DE199786C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE199786C DE199786C DENDAT199786D DE199786DA DE199786C DE 199786 C DE199786 C DE 199786C DE NDAT199786 D DENDAT199786 D DE NDAT199786D DE 199786D A DE199786D A DE 199786DA DE 199786 C DE199786 C DE 199786C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- mold
- clay
- inserts
- decorations
- objects
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 239000004927 clay Substances 0.000 claims description 16
- 229910052570 clay Inorganic materials 0.000 claims description 16
- OSGAYBCDTDRGGQ-UHFFFAOYSA-L calcium sulfate Inorganic materials [Ca+2].[O-]S([O-])(=O)=O OSGAYBCDTDRGGQ-UHFFFAOYSA-L 0.000 claims description 5
- ZOMBKNNSYQHRCA-UHFFFAOYSA-J calcium sulfate hemihydrate Chemical compound O.[Ca+2].[Ca+2].[O-]S([O-])(=O)=O.[O-]S([O-])(=O)=O ZOMBKNNSYQHRCA-UHFFFAOYSA-J 0.000 claims description 5
- 239000011507 gypsum plaster Substances 0.000 claims description 5
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 claims description 5
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 5
- 239000011248 coating agent Substances 0.000 claims description 4
- 238000000576 coating method Methods 0.000 claims description 4
- 238000000465 moulding Methods 0.000 claims description 3
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 3
- 239000004568 cement Substances 0.000 claims description 2
- 238000005266 casting Methods 0.000 claims 2
- 238000010422 painting Methods 0.000 claims 1
- 239000004744 fabric Substances 0.000 description 5
- 239000003292 glue Substances 0.000 description 3
- 239000002184 metal Substances 0.000 description 3
- 239000002002 slurry Substances 0.000 description 3
- 229920001131 Pulp (paper) Polymers 0.000 description 2
- ZCDOYSPFYFSLEW-UHFFFAOYSA-N chromate(2-) Chemical compound [O-][Cr]([O-])(=O)=O ZCDOYSPFYFSLEW-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 2
- 239000000126 substance Substances 0.000 description 2
- 229920002160 Celluloid Polymers 0.000 description 1
- 241000189705 Dunedin group Species 0.000 description 1
- 241000209504 Poaceae Species 0.000 description 1
- 229910000831 Steel Inorganic materials 0.000 description 1
- 230000002745 absorbent Effects 0.000 description 1
- 239000002250 absorbent Substances 0.000 description 1
- 239000011111 cardboard Substances 0.000 description 1
- 238000005253 cladding Methods 0.000 description 1
- 239000006071 cream Substances 0.000 description 1
- 238000009945 crocheting Methods 0.000 description 1
- 238000005520 cutting process Methods 0.000 description 1
- 238000005034 decoration Methods 0.000 description 1
- 238000001035 drying Methods 0.000 description 1
- 229920001971 elastomer Polymers 0.000 description 1
- 238000005530 etching Methods 0.000 description 1
- 238000002474 experimental method Methods 0.000 description 1
- 239000011521 glass Substances 0.000 description 1
- 239000010985 leather Substances 0.000 description 1
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 1
- 239000000463 material Substances 0.000 description 1
- 239000000123 paper Substances 0.000 description 1
- 239000011087 paperboard Substances 0.000 description 1
- 239000011505 plaster Substances 0.000 description 1
- 229920001195 polyisoprene Polymers 0.000 description 1
- 238000004080 punching Methods 0.000 description 1
- 239000005060 rubber Substances 0.000 description 1
- 238000005488 sandblasting Methods 0.000 description 1
- 238000002791 soaking Methods 0.000 description 1
- 239000010959 steel Substances 0.000 description 1
- 239000000758 substrate Substances 0.000 description 1
- 239000002966 varnish Substances 0.000 description 1
- 238000009941 weaving Methods 0.000 description 1
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44F—SPECIAL DESIGNS OR PICTURES
- B44F11/00—Designs imitating artistic work
- B44F11/06—Imitation of ceramic patterns
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Ceramic Engineering (AREA)
- Adornments (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JK* 199786 — KLASSE 75 d. GRUPPE
EMIL ^ERTHSCHÜTZ in DRESDEN-N.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Mai 1907 ab.
