DE2408045C3 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft eine dekorative Kerze gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein
Verfahren zu ihrer Herstellung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 3.
Für die Kerzenherstellung bekanntes Material wie Stearin, Kohlenwasserstoffe, Wachse oder Kompositionen dieser Rohstoffe werden für unterschiedliche
Verfahren zum Herstellen dekorativer Kerzen mit unebenen Seitenflächen herangezogen, bei denen es
sich in der Regel entweder um Tauch- bzw. Tropf-Verfahren handelt, oder um Präge- bzw. Gieß-Verfahren.
Bei letzteren finden gewöhnlich Glas- oder Metall-Formen mit — zumindest in Richtung parallel zum Docht —
glatten Seitenflächen Verwendung, oder zu Halbschalen
zerlegbare Gießformen. Das Seitenflächenmuster der Kerzen ist entweder in die — zerlegbaren —
Gießformen bereits eingearbeitet, oder es- wird auf den schon erstarrten, der Gießform entnommenen Rohlingen nachträglich durch Wärmeprägung, ggf. unter
Zusatz von Farbstoff, bzw. durch Aufheften vorgeformter plastischer Verzierungen gewünschter Ein färbung
aufgebracht
Aus der DE-OS 20 54 206 ist es bekannt, auf eine reliefartig strukturierte Außenseite von aus farblosem
Wachs oder Paraffin gegossenen Kerzen-Strukturteilen Farbe derart aufzubringen, daß beim Umgießen
mehrerer solcher Strukturteile eine Kerze mit glatter Außenfläche entsteht, deren plastischer Eindruck durch
die Farbverteilung auf dem Relief der noch nicht umgossenen Strukturteile bestimmt ist, wobei durch
drusenartige Farbmusterungen ein bizarrer, schattiger oder farbwolkenähnlicher Eindruck angestrebt v/ird.
Zur Steigerung der Lichtwirkung einer dekorativen Kjrze ist es aus der AT-OS 14 67541 bekannt, einen
Kerzenkörper beliebiger Gestalt aus opaiem Material bzw. mit einer opalen Mantelschicht mit: stark
zerklüfteter, kanten- und formenreicher Oberfläche auszugestalten, um diese Zerklüftungen anschließend
mit Kerzenlack zu überziehen. Die Zerklüftungen sind dabei so dimensioniert, daß sich nach dem Überzug mit
Kerzenlack insgesamt der optische Eindruck von geschliffenem Kristallglas oder gewachsenen Kristalldrusen einstellt.
Aus der DE-PS 3 81 015 ist es bekannt, Kerzen in Form von Phantasiefiguren zu gießen.
Aus der DD-PS 11 417 ist es bekannt, Kerben mit
einem Mantel aus porösem Paraffin, in dem Luftbläschen eingeschlossen sind, zu umgeben, um eine
besondere Reflex- und Schattenwirkung hervorzurufen.
Bei den verschiedenen Kerzen-Herstellungsverfahren und -Ausgestaltungen ist es bekannt, zum Hervorrufen eines bestimmten Farbeffektes entweder Überzüge
aus eingefärbtem Material aufzubringen oder aber unter einem äußeren Oberzug eine Schicht aus eingefärbtem
Material auf dem Kerzenkörper vorzusehen.
Aus der DE-OS 22 05424 ist es bekannt, einen mehrschichtig eingefärbteii Kerzenkörper mit einem
Granulat zu bestrahlen, um je nach dem Bestrahlungsort und der Bestrahlungsintensität mehr oder weniger tiefe, |0
unregelmäßig geformte Krater auszubilden und je nach der Kraterverteilung und -tiefe somit unterschiedliche
Farbeindrücke wirksam werden zu lassen.
