DE164894C - - Google Patents

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DE164894C
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Germany
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pearls
gelatin
pearl
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H9/00Drying of glue or gelatine
    • C09H9/04Drying of glue or gelatine in the form of granules, e.g. beads

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adornments (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Zur Herstellung von Perlen hat man schon vorgeschlagen, Gelatine zu verwenden. Man verfährt hierzu einerseits derart, daß aus Gelatinefolien die Perlen in beliebigen Profilen ausgestanzt werden, um gewöhnliche zum Aufnähen o. dgl. bestimmte Perlen zu erzeugen, andererseits derart, daß geeignete Gelatineplättchen durch Erhitzen aufgebläht werden, wodurch auch hohle Edelperlen erhalten werden können, und schließlich derart, daß durch Tauchen von Stäben in flüssige Gelatinemasse auf diesen Gelatineüberzüge gebildet werden, die nach dem Trocknen und Herausziehen der Stäbe in beliebige Stücke zerschnitten werden.
Derart erzeugte hohle Edelperlen haben den Nachteil, daß sie zu zerbrechlich sind, abgesehen davon, daß sie. häufig nicht die Form und Gestalt der echten Perlen aufweisen.
Das vorliegende Verfahren gestattet, aus Gelatine künstliche perlmutterglänzende Edelperlen herzustellen, die gleichzeitig eine sehr große Festigkeit bei großer Leichtigkeit besitzen und eine unregelmäßige Form darbieten, die sich im Verlauf der Herstellung von selbst bildet und vollständig die natürlichen Formveränderungen echter Perlen, die sogenannten schiefrunden Perlen oder Barocks nachahmt.
Es wird dies dadurch erreicht, daß man Gelatine verwendet, die in einer sehr geringen Menge Wasser derart gelöst ist, daß sie sich beim Trocknen leicht zusammenzieht, was die Unregelmäßigkeiten in der Form, welche die echten Perlen nachahmt, hervorruft.
Diese künstlichen Perlen werden in folgender Weise erhalten:
Man löst die Gelatine in der geringsten Menge Wasser, damit das Zusammenziehen während des Trocknens nicht zu groß sei. Mit dieser so plastisch gemachten Gelatine gestaltet man Perlen, sei es mit der Hand, sei es durch Formen, derart, daß man runde Perlen erhält in Form von Knöpfen, Birnen o. dgl. Um diesen Perlen eine vollkommen glatte Oberfläche zu geben, die weder irgend welche Rauheit zeigt, noch scharfe Kanten, taucht man sie während einiger Sekunden in heißes Wasser von etwa 60 bis 8o° C, nimmt sie hierauf heraus und kühlt sie entweder mittels eines Luftstromes oder dadurch schnell ab, daß man sie in kaltes Wasser eintaucht.
Um die Perlen während ihrer Herstellung leicht handhaben zu können, spießt man jede Perle an das Ende eines Stabes, welcher als Halt während des Trocknens dient und welcher schließlich herausgenommen werden kann, wenn die Perle fertig ist, so daß in der Perle ein Loch verbleiben würde, das bei ihrer weiteren Verarbeitung benutzt wird.
Dieses Verfahren gestattet außerdem die Verwendung einer ganz besonderen Befestigungsart o. dgl. der Perlen.
Wenn die Perle ihre Form erhalten hat, befestigt man sie vor ihrem Trocknen auf einem vergoldeten, versilberten oder rohen Metallstück, dessen Form und Zusammensetzung gemäß der Verwendung der Perle wechseln kann und welches auf dem Gegenstand, welchen die Perle verzieren soll, durch
Anschrauben, Vernieten, Löten, Anhakung oder in anderer geeigneter Weise befestigt werden kann.
Dieses Metallstück wird zuvor erhitzt, bevor es in den Körper der *Perle gebracht wird. Unter der Wirkung der Hitze des Metalles schmilzt die Gelatine und gestattet so das Eindringen des Metallstückes, welches sodann ein Ganzes mit der Perle bildet, wenn
ίο das Trocknen der letzteren beendet ist.
Das Zusammenziehen der Perlen während des Trocknens kann man beliebig vermindern, indem man einen Teil des zum Lösen der Gelatine verwendeten Wassers vor dem Gestalten des Perlenkörpers verdampfen läßt.
Bei Herstellung dicker Perlen kann der Körper derselben einen Füllkörper, wie z. B. Watte, einschließen, um das Gewicht der Perle zu vermindern, weniger Gelatine zu gebrauchen und die Wirkungen des Zusammenziehens einzuschränken.
Man verfährt in diesem Falle folgendermaßen :
Wenn die Gelatine in geeigneter Weise verflüssigt ist, nimmt man den Stab, auf welchem die Perle gebildet werden soll, und taucht das eine Ende desselben in die Gelatine, um eine gewisse Menge davon auszuheben. Um diese Gelatineschicht wickelt man je nach der Größe der herzustellenden Perle eine mehr oder minder große Menge Watte und taucht schließlich das Ganze in die Gelatine und dreht dasselbe, um die zur Bildung der Perle erforderliche Menge Gelatine aufzubringen. Die Perle wird hierauf wie zuvor erläutert gestaltet.
Wenn der Perlenkörper fertig und vollständig trocken ist, wird er sodann nach den üblichen Verfahren äußerlich mit Perlmutterglänz versehen, indem man den Perlenkörper durch Eintauchen mit auflagernden Schichten von Gelatine überzieht, die mit Weißfischschuppen, zweckmäßig mit der sogenannten Perlenessenz, gemischt ist.
Die so mit Perlmutterglanz versehenen Perlen können sodann mit Firnis überzogen oder in ein Formolbad getaucht werden, um sie unlöslich zu machen.
Um die Weiße der Perle zu erhöhen, kann man der Gelatine Zinkweiß, Deck- oder Wasserfarbe oder Perlenessenz einverleiben; letzterer Stoff besitzt außerdem die Wirkung, Perlmutterglanz zu erzeugen, welcher gestattet, in gewissen Fällen diese Perlen unmittelbar zu verwenden, ohne sie in das Perlmutterglanzbad einzutauchen.
Man kann so Stücke erhalten, die das Aussehen von Perlmutter haben und vollständig den Perlmutterblasen ähneln, die in Frankreich unter dem Namen »Primes de perles« bekannt sind.
Diese Stücke, in Form von Knöpfen gestaltet, bilden ein neues gewerbliches Erzeugnis.
Die nach vorliegendem Verfahren erhältliehen Perlen besitzen alle Eigenschaften der Festigkeit massiver Perlen und besitzen nichtsdestoweniger sehr große Leichtigkeit, ein sehr schätzbarer Vorteil für Modeartikel, welche mit dicken Perlen versehen sind, wie Hutnadeln o. dgl., Knöpfe, Brochen usw.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung von künstlichen Perlen o. dgl. aus Gelatine, dadurch gekennzeichnet, daß der Perlenkörper aus Gelatine, die in möglichst wenig Wasser gelöst ist, gegebenenfalls mit einer Einlage aus Watte o. dgl. geformt wird, so daß beim Trocknen ein Zusammenziehen des Perlkörpers erfolgt, und unmittelbar unregelmäßige Formen erhalten werden, wie solche gewöhnlich die echten Perlen darbieten. ■
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