DE1785385B2 - Zubringergreifer fuer webmaschinen mit kontinuierlicher schussfadenzufuhr - Google Patents
Zubringergreifer fuer webmaschinen mit kontinuierlicher schussfadenzufuhrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Zubringergreifer für Webmaschinen mit kontinuierlicher Schußfadenzufuhr
unter Verwendung von sich einander abwechselnd nähernden und voneinander entfernenden Zubringer-
und Übernahmegreifern mit auf den Greiferkörpern angeordneten, zum Ergreifen und Festhalten
des Schußfadens zusammenwirkenden metallischen Bauteilen, wobei der Zubringergreifer einen steifen,
aus Kunststoff geformten Greiferkörper hat, der nach Art eines offenen Gehäuses ausgebildet ist, an dem
ein aus wenigstens einer Lamelle und einer die Lamelle gegen eine Klaue pressenden Blattfeder bestehendes,
federndes, den Schußfaden ergreifendes Bauteil angeordnet ist.
Bei einem bekannten Zubringergreifer dieser Art (deutsche Patentschrift 711 507) hängt das Ergreifen
des Schußfadens ausschließlich von der Elastizität und federnden Nachgiebigkeit der einstellbaren Blattfeder
ab. Dies hat den Nachteil, daß nicht bei allen Garnarten ein sicheres und zuverlässiges Ergreifen
des Schußfadens gewährleistet ist. Insbesondere wird der Schußfaden relativ hart und plötzlich aufgenommen.
Diese Nachteile des bekannten Zubringergreifers sind darauf zurückzuführen, daß nur eine
Lamelle vorgesehen ist und nicht sichergestellt ist, daß sich auf der einzig vorgesehenen, zum Ergreifen
des Schußfadens dienenden Fläche keine ein Ergreifen des Schußfadens verhindernden Staubablagerungen
bilden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
ίο von den vorstehend beschriebenen Nachteilen freien
Zubringergreifer der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei dem sichergestellt ist, daß der Schußfaden
weicher und gleichmäßiger aufgenommen wird als bei dem bekannten Zubringergreifer.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand der
Zeichnungen beispielsweise beschrieben. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Zubringergreifers
und von dessen Tragschlitten,
F i g. 2 eine teilweise weggeschnittene Seitenansicht des Greifers von Fig. 1, wobei Teilabschnitte weggelassen
sind,
Fig. 3, 4 und 5 eine Vorderansicht, eine Draufsicht
und eine rückwärtige Seitenansicht des Greifers von F i g. 1 und 2,
F i g. 6 eine perspektivische Ansicht des Greifers von F i g. 1 mit weggebrochenen Abschnitten, wobei
der Eingriff von Greifer und Schußfaden dargestellt ist,
F i g. 7 eine Seitenansicht und eine Draufsicht der in F i g. 6 gezeigten gegabelten Blattfeder,
F i g. 8 eine Seitenansicht und eine Draufsicht der zugehörigen metallischen Lamellen, und
F i g. 9 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Zubringergreifers
mit weggebrochenen Teilen.
Der erfindungsgemäße Zubringergreifer 1 (Fig. 1
bis 8) weist einen nach Art eines mehrteiligen offenen Gehäuses ausgebildeten Greiferkörper 2 auf, der,
da er aus Kunststoff geformt ist, sehr leicht, aber stabil und voiiKommen glatt ist und Tragflächen mit
sehr guten Gleiteigenschaften aufweist. Der Körper 2 hat in bekannter Weise eine obere Klaue 3 und eine
untere Klaue 4, von denen der Schußfaden F ergriffen
wird. Erfindungsgemäß hat die untere Klaue 4 keine übliche, die Kette schützende rückwärtige
Kante. Diese Kante ist vielmehr durch eine senkrechte Rippe 5 und durch ein leicht vorwärts und
abwärts abgeschrägtes Profil der oberen Klaue 3 ersetzt. Die rückwärtige Seite des Körpers 2 weist einen
V-förmigen geneigt verlaufenden Schlitz 6 für den Schußfaden auf, der an seiner Basis zur Verhinderung
von Verschleiß des aus Kunststoff bestehenden Teils des Greifers mittels eines metallischen Einsatzes
6' geschützt ist. An der Vorderseite tritt der Schußfaden in einen Spalt 7 ein, welcher die obere
Klaue 3 von der unteren Klaue 4 trennt. Auch in diesem Spalt ist an der Stelle, an der die Klauen 3
und 4 im Körper 2 verbunden sind, ein metallischer Einsatz 8 vorgesehen.
