgeführten Reaktionsprodukte nahezu vollständig fixiert. Es handelt sich somit um Reaktivfarbstoffe, die gegenüber stickstoffhaltigen Fasern eine merklich höhere Reaktionsfähigkeit besitzen, als die Sulfatoäthylsulfon-Ausgangsprodukte selbst. Diese an z. B. Methyltaurin gebundenen Farbstoffindividuen ergeben im Vigoureuxdruck einen noch stärkeren Durchdruck als die bisher bekannten Produkte. Es kann daher als sicher angenommen werden, daß das in den Farbstoffen gebundene Methyltaurin eine netzende und gleichzeitig dispergierende Wirkung ausübt. Aus diesem Grunde sind auch •verfahrensgemäß stabilisierende Zusätze und Lösungsvermittler gar nicht mehr notwendig. Eine Schaumdämpfung, wie sie bisher durchgeführt worden ist, kann beim Einsatz dieser Farbstoffe entfallen. Die Löslichkeit dieser Farbstoffe ist viel besser, als die der Säure- und Metallkomplexfarbstoffe. Das gibt die Möglichkeit, viel tiefere Farbtöne herzustellen als bisher. Außerdem können im Vigoureuxdruck statt heller oder auch mittlerer Farbtöne jetzt satte und ziemlich tiefe Farbtöne erhalten werden. Trotz dieser nunmehr möglich gewordenen Mehrauflage von Farbstoff tritt keinerlei Schädigung des Fasermaterials ein. Die Weiterverarbeitung des Wollkammzugs wird durch das beanspruchte Verfahren nicht beeinträchtigt, und es resultieren beste Gebrauchseigenschaften, im Gegensatz zu mit Metallkomplex- bzw. zu metallierbaren Farbstoffen bedruckter Ware, bei denen die anschließende Verspinnbarkeit oft beeinträchtigt wird.
Während beim Einsatz von nichtreaktiven Wollfarbstoffen für die Fixierung der Vigoureuxdrucke Dämpfzeiten von I1J2 bis 3 Stunden üblich gewesen sind, so können diese durch den Einsatz von Reaktivfarbstoffen nach dem beanspruchten Verfahren auf beispielsweise 25 bis 30 Minuten verkürzt werden. Bisher ist immer nach diskontinuierlichen Färbeverfahren — schon bedingt durch die lange Dämpfzeit — gearbeitet worden. Jetzt läßt sich diese Dämpfzeit so abkürzen, daß die Verwendung eines Siebbanddämpfers möglich ist und daher vollkontinuierlich verfahren werden kann. Die hierbei auftretenden wirtschaftlichen Vorteile dürfen nicht außer acht gelassen werden. Im Hinblick auf die einfache und sichere Anwendung und den guten Durchdruck, wie auch auf die sich ergebende Warenqualität sind die erfindungsgemäß eingesetzten Reaktivfarbstoffe jedoch unübertroffen.
Das neue Rezept für den Vigoureuxdruck von Wolle unterscheidet sich in wohltuender Weise von der komplizierten Zusammensetzung der bisher für diesen Zweck verwendeten Druckpasten. Darüber hinaus ist die mit diesen Reaktivfarbstoffen hergestellte Druckpaste außerordentlich unempfindlich und sehr lange haltbar. Sie enthält außer dem Farbstoff, welcher jetzt in hohen Konzentrationen eingesetzt werden kann, nur noch Harnstoff und Natriumacetat. Selbstverständlich wird eine geeignete Verdickung verwendet. Der Harnstoff wird als Lösungsvermittler und gleichzeitig als Fixierhilfmittel, das Natriumacetat zum Einstellen des pH-Wertes eingesetzt.
Um einen augenscheinlichen Vergleich zwischen dem Stand der Technik und der vorliegenden Erfindung zu ermöglichen, sind im folgenden verschiedene Druckrezepte aufgeführt:
Vergleichsfärbung la
Wollkammzug wird mit einer Druckpaste bedruckt, die man wie folgt ansetzt: 30 g des Säurefarbstoffs der Formel
H
HO
werden in
500 g heißem Wasser gelöst und in
300 g einer Britischgummi-Verdickung (1:1)
eingerührt, und sodann werden dieser Paste noch
30 g Essigsäure (60%ig),
20 g Oxalsäure, gelöst in
90 g Wasser, und
30 g Thiodiglykol zugesetzt.