Aus dem »Fachbuch für den Wachszieher«, herausgegeben von der Bayerischen Wachszieher-Innung Augs- |5
bürg (1966), ist es bekannt, zum Gießen von Kerzen aufklappbare Formen zu benützen, die aus Gummi und
aus zwei oder mehr Teilen bestehen können. Daraus ist es ferner bekannt, vorgezogene Kerzen durch Tauchen
mit einem harten Wachsmantel zu umgeben und für die *>
Kerzenherstellung Dochte mit einer Metalldraht-Einlage zu verwenden.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß gerade die beliebten dekorativen Kerzen großer
Querschnittsabmessungen einerseits erheblichen Materials bedürfen, aber andererseits doch nur in mehr oder
weniger eng begrenzter Nachbarschaft der Flamme durchleuchten, und vor allem in der Regel durch
nachträglich aufgebrachte Verzierungen recht gekünstelt aussehen, was erst recht für Kerzen zutrifft, die als
figürliche oder Phantasie-Darstellungen modelliert sind. Tauch- und Tropf-Kerzen führen zwar zu einer feineren,
natürlicheren Struktur, bei ihnen ist jedoch die Durchleucht-Fähigkeit des Kernes sehr schwach. Die
meist unter Verwendung von opalem Material oder wenigstens von opalen Oberzügen hergestellten Kerzen, die eine kristalline oder drusenförmige Struktur
aufweisen, wirken wiederum recht gekünstelt im Sinne von mehr oder weniger feinen Kristallschliff-Strukturen. «ο
Ausgehend von diesen Erkenntnissen ist es Aufgabe
der Erfindung, dekorative, insbesondere dicke (breite) Kerzen mit unebenen Seitenflächen herzusiellen, die
nicht nur hinsichtlich der zu verwendenden Materialmengen sparsam sind, sondern insbesondere durch
extrem unregelmäßige, grobe »Knubbeligkeit« der Seitenflächen zugleich eine besondere, neuartige ästhetische Wirkung hervorrufen, deren Eindruck sich
wesentlich von demjenigen der beschriebenen bisherigen Erzeugnisse abheben soll. Es ist damit auch nach Μ
einem Weg zu suchen, auf dem sich eine derartige dekorative Kerze mit solcher besonderer, neuer
ästhetischer Ausgestaltung bzw. Wirkung praktikabel erstellen läßt, also ein Verfahren, mittels dessen eine
Kerze erzielbar wird, deren dekoratives Aussehen im ganzen Erscheinungsbild auffallend anders gestaltet ist
als bei bisherigen figurlich profilierten oder kristallförmig erscheinenden Kerzen.
Diese Aufgabe wird bei einer Kerze gattungsgemäßer Art durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale und bei einem Verfahren zum Herstellen einer solchen Kerze
durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 3 angegebenen Verfahrensschritte gelöst.
Es hat sich gezeigt, daß der Größeneindruck einer
derartigen, überaus knubbelförmig-unregelmäßig geformten Kerze durch ihre äußersten Abmessungen
bestimmt ist, die durch die Erhebungen der knubbeligen
Vorsprünge gegeben sind, denen entsprechend erhebliche Einbuchtungen gegenüberstehen. Das bedeutet aber
eine erhebliche Materialersparnis, da ja der Materialbedarf einem effektiven mittleren Durchmesser (im Falle
eines im wesentlichen runden Querschnittes) entspricht, der wesentlich kleiner als jener äußerste Durchmesser
ist Die gewählten extremen Unregelmäßigkeiten der Seitenflächen fördern dabei nicht nur die Materialersparnis, sondern, zumal in Verbindung mit den
unregelmäßig verteilten, lichtundurchlässigen Verkohlungsresten, auch die Licht- und Schattenkontraste der
von innen her leuchtenden Kerze. Es ist bei der praktischen Realisierung nur darauf zu achten, daß die
tiefsten Einbuchtungen so dimensioniert sind, daß sie nicht in die Zone des beim Abbrennen der Kerze
geschmolzenen Materials hineinragen; denn dadurch würden die Seitenflächen aufschmelzen und Tropfenbildung einsetzen. Welche Maximaltiefe für die tiefsten
Einbuchtungen zulässig bzw. zweckmäßig ist, hängt vom benutzten Material und Docht ab und ist von Fall zu Fall
ohne weiteres durch einfache Versuch-., bestimmbar.
Die vorzugsweise auf dem farblosen Kern aufgebrachte, dünne farbige Beschichtung bewirkt, daß deren
Einfärbung gewissermaßen zum Kern der Kerze hin reflektiert wird und dadurch den Farbeindruck des
Leuchtef-fektes durch die unebenen Seitenflächen
hindurch verstärkt Vor allem dient diese farbige Beschichtung aber dazu, auch nach oben hin den
Farbeindruck der Seitenflächen wiederzugeben. Der Kern selbst ist also nicht eingefärbt, um (he Ausbreitung
des Leuchteffektes durch dessen farbloses, möglichst klares Material nicht zu dämpfen.
