DE170727C - - Google Patents

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DE170727C
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hydrogen peroxide
acids
acid
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anhydrides
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C407/00Preparation of peroxy compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung derjenigen Gruppe von Verbindungen, die als organische Superoxydsäuren bezeichnet werden können und die sowohl die Eigenschaften der Superoxyde wie der Säuren besitzen. Alle nach dem Verfahren hergestellten Verbindungen sind durch dieselben Fäulnis hindernden bezw. keimtötenden Eigenschaften ausgezeichnet.
ίο Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung von Superoxydsäuren aus Anhydriden zweibasischer Säuren.
Es ist bereits bekannt, eine Verbindung aus der Klasse der Superoxydsäuren, nämlich die Peroxydphtalsäure, herzustellen, und zwar auf indirektem Wege. Durch Behandlung von Phtalsäureanhydrid mit Wasserstoffsuperoxyd in Gegenwart von Natronlauge wird Peroxydphtalsäure erhalten, die dann mit Schwefelsäure in fester Form abgeschieden wird.
Demgegenüber kennzeichnet sich die Vorliegende Erfindung dahin, daß durch alleinige Einwirkung von Wasserstoffsuperoxyd auf Anhydride zweibasischer Säuren die entsprechenden Superoxydsäuren unmittelbar und in fast reiner Form erhalten werden. Die Erfindung stützt sich auf die Erkenntnis, daß zu dieser Reaktion lediglich eine bestimmte Festsetzung der Mengenverhältnisse nötig war, wobei durch Versuche das jeweilig günstigste ermittelt wurde.
Das Verfahren selbst besteht allgemein in der Mischung einer entsprechenden Menge des gepulverten Anhydrids mit einer Lösung von Wasserstoffsuperoxyd, die so lange geschüttelt wird, bis sich ein fester Niederschlag bildet, der aus der betreffenden Superoxydsäure von fast reiner Beschaffenheit besteht.
Das Verfahren sei für die Darstellung der Bernsteinsuperoxydsäure aus Bernsteinsäureanhydrid des näheren erläutert: Man mischt eine bestimmte Menge des Bernsteinsäureanhydrids mit einer 7 prozentigen Lösung von Wasserstoffsuperoxyd, und zwar im Verhältnis von 25 zu 65, schüttelt die Mischung etwa 35 Minuten und filtriert den Niederschlag ab, den man am besten im Vakuum trocknet. Die Reaktion, die bei dieser besonderen Anwendung des Verfahrens stattfindet, läßt sich wie folgt darstellen:
2 C4 H, O3
H2O2 = C8 H10 O8.
Die so erhaltene Substanz bildet sich in sehr kleinen, farblosen Kristallen in Plattenform, sie ist wenig löslich in Wasser, Alkohol, Essig, Essigester, schlecht löslich in Äther und praktisch unlöslich in Chloroform und Benzol.
Das neue Produkt ist ein stark keimtötendes Mittel, dessen Wirkung weit größer ist als die einer Lösung von Wasserstoffsuperoxyd mit demselben Gehalt an aktivem Sauerstoff. Es ist nicht giftig und kann deshalb innerlieh mit vollkommener Sicherheit angewendet werden. Wenn die Kristalle in Wasser aufgelöst werden (worin sie anfänglich im
Verhältnis ι zu 120 loslich sind), entsteht eine Lösung, die ohne weiteres stark keimtötende Eigenschaften besitzt.
Beim Stehen findet Hydrolyse statt, , und da die Produkte der Hydrolyse löslicher sind als die ursprüngliche Verbindung, so geht
CH2-CO (OH)
. CO-O
CH2-CO-O
-\- H2O
' CE
CH2-CO(O H)
Die Produkte der Reaktion sind Bernsteinsäure und ein neuer Körper, der als Einfach-Überbernsteinsäure bezeichnet werden kann. Die letztere, besitzt auch keimtötende Eigenschäften und ihre Wirkung ist dabei vielmals größer als die einer Lösung von Wasserstoffsuperoxyd, die denselben Gehalt an aktivem Sauerstoff besitzt.
Bei langem Stehen findet eine weitere Reaktion statt, mit dem Ergebnis, daß die Einfach-Überbernsteinsäure in Bernsteinsäure und Wasserstoffsuperoxyd zerfällt. Die Bernsteinsuperoxydsäure ist in Anbetracht ihres hohen Schmelzpunktes eine sehr beständige Verbindung und kann ohne Zerlegung bis zum Siedepunkt des Wassers erhitzt werden. Ebenso kann man sie monatelang ohne merkbare Zersetzung aufbewahren, wenn man sie in verschlossenen Flaschen hält, und daher ist sie am besten für den Gebrauch in warmen Klimaten geeignet. Es ist . bis jetzt nicht gelungen, eines der neuen Antiseptika durch Schlag zur. Explosion zu bringen.
Im weiteren sei die Anwendung des Verfahrens auf die Darstellung der Glutarsuperoxydsäure erläutert, das im wesentlichen mit dem oben beschriebenen übereinstimmt. , Nach Bildung des Anhydrids der Glutarsäure
C H2 CO
CH2CO
ein größerer Prozentsatz der letzteren in Lösung, so daß im Laufe einer halben Stunde fast die doppelte Menge aufgenommen wird, als ursprünglich gelöst war. Die Reaktion, die bei der Hydrolyse stattfindet, läßt sich wie folgt auffassen:
CO (OH) CH2-CO (OH)
'■ ■ +1
CO (OH) CH2-CO-O (OH).
wird dieses mit einer 7- bis 8 prozentigen Lösung von Wasserstoffsuperoxyd gemischt und ungefähr eine halbe Stunde lang bei einer Temperatur von 300 C. . geschüttelt. Der sich bildende Niederschlag stellt die Glutarsuperoxydsäure dar von der Zusammensetzung : -CH2-CO (OH)
( H2-CO-O
C H2-CO-O
C H2-CO (O H).
Ganz analog wie Bernsteinsäureanhydrid verhält sich auch Phtalsäureanhydrid, durch dessen Reaktion mit Wasserstoffsuperoxyd die Peroxydphtalsäure erhalten wird.
Es ist klar, daß sich auch die anderen Anhydride zweibasischer Säuren ganz ,entsprechend wie Bernsteinsäureanhydrid verhalten müssen und bei ihrer Reaktion mit Wasserstoffsuperoxyd die betreffenden Superoxydsäuren ergeben werden.

Claims (1)

  1. 85 Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von Superoxydsäuren aus Anhydriden zweibasischer Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß die Anhydride mit wäßrigen Lösungen von Wasserstoffsuperoxyd bis zur Bildung von Niederschlägen geschüttelt werden.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1004804B (de) * 1956-05-19 1957-03-21 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten und Mischpolymerisaten von Vinylverbindungen in waessriger Emulsion
WO1994017037A1 (de) * 1993-01-29 1994-08-04 Peroxid-Chemie Gmbh Diacylperoxidester

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DE1004804B (de) * 1956-05-19 1957-03-21 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten und Mischpolymerisaten von Vinylverbindungen in waessriger Emulsion
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