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Verfahren zum Herstellen von Schmuckgegenständen Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Schmuckgegenständen unter Anwendung des
an sich bekannten Wachsausschmelzverfahrens und bezweckt, die Herstellung von Schmuckgegenständen,
insbesondere mit feinen Musterungen, wie Ringe, Broschen u. dgl., dadurch wirtschaftlich
zu gestalten, als das bisher notwendige Nacharbeiten des Gußkörpers von Hand ganz
oder nahezu ganz in Fortfall gebracht wird.
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Es ist aus der Zahntechnik bereits bekannt, die Zahnersatzteile nach
dem Wachsausschmelzverfahren und im Schleuderguß herzustellen. In diesem Falle wurden
die benötigten Wachsabdrücke für die Anfertigung der Gußfortn durch Hineindrücken
des Wachses in die Zahnhöhlung oder durch einfaches Hineingießen des flüssigen Wachses
in eine Form hergestellt.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß von einem Muster des zu gießenden
Schmuckgegenstandes eine Grundform aus Formstoff hergestellt wird, die durch -Nachbehandlung
eine gleichbleibende Gestalt erhält, worauf nach Entfernen des Musters aus der Grundform
in diese Wachs oder ein anderer leicht schmelzbarer Stoff durch Schleudern .eingegossen
wird und der so erhaltene Abdruck des ursprünglichen Musters zur Herstellung der
Gußformen benutzt wird.
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Auf diese Weise gelingt .es, einen alle Formfeinheiten des zu gießenden
Schmuckgegenstandes wiedergebenden Abdruck herzustellen, der die Herstellung einer
formgetreuen Gußform und eines formgetreuen Abgusses des Schmuckgegenstandes durch
Schleuderguß gestattet.
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Um das Herausnehmen des Abdruckes, insbesondere bei Musterungen mit
untergreifenden Flächen, zu erleichtern, ist es vorteilhaft, für die Herstellung
der Grundform, wie es an sich aus derBildhauerkunst bekannt ist, einen nachgiebigen
Formstoff, z. B. Gummi, zu verwenden.
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Die Hauptmerkmale der Erfindung werden im folgenden an Hand der Zeichnungen
beschrieben.
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Abb. r ist ein Schnitt durch eine nachgiebige Form, die um das Modell
des herzustellenden Gegenstandes herum angeordnet ist.
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Abb. 2 zeigt im Schnitt das schmelzbare Modell des herzustellenden
Gegenstandes, das in die Form eingelegt ist, in der der Gegenstand gegossen werden
soll.
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Abb.3 zeigt schematisch die Art und Weise des Gusses des schmelzbaren
Modells und des Metalls mit Hilfe der Fliehkraft.
Das Verfahren
gemäß der Erfindung geht in der Weise vor sich, daß von dem zu gießenden Schmuckstück
oder irgendeinem anderen kleinen Gegenstand ein Modell des. Gegenstandes aus Holz,
Metall oder eine rrri; anderen geeigneten Baustoff hergestellt wird,; das Ausnehmungen
und Durchbohrungen beliebiger Art besitzen kann. Dieses -Modell wird auf eine Grundplatte
aufgelegt und ein nachgiebiger, die Form bildender Baustoff, z. B. Gummi, wird um
das Modell herumgelegt, wobei die obere Fläche so angeordnet wird, daß sie eine
Teillinie längs einer geeigneten Linie des =Modells bildet. Diesei Unterteil I der
Forrn wird finit mehreren Dübel- oder Stiftlöchern?, versehen, die über die Fläche
um das Modell 3 herum angeordnet sind. Wenn , der Unterteil der Form fertig ist,
wird der Oberteil q. aufgesetzt, der den restlichen Teil des Modells umgibt und
hervorstehende Stifte oder Dübel 5 bildet, die in die Führungslocher des unteren
Teiles I hineinragen.
