DE1793332A1 - Benzoldiazoniumverbindungen und deren Verwendung als lichtempfindliche Verbindungen in Diazotypiematerial - Google Patents
Benzoldiazoniumverbindungen und deren Verwendung als lichtempfindliche Verbindungen in DiazotypiematerialInfo
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Description
K 1721a FP-Dr.N.-ur 20. August 1968
Beschreibung zur Anmeldung von
KALLE AKTIENGESELLSCHAFT Wiesbaden-Biebrich
für ein Patent auf
Benzoldiazoniumverbindungen und deren Verwendung als lichtempfindliche Verbindungen in Diazotypiematerial
[Zusatz zu Patent (Patentanmeldung P 15 72 098.6)]
Gegenstand des Hauptpatentes (Patentanmeldung P 15 72 098.6)
ist eine Benzoldiazoniumverbindung der allgemeinen Formel I der anliegenden Zeichnung, worin
R1 und R2 gegebenenfalls substituierte Alkyl-,
Aralkyl- oder Cycloalkylgruppen oder
zusammen mit dem Stickstoffatom einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Rest,
R3 Wasserstoff, eine Alkoxygruppe oder eine
fluorierte Alkoxygruppe,
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Rj| und Rf- Wasserstoff, Halogen, Alkyl-, Alkoxy-
oder fluorierte Alkoxygruppen und
bedeuten, wobei mindestens einer der Reste R1J und R,- Wasserstoff und mindestens einer der Reste R,, R1, und R1.
eine fluorierte Alkoxygruppe ist.
Gegenstand des Hauptpatentes ist weiterhin die Verwendung
derartiger Verbindungen als lichtempfindliche Verbindungen in Diazotypiematerial.
Gegenstand der vorliegenden Zusatzerfindung sind Benzoldiazoniumverbindungen nach dem Hauptpatent, die dadurch
gekennzeichnet sind, dafi sie wenigstens ein« fluorierte
Alkoxygruppe mit wenigstens einem Fluoratom an cC-Kohlenstoffatom enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung
der genannten Verbindungen als lichtempfindliche Verbindungen in Diazotypiematerial.
Die erfindungsgemäßen Benzoldiazoniumverbindungen
zeichnen sich gegenüber den im Hauptpatent beschriebenen entsprechenden Verbindungen durch eine erhöhte Kupplunge-
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SAD ORiOlNAL
SAD ORiOlNAL
K 1721a FP-Dr.N.-ur 20.8.1968
geschwindigkeit aus. Sie werden daher bevorzugt in Einkomponenten-Diazotypiematerialien verwendet.
Diejenigen erfindungsgemäßen Verbindungen, die eine im
Verhältnis geringere Kupplungsgeschwindigkeit haben,
z. B. Verbindungen, in denen R1 u«d R2 niedere Alkylgruppen
bedeuten, können auch in Zweikomponenten-
Diazotypiematerialien verwendet werden.
Abgesehen von ihrer höheren Kupplungsgeschwindigkeit sind die erfindungsgemäßen Verbindungen in ihren
Eigenschaften den im Hauptpatent beschriebenen Verbindungen sehr ähnlich. Sie besitzen eine hohe Lichtempfindlichkeit,
die bei den Verbindungen, in denen R1. oder R5 eine fluorierte Alkoxygruppe bedeutet,
besonders hoch ist.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind neu. Sie können in Analogie zu den bekannten Verfahren hergestellt
werden. Die Einführung der fluorierten Alkoxygruppen kann ζ. B. durch Addition fluorhaltiger Carbene an
Phenole durch Addition von Phenolaten an fluorierte Olefine, durch Umsetzen von fluorierten Alkylchloriden
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oder -bromiden mit Phenolationen oder durch Ersatz von Wasserstoff-, Halogenatomen oder anderen Resten
durch Fluoratome in Phenoläthern erfolgen. Entsprechende Umsetzungen sind z. B. beschrieben in Houben-Weyl,
Methoden der organischen Chemie, Band 5/3, Seit« und Band 6/3, Seite 119.
Die weiteren Syntheseschritte erfolgen in Analogie zu den für lichtempfindliche Diazoniumverbindungen
bekannten und üblichen Herstellungsverfahren. Die Isolierung der Diazoniumverbindungen erfolgt in
bekannter Weise in Form der Doppelsalze mit Metallhalogeniden, z. B. mit Zinkchlorid, Cadmiurachlorid
oder Zinntetrachlorid. Die Verbindungen können auch z. B. als Tetrafluoroborate, Hexafluorophoephate,
als Phosphate oder Sulfate abgeschieden werden.
Als fluorierte Alkoxyreste in den erfindungsgemäfcen
Verbindungen kommen z. B. die Gruppen -O-CF,» ""O~CF2 ·
-0-CF2-CF2H, -0-CF2-CF3, -0-CFsCF2, -0-0Fg-CH(Cfj)g oder
-0-CF2CFH-CF3 in Frage.