Eine derart hergestellte Kerze erweckt einen eigentümlichen, neuen, gleichzeitig massiv-urigen wie
auch wieder aufgelockerten Eindruck von etwas Natürlich-Gewachsenem, nach Art ringsum implodierter und explodierter Gasblasen oder Glas- oder
Lava-Schmelzströme, die urplötzlich erstarrten.
Trotz ihrer Massigkeit wirkt die Kerze gar /licht massiv-eintönig; denn durch ihren homogenen Aufbau
leuchtet die Kerze durch und durch, wenn der Docht angesteckt wird und insbesondere wenn die Flamme
einen ersten Schmelzkrater in die Oberfläche der Kerze eingeschmolzen hat, und aufgrund der vielen unregelmäßigen, groben knubbeligen oder tropfenförmigen
Vorsprünge und Einbuchtungen in den Seitenflächen ergibt sich dem Betrachter eine über alle Schattierungen
abwechselnde plastische Licht- und Schattenwirkung großer Vielfalt, je nachdem, wie die Betrachtungsrichtung geändert wird.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß als Formsand der stark siliconhaltige Sand der amerikanischen bzw. kalifornischen Pazifikküste zum erstmaligen
Ansfoinen einer solchen Kerze besonders gut geeignet
ist. Unter Zusatz geringer Feuchtigkeitsmengen läßt er sich gut durch Kneteti formen, und auch noch räch dem
Austrocknen rieselt er kaum, sondern behält seine geformte Struktur, sogar hinsichtlich frei überhängender Teile, recht widerstandsfähig und glatt bei, auch
wenn eine solche Gießform sodann mit flüssigem Material angefüllt wird Nach dem Aufbrechen der
Gießform verbleibt die oben beschriebene dekorative Kerze, deren grobe seitliche Unebenheiten durch eine
feine Struktur der Sandkörner der Gießform überlagert sind. Verbliebener Sand an den Seitenflächen der Kerze
läßt sich leicht mit einem Pinsel oder mit den Fingerspitzen entfernen.
Kerzen wird in der SandgieOform nur ein Musterstück gegossen.
Für den Abguß wird in bekannter Weise ein beliebiger bekannter, dünnflüssiger Werkstoff benutzt,
der kalt abbindend zu einer gummielastischen Substanz aushärtet, die die Seitenflächen des Musterstücks und
ggf. auch den Boden dicht umschließt, in ihren Innenkonturen also das Negativ zu den unebenen
Seitenflächen des Musterstückes darstellt.
Bei hinreichend elastischem Material und hinreichend dünner Wandstärke der Abgußform läßt das Musterstück
mit seinen unebenen Seitenflächen sich daraus entfernen, indem die Wände der Abgußform umgekrempelt
und von oben nach unten herabgepellt und danach wieder zurückgewälzt werden.
Es werden die Seitenflächen der Kerze mit einer weich eingestellten Lötflamme abgestrahlt, die die
äußerste Oberfläche der Seitenflächen kurzzeitig leicht fes, bei roten und gelben Farbtönen zum Eindrucl·
soeben erstarrender Lava oder eines glimmender Holzscheites.
Das Problem ist allerdings, bei der Kerze einerseiti
den Farbeffekt hervorzurufen, andererseits das Durch und-durch-Leuchten der gesamten Kerze nicht wesent
lieh zu beeinträchtigen.
Dazu werden die Seitenwände der fertig ausgebilde ten Gießform zunächst mit einer dünnen Schicht aui
Klecksen und/oder Flächen zunächst dünnflüssigen au den Seitenwänden dann erstarrenden in den erwünsch
ten Farben, Farbschattierungen und Farbkompositioner eingefärbten Materials eingespritzt, woraufhin, nacr
Hinablassen des Dochtes bzw. der Dochte, eine ersu Teilmenge flüssigen Materials in einer auf vorgenannte
Einfärbungen abgestimmten Einfärbung in die Gieß form eingegossen, dann die restliche Gießform mi
flüssigem, farblosem klarem Material nahezu aufgefüll
VCIMU33lgl
liegt darin, zugleich etwaige Gratbildungen, z. B. an Bruchstellen der Gießform oder an der Kante des
Überganges von den Seitenflächen zur Oberfläche der Kerze, einzuebnen, ebenso wie gewisse Schrumpfunebenheiten,
die beim Erstarren des Materials auf der Oberfläche der Kerze in der Umgebung des herausragenden
Dochtes auftreten können, und vereinzelt Verkohlungsreste zu hinterlassen.