60
65
1000 g
Nach dem Bedrucken dämpfe man die so behandelte Ware ohne vorheriges Trocknen 2 Stunden bei 100 bis 1020C praktisch ohne überdruck, wäscht den Druck auf der Lisseuse durch Spülen und Seifen aus und trocknet das Fasermaterial schließlich in üblicher Weise.
Der so bedruckte Kammzug ergibt eine Weiß/ Kornblumenblau-Melange.
Vergleichsfärbung Ib
Der Druckprozeß wird wie in Vergleichsfärbung 1 a durchgeführt, wobei die Druckpaste jedoch hier folgende Zusammensetzung besitzt:
30 g des Säurefarbstoffs Acid Red 154, C.I. Nr. 24 800, werden in
500 g heißem Wasser gelöst und in eine Verdickung aus
8 g Johannisbrotkernmehl und
200 g Wasser eingerührt.
Man setzt dieser Paste noch
60 g Harnstoff,
25 g Essigsäure (60%ig),
20 g Oxalsäure, krist., gelöst in 117 g Wasser, und
40 g Thiodiglykol zu.
IO
g
Die Weiterverarbeitung der Druckfärbung erfolgt wie im Beispiel 1 a. Man erhält aus diesen so bedruckten Wollkammzügen eine Weiß/Rot-Melange.
Die Naßechtheiten der Melangen gemäß den Vergleichsfärbungen 1 a und 1 b, bedruckt mit Säurefarbstoffen, sind erwartungsgemäß begrenzt. Die volle Fixierung der Farbstoffe benötigt lange Dämpfzeiten.
Vergleichsfärbung 2
Die hier verwendete Druckpaste weist folgende Zusammensetzung auf:
30 g der 1:2-Chromkomplexverbindung des Farbstoffs der Formel
CH1-SO
HO Cl
N=N
OH
werden mit
40 g Thiodiglykol und
500 g Wasser von 80°C gelöst, diese Lösung wird in eine Verdickung aus
8 g Johannisbrotkernmehl und
200 g Wasser eingerührt, und anschließend werden der Paste noch
60 g Harnstoff und
30 g Ammonsulfat, gelöst in 132 g Wasser, zugesetzt.
55
1000g
Bei der Durchführung der Druckoperation verfährt man wie in den Vergleichsfärbungen 1 a und 1 b, bei der Nachbehandlung auf der Lisseuse wird jedoch ein zweimaliger Seifprozeß notwendig. Man erhält eine Weiß/Dunkelblau-Melange mit guten Naßechtheiten.
Mit Metallkomplexfarbstoffen können auf WoIlkammzug nur stumpfe Farbtöne hergestellt werden, die Fixierung der Drucke erfordert lange Dämpfzeiten, der Ansatz der Druckpasten ist relativ kompliziert.
Vergleichsfärbung 3 a
35
40
45 Die zum Einsatz gelangende Druckpaste wird wie folgt angesetzt:
40 g des Nachchromierungsfarbstoffs Mordant
Brown 15, C.I. Nr. 14 870, werden in
400 g heißem Wasser gelöst und in eine Verdickung aus
8 g Johannisbrotkernmehl und
200 g Wasser eingerührt. Sodann werden dieser
Paste
60 g Harnstoff und
20 g Oxalsäure, gelöst in
62 g Wasser, zugesetzt. Nach dem Erkalten
werden noch
20 g Essigsäure (60% ig),
150 g einer wäßrigen Lösung von basischem
Chromacetat von 20 Be und
40 g Thiodiglykol eingerührt.
1000 g
An Stelle der Kernmehlverdickung kann auch Britischgummi (1:1) und an Stelle der Chromacetatlösung auch Chromfluoridlösung verwendet werden.
Die unter Verwendung der obigen Paste bedruckten Wollkammzüge werden bei 100 bis 102° C, also praktisch ohne überdruck, I1J1 Stunden gedämpft, abgekühlt und nochmals bei 100 bis 1020C IV2 Stunden nachgedämpft. Die Gesamtdämpfzeit beträgt somit 3 Stunden. Bei der Wäsche auf der Lisseuse ist ein zweimaliger Seifprozeß erforderlich. Es resultiert eine Weiß/Dunkelbraun-Melange mit guten Echtheiten.
Vergleichsfärbung 3 b
Die in diesem Beispiel verwendete Druckpaste wird wie folgt angesetzt:
30 g des Nachchromierungsfarbstoffs Mordant Black 17, C.I. Nr. 15 705, werden mit
40 g Harnstoff und
500 g kochendem Wasser gelöst, und diese Lösung wird zusammen mit
40 g Thiodiglykol,
50 g Essigsäure (60%ig),
10 g Oxalsäure, krist., gelöst in
40 g Wasser sowie
10 g einer wäßrigen Lösung (1 :20) eines Silikonentschäumers in
200 g einer 4%igen wäßrigen Johannisbrotkernmehl-Verdickung eingerührt. Nach dem Erkalten setzt man der Paste noch
30 g Chromfluorid, gelöst in
50 g Wasser, zu.
1000g
Zur Farbstoff-Applikation und Fixierung verfährt man wie in Vergleichsfärbung 3 a beschrieben; es resultiert eine Weiß/Dunkelblau-Melange mit guten Echtheiten.
Mit Nachchromierungsfarbstoffen können nur stumpfe Farbtöne hergestellt werden, die Dämpfzeiten zur vollen Farbstoff-Fixierung betragen 3 Stunden und sind somit länger als beim Druck von Säure- oder 1 :2-Metallkomplexfarbstoffen. Der Ansatz von Druckpasten ist wegen der Vielzahl der obligat zu verwendenden Bestandteile arbeitsaufwendig und kompliziert. Um zu den erreichbaren guten Naßechtheiten zu gelangen, ist bei der Nachbehandlung ein zweimaliges Seifen erforderlich.
309 551/396
Beispiel la Eine Druckpaste wird wie folgt angesetzt:
30 g des an Methyltaurin gebundenen Reaktivfarbstoffs der Formel
CO —HN OH
SO3H
N=I
SO3H
werden mit
400 g heißem Wasser gelöst und in 200 g einer 10%igen wäßrigen Verdickung aus vollveräthertem Johannisbrotkernmehl eingerührt, und dieser Paste werden noch 50 g Harnstoff,
20 g Essigsäure (60%ig) und 40 g Natriumacetat zugesetzt. 260 g Ausgleich: Wasser oder Verdickung.
J% ^-"2* '^-^2 ^ SÜ3-H
1 g des an Methyltaurin gebundenen Reaktivfarbstoffs der Formel
1000 g
Mit der vorstehend beschriebenen Paste bedruckt man Wollkammzug und sodann dämpft man die Ware ohne vorheriges Zwischentrocknen 15 Minuten bei 100° C (ohne überdruck). Abschließend spült man den Druck auf der Lisseuse, wäscht ihn bei 70° C mit einer wäßrigen Flotte, die im Liter 3 ml 25%igen Ammoniak enthält, spült und säuert ab. Es resultiert eine brillante Weiß/Rot-Melange mit guten Echtheiten.
Beispiel Ib
Die hier verwendete Druckpaste wird wie folgt angesetzt:
10 g des an Methyltaurin gebundenen Reaktivfarbstoffs der Formel
40
werden in SO2-CH2-CH2-O-SO3H
35 400 g heißem Wasser gelöst, in
200 g einer 10%igen wäßrigen Verdickung aus vollveräthertem Johannisbrotkernmehl
eingerührt, und dieser Paste werden noch 50 g Harnstoff,
20 g Essigsäure (60%ig) und
40 g Natriumacetat zugesetzt.
257 g Ausgleich: Wasser oder Verdickung.
C-CH,
45
Zur Herstellung der Druckfärbung verfährt man wie im Beispiel 1 a beschrieben, dämpft die bedruckte Ware hier jedoch 25 Minuten. Es resultiert eine Weiß/ Braun-Melange mit guten Echtheiten.
Beispiel 2
Die Druckpaste wird wie folgt angesetzt:
g des an Methyltaurin gebundenen Reaktivfarbstoffs der Formel
NH7
SO,Na
SO3Na
15 g des an Methyltaurin gebundenen Reaktivfarbstoffs der Formel
NH,
55
SO2-CH2-CH2-O-SO3Na
werden mit
60
65 300 g heißem Wasser gelöst, in
200 g einer 10%igen wäßrigen Verdickung aus vollveräthertem Johannisbrotkernmehl
eingerührt, und dieser Paste werden sodann
50 g Harnstoff
20 g Essigsäure (60%ig) und
40 g Natriumacetat zugesetzt.
370 g Ausgleich: Wasser oder Verdickung.