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung und
Verwendung einiger der erfindungsgemäßen Verbindungen.
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K 1721a -. PP-Dr.N.-ur 20.8.1968 *§-
Ein in der Diazotypie übliches Lichtpausrohpapier, das
einseitig mit einem Vorstrich aus feinteiliger Kieselsäure und Polyvinylacetat versehen war, wurde auf der
vorbestrichenen Oberfläche mit einer wäßrigen Lösung beschichtet, die in 100 ml
■i
0,5 g Citronensäure
3,5 g naphthalin~l,3»6-trisulfonsaures Natrium
0,5 g Gummi arabicum
1,5 g ^-(N-Methyl-N-benzyl-amino)-5-methoxy-2-(difluörmethoxy)-benzoldiazoniumchlorid
als Zinkchloriddoppelsalz (Formel 3)
enthielt, und getrocknet.
Das fertige Lichtpausmaterial wurde unter einer transparenten Vorlage bildmäßig belichtet und mit einer
wäßrigen Lösung entwickelt, die je 100 ml
2,5 g Borax
3,0 g Soda
2,0 g Kochsalz
5,0 g Thioharnstoff
0,1 g Natriumisopropylnaphthalinsulfonat
0,6 g Resorcin
K 1721a PP-Dr.N.-ur 20.8.1968
enthielt.
Das Kopiermaterial zeichnet sich durch hohe Lichtempfindlichkeit aus. Der volle Kupplungsfarbton wurde
unmittelbar nach dem Antragen des Entwicklers erhalten. Praktisch gleiche Ergebnisse wurden erhalten, wenn
statt der oben genannten Diazoniumverbindung die äquivalente Menge 4-Diäthylamino-5-äthoxy-2-(l,1^2,2-tetrafluor-äthoxy)-benzoldiazoniurachlorid als Zinkchloriddoppelsalz (Formel 6) eingesetzt und sonst wie
angegeben verfahren wurde.
4-Methoxyphenol wurde in Dioxan in Gegenwart von
Natriumhydroxid mit Difluorchlorraethan veräthert.
Nitrierung und Reduktion ergab 4-Methoxy~3-amino-
oC , (C -difluor-anisol. Dieses wurde acetyliert,
nitriert und mit Methyljodid und Alkali «ethyliert.
Mit Schwefelsäure wurde die Aoetylgrupp· abgespalten,
und die sekundäre Base wurde benzyliert. Das 6-Nitro-4-methoxy-3-(methyl-benzylamino)-<£ ,«C-äifluor-aniaol
(Fp. 54° C) wurde reduziert und diazotiert und die
Diazoverbindung als Zinkchlorid-Doppelsalz abgeschieden.
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K 1721a FP-Dr.N.-ur 20.8.1968 &-
Ein in der Diazotypie übliches Lichtpauspapier mit
einem Vorstrich aus feinteiliger Kieselsäure und Polyvinylacetat wurde auf der bestrichenen Seite
mit einer wäßrigen Lösung, die in 100 ml
0,5 g Weinsäure
4,0 g naphthalin-l,3,6-trisulfonsaures Natrium
0,02 g Saponin
1,8 g 4-(N-Methyl-N-benzyl-amino)-2-chlor-5-(difluormethoxy)-benzoldiazoniumtetrafluoroborat
(Formel 2)
enthielt, beschichtet und getrocknet.
Das fertige Lichtpausmaterial wurde unter einer transparenten Vorlage bildmäßig belichtet und mit einer
wäßrigen Lösung entwickelt, die in 100 ml
0,33 g Phloroglucin
9,60 g Trinatriumcitrat
2,42 g Natriumbensoat
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inspected
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1,98 g Adipinsäure 5,70 g Kochsalz
0,20 g Natriumsalz einer DialkylnaphthalinsulfonsÄure
enthielt und einen pH-Wert von ungefähr 6 hatte.
Die blauschwarzen Bilder entstanden nach dem Antragen des Entwicklers rascher als wenn, wie in Beispiel 4
des Hauptspatents beschrieben, als Diazoniumverbindung 4-(N-Methyl-N-benzyl-amino)-2-chlor-5-(2,2,2-trifluoräthoxy)-benzoldiazoniumtetrafluoroborat
verwendet wurde.
Ein gleich gutes Material mit wesentlich höherer !lichtempfindlichkeit
wurde erhalten, wenn anstelle der oben
genannten erfindungsgemäßen Diazoniumverbindung das M-Piperidino-5-methoxy-2-(l,l,2,2-tetrafluor-athoaEf)·
benzoldiazoniumchlorid als Zinkchloriddoppeleale
(Formel 4) eingesetzt und sonst wie angegeben verfahren^ wurde.
Das bekannte Zinkchloriddoppelsalz d*es 4-Piperidino-2,5-diäthoxy-benzoldiazoniumchlorids
kuppelt für ein· neutrale Halbfeuchtentwicklung viel zu iangsaia.