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In den aneinander stoßenden Flächen der beiden Formhälften ist weiterhin
ein geeigneter Einguß vorgesehen. Die Form mit dem eben beschriebenen Aufbau wird
vorzugsweise aus Gummi hergestellt. Wenn der Gummi das Modell vollständig umgeben
hat, wird er vulkanisiert und nimmt auf diese Weise eine bleibende Gestalt an, deren
Höhlung genau der Form und Gestalt des hineingelegten Modells entspricht.
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Das Modell wird dann herausgenommen, worauf die beiden Formhälften
wieder zusammengesetzt und in eine passend gestaltete Fliehkraftgießmaschine ; eingesetzt
werden.
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Darauf wird dann eine geeignete Menge eines bei sehr niedriger Temperatur
schmelzbaren Stoffes, z. B. Wachs oder ein sehr weiches Metall, in den Einguß eingegossen
und die Form in der Gießmaschine schnell gedreht. Das Wachs oder das Metall wird
auf diese Weise in die Form gedrückt, und die in der Form befindliche Luft wird
durch die Fliehkraftwirkung hinausgedrückt. Der geschmolzene Stoff erstarrt an den
nach außen offenen Flächen der Gießhöhlung.
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Es ist nötig, daß die Luft aus dem Forminnern entsprechend dem einströmenden
Stoff ausgetrieben wird, damit alleZwischenräume, ganz gleich ob sie durch Unterschneiden
oder durch andere Weise entstanden sind, vollständig ausgefüllt werden.
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Wenn diese Arbeitsvorgänge vorgenommen worden sind, wird die Form
von der Fliehkraftgießmaschine abgenommen und die Form geöffnet.
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Der nachgiebige Gummi, aus dem die Form hergestellt ist, macht es
möglich, das geformte Wachs herauszunehmen, ohne die unterschnittenen Flächen und
empfindlichen Teile zu zerstören.
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Dieses so hergestellte Modell wird dann reit einem Stoff umgeben,
der eine geeignete i°orm für das Metall bildet, aus dein schließih cler Gegenstand
hergestellt werden soll. 33as Wachsmodell wird in eine Lösung von @` gips o. dgl.
eingetaucht und dann vollständig von diesem Stoff umgeben, oder es wird unmittelbar
in eine mehr oder weniger flüssige Masse eingebettet.
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Dieser einhüllende Stoff kann dann auf passende Weise getrocknet werden,
insbesondere in einem Ofen; jedoch muß auf jeden Fall die aus dem schmelzbaren Stoff
hergestellte Forin so stark erhitzt werden, daß das Wachs oder der andere gewählte
Stoff, aus dem das vorübergehende Modell hergestellt worden ist, schmilzt und alle
Spuren des Wachses vollständig aus der Form ausgebrannt werden. iiie vorm wira sann
in nie rileniiraitgießmaschine eingesetzt, das geschmolzene :Metall, aus dem der
Guß hergestellt werden soll, in die Form eingegossen und durch die Fliehkraft in
die feinsten Vorsprünge geschleudert.
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Auf diese Weise entsteht schließlich ein Gegenstand, der ein genaues
Abbild des ursprünglichen Modells ist. Es ist klar, daß, sobald die erste nachgiebige
Form hergestellt ist, eine beliebige Anzahl von 'Modellen aus schmelzbarem Werkstoff
hergestellt werden kann, die mit zur Metallaufnahme geeignetem Stoff umgeben werden
können. Auf diese Weise kann eine beliebige Anzahl von Metall Bußformen mittels
ein und desselben Modells hergestellt werden. Alle Formen sind vollständig gleich,
und da die Gußform einen Überzug des Wachses o. dgl. darstellt, brauchen keine Ränder
oder Unregelmäßigkeiten beseitigt zu werden.
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Auf diese Weise ist es möglich, Ringe, Broschen oder andere Schmuckstücke,
die oft sehr fein und verwickelt sind, mit einem geringsten Aufwand an Kosten aus
Metall zu gießen.
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Es versteht sich von selbst, daß dieses Verfahren besonders geeignet
ist zum Guß von Edelmetallen: jedoch können auch verschiedene andere Metalle in
derselben Weise behandelt werden und insbesondere Legierungen mit Zinn oder ähnliche
Legierungen.