Das Sgraffitoverfahren besteht darin, daß man z. B. einen frisch geformten Tongegenstand
von beliebiger Farbe in lederhartem Zustande in eine andersfarbige, wäßrige Tonlösung
etwa von der Beschaffenheit dicker Sahne taucht oder damit begießt. Nach dem
Antrocknen der Engobe graviert man die gewünschte Zeichnung hinein oder schabt man die obere Tonschicht weg, um zusammen
mit dem Untergrund ein Muster zu erhalten. Das Herausheben der Oberfläche durch Maschine heißt guillochieren.
Das zuerst genannte Verfahren ist sehr zeitraubend, also teuer, während das letztere
nur geometrische Muster in beschränkter Auswahl liefert.
Bei den vorgenommenen Versuchen wurden die ersten brauchbaren Ergebnisse dadurch erzielt,
daß man z. B. auf eine Tonvase in frischem feuchten Zustande ein Spitzenmuster legte und dieses durch Überfahren mit einem
Glasstabe in den weichen Ton hineindrückte, dann angoß und das Muster nach dem Austrocknen
des Angusses heraushob. Das Spitzenmuster erschien wie eingraviert oder
mittels Sgraffito hergestellt. Ähnliches ergibt sich, wenn man starken Tonschlicker von
der Farbe der Vase auf diese aufträgt, die Spitze hineinlegt, antrocknen läßt, dann engobiert
usw., oder indem man die Spitze mit Schlicker befeuchtet, auflegt und die Zwischenräume
mit knetbarem Tone ausfüllt, dann engobiert usw.
Alle diese Möglichkeiten werden sich in gewissen Fällen verwerten und teilweise auch
in Gips, Zement und ähnlichen Stoffen ausführen lassen, befriedigen aber nicht nach
allen Richtungen.
Das nachstehend beschriebene Verfahren liefert aber die gewünschten Ergebnisse auf
sichere, einfache und billige Weise.
Die zur Verwendung gelangenden Formen werden in bekannter Weise aus Gips, Leim,
Metall oder irgendeinem anderen Stoffe hergestellt und können schon ornamentale Verzierungen
irgendwelcher Art enthalten.
Ein wesentliches Kennzeichen für die Herstellung sgraffito - ähnlicher Verzierungen nach
dem neuen Verfahren ist die Anwendung auswechselbarer Muster oder Einlagen.
Diese können aus irgendeinem bekannten Stoffe, z. B. aus Papier, Karton, Pappe, Papiermasse,
Holzstoff, Celluloid, Metall, Leder, Gummi, Kautschuk, Rohr, ferner aus Geweben aller Art in Form von Stoffen, wie
Seide, Spitze, Tüll, Metallgeweben, Linoleum, Filz, bestehen.
Ihre Herstellung kann in bekannter Weise erfolgen mit Hilfe eines Sandstrahlgebläses
oder durch Ausschneiden, Stanzen, Ätzen, Brennen, Weben, Häkeln, Klöppeln. Ebenso
kann man auf einer haltbaren Unterlage von Stoff o. dgl. angebrachte Chromatleimreliefs
verwenden, die entsprechend dem Muster durchgeätzt werden können.
Alle diese Verzierungen können auf ihrer Oberfläche noch andere, vertiefte oder erhabene,
auf irgendeine bekannte Weise hergestellte, z. B. eingeschnittene oder gepreßte Muster irgendwelcher Art haben, ebenso auf-
65
gelegte Linien, Ornamente und figürliche Darstellungen. Dasselbe gilt auch bei Geweben,
Stickereien u. dgl. Die Verwendung von Gräsern, Blättern, Blumen, sowohl S natürlichen als künstlichen, ist ebenfalls möglich.
Meistens kann man diese Verzierungen sofort verwenden, andernfalls verlangt man
aber, daß sie eine größere Haltbarkeit besitzen oder für Wasser undurchdringlich sind.
Dies erreicht man dadurch, daß man sie mit Firnis tränkt und trocknet oder in eine Chromatleimlösung
eintaucht, trocknet und dem Licht aussetzt.
Je nach der Art der herzustellenden Gegenstände ist man also in der Lage, sich den
passendsten Stoff für die Einlagen in bezug auf Festigkeit, Stärke, Geschmeidigkeit auszuwählen.
Die Verwendung dieser Einlagen geschieht nun in folgender Weise: Für vollständig
ebene Gegenstände, z. B. zu Einlagen in eine Form, die zur Herstellung von Wandbekleidungsplatten
dient, wird man eine etwa aus Stahlblech hergestellte Einlage, die auch mit den Rändern der Form genau abschneidet,
einfach in die Form hineinlegen, den Ton aufbringen und pressen, dann die Platte
herausheben, in der jetzt die Einlage haftet,
den andersfarbigen Überzug aufbringen und die Einlage herausheben.