Es wird ein besonderer Glanzeffekt auf den Seitenflächen und der Oberfläche erzielt, wenn die
Kerze abschließend kurzzeitig in ein Bad dünnflüssigen, durchscheinenden Wachses getaucht wird, wonach ein
dünner, glatter Überzug auf besagten Flächen zurückbleibt. Eine derartige Tauchbad-Nachbehandlung von
Kerzen ist zwar an sich bekannt, nämlich insbesondere zum Erzielen eines glitzernden Schmuckeffekts aufgrund
entweder kleiner Unebenheiten oder rauhreifähnlicher Kristalle, die sich je nach entsprechend
gesteuertem Ablauf eines langandauernden Tauchbades ausbilden können. Um ein derartig aufwendiges
Tauchverfahren (zum Bilden einer glitzernden Schicht) geht es aber bei diesem Verfahrensschritt nicht;
vielmehr handelt es sich hier nur um ein kurzzeitiges Eintauchen und anschließendes Erstarren des durchscheinenden
Materials zu einer äußeren Glanzschicht.
Auch ohne die Zwischenanwendung der Lötflamme wäre dieser Verfahrensschritt des Tauchbades sinnvoll
anwendbar, da, bei hinreichend erhitztem Material, im Tauchbad auch hierdurch etwaige gratähnliche Unebenheiten
eingeebnet werden.
Die Wirksamkeit dieser Glanzschichtbildung wird noch verstärkt, w~nn dem Tauchbad unmittelbar eine
Abschreckung der frisch mit dem durchscheinenden Material überzogenen Kerze in einem kalten Wasserbad
nachgeschaltet wird. Durch das hiermit erzwungene rasche Abkühlen wird ein noch wesentlich verbesserter
glasurartiger Glanzeffekt erzielt, da der dünnen Tauchbad-Materialschicht (bzw. der durch die Flamme
aufgeweichten Schicht bei Verzicht auf das Tauchbad) keine Zeit bleibt unter Bildung von Kristallen langsam
zu erhärten.
Eine ganz bedeutsame Förderung des Gebrauchszweckes der dekorativen Kerze ergibt sich, indem der
Leuchteffekt (der insgesamt erstrahlenden Kerze) farbig gestaltet wird. Die Erscheinung des Natürlich-Gewachsenen
aufgrund der grob-knubbelig-knorrigen Seitenflächen verdichtet sich beispielsweise bei Anwendung
von grünen, braunen und gegebenenfalls blauen Farbtönen zum Eindruck eines knorrigen Baumstump-
aus flüssigem, eingefärbtem Material, insbesonder«
Wachs, aufgebracht wird.
Nach Erkalten und Herausbrechen aus der Gießforn hat man auf diesem Wege die urige Kerze vorbeschrie
bener Art erzielt, die — ohne die Unebenheiten dei Seitenflächen zu beeinträchtigen — eine unregelmäßi
ge, aber dünne, farbig durchscheinende Außenschich aufweist. Denn durch das regellose Aufspritzen, da;
mittels ',»-,.er für dünnflüssiges Wachs oder dergleicher
geeigneten Sprühvorrichtung, einfacher sogar nocr durch Ausschleudern mittels eines Pinsels oder Spach
tels erfolgt, liegt die farbige Schicht in geringfügig
unterschiedlichen Stärken vor, so daß der leuchtend«
Kern aus. klarem Material mit unterschiedliche! Intensität nach außen durchschimmert, was noch durcl
die Verkohlungsreste und durch die schon erwähnt« Licht'/Schiattenwirkung der knubbeligen Ausbildung
der Seitenflächen, denen sich die farbige Schich anschließt, verstärkt wird.
Wie stark die farbige Außenschicht den Leuchteffek des Kerns abdeckt, ist außer durch die Stärke dei
farbigen Schicht — zumal in Abstimmung mit der örtlichen Gegebenheiten der knubbelieen Vorsprung«
oder Einbuchtungen in den Seitenflächen der Gießforn und der Intensität der Einfärbung dieser Schicht beeinflußbar
durch die Geschwindigkeit des Erstarren1 des Materials für den Kern. Je langsamer das Erstarrei
abläuft, sei es aufgrund entsprechender Materialwahl sei es aufgrund der Temperatur in der Umgebung dei
Gießform, desto besser entwickelt sich die Verbindung an der Grenzschicht zwischen Kern und farbigei
Außenschicht aufgrund teilweiser gegenseitiger Ver mengung der Materialien, und desto heller leuchtet aucr
die farbige Außenschicht bei leuchtendem Kern mit
Umgekehrt führt schroffe Erstarrung des Kerns zi
einer weniger innigen Verbindung mit der Außen schicht deren Einfärbungen bei leuchtendem Kern abei
desto kontrastreicher und plastischer in Erscheinung treten. Wenn nicht gerade extreme, örtlich begrenzt«
wechselnde Wärmebeanspruchung dieser Kerze voi außen erfolgt reicht diese Verbindung aber in der Rege
immer noch für den Gebrauchszweck aus.
Auch beim Abbrennen der Kerze tritt der farblos« Kern nicht zutage, da in der Umgebung des Schmelz
trichtere um den Docht herum — wie sich gezeigt hat gerade immer so viel der farbigen Deckschich
abschmilzt daß auch der Schmeiztrichter farbig abgedeckt bleibt Für den Betrachter ergibt sich also dei
Eindruck einer dekorativ gestalteten, durch und durcl
farbigen und dabei ungewöhnlich leuchtenden Kerze — im Ciegensatz etwa zu herkömmlichen Kerzen mit
getauchtem, farbigem Überzug, der in der Umgebung der Flamme den Kern durchblicken läßt.
D.iß auch die eine Bodenschicht bildende und ,
gegebenenfalls den Docht haltende erste Teilmenge ein^efärbt ist, hat seinen Grund insbesondere darin, daß
eine bevorzugte Darbietungsform der erfindungsgemäßen Kerze darin besteht, diese in eine Tragschleife aus
Lederriemen oder Seilgehänge einzusetzen und frei im ;., Raum aufzuhängen, so daß der farbige Leuchteindruck
sich auch nach unten ergibt.
Zum Einfärben des Materials für die Kerze, d. h. deren Außenschicht, Deckschicht und Bodenschicht, wird
/weckmäßigerweise dem gleichen Material, das auch für ι -, den Kern herangezogen wird, Farbpulver beigefügt, wie
es als solches bekannt und im Kerzen-Rohstoffhandel erhältlich ist.
Der Werkstoff, der Durchmesser und die Anzahl der Dochte wird ebenfalls in an sich bekannter Weise auf >,,
das jeweils benutzte Material für den Kern abgestellt. Vorteilhaft ist es, Dochte mit eingezogenem Metalldraht
zu wählen, weil das Ausrichten des Dochtes nach Einfüllen der ersten Teilmenge in die Gießform dann
vereinfacht wird. r>
Die der Gießform entnommene, mit farbiger Außen-, Boden- und Deckschicht versehene Kerze wird
zweckmäßigerweise noch den oben schon beschriebenen Nachbehandlungen unterzogen, also dem Klammen
und dem Tauchen mit bzw. ohne nachfolgendem ln
Moschrecken.
Es wurde schon betont, daß kalifornischer Strandsand
sich als besonders geeignet zum Erstellen von Gießformen erwiesen hat. Verwendbar ist aber auch der
in der Stahl- und Eisengießerei übliche Formsand, ggf. j,
mit den dort üblichen Zuschlagen zum Gewährleisten der Formhaltigkeit bei komplizierter Konfiguration;
wobei letztere Kriterien hierbei allerdings weniger wichtig sind, da die Beanspruchung der Gießform durch
flüssiges Kerzenmaterial natürlich geringer ist als durch w
Metallschmelze.
Im l~linKlir>L· ι>
>Γ A\o Monr1KoKnn<r H*»r AKcTiiRfnrm Kpi
— . . <3 o
ihrem Füllen sind allerdings stabilere Formen, bei dem gewählten gummielastischen Material (z. B. auf Polyurethan-Basis),
also erhebliche Wandstärken zu bevorzugen. Das Trennen der Abgußform vom Musterstück ist
dann nicht mehr durch solches Umkrempeln möglich.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung werden in diesem Fall in den Seitenwänden Schnitte angebracht,
die sich von oben beginnend bis etwa zum oberen Rand des Bodens der Abgußform erstrecken. Dann lassen sich
die Seitenwände nach außen klappen, und das Musterstück steht frei auf dem Boden der Abgußform.
Diese Schnitte in den Seitenwänden können vorzugsweise 1 lit einer feinen Stichsäge eingebracht werden.
Dabei»ird zwar auch das Musterstück etwas eingeritzt,
aber diese Beschädigung läßt sich durch Überflämmen der Seitenflächen wieder beheben.
Zweckmäßigerweise verlaufen die Schnitte nicht senkrecht, also parallel zur Richtung des Dochtes,
sondern in einem Winkel geneigt dazu. Das erbringt den wesentlichen Fortschritt, gegenüber herkömmlichen
geteilten Formen, daß die Teilungsnaht praktisch nicht erkennbar ist, zumal auf den unregelmäßigen Seitenflächen
der Kerze.
Zum Gießen der erfindungsgemäßen Kerze werden die Seitenwände der Abgußform nach Entnahme, des
Musterstücks wieder hochgeklappt und mit einer Spannvorrichtung, im einfachsten Falle mit einem
darum herumgelegten Gummiring, zusammengehalten. Damit sich die Seitenwände von der frisch gegossenen
Kerze leicht lösen lassen, werden diese mit etwas Fett eingesprüht, wofür sich übliches Maschinenöl als gut
tauglich erwies. Sodann wird die Abgußform in gleicher Weise benutzt wie zuvor die Sandform, also zum
Gießen einer dekorativ-unebenen Kerze mit oder ohne farbige Beschichtung der Seitenflächen.
Auf diese Weise ist eine auffällig unterschiedlich — zu herkömmlich gestalteten — dekorative Kerze geschaffen,
deren besondere ästhetische Form und Wirkung durch ein neues technisches Herstellungsverfahren
bedingt ist, dessen Originalität insbesondere in seiner Ableitung aus einer bewußt unebenen Sandform liegt,
um die spezifisch erdachte, neuartige Dekorationswirkung auf praktikablem Wege zu erzielen.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachstehender Beschreibung eines in der Zeichnung
skizzierten Ausführungsbeispiels für eine erfindungsgemäße, dekorative Kerze und eine Abgußform zu deren
Herstellung, wobei diese grobe Skizze naturgemäß nur vergröbert technische Einzelheiten, nicht aber die
ästhetische Wirkung wiedergeben kann. Es zeigt
Fig. I eine Schrägansicht einer erfindungsgemäßen Kerze, mit einem Schrägschnitt zur Veranschaulichung
ihres Aufbaues,
F i g. 2 eine Schrägansicht einer Abgußform.
Die in F i g. 1 skizzierte Kerze (1) nach der Erfindung zeichnet sich durch extrem unebene Seitenflächen (2)
aufgrund grob-knubbeliger Vorsprünge (3) und Einbuchtungen (4) aus. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist ein einziger Docht (5) in einem Kerzenkern (6) (aus farblosem Material) vorgesehen, der seinerseits von
einer unregelmäßigen farbigen Beschichtung (7) an den Seitenflächen (2) des Kernes (6) umgeben ist. Unterhalb
des Kernes (6) ist eine eingefärbte Bodenplatte (8) angeordnet. Oben ist der Kern (6) mit einer farbigen
Deckplatte (9) belegt, die sich beim Abbrennen in den Schmelztrichter (10) der Flamme (11) hineinzieht. Die
relativ Hiinnp Rpsrhirhtunu (7) ist ungleichmäßig stark
und weist an vereinzelten Stellen Auflagen aus Verkohlungsresten (12) auf, die beim Abflämmen der
fettigen oder öligen Außenfläche der Beschichtung (7) entstanden. Schließlich weist die Kerze (1) noch einen
dünnen, durchscheinenden Überzug (13) aus klarem Material auf.
Das in F i g. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Kerze (1) ruht nicht auf einem
Tragständer, sondern ist, in eine Tragschlaufe (14) eingesetzt, an einer Halterung (15) frei im Räume
hängend angeordnet, damit die — hier farbige — Licht- und Schattenwirkung der von innen her leuchtenden
Kerze (1) besonders gut zur Geltung kommt
Die in Fig.2 dargestellte Abgußform (16) aus gummielastischem Material und mit relativ starken
Wänden (17) weist in den Wänden schräg verlaufende Schnitte (18) auf, so daß die Abgußform (16) in Form
einzelner Lappen (19) nach außen geklappt werden kann, damit deren unebene elastische Innenflächen (20)
sich aus den Unebenheiten der Seitenflächen (2) der Kerze (1) herauslösen lassen und letztere dann frei auf
dem Boden (21) der Abgußform steht
Für das Füllen der Abgußform (16) sind die Lappen (19) hochgeklappt und mittels einer Spannvorrichtung
(22) zusammengehalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
030265/157
Claims (12)
1. Dekorative dicke Kerze mit phantasievoll-unebener Formgebung, dadurch gekennzeichnet, daß sie unregelmäßige grob-knubbelige
Seitenflächen (2) in Form von kräftigen blasen- oder tropfenförmigen Vorsprüngen (3) und tiefen Einbuchtungen (4) aufweist, wobei die Differenzstrecke
zwischen den weitesten dieser Vorsprünge (3) und den tiefsten dieser Einbuchtungen (4) in einer ι ο
Größenordnung liegt, die in der betrachteten Richtung bis zur Hälfte der effektiven Querabmessung der Kerze (1) ausmacht, und auf ihren
Seitenflächen (2) einzelne verteilte Verkohlungsreste (12) aufweist.
2. Kerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf den Seitenflächen (2) ihres farblosen
Kernes (6) eine dünne farbige Beschichtung (7) mit einem Oberzug (13) aus durchscheinendem Wachs
aufweist
3. Verfahren zum Herstellen einer dekorativen Kerze, aus für die Kerzenherstellung bekanntem
Material, mit unebenen Seitenflächen und wenigstens einem Docht, wobei der Docht in eine
Gießform hinabgelassen wird, eine Teilmenge des flüssigen Materials in die Gießform eingegossen
wird, nach Erkalten dieser Teilmenge der Docht leicht straff gezogen und die restliche Gießform mit
flüssigem Material aufgefüllt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießform mit extrem unebenen
Seitenflächen in Form grober, blasen- oder tropfenförmiger ui.egelmäßig-knubbeliger Vorsprünge
und Einbuchtungen, deren Diff^renzstrecke in der
Größenordnung bis zur Hälfte dieser effektiven mittleren Querabmessung der Kf*-ze in der betrachteten Richtung liegt, in Formsand geknetet, nach
Herablassen des Dochtes zunächst eine eingefärbte Teilmenge des Materials und danach farbloses
Material eingegossen und die Form nach dem Erkalten der Kerze zerstört wird, woraufhin von
dieser in Sand gegossenen Kerze ein Abguß mittels gummielastischen Materials erstellt und als Gießform für das Gießen einer Serie untereinander
gleicher Kerzen verwendet wird, die nach ihrer Entnahme aus der Gießform mit einer weichen
Flamme abgestrahlt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Formsand kalifornischer Pazifik-Sand verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Formsand solcher der Stahl- und
Eisengießerei verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände der Gießform von ihrem
oberen Rand bis in Höhe der Bodenfläche unter einem Winkel gegen deren Mittelachse eingeschnitten werden.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenwände der Gießform eine Fettauflage erhalten.
8. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß vor
Einfüllen des Materials (Wachs) in die Gießform deren Seitenwände mit einer dünnen Schicht aus M
Farbkompositionen gefärbten, zunächst dünnflüssigen und dann auf den Seitenwänden der Gießform
erstarrenden Wachs überzogen werden.
9. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Dochte mit
Metalldraht-Einlage verwendet werden.
10. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als oberste
Schicht in der Gießform eine Deckschicht aus eingefärbtem Material aufgegossen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit ι-eicher Flamme abgestrahlte Kerze kurzzeitig in ein Bad aus
dünnflüssigem, durchscheinendem Wachs getaucht wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kerze in einem kalten Wasserbad abgeschreckt wird.
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1974
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Also Published As
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DE2408045A1 (de) | 1975-08-28 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |