DE17386C - Neuerungen in dem Verfahren, Ammoniak aus Urin und sonstigen Flüssigkeiten, sowie aus Hoch- oder Koke-Ofen-Gasen etc. zu gewinnen, behufs Anwendung als Dünger und zu sonstigen Zwecken - Google Patents

Neuerungen in dem Verfahren, Ammoniak aus Urin und sonstigen Flüssigkeiten, sowie aus Hoch- oder Koke-Ofen-Gasen etc. zu gewinnen, behufs Anwendung als Dünger und zu sonstigen Zwecken

Info

Publication number
DE17386C
DE17386C DENDAT17386D DE17386DA DE17386C DE 17386 C DE17386 C DE 17386C DE NDAT17386 D DENDAT17386 D DE NDAT17386D DE 17386D A DE17386D A DE 17386DA DE 17386 C DE17386 C DE 17386C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ammonia
liquids
lime
fertilizer
gases
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT17386D
Other languages
English (en)
Original Assignee
F. J, BOLTON und J. A. WANKLYN in Westminster-London
Publication of DE17386C publication Critical patent/DE17386C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/10Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 3^: Soda, Potasche und Alkalien.
Zwecken.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Juni 1881 ab.
Unsere Erfindung hat hauptsächlich den Zweck, das Ammoniak ohne Anwendung von Wasser oder Schwefelsäure aus Flüssigkeiten und Gasen, Dämpfen oder Rauch, die solches enthalten, zu gewinnen, wie z. B. aus Urin, Kloakenflüssigkeiten, Gaswasser etc., sowie aus Hochofengasen, Koksofengasen und dergleichen.
Bei der Behandlung von Flüssigkeiten erhitzen wir dieselben zu diesem Behufe in einem geschlossenen Gefäfse und lassen die entweichenden Dämpfe oder Gase, mit atmosphärischer Luft oder Kohlensäure gemischt, ziehen durch auf durchlöcherten Platten liegende Schichten von porösem schwefelsaurem Kalk, schwefelsaurem Kalk mit phosphorsaurem Kalk und phosphorsaurem Eisen gemengt, porösem Chlorcalcium, dem Doppelsalz von Chlorcalcium und Chlornatrium, Doppelsalz von Chlorcalcium und Chlorkalium, Doppelsalz von Chlormagnesium und Chlorkalium.
Diese Substanzen müssen in solcher Form angewendet werden, dafs das Gas oder die Dämpfe dieselben leicht und gleichmäfsig vertheilt durchdringen können.
Wir wenden vorzugsweise zu diesem Zweck schwefelsauren Kalk in porösem Zustande, event, mit phosphorsaurem Kalk und phosphorsaurem Eisen gemengt, an, welcher dann leicht genug ist, die Gase oder Dämpfe durchziehen zu lassen.
Ist das Ammoniak in Form von kohlensaurem Ammoniak zugegen, so wirkt es auf den schwefelsauren Kalk, und es wird schwefelsaures Ammoniak und kohlensaurer Kalk gebildet.
Ist die Reaction so weit als möglich vorgeschritten, so werden die Platten entleert und das Gemenge von kohlensaurem Kalk und schwefelsaurem Ammoniak wird erhitzt, wodurch die umgekehrte Reaction hervorgebracht und . kohlensaures Ammoniak wieder gebildet wird, welches als Gas abgetrieben und auf gewöhnliche Weise condensirt wird.
Der aufs neue gebildete schwefelsaure Kalk kann dann wieder zu demselben Zweck gebraucht werden.
Ist, das Ammoniak hauptsächlich als Schw ef e 1 ammonium zugegen, so findet eine Reaction zwischen dem Ammoniak, dem schwefelsauren Kalk und dem phosphorsauren Eisen, wenn solches zugegen ist, statt. Schwefelsaures Ammoniak, Schwefelcalcium oder Schwefelcalciumoxyd und Schwefeleisen werden gebildet.
In diesem Falle wird das Gemenge nach dem ersten Gebrauch der Wirkung der Luft ausgesetzt, wodurch die Schwefelverbindungen in schwefelsaure Verbindungen verwandelt werden, worauf das Gemenge wieder zur Aufnahme von Ammoniak verwendet wird.
Wenn auf diese Weise das Gemenge genügend reich an Ammoniak ist, kann das schwefelsaure Ammoniak mit heifsem Wasser ausgewaschen und das Ammoniaksalz hiervon durch Verdunstung gewonnen werden.
Anstatt das Ammoniak auf oben beschriebene • Weise von dem Producte auszuscheiden, kann man auch das ganze, an Ammoniak reiche Product direct als concentrirten Düngerstoff verwenden.
Wir stellen auch ein neues, als Düngerstoff werthvolles Product, bestehend aus einem Doppelsalze von phosphorsaurem Kalkammoniak, auf folgende Weise dar:
Wir nehmen das im Handel vorkommende Superphosphat und waschen daraus mit Wasser den sauren phosphorsauren Kalk aus, welchen wir dann abgiefsen oder filtriren, wobei dann der schwefelsaure Kalk als Rückstand bleibt.
Die Lösung von saurem phosphorsaurem Kalk mischen wir dann mit den früher genannten Flüssigkeiten, welche Ammoniak enthalten, und dampfen die Mischung bei einer Temperatur von ioo° C. bis zur Trockenheit ab. Diese Substanz besteht alsdann aus dem oben genannten neuen Doppelsalz.
Da bekannt ist, dafs Mc. Dougall vorgeschlagen hat, das Ammoniak aus Gasen oder Dämpfen zu gewinnen, indem er diese durch saures Kalksuperphosphat leitet (d. h. Kalksuperphosphat, in welchem freie Schwefelsäure vorhanden war), so beanspruchen wir nicht die Anwendung dieser Substanz.
Auch ist es bekannt, dafs schwefelsaurer Kalk, sowie andere der oben genannten Substanzen mit ammoniakhaltigen Flüssigkeiten gemengt worden sind, um das Ammoniak zu binden, und beanspruchen wir daher nicht im allgemeinen die Absorption des Ammoniaks von Flüssigkeiten durch Beimischung solcher Substanzen.
Ferner schliefsen wir von diesem Patentgesuche die Behandlung des Leuchtgases durch genannte Substanzen aus.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Das Verfahren, Ammoniak ohne Anwendung von freier Schwefelsäure auf trockenem Wege von ammoniakhaltigen Flüssigkeiten und Gasen, Dämpfen oder Rauch zu gewinnen, indem die Dämpfe der Flüssigkeiten oder die ammoniakhaltigen Gase oder Dämpfe durch porösen, schwefelsauren Kalk oder von Säure freies Kalksuperphosphat oder die sonstigen oben genannten Substanzen oder Mischungen derselben durchgeleitet werden.
2. In Verbindung mit diesem Verfahren die Regeneration der oben erwähnten, zur Gewinnung des Ammoniaks dienenden Substanzen bei gleichzeitiger Ausscheidung und Sammlung des Ammoniaks.
3. Die Herstellung eines neuen Düngerstoffes, bestehend aus einem Doppelsalze von phosphorsaurem Kalkammoniak durch Auflösen von Superphosphat in Wasser, Zusatz von ammoniakhaltigen Flüssigkeiten und Eindampfen.
DENDAT17386D Neuerungen in dem Verfahren, Ammoniak aus Urin und sonstigen Flüssigkeiten, sowie aus Hoch- oder Koke-Ofen-Gasen etc. zu gewinnen, behufs Anwendung als Dünger und zu sonstigen Zwecken Active DE17386C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE17386C true DE17386C (de)