Weiter weist der Zubringergreifer 1 ein federndes, metallisches, mit dem Körper 2 zum Ergreifen und
Festhalten des Schußfadens zusammenarbeitendes Bauteil 9 auf. Dieses Bauteil besteht aus einer oder
mehreren Stahllamellen 10. die an der Oberfläche der
unteren Klaue 4 mittels einer Blattfeder 11 in Anlage gehalten werden, wobei der Anlagedruck mittels
einer Einstellschraube 12 geregelt werden kann. Gleichzeitig wird mit dieser Einstellschraube und
mittels einer Mutter 13 das Bauteil 9 am Körper 2 befestigt. Zur Verhinderung einer unerwünschten
Drehung der Schraube 12 ist eine (nicht gezeigte) federnde Unterlagscheibe vorgesehen. Auf der Oberfläche
der unteren Klaue 4 ist vorzugsweise in dem Bereich, in dem die Lamellen 10 angreifen, eine
dünne, flache Metallschicht zur Verhinderung von Abnutzung vorgesehen.
Der Körper 2 ist, wie in F i g. 1 gezeigt ist, innerhalb
eines Tragschlittens S aus dem gleichen Kunststoff befestigt. Der Tragschlitten S ist seinerseits am
Ende des die alternierende Bewegung des Greifers 1 in bekannter Weise bewirkenden Gurtes befestigt.
Mit dem Bezugszeichen 14 ist in F i g. 1 ein schmaler, den mit dem Tragschlitten verbundenen Zubringergreifer
im Webfach führender Block bezeichnet. Falls der Zubringergreifer mit feinem Faden arbeitet,
ist es von Vorteil, seitlich an der untersten Lamelle 10 eine aus Kunststoff od. dgl. bestehende Führung
vorzusehen, um zu verhindern, daß die Kanten der Lamelle auf den Schußfaden wie ein Messer wirken,
wenn der Schußfaden während der Bewegung des Zubringergreifers in Richtung auf das Fach gespannt
wird.
Weiter ist es von Nutzen, neben der gegabelten 3« Blattfeder (F i g. 6 und 7) gegabelte Lamellen (F i g. 6
und 8) vorzusehen. Der Vorteil dieser Ausbildung besteht darin, daß zwei getrennte Angriffspunkte am
Schußfaden geschaffen werden, wodurch die Zuverlässigkeit der Vorrichtung erhöht wird. Weiter wird
ein gewisser Selbstreinigungseffekt während der Bewegung des Greifers erzielt, und die Gefahr des
Festfressens infolge von Staub oder Schmutz weitgehend reduziert. Wie aus den Zeichnungen hervorgeht,
ist die Blattfeder zur Schaffung von zwei in flacher Ausrichtung mit dem Zubringergreifer liegenden
Angriffspunkten am Schußfaden an der Seite, an der sie beim Ergreifen des Fadens zuerst mit dem
Faden in Berührung kommt, in einen kürzeren und einen längeren Gabelarm geteilt.
Beim Arbeiten mit feinen Fäden und hoher Geschwindigkeit ist es sehr vorteilhaft, eine parallel
und (in bezug auf den Fadenverlauf) oberhalb der Lamellen 10 angeordnete Haltefeder 10' vorzusehen,
wie dies in F i g. 9 gezeigt ist. Diese Haltefeder kann ein unerwünschtes Lockern des Schußfadens während
der Übergabe des Fadens zwischen den Greifern am Haken des Übernahmegreifers verhindern.
Beim Betrieb der Webmaschine arbeitet der erfindungsgemäße Zubringergreifer im wesentlichen wie
die bekannten Zubringergreifer. Der Zubringergreifer 1 übernimmt den Schußfaden an einem Ende
des Faches, indem er ihn zwischen den Klauen 3 und 4 ergreift, und ihn zwischen der Lamelle 10 und
der Klaue 4 während des Transportweges hält, bis der Übernahmegreifer den Faden seinerseits in der
Mitte des Faches ergreift und ihn zur anderen Seite der Webmaschine überführt und dort freigibt.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des Zubringergreifers bringt gegenüber dem Stand der Technik
viele Vorteile mit sich. Zunächst gestattet die Verwendung von Kunststoff (vorzugsweise ein Polyamid)
eine erhebliche Verringerung des Greifergewichts und ein erheblich weicheres Gleiten auf den entsprechenden
Bauteilen der Webmaschine und entlang der Kettfaden, wodurch eine risikolose Erhöhung der
Arbeitsgeschwindigkeit der Webmaschine möglich wird. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung werden
die Antriebsgurtspannung und auch die Beanspruchung der die Gurte steuernden mechanischen Bauteile
gegenüber bisher üblichen Anordnungen so stark vermindert, daß eine Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit um über 65 °/o möglich wird. Beispielsweise
konnte bei einer Webmaschine mit einer Webbreite von 2,40 m und einer Arbeitsgeschwindigkeit
von 120 Schußfolgen pro Minute nur durch Ersetzen des üblichen Metall-Zubringergreifers durch
den erfindungsgemäßen Greifer die Geschwindigkeit auf 200 Schußfolgen pro Minute erhöht werden.
Die beim Eintritt, beim Durchlaufen und beim Austritt aus dem Fach verminderte Reibung an den
Kettfaden erlaubt außerdem eine Erweiterung des Anwendungsgebietes der Webmaschinen mit kontinuierlicher
Schußfadenzuführung. Bis zum heutigen Tage war es tatsächlich so, daß auf diesen Webmaschinen
keine Fäden aus Kunststoffen, wie Reyon u. dgl., verwendet werden konnten, da diese unter
Einfluß der bei der Reibung entstehenden Wärme, besonders wenn Fäden großer Feinheit verarbeitet
werden sollten, rissen. Dieser Nachteil wird durch den erfindungsgemäßen Zubringergreifer im Zusammenwirken
mit dem entsprechenden Übernahmegreifer vermieden, da die Reibung bei den aus den
oben erwähnten Materialien hergestellten Greifern so weit reduziert ist, daß das vorerwähnte Reiben der
Fäden vermieden wird. Weiter ist darauf hinzuweisen, daß die Steifigkeit des erfindungsgemäßen Zubringergreifers
wesentlich geringer als die von Metallgreifern ist. Dies erlaubt wegen der Federwirkung
des Greiferkörpers einmal ein dichteres Anliegen der elastischen Metallbauteile auf diesem
Körper, wodurch das Ergreifen und Festhalten des Schußfadens mit höherer Sicherheit erfolgt ("die dünnen,
gegen Abnutzung wirkenden Metallbeläge
ändern hieran nichts). Zum andern bleiben entsprechend den Festigkeitseigenschaften des Greifermatematerials
Berührungen und Stöße durch Aufeinanderprallen der beiden Greifer — solche Berührungen
sind während des Arbeitens der Webmaschine immer möglich — ohne ernsthafte Folgen, wodurch
offensichtlich eine Verbesserung der Lebensdauer des Greiferkörpers erreicht wird. Außerdem unterliegt
der erfindungsgemäße Zubringergreifer keinen Zerstörungen infolge atmosphärischer oder chemischer
Korrosion, wie dies bei den bekannten Zubringergreifern der Fall sein kann.
Zu den bereits erwähnten Vorteilen kommt bei dem erfindungsgemäßen Greifer der Vorteil der besseren
Profilgestaltung der Greiferklauen. Diese bessere Profilgestaltung verbessert die Bewegung des
Zubringergreifers innerhalb des Faches.
ί Herzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Zubringergreifer für Webmaschinen mit kontinuierlicher Schußfadenzufuhr unter Verwendung
von sich einander abwechselnd nähernden und voneinander entfernenden Zubringerund
Übernahmegreifern mit auf den Greiferkörpern angeordneten, zum Ergreifen und Festhalten
des Schußfadens zusammenwirkenden metallischen Bauteilen, wobei der Zubringergreifer
einen steifen, aus Kunststoff geformten Greiferkörper hat, der nach Art eines offenen Gehäuses
ausgebildet ist, an dem ein aus wenigstens einer Lamelle und einer die Lamelle gegen eine Klaue
pressenden Blattfeder bestehendes federndes, den Schußfaden ergreifendes Bauteil angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Greiferkörper (2) eine untere, zu ihrem freien Ende
hin spitz zulaufende Klaue (4), eine senkrechte, die untere Klaue (4) nach hinten begrenzende
Rippe (5) und eine obere, von hinten nach vorn abgeschrägte Klaue (3) aufweist, daß wenigstens
zwei Lamellen (10) aus federnd nachgiebigem, elastischem Material vorgesehen sind, daß die
einstellbar angeordnete Blattfeder (11) an ihrem Ende gegabelt ist, wobei die Gabelarme der
Blattfeder (11) unterschiedlich lang sind, und daß die Blattfeder (11) mit beiden Gabelarmen
an der oberen der beiden Lamellen (10) pressend anliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (10) gegabelt
sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die untere
Lamelle (10) auf der Unterseite mit Kunststoff belegt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im
Greifer eine parallel und oberhalb der Lamellen (10) angeordnete Haltefeder (10') vorgesehen ist.
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