KO,- S-O-CH2
1000 ι
Man verfährt bei der Druckfärbung wie im Beispiel 1 b beschrieben. Es resultiert eine lebhafte Weiß/ Kornblumenblau-Melange mit guten Echtheiten.
Mit den an Methyltaurin gebundenen Reaktivfarbstoffen können sowohl briallante (mit Typ- und Zweierkombinationsdrucken) als auch gedeckte (mit Dreierkombinationen Gelb/Rot/Blau) Farbtöne her-
gestellt werden. Die Naßechtheiten solcher Melangen sind sehr gut; für die volle Fixierung der Farbstoffe sind nur kurze Dämpfzeiten erforderlich, welche die für Metallkomplex- oder Beizen-Farbstoffe notwendigen Zeiten wesentlich unterschreiten.
Der Ansatz der Druckpasten ist einfacher und weniger aufwendig.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines vollkommen gleichmäßigen, brillanten und außerordentlich echten Melangeeffektes bei Wollfasern auf einer Vigoureuxdruckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß man Wollkammzug mit wenigstens einer Druckpaste, welche mindestens einen Reaktivfarbstoff, der das Einwirkungsprodukt einer N-Alkyl-aminoalkylsulfonsäure bzw. deren Salz auf eine Sulfatoäthylsulfonverbindung darstellt, enthält und die einen pH-Wert im Bereich zwischen 5,5 und 6,8 aufweist, in einem gewünschten Dessin bedruckt, die so behandelte Ware ohne Zwischentrocknung 15 bis 40 Minuten, vorzugsweise 20 bis 25 Minuten, bei einer Temperatur von 100 bis 1020C zur Farbstoff-Fixierung dämpft und anschließend in üblicher Weise melangiert.
    Melangierte Garne lassen sich entweder in der Weise erzeugen, daß man gefärbtes und weißes loses Material oder daß man verschieden gefärbte Fasermaterialien in Form von Flocke oder als Kardenband bzw. Kammzug miteinander vermischt, d. h. melangiert. Es kann dabei aber auch so verfahren werden, daß man Kammzug aus Wolle, Wolle/Zellwoll-Mischungen oder aus reiner Zellwolle mittels Reliefdruckwalzen, die mit Querstreifen versehen sind, bedruckt und das so bedruckte Kammzugmaterial dubliert und verstreckt. Durch mehrfaches Dublieren und Verziehen von derart bedrucktem Kammzugmaterial vermischen sich "sodann die teils bedruckten Fasern und ergeben einen sehr gleichmäßigen Melangeeffekt, auf Grund der Tatsache, daß schon jede Einzelfaser die einzelnen Farbkomponenten der Melange enthält. Diese Art von Druckverfahren heißt nach seinem Erfinder »Vigoureux«-Druck und stellt eine spezielle Art des Reliefdrucks dar. Eigenartigerweise wird der Vigoureuxdruck hauptsächlich in Färbereibetrieben durchgeführt. Mit Kammzugmaterial in erster Linie aus natürlichen, aber auch aus synthetischen Fasern, können Melangen von solch bester Einheitlichkeit hergestellt werden, wie sie durch einfaches Mischen von gefärbtem und ungefärbtem Kammzug nicht erreichbar ist.
    Im Rahmen der oben beschriebenen Maßnahmen beim Vigoureuxdruck wird die zu bedruckende WoUe nicht gechlort, um ihre Spinn- und namentlich ihre Filzfähigkeit zu erhalten, da sie häufig zu walkfähigen Tuchen weiterverarbeitet wird. Vor dem Passieren der Vigoureux-Druckmaschine werden die gewaschenen, gebleichten oder vorgefärbten, auf jeden Fall druckfertigen Kammzugbänder durch eine Gillbox hindurchgeführt. Hierbei handelt es sich um ein Stahlkammsystem, das den zugeführten Kammzug zu einem Vlies ausbreitet, der dann bedruckt wird. Die zum Einsatz gelangenden Durckwalzen besitzen spiralförmig angeordnete, gravierte Quer- oder Schrägstreifen, deren Breite und Abstand voneinander die Farbtiefe des fertigen Materials und den Melangeeffekt bestimmen. Eine Kombination von zwei verschiedenen Walzen ergibt zahlreiche Variationsmöglichkeiten bezüglich der zu erstellenden Musterung. Die Streifenbreiten der einzelnen Druckwalzen sind entsprechend dem gewünschten Dessin jeweils von unterschiedlicher Dimension, ebenso der theoretische Prozentsatz der bedruckten Fläche des Kammzuges, der etwa von 15 bis zu 85% reichen kann.
    Die in diesem Zusammenhang in Betrcht kommenden Textilmaterialien sind in allererster Linie Wolle, daneben auch in geringerem Maße texturiertes Polyamid- und Polyesterfasermaterial, hauptsächlich in
    ίο Form von texturierten Kabeln. Das Polyesterfasermaterial wird auch als nicht textuierter Kammzug eingesetzt.
    Die für dieses bekannte Verfahren verwendeten Farbstoffe sind 1:1-Metallkomplex- und 1:2-Metallkomplexfarbstoffe. Für das Bedrucken von Polyesterfasermaterial werden auch Dispersionsfarbstoffe eingesetzt. Nach dem Bedrucken wird die Ware ohne Zwischentrocknung 1 bis 2 Stunden zur Fixierung der aufgebrachten Farbstoffe gedämpft. Andere Autoren nennen
    Dämpfzeiten von IV2 bis 3 Stunden, um die Wollfarbstoffe trotz fehlender Chlorierung echt zu fixieren.
    Nach der Farbstoffixierung wird das so behandelte Färbegut auf der Lisseuse ausgewaschen. Anschließend erfolgt das Verspinnen des Fadenmaterials in üblicher Art und Weise. Allerdings können hier durch den vorangegangenen Farbstoff-Applikationsprozeß gewisse Schwierigkeiten beim Verspinnen auftreten.
    Der Vigoureuxdruck ergibt im allgemeinen mittlere Farbtöne. Es ist dies die einzige Möglichkeit, melierte Garne und Tuche von sonst nicht zu erreichender Gleichmäßigkeit herzustellen.
    Beim Färben von Wollkammzug erzeugen allgemein übliche Säurefarbstoffe brillante Farbtöne; mit Metallkomplexfarbstoffen und Beizenfarbstoffen können gedeckte Nuancen hergestellt werden. Während diese gedeckten und auch trüben Farbtöne sehr gute Echtheitseigenschaften besitzen, lassen die Echtheitseigenschaften, besonders die Naßechtheiten, bei den brillanten, mit Säurefarbstoffen erstellten Tönen oft sehr zu wünschen übrig.
    Es wurde nun gefunden, daß sich ein vollkommen gleichmäßiger, brillanter und außerordentlich echter Melangeeffekt bei Wolffasern auf einer Vigoureuxdruckmaschine herstellen läßt, wenn man Wollkammzug mit wenigstens einer Druckpaste, welche mindestens einen Reaktivfarbstoff, der das Einwirkungsprodukt einer N-Alkyl-aminoalkylsulfonsäure bzw. deren Salz auf eine Suffatoäthylsulfonverbindung darstellt, enthält und die einen pH-Wert im Bereich zwischen 5,5 und 6,8 aufweist, in einem gewünschten Dessin bedruckt, die so behandelte Ware ohne Zwischentrocknung 15 bis 40 Minuten, vorzugsweise 20 bis 25 Minuten, bei einer Temperatur von 100 bis 102° C zur Farbstoffixierung dämpft und anschließend in üblicher Weise melangiert.
    Die. Verwendung von Reaktivfarbstoffen entsprechend der vorliegenden Erfindung stellt die einzige Möglichkeit dar, um auf Wollkammzug zum Zwecke der Melangierung jede Art von wirklich echten Farbtönen, ob brillante oder gedeckte Nuancen, zu erzeugen. Gleichzeitig können damit — wozu man vorher nicht in der Lage war — sehr brillante Färbungen mit ausgezeichneten Echtheitseigenschaften hergestellt werden. Dieses hohe Echtheitsniveau der Drucke rührt vom Chemismus, d. h. vom Bindungssystem der Reaktivfarbstoffe an die Wollfaser her. Von den Reaktivfarbstoffen, es handelt sich immer um bestimmte chemische Individuen aus unterschiedlichen Verbin-
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0058432A1 (de) * 1981-02-18 1982-08-25 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren zum kontinuierlichen Färben von Wollfasern
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EP0058432A1 (de) * 1981-02-18 1982-08-25 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren zum kontinuierlichen Färben von Wollfasern
EP0058433A1 (de) * 1981-02-18 1982-08-25 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren zum kontinuierlichen Färben und Bedrucken von Wollfasern

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