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4-Chlor-phenol wurde mit Benzylchlorid veräthert und
dann nitriert. Die Nitrogruppe wurde reduziert, das Amin acetyliert und das Produkt erneut nitriert.
M-Chlor-S-nitro^-acetylamino-phenyl-bensBy lather
(Pp. 150° C) wurde mit MetHyljodid in Gegenwart von
Alkali methyliert. Mit Alkali wurde die Acetylgruppe und mit Säure die Benzylgruppe abgespalten. Das entstandene Phenol wurde in Dioxan mit Kliumhydroxid und
Difluorchlormethan erneut veräthert. 4-Chlor-5-nitro-2-methylamino-cC ,cC-difluor-anisol (Pp. 127* C) wurde
am Stickstoff benzyliert, reduziert und diazotiert. Die Diazoverbindung wurde als Tetrafluoroborat
abgeschieden.
feinteiliger Kieselsäure und Polyvinylacetat versehen war, wurde Bit einer Lösung der folgenden Zusammensetzung bestrichen und getrocknet:
4,0 g Citronensäure 5,0 g Thioharnstoff
1,4 g 2-Hydroxy-3-naphthoesäure-(B-morpholino-äthyl)amid
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K 1721a
4 Q
PP-Dr.M.-up 20.8.1968 -
1,6 g 4-Diäthylamino-2-(ll,ll,2"»2·-
tet raf luor-äthoxy ) -bensffoldiaaioniuinchlorid
als Zinkchloriddoppelsalz (Formel 5) in
100 ml Wasser.
Nach dem Belichten unter einer Vorlage und Entwickeln mit Ammoniak erhielt man Bilder mit kräftigen blauen
Linien.
Mit diesem Material entstand der Vollton des blauen Bildes
schneller als bei Verwendung von 4-Diäthylamino-2-äthoxy-benzoldiazoniumchlorid oder 4-Diäthylamino-2~ß,ß,ßtrifluoräthoxy-benzoldiazoniumchlorid als Zinkchloriddoppelsalze in der gleichen Mischung.
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OfitöWAL
K 1721a
PP-Dr.N.-ur 20.8.1968
In der folgenden Tabelle sind eine Reihe von erfindungsgemäßen Verbindungen zusammengestellt*
deren Verwendung in Diazotypiematerial erprobt wurde
Formel R1-N-R Nr. * ·
Rr
Schrap.der Nitroverbindg.(°C)
1 CH3-N-CH5
OCHP2 Cl H Cl.1/2 ZnCl2 63
2 CH3-N-CH2-CgH OCHP2 Cl H
Öl
3 CH3-N-CH2-C6H5 OCH3 OCHP2 H Cl. 1/2 ZtICl2 51*
* "0
OCH3 OCP2CHF2 H Cl.1/2 ZnCl3 104
5 C2H5-N-C2H5 H OCF2CHF2 H Cl.1/2 ZnCl3 159 +
6 C2H5-N-C2H5 OC2H5 OCF2CHF2 H Cl.1/2 ZnCl3
+ Schmelzpunkt des Azofarbstoffs mit p-Nitroanilin
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Claims (3)
1. Benzoldiazoniumverbindung der all*
gemeinen Formel I
N X
Rl und R2 gegebenenfalls substituierte
Aralkyl- oder Cyoloalkylgruppen oder zusammen mit dem Stickstoffatom einen
gegebenenfalls substituierten heterocyclischen Rest» v *■ · ■
R, Wasserstoff, eine Alkoxygruppe oder eine
fluorierte Alkoxygruppe,
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KALLE AKTIENGESELLSCHAFT 1793332
Untere Z»ldi»n Tag Matt
K 1721a At FP-Dr.N.-ur 20.8.1968
R1J und Rc Wasserstoff, Halogen, Alkyl-, Alkoxy-
oder fluorierte Alkoxygruppen und
X das Anion der Diazoverbindung bedeuten, wobei mindestens einer der Reste R^
und R^ Wasserstoff und mindestens einer der Reste R3, R^ und R5 β£ηβ
fluorierte Alkoxygruppe ist,
nach Patent (Patentanmeldung P 15 72 Ο98.6),
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine fluorierte
Alkoxygruppe wenigstens ein Fluoratom am 0^ -Kohlenstoffatom enthält.
2. Verwendung einer Verbindung gemäß Anspruch 1 als lichtempfindliche Verbindung in
Diazotypiematerial.
3. Verwendung einer Verbindung gemäß Anspruch 1 als lichtempfindliche Verbindung in
Einkomponenten-Diazotypiematerial.
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Leerseite
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NL6912851A NL6912851A (nl) | 1967-03-08 | 1969-08-22 | Werkwijze voor het bereiden van benzeendiazoniumverbindingen en diazotypiemateriaal, dat een dergelijke verbinding bevat |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |