DE726130C - Verfahren zum Faerben von tierischen Fasern und anderen stickstoffhaltigen Stoffen - Google Patents

Verfahren zum Faerben von tierischen Fasern und anderen stickstoffhaltigen Stoffen

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DE726130C
DE726130C DEI62131D DEI0062131D DE726130C DE 726130 C DE726130 C DE 726130C DE I62131 D DEI62131 D DE I62131D DE I0062131 D DEI0062131 D DE I0062131D DE 726130 C DE726130 C DE 726130C
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DE
Germany
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solution
dye
nitrogenous substances
animal fibers
acid
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Expired
Application number
DEI62131D
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English (en)
Inventor
Dr Juergen Von Klenck
Dr Joseph Nuesslein
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B69/00Dyes not provided for by a single group of this subclass
    • C09B69/02Dyestuff salts, e.g. salts of acid dyes with basic dyes
    • C09B69/04Dyestuff salts, e.g. salts of acid dyes with basic dyes of anionic dyes with nitrogen containing compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zum Färben von tierischen Fasern und anderen stickstoffhaltigen Stoffen Es wurde gefunden, daß man tierische Fasern und andere stickstoffhaltig. Stoffe färben kann, wenn man saure Lösungen verwendet, die durch Kondensation von hochmolekularen stickstoffhaltigen Stoffen in kolloidaler Lösung mit wasserlöslichen sauren Verbindungen, die neben chromophoren Gruppen noch negative austauschbare Reste enthalten, hergestellt sind, und dann die erzeugten Färbungen den üblichen Härtungsmaßnahmen unterwirft. Die bei dem Verfahren zur Verwendung kommenden Farbstoffe werden also in Lösung in ähnlicher Weise hergestellt, wie dies beim Färben Gegenstand des Patents 721:231 ist.
  • Neben tierischen Faserstoffen, wie Wolle, Seide und Haaren, können auch andere stickstoffhaltige Verbindungen gemäß dem vorliegenden Verfahren gefärbt werden, z. B. gehärtete Gelatine, Leim, Casein, ferner andere hochmolekulare stickstoffhaltige Stoffe, z. B. Kunstmassen, wie Kondensatioäsverhindungen aus Harnstoff, Toluolsulfonsäureamid oder Melamin mit Formaldehyd, oder animalisierte Cellulosefasern.
  • Die -zur Verwendung kommenden Farbstoffe enthalten neben sauren Gruppen, z. B. Sulfonsäure- oder Carboxylgruppen, und neben einem chromophoren Rest, z. B. der Anthrachinon-, Triphenylmethan- oder Azoreihe, noch hochmolekulare stickstoffhaltige Gruppen, beispielsweise den Rest von Gelatine, von Casein, Wollabbaustoffen oder anderen Eiweißstoffen oder von stickstoffhaltigen Kunstmassen.
  • Mit diesen Farbstoffen, deren Farbton abhängig ist von der. Natur der gewählten Kondensationsteilnehmer, wird nach einem der für die Färbung mit sauren Wollfarbstoffen üblichen Verfahren beispielsweise in saurer oder neutraler Flotte unter Zuhilfenahme von Glaubersalz, Natriumbisulfat oder Ammonsulfat gefärbt. Man kann entweder die bei der Kondensation erhaltene Lösung direkt zum Färben verwenden oder auch zunächst den gebildeten Farbstoff durch Eindampfen oder Ausfällen mit Salzen, wie Glaubersalz oder Kochsalz, abtrennen und in einer frischen Flotte färben. Den Färbeflotten können noch die üblichen Hilfsmittel, z. B. Verteilungs-, Netz- und Egalisiermittel, zugesetzt werden.
  • Die Färbungen zeichnen sich durch eine gute Gleichmäßigkeit aus. Ihre Echtheiten sind in weitem Maße abhängig von der Natur der zur Herstellung des Farbstoffes verwendeten Kondensationsteilnehmer und werden verfahrensgemäß durch Anwendung der üblichen Härtungsmaßnahmen verbessert, die eine Polymerisation oder Agglomeration der hochmolekularen stickstoffhaltigen Körper bewirken, die bei der Farbstoffherstellung verwendet wurden, beispielsweise Gelatine.
  • Als Nachbehandlungsmittel kommen gerbend wirkende Mittel, wie Chromsalze, ferner Formaldehyd, in Betracht. Die Nachbehandhing kann bei gewöhnlicher oder höherer Temperatur an der nassen oder trockenen gefärbten Ware vorgenommen werden, wobei mit oder ohne Zufügung von Katalysatoren gearbeitet werden kann. Wenn noch härtbare Kunstmassen bei der Herstellung der Farbstoffe verwendet wurden, braucht die Färbung lediglich auf höhere Temperaturen erhitzt zu werden, um die Härtung und damit eine Echtheitsverbesserung herbeizuführen.
  • Im Verbleich zu bekannten Egalisierungsfarbstoffen erhält man nach dem vorliegenden Verfahren Färbungen von erheblich gesteigerten Echtheitseigenschaften.
  • Beispiele i. i g i-Bromanthrachinon-2-sulfonsäure wird mit der gleichen Menge Gelatine, 2 g Natriumbicarbonat, i g Soda, o,i g Kupfersulfat in ioo ccin Wasser bei Siedetemperatur behandelt, bis der braune Farbton der Lösung, die ursprünglich farblos war, sich nicht mehr ändert, was nach etwa 3 bis d. Stunden der Fall ist. Die so erhaltene Lösung wird neutralisiert.
  • Es wird ein Färbebad bestellt, das 200 ccm Wasser, 4111, Schwefelsäure und ioo/o Glaubersalz, bezogen auf das Gewicht der Ware, und i11 ccin der neutralisierten Farbstofflösung enthält. In diesem Bade werden i11 g Wolle in üblicher Weise i Stunde kochend gefärbt. Man erhält eine bleichmäßige Färbung in einem satten Braun. Die Naßechtheit wird durch Nachbehandlung mit 2% Formaldehyd oder i'/_o/oKalitimbichromat, bezogen auf das Gewicht der Ware, in saurer Lösung bei erhöhter Temperatur verbessert.
  • An Stelle der Kondensationsverbindung aus Bromantliracliinonsulfonsäure und Gelatine kann man auch die Kondensationsverbindung aus Gelatine und i-Amino-.4-jodanthrachinon-2, 6-disulfonsäure (violette Färbung ) oder i -Chlor - q. - nitroanthrachinon-8-sulfonsäure (blaue Färbung) oder der Azoverbindung aus diazotiertein i -Amino-2-chlorbenzol und i-Oxynaphthalin-d.-sulfonsäure (rote Färbung) verwenden.
  • 2. 1 g i, d.-Dichlorantlirachinon-6-sulfonsäure wird mit der gleichen Menge Gelatine und 2 g Natriumbicarbonat, i g Soda, 11,i g Kupferbromid in ioa ccm Wasser 4 Stunden i bei Siedetemperatur behandelt. Die entstandene dunkelbraune Lösung wird mit Sätire neutralisiert und die entstandene Kondensationsverbindung mit gesättigter Kochsalz-Lösung ausgefällt. Nach dem Filtrieren und Trocknen verbleiben etwa 1,7 g Farbstoff.
  • Ein Färbebad wird bestellt mit °j" Ameisensäure, ioo/o Glaubersalz, 1.7"/, des erhaltenen Farbstoffs und i o/, der Oxätlivlierungsverbindung von Oleylalkoliol mit 20M01 Äthylenoxyd. io g Wolle werden in diesem Bade i Stunde kochend gefärbt. Die Wolle nimmt eine klare, tiefbraune Farbe an. Zur Verbesserung der Echtheit wird noch mit 211, Formaldehyd oder j1/211 Kaliunibichromat nachbehandelt.
  • 3. 1 b i-Amino-.I-broinantliracliinon-2-carbonsäure wird mit der bleichen Menge Gelatine und -2 g Natriurnbicarbonat. i g Soda, o,2 g Kupfersulfat und 3 ccm Pyridin in ioo ccm Wasser in der Hitze behandelt. Die entstandene tiefviolett gefärbte Lösung wird mit Säure neutralisiert und 1/" davon zu dein Ansatz eines Färbebades mit 4°;o Schwefelsäure und ioo/o Glaubersalz verwendet. io g Wolle werden bei istündiger Kochdauer in diesem Bade tief violett gefärbt. Anschließend wird zur Verbesserung der Echtheit mit Formaldehyd oder Kaliumbichrotnat nachbehandelt.
  • d.. 1 g i-Phenylamino-.I-jodanthrachinon-2-sulfonsäure wird mit der gleichen 'Menge Gelatine, 2 g Natriumbicarbonat, i :; Soda, o,2g Kupfersulfat, 3 ccin Pyridin und o, i g Kupf°rbromid in ioo ccm Wasser 2 Stunden bei Kochtemperatur behandelt. Die entstandene tiefblaue Lösung wird neutralisiert und '/l11 davon einem Färbebade, das mit 50;0 Essigsäure und ioo/o Glaubersalz bestellt ist, ' zugefügt. In diesem Bade werden i11 g Wolle in einem klaren, tiefblauen Ton gefärbt. Die Echtheit dieser sehr gleichmäßigen Färbung wird durch Nachbehandlung mit Kalitimbichroinatessigsäure verbessert. wobei der Farbton etwas grünstickig wird.
  • 5. i g i-Phenylamino-4-jodanthrachinon-2-sulfonsäure wird mit 2 g eines durch Kondensation von Harnstoff mit Formaldehyd erhaltenen wasserlöslichen Kondensates 5@Stunden bei Kochtemperatur in einer wässerigen Lösung behandelt, die außerdem noch 2 g Natriumbicarbonat, i g Soda und o. i g Kupfersulfat enthält.
  • Die entstandene tiefblaue Lösung wird mit gesättigter Kochsalzlösung behandelt, worauf die Kondensationsverbindung, ein blauer Farbstoff, ausfällt.
  • Man bestellt ein Färbebad mit 411/" Schwefelsäure, ioo/o Glaubersalz und o,5ojo Olsäuremethyltaurid und fügt '/1, des erhaltenen blauen Farbstoffs hinzu. i11 g Wolle werden in dieser Flotte i Stunde lang bei Koch-- temperatur in einem klaren, kräftigen Blau gefärbt. Die Färbung wird io Minuten bei ,30° C' im Trockenofen behandelt, wodurch ihre Naßechtheit verbessert wird.
  • 6. , g i, 4-Dichloranthrachinon-6-sulfonsäure wird zusammen mit 2 g der in Beispiel 5 erwähnten Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsverbindung und 2 g Natriumbicarbonat, i g Soda, o,, g Kupferbromid in ioo ccm Wasser 6 Stunden lang auf Kochtemperatur erhitzt. Es bildet sich eine braune Lösung. Nach der Neutralisation mit Schwefelsäure wird der zehnte Teil einem Färbebade zugesetzt, das bestellt ist mit 5 °/o Ammonsulfat und io°/a Glaubersalz. io g Wolle werden nach einstündigem Kochen kräftig braun gefärbt. Danach wird die Färbung wie in Beispiel 5 im Trockenofen erhitzt.
  • 7. i g i-Bromanthrachinon-2-sulfonsäure wird nach der im Beispiel i gegebenen Vorschrift mit der gleichen Menge Gelatine, 2 g Natriumbicarbonat, i g Soda und o,, g Kupfersulfat in ioo ccm Wasser bei Kochtemperatur behandelt, bis der braune Farbton der Lösung, die ursprünglich farblos war, sich nicht mehr ändert, was in etwa 3 bis q. Stunden der Fall ist. Die so erhaltene Lösung wird neutralisiert.