Family

ID=294325

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT17386D Active DE17386C (de) Neuerungen in dem Verfahren, Ammoniak aus Urin und sonstigen Flüssigkeiten, sowie aus Hoch- oder Koke-Ofen-Gasen etc. zu gewinnen, behufs Anwendung als Dünger und zu sonstigen Zwecken

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE17386C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE17386C (de) Neuerungen in dem Verfahren, Ammoniak aus Urin und sonstigen Flüssigkeiten, sowie aus Hoch- oder Koke-Ofen-Gasen etc. zu gewinnen, behufs Anwendung als Dünger und zu sonstigen Zwecken
DE579627C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln, die mehrere Duengerkomponenten enthalten
DE562634C (de) Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Kaliumnitrat, Dicalciumphosphat und stickstoffhaltigen Mischduengern
DE566834C (de) Verfahren zur Herstellung von konzentrierten Duengemitteln
DE603004C (de) Verfahren zur Vorbehandlung von Rohphosphaten fuer den Saeureaufschluss
DE281012C (de)
DE643956C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischduengern
DE2009374A1 (de)
DE416137C (de) Verfahren zur Zersetzung von Eisenoxydulverbindungen
DE157589C (de)
DE551258C (de) Verfahren zur Herstellung eines Calcium- und Magnesiumphosphat enthaltenden Duengemittels
DE565902C (de) Verfahren zur Herstellung eines Phosphorsaeure-Stickstoff-Duengers
DE641960C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischduengern
DE559836C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE380999C (de) Verfahren zur Gewinnung von schwefliger Saeure durch Reduktion von Erdalkalisulfaten
DE569151C (de) Verfahren zum Aufschluss von Rohphosphaten
DE710800C (de) Gleichzeitige Gewinnung von Aktivkohle und Alkaliphosphaten
DE607151C (de) Verfahren zur Herstellung von lagerfaehigem Natronsalpeter aus ammoniakhaltigem Natrimbicarbonat
DE707152C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalihydroxyd ueber Alkaliferrit
DE339983C (de) Verfahren zur Darstellung von Tonerde
AT82010B (de) Herstellung von schwefliger Säure und MetallsulfatHerstellung von schwefliger Säure und Metallsulfaten aus Schwefelkiesabbränden und ähnlichen Erzrösten aus Schwefelkiesabbränden und ähnlichen Erzröstrückständen. rückständen.
DE586519C (de) Verfahren zur Herstellung von zusammengesetzten Duengemitteln
DE533599C (de) Verfahren zur Behandlung von Salzen, insbesondere von Duengesalzen
DE423395C (de) Verfahren zur Abscheidung von Schwefel aus schwefelwasserstoffhaltigen, von Ammoniakbefreiten Gasen
DE687016C (de) Verfahren zum Gewinnen von Mangan