Schwieriger gestaltet sich die Sache, wenn es sich um die Verzierung gebogener Flächen
oder irgendwie gestalteter Körper handelt, da die ohne Befestigung hineingelegten Verzierungen
sich verschieben.
Hier kann man sich in gewissen Fällen dadurch helfen, daß man in der Form eine
mehr oder minder tiefe Gravierung anbringt, welche die Einlagen ihrer Tiefe nach zum
Teil aufnimmt, wodurch dieselbe genügend Halt gewinnt, um ein Ausformen oder Ausgießen
zu ermöglichen.
Als bestes Befestigungsmittel der Einlagen hat sich in allen bisher ausgeprobten Fällen
der Tonschlicker erwiesen. Er gibt dem Muster zunächst genügend Halt und löst sich später doch leicht von der Form, er
läßt sich der Farbe des zu verzierenden Gegenstandes anpassen, wirkt nicht nachteilig
auf Form und Einlage, läßt sich mit Wasser leicht entfernen und ist billig.
Nachdem man die Einlagen mit Tonschlicker in der Form angebracht hat, haften
sie in Gipsformen fast augenblicklich zufolge der Feuchtigkeit saugenden Wirkung des
Gipses, und viele der jetzt in den Fabriken vorhandenen Formen sind ohne jede Änderung
sofort zu verwenden. Bei nichtsaugenden Formen muß man antrocknen lassen.
Nachdem die Verzierungen angebracht sind, formt oder gießt man in gewöhnlicher Weise
aus. Nach dem Abbinden oder dem Abschwinden nimmt man das Stück aus der Form heraus. Die Einlagen haften in dem
geformten Stück und können leicht daraus entfernt werden.
Es ist an sich bekannt, die hier verwendbaren Einlagen mit formbaren Massen zu
bedecken und die entstandene Hohlform für weitere positive Abformungen zu verwenden.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich aber dadurch von dem bekannten, daß die
Einlagen in der Form befestigt werden, die Abformung mit einem farbigen Überzug versehen
wird und dann erst die Einlage herausgehoben wird. Diese Abformungen stellen das
fertige Produkt dar.
Durch das Verfahren ist die Möglichkeit gegeben, aus einer und derselben Form,
durch anders gestaltete Einlagen, verschiedenartige Verzierungen in unbegrenzter Anzahl
herzustellen. Man beläßt die Einlagen nach der Formung in dem Gegenstande und versieht
denselben mit einem andersfarbigen Überzuge, taucht z.B. einen Tonkörper in
die Engobe, läßt diese bis zu einem gewissen Grade antrocknen und hebt die Einlagen
dann heraus, so erhält man ganz ähnliche Verzierungen, wie man sie mit dem Sgraffitoverfahren
bzw. mittels Guillochieren erzeugt. Zur Erläuterung möge das folgende Beispiel dienen. Gewählt sei ein Blumentopf, der in
der Nähe des oberen Randes eine ringsherum reichende friesähnliche Verzierung erhalten
soll. Man nimmt eine gewöhnliche Blumentopfform aus Gips, wählt ein irgendwie ornamental gestaltetes Band, welches z. B.
aus Samt gestanzt, gefirnist und getrocknet wurde. Dasselbe besitzt genügend Geschmeidigkeit,
um sich der runden Form des Topfes anzupassen. Man befeuchtet es auf der Rückseite mit'Tonschlicker und drückt
es ringsherum am oberen Rande der Form an. Nun formt man in bekannter Weise aus. Nachdem der Ton abgeschwunden ist,
läßt sich der Topf so leicht aus der Form herausnehmen wie jeder andere, und das
Band bleibt im Topf haften, auch dann, wenn es nur den Bruchteil eines Millimeters
stark ist. Das Eindrücken in den Ton wird demnach in leichter und vollkommener Form
gleichzeitig mit dem Ausformen erreicht. Sobald der Topf lederhart ist, taucht man
in die Engobe, läßt antrocknen und hebt dann die Einlagen heraus. Das die vertiefte Verzierung
(Gravierung) erzeugende Band nimmt gleichzeitig die Farbflüssigkeit auf seiner außenliegenden Fläche mit fort. Auf diese
Art stellt man einen sgraffito-artig dekorierten Topf in wenigen Minuten her, zu dessen
Herstellung in bisheriger Weise eine vielfach
Claims (1)
- längere Zeit nötig gewesen wäre. Die Einlage wird in Wasser gelegt, wodurch sich der Ton ablöst, sie ist sofort wieder verwendbar. Weiteres Bemalen oder Glasieren dieser Gegenstände ist in bekannter Weise möglich. Eine kleine Abweichung kann man z. B. bei dem bekannten Gießverfahren mit Ton anwenden. Man bringt zunächst eine dünne Schicht der Engobe in die Form, befestigt darauf die Einlage mit Gießschlicker, gießt aus, nimmt den Gegenstand aus der Form und entfernt dann die Einlagen. Das Engobieren geschieht hier an erster Stelle.Paten τ-Α ν SPRU c H:
Verfahren zur Herstellung sgraffitoähnlicher Verzierungen auf Gegenständen aus Ton, Gips, Zement oder anderen formbaren oder gießbaren Massen durch Formen mit auswechselbaren Einlagen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Einlagen in den zu verzierenden Gegenstand eingedrückt oder in der Form befestigt und mit dem abgeformten Gegenstand von der Form getrennt werden, worauf nach Herstellung eines farbigen Überzuges die Einlagen herausgehoben werden.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE199786C true DE199786C (de) |
Family
ID=462475
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT199786D Active DE199786C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE199786C (de) |
-
0
- DE DENDAT199786D patent/DE199786C/de active Active
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2630613A1 (de) | Dreifarbiger presschichtstoff mit uebereinstimmendem oberflaechenrelief und farbmuster | |
DE199786C (de) | ||
DE2833066C2 (de) | Übertragungsmaterial, Verfahren zu dessen Herstellung und daraus hergestelltes dekoratives Material | |
DE816669C (de) | Verfahren zum farbigen Verzieren von Lederwaren | |
DE646565C (de) | Verfahren zum Herstellen von gemusterten Kautschukgegenstaenden | |
DE2542749A1 (de) | Verfahren zur verzierung von erzeugnissen und mit diesem hergestellte erzeugnisse | |
DE463110C (de) | Verfahren zur Herstellung von Mosaiken und Mosaiknachbildungen aus Porzellan | |
DE614031C (de) | Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Muster oder Bilder aus Glas | |
DE2600450A1 (de) | Marmoraehnlicher gegenstand und verfahren zu seiner herstellung | |
DE2254204A1 (de) | Verfahren zum herstellen von verzierten woelbungsteilen an kleidungsstuecken | |
DE4214035C2 (de) | Grundkörper für dreidimensionale Schmuckstücke und kunstgewerbliche Artikel, Verfahren zur Herstellung derselben und Verwendung von Schmelzkleber zur Herstellung derselben | |
DE2550048A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines gefaerbten reliefwerkstuecks, mittel zum durchfuehren dieses verfahrens und auf diese weise hergestelltes reliefwerkstueck | |
DE394355C (de) | Nachahmung von Holzschnitzereien | |
DE684164C (de) | Verfahren zur Verfestigung zu beschneidender Kanten duenner Textilstoffe und nach diesem Verfahren hergestellte textile Flaechengebilde | |
DE317447C (de) | ||
DE476439C (de) | Verfahren zur Herstellung der trockenen, farbig durchgehend gemusterten Vorderschicht von Kunststeinen | |
AT43428B (de) | Verfahren zur Herstellung einer die Einlegearbeit oder Ciselierung metallischen Goldes imitierenden Glasverzierung. | |
DE564424C (de) | Verfahren zur Herstellung von gemusterter Lincrusta | |
DE131907C (de) | ||
DE636414C (de) | Verfahren zum Herstellen von gemusterten Kautschukgegenstaenden mit Schattierungen und Farbuebergaengen nach Art der natuerlichen Haeute | |
DE333441C (de) | Verfahren zur Herstellung gemusterter Wandbekleidungen aus Lederersatzstoff | |
DE232377C (de) | ||
DE593015C (de) | Verfahren zum Herstellen von Platten aus plastischen Massen mit eingelegtem Muster | |
DE504583C (de) | Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Bilder auf Glasgegenstaenden | |
DE397919C (de) | Verfahren zur Herstellung von gemusterten Gegenstaenden aus Zelluloid oder aehnlichen Massen |