  • Es wird ein Färbebad bestellt, das enthält: Zoo ccm Wasser, q.°/, Schwefelsäure und io°/o Glaubersalz, bezogen auf das Gewicht der Ware, und 1/1o der, wie oben beschrieben, erhaltenen neutralisierten Farbstofflösung. In diesem Bad werden, wie üblich, in einstündiger Kochzeit io g aus Casein hergestellte Kunstfasern in einem satten Braun gefärbt. Die Färbung fällt gleichmäßig aus. Die Naßechtheit wird durch eine Nachbehandlung mit 2 °/o Formaldehyd oder i1/2 % Kaliumbichromat, bezogen auf das Gewicht der Ware, in saurer Lösung bei erhöhter Temperatur wesentlich verbessert. Zu einer ähnlichen Färbung gelangt man, wenn man in dem beschriebenen Färbebade Kupferkunstseide färbt, die durch Einspinnen der Kondensationsverbindung aus Chlorhartparaffin und Äthylendiamin (vgl. die britische Patentschrift q.4o 647) animalisiert ist. Auch diese Färbung, die sich durch gute Gleichmäßigkeit auszeichnet, kann in der Naßechtheit durch die angegebene Nachbehandlung verbessert werden.
  • B. , g i, 4-Dichloranthrachinon-6-sulfonsäure wird nach der im Beispiel 2 gegebenen Vorschrift mit der gleichen Menge Gelatine und 2 g Natriumbicarbonat, i g Soda und o,, g Kupferbromür q. Stunden bei Kochtemperatur in ioo ccm Wasser behandelt. Die entstandene Lösung, die dunkelbraun gefärbt ist, wird mit Säure neutralisiert und der entstandene Farbstoff mit gesättigter Kochsalzlösung ausgefällt. Nach Filtrieren und Trocknen verbleiben etwa ,,7 g Farbstoff. Ein Färbebad wird bestellt mit: 5 °/o Ameisensäure, io °/o Glaubersalz, 1,7"/, des erhaltenen Farbstoffs und z °f, der Oxäthylierungsverbindung von Oleylalkohol mit 2o Mol Äthylenoxyd. In diesem Bade werden innerhalb r Stunde bei Kochtemperatur io g Viscosekunstseide gefärbt, die durch Einspinnen der Kondensationsverbindung von Wachsalkoholbromid mit polymerem Äthylenitnin (vgl. die französische Patentschrift 8,0,395) animalisiert wurde. Die Faser nimmt eine tiefe, klare, braune Farbe an. Anschließend wird die Färbung den üblichen Härtungsmaßnahmen unterworfen.
  • 9. i g i-Phenylamino-q.-jodanthrachinon-2-sulfonsäure wird nach der im Beispiel gegebenen Vorschrift mit der gleichen Menge Gelatine, 2 g 1\Tatriumbicarbonat, 2 g Soda, o,2 g Kupfersulfat, 3 ccm Pyridin und o, i g Kupferbromür in ioo ccm Wasser 2 Stunden bei Kochtemperatur behandelt. Die entstandene tiefblaue Lösung wird neutralisiert und 1/l0 davon einem Färbebade, das mit 50!o Essigsäure und io°/o Glaubersalz bestellt ist, zugefügt. In diesem Bade färbt sich Viscosekunstseide, die durch Einspinnen von Casein animalisiert wurde, in klaren, tiefen blauen Tönen. Die sehr gleichmäßige Färbung wird in ihren Echtheiten durch eine Nachbehandlung mit Kaliumbichromatessigsäure wesentlich verbessert, wobei der Farbton etwas grünstichig wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Färben von tierischen Fasern und anderen stickstoffhaltigen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß saure Lösungen verwendet werden, die durch Kondensation von hochmolekularen stickstoffhaltigen Stoffen in kolloidaler Lösung mit wasserlöslichen sauren Verbindungen, die neben chromophoren Gruppen noch negative austauschbare Reste enthalten, hergestellt sind, und dann die erzeugten Färbungen den üblichen Härtungsmaßnahmen unterworfen werden.
DEI62131D 1938-08-04 1938-08-04 Verfahren zum Faerben von tierischen Fasern und anderen stickstoffhaltigen Stoffen Expired DE726130C